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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192105286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-28
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.05.1921
- Autor
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M M -iübtkk dtz «d d«r d« D dmffche volkirtu» widert der -Mt«t dtrsüH» Wjkdigiu» «ErU für dir Drp-rliche «rLt Choraefangoerein«» dieselbe Uri imGesondev» auch auf dem Gebiete der V bet der Bereitstellung vo» Usbung»- and zuteil Werde.* Den Einzerbünden ward, dringend mH »inen den Bezug der Deutsche« Son Lei «2»/ 8er fein . Ergeb« VS : — iS. der Deutsche« Sängerbünde»»« itnng zu men »n- au» allen Gauen des vereinen den empfehlen. SchnrebeN' 27. Mai. Dem Sportklub Loncordia ist es gelungen, d« spicsstarte L.-R. > Liga-Kreismeisters Strirm-Ehemnitz (Mittel ¬ sachsen) für Sonntag, den 29. Mai, nach hier zu verpflichten. Dieser Verein weilt zum ersten Male ivr Kau Erzgebirge; er ist ein be achtenswerter Gegner in Südwestsachsen. Eoreordia 1 wird auch in diesem Kampfe seine Farben würdig verirrten; zumal die Schwarz, gelben in stärkster Aufstellung spielen. Das Spiel wird ein sehr in- teressanter werden: ein Besuch dürfte sich daher lohnen. Beginn die ses Haupttreffens 8 llhr. Voraussichtlich spielt bereit« IFO Uhr die neuaufg. stellte 2. Elf Loncordia gegen Rasensport 1 Auerhammer. Rasensport ist in der 2. Kl. des Gaue» Erzgebirge ein beachtenswerter Gegner geworden. Der knappe Sieg des Gaumelsters 2 am vergan genen Sonntag über Rasensport lögt erkennen, dass Auerhammer an Spielstörle bednitend gewonnen hat. Auch bei diesem Spiel wird es an spannenden Momenten nicht fehlen. Der 29. Mai wird allen Sportinteresscntcn auf dem Schützmheim-Sportplatz wieder einen schönen hochklassigen Fuftballsport zeigen; darum am Jahrmarkts- Sonntag Parole: Sportplatz Schükenhsim. Boranosichtlich findet am Jahrmarkts-Montag nachm. 5,30 Uhr gegen Concordia 1 ein erstklassiges Propagandaspiel statt; zur Stunde steht der Gegner noch nicht fest. Nähere» wird noch bekannt gegeben werden. Gerber. ' Lmdsturultag XIX/8 I» Dödrül. Am 4. und 5. Juni findet in Döbeln eine Zusammenkunft aller ehemaligen Angehörigen des Land- fturm-Batl. Dobeln XIX/8 statt, gahlreich find dt« Anmeldungen hier zu schon «ingegangen, doch fehlen noch viel« Kameraden, deren Adres sen nicht bekannt find und die deshalb nicht eingeladen werden kann- trn. S, wird deshalb an all« der Sache noch fernstehenden Kamera- den bi« Bitte gerichtet: Kommt zu uns in eure alte ehemalige Garni- sonstadt Döbeln und helft durch euer Erscheinen da» ' ' ' terstützcn und laßt für diese Tage alle Politik, Klassengcist und Sor gen einmal zu Hause. All« Zuschriften wolle man an den geschäft»- führenden Vorsitzenden, Instizobcrwachtmeister Kasper in Döbeln Schneeberg, SS, Mai. Vom 4. bi» 1L Juni d. A, findet in Schnee berg das erste Bezic'skegUn des Bezirk Erzaebni« im Zächs. Kegler bund statt. Zn diesem großzügig vorbereiteten Fest werden fiebkn Bohn m zur Verfügung gestellt. Ee laufen eine Tagcsgoldbahn, eine feststehende Geldbahn, eine Dauerbahn, eine Industriebahn. Diese Bahnarten sind offen für ave Kegler. Außerdem laufen für den, Be zirk angeschlossene Mitglieder die mit großartigen Preisen ausgestat- tetc Bezirkchrenbahn, die Damenbohn. Ferner findet ein Verbands- wettkegeln statt, zu dem die dem Bezirk angehörenden Verbände ihr« vier besten Kegler entsenden. Mit de« Keglerfcst Ist «in groß«, Delk- fest verbunden. Auf dem idyllisch gelegenen Festplatz am Keglerbeim (Altes Schützenhau«) und in der historischen Lindenallee werden Schau stellungen aller Art geboten werden. Di« gesamte Bewohnerschaft de« Erzgebirges mied zu diesem Fest herrlichst eingeladen. Nähere« siche di« Anzeige in d« heutigen Stummer. — Die diesjährige Pfinnstiaguna der deutsch«« Landsmannschaft (Tob. L. L.) stand im Zeichen des Anschlusses an Oesterreich. Ts wur den sechs Landsmannschaften aus Wien, Graz und Prag zugelassen Zn Breslau wurde die freie Landsmannschaft Marcho-Borussia, in Han nover di« Landsmannschaft Frisia, in Stuttgart Borussia und an der Landwirtschaftlichen Hochschule In Hohenheim dir Landsmannschaft Franconia zugelassen. Zn einer Entschließung wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Deutschen Landsmannschaften für sozialen Ausgleich und soziale Fürsorge eintreten; die Jugend wird gewarnt vor über- mäßigem Alkohulgenuß, vor dem Besuch leichtfertiger Vergnügungs stätten, und man verlangt Sparsamkeit und Einfachheit in der Lebens führung. K« wird staatsbürgerliche Erziehung einer akademischen Ju gend verlangt. Die deutsche Landsmannschaft fordert Achtung vor dem Gesetz, Pflichtgefühl und Arbeitsfreudigkeit, strenge Zucht und Sitt- lichreit, Wahrhaftigkeit und Mut. So hofft die deutsche Landsmann- schäft, die mit 91 Landsmannschaften an Universitäten und Hochschu len eine achtungaebielende und einflußreiche Macht im studentische« Leben darstellt, beizutragen zur Wicdergesnndung unsere« teueren Vaterlandes. deutschen Gänger zum Vaterland« in herzandringend«« begeistern- den Worten feierten. I Oerttlche Angelegenheiten. * Der Landtag nahm gestern die Verordnung über eine weitere Erhöhung der Gebührenordnung für Aerzte, Chemiker, Pharmazeuten und Hebammen bei gerichtlichmedlzinischen und medizinalpolizeilichen Verrichtungen an, ebenso die Regierungsvorlage über Krroitbe- schaffung für notleidend« Gemeinden. Al» letzter Punkt der Tagesordnung wird ein« kommunistische Anfrage verhandelt, was die Regierung gegen die Urteile des Dresdener Sonder gerichts zu tun gedenke. Als Abg. Schneller (Komm.) mit sei ner langen Begründung beginnt, verlass«« sämtliche bürgerliche Ab geordnete den Saal. * Di« Dienstzeit bei der Krelshauptmannschaft Zwickau ist für die Sommerzeit (bis 30. September) für jeden Wochentag auf die Stun den von früh 7 Uhr bis nachmittag» 3 Uhr festgesetzt worden. Di» Geschäftszeit für da» Publikum wird aus di« Zeit von S bi« 1 Uhr beschränkt. * Die Preistreibereien bei Obst. Da» Landesprcisamt wandte sich durch eine Notiz in den letzten Tagen mit erfreulicher Schärfe ge gen den Obstwucher, der schon jetzt nach kaum beendeter Obstblüte durch «in« wilde Spekulation einsetzt. E» erscheint daher angebracht, da» ge nannte Amt auf einen Mißstand aufmerksam zu machen, der sich in den letzten Jahren bei Verpachtung der Obstnutzungen an den Staats straßen bemerkbar machte. Man hat c» nie recht begreifen können, daß sich dl« Regierung immer höher steigend« Pochtpreise zahlen ließ, während st« auf der anderen Seit« für eine Verbilligung de» Obste» eintrat. Da» neueste Statistische Jahrbuch für den Freistaat Sach, sen gibt über die staatlichen Obstpachtungen interessante Auskunft. Da nach stieg der durch Verpachtung der Obstnutzungen an den Staats- straften erzielte Erlös von insgesamt 479 820 Mk. im Jahre 1912 auf 1 185 036 Mk. im Jahre 1918. Im einzelnen erzielten die einzelnen Straßen- und Wasscrbauämter: Annaberg: 1912 62, 1918 3719 Mk.; Auerbach: 1912 634, 1918 1845 Mk.; Lhemnitz: 1912 17 254, 1918 34238 Mk.; Grimma: 1912 57 316, 1918 150 373 Mk.; Leipzig: 1912 103168, 1918 228 310 Mk.; Plauen: 1912 3663, 1918 9157 Mk.; Schwarzenberg: 1912 363, 1918 2111 Mk.; Zwickau: 1912 15983, 1918 34 512 Mk. Es wär« gewiß angebracht, wenn der Staat, so not wendig er Einnahmen hat, die Pristreiberer bei den staatlichen Obst bäumen nicht zuließe und in der Verbilligung de» Obstes al» gesundes Volksnahrungsmittel vorbildlich vorangehen würde. * Der »Erzgebirgische Kraft «miburve^e* hielt am 25. Mai in Gri;er eine Gsneravevsammlung ab. Di« A.-G. befindet sich be kanntlich in Liquidation. E» fand daher «in Vortrag der Liquida- toren über den Stand der Dinge und die Vermögensvevhältnisse der Gesellschaft statt. Die Maßnahmen der Geschäftsleitu-ng und de« Anssichtsrates wurden gutgeheißcn «md eine Entschließung über die Verwertung -der zum Gesellschaftsvermögen gehörenden fünf Kraft wagen gefaßt. Um di« Kriegsanleihe der A.-G. besser verwerten zu können, wurden diese Wagen seinerzeit bei der Heeresverwaltung gekauft. Man konnte st« mit dam vollen Mert« der Anleihe be zahlen. Sie mußten jedoch in erheblichem Umfang« «pariert wer- den und wurden in Lhemnitz in Arbeit gsgeben. Di« Herstellung hatte sich verzögert, da manche Ersatzteil« sehr schwer zu bekommen waren. Die Wagen find noch unverkauft und siohem bei der b«- trefftu.den Finna in Chemnitz. Die Generalversammlung beschloß, angesichts der ganzen Lage, den Wagenpark unverzüglich zu ver- kaufen und mit der Reparaturfivma in Vsvgleichsverhandlungrn zu treten. Nach Veräußerung d«r Kraftwagen wird der E. K. auf gelöst wevden. * D«r Sächsisch« Stenographenbunb Stolz«.Gchr«n, dem auch di« Vereine in den ehemaligen Fürstentümern Reuß angehören, hält vom 28. bis 30. Mai in Gera seine Hauptversammlung ab. * Die Lag« des Arbeitsmarktes. Nach einem Bericht des Lan- desomtes für Arbeitsvermittlung hat der Arbeitsmnrkt in Sachsen im Monat April, wenn man nur die Zahlen der bei den Arbeit», nachweisen gemeldeten Arbeitsuchenden betrachtet, eine we-tere Desse- ruug erfahren. Bei 61 größeren Arbeitsnachweisen ging die Zahl der Arbeftsnchenden von 86 820 Anfang April auf 78 540 Anfang Mai zurück. In der Hauptsache ist dieser Rückgang zurückzufübrep auf die starke Verm'ttelnng in b'e Landwirtschaft, die 2900 Arbcits- kräfte aufnahm. auf die V legung de« Baugewerbe» und auf die in größern Umfange au» Mitteln der produktiven Erbwerbslosenfllr- sorge geförderten Notstandsarbeitsn. Im Baugewerbe machte sich bereits Mangel an Manrern und Malern bemerkbar. Dageaen konnten ungelernte Bauarbeiter nicht untergebracht werden. Die übrigen Industrieen z«iat?n sich wenig aufnahmefähig. Der geringen Abnahme der Zahl der Vollerwerbslosen stand meist eine grmahme der Teilerwerbslosigkeit gegenüber. * D'e Not der Kleinrentner. Der Hausbastsausschuß de» stich- fischen Landtage» beschäftigte sich mit der Hisse für erwerbsunfähige Kleinrentner. Ein deutschnationaler Antrag fordert von der Regie- nmg einen G stbeutmurf, durch den den Kleinrentnern gegen Ab- tretuiig eine» Teil» ihre» Vermögen« auf Lebenszeit eine jährliche Rente gewährt werden soll, tue dem Existenzminimum entspricht. Bi» zur Verabschiedung dieses Gesetzes sollen au» staatlichen Misteln 5 Mil lion m Mark für Zuschüsse zum Lebensunterhalt der Kleinrentner be- reitoestellt werden. Von sozialistischer Seite wurde geltend gemacht, dgk der Antrag in» Uferlos- führen würbe. Es bedürfe erst au«- fUbrlicher rechnerischer Unterlagen, dt« d « Regierung prüfen müsse. Ueberdies würden auch sene Kreise mit einbezoaen werden müsse«, di« etwa erwachsene Angehörige zu unterstützen haben. Von volkspartei liche- Seite wurde auf di- Erfahrungen der Stadt Dresden aul die- i»m Gebiete hingewftftn, di« iw orrganarneu Zab« w» «twa 1VVÜV' MibedarMg, ««MM! Marl zur Au^klmz bracht«. Bei dl» s«r Gelegenheit müff» di« Grenze dort gezogen werden, wo da» Ein- kommen der Kl«Inrrntn«r dasienig« der Enverb»lofen nicht «reicht. Im allgemein«, war d«r Ausschuß sich darüb«r einig, daß «» sich um folgende drei Punkt« hand«lt: 1. Di« Regierung wird mit «inem Ge setzentwurf über umfassende Hilfe an diese Kreis« heranzutreten ha ben. S. Würden zunächst zur einmaligen Hilfe Mittel bereitzustcllen sein und 8. di« Frage der Steuererleichterung für di« hilfsbedürftig«» Kreise. Die Angelegenheit wird die Ausschüsse und die Regierung Da» 9. deutsche Sämgerbundesfest wirb, wenn nicht mrvorher- gesehene Ereignisse eine neuerlich, Verschiebung notwendig machen sollten, 1924 in Hannover gefeiert wevden. Al, nächster gestört soll vorschlagsgemäß Wien im Frag« kommen. Für di« Tausende im Weltkriege gefallenen deutschen Sänger soll die ehemalige St. Katharinenkirche in Nürnberg, in der einst Hans Sachs und andere Meistersinger ihre hehre Kunst lehrten, zu einem «Arendenkmal ausgebaut wevden. Nachdem bereit» der Nürnberger Magistrat eine sehr hohe Summe zur Wiedechevstellung bereitstellte, wird auch Lie deutsche Sängerschaft ihr gut Teil zur würdigen Ausgestaltung beitragen, wie aus der einstimmig erfolgten Annahme des dahin gehenden Antrages hervorgimg. Weiter wurde noch beschlossen, für Sänger, di« ihren Wohnsitz andern, «inen Sängerpaß auszustellen, der ihnen die kostenfreie ?busnahme im neuen Druderverein '»sichert. Nach den Verhandlungen, -«iwn ein glänzend verlaufener Empfangs- und Begrüßungsckommors in der StadGalle voramglng, führte ein SvnLerzug die Abgeordneten nach Donaustauf, wo st« in der Walhalla eine weihevolle Stunde erlebtem, in der Redner Vaterlandes die unverbrüchliche Treu- der d» Richtung mi» politische Ziel« beeinfluss««, M« deck weis« «es Dtmeinsamkckt t» Gegensatz zu» Sinzckintrress« hin. E» ist von vomhrrrin etnl»ucht«nü, daß dir politisch« Erziehung d«r Frau nicht einseitig vom Beruf»standpunst au» vor sich gehen kau». Wenn m auch im allgemeine» leicht« sein mag, in den beruf-tätige» Frauen Interesse für di« v«memschaft»aufgab«l, dt« wir unter dem Namen „Politik* zusammensassrn, zu »ecken al» in d« Hausfrau«», Io ist doch die Gleichstellung von politisch« Anteilnahme mit beruflichen vntereffen irreführend. Der ««g, Beruf-standpunkt und seine hart- väckige Vertretung ist vielleicht d« größt« Deavisatz zu «infichtig« vaterländisch« Politik. Neben diesem prinzipiellen, auf Alarm und Frau anwendbaren Einwand gegen dt« Voranstelluna de» Beruf», mteress« in d« Erziehung zur Politik erhebt sich sofort der and»«, daß für di« groß« Mrhrzahl d«r Frauen der Beruf keine maßgebend« Bedeutung hat und haben wird. Wenn auch Millionen von Frauen kn Deutschland im Berus»leb«n stehen nno selbstverständlich jede Partei eine Na« Stillung zu den Frauenberufsfragen etnnehmen muß, so wird doch nur bei ein« kleinen Zahl der B«rus d« Punkt lein können, an dem die polistsch« Erziehung mit wahrem Erfolg ein- letzt. Ob es den großen Sauefrauenverbänden gelingen wird, eine Berufsorganisation in dem oi» setzt üblich«» Sinn diese» Wort« zu Werde«, steht noch dahin. Di« vielfach unerfreuliche Kampf«»welse der politischen Parteien hat bei vielen Frauen den Gedanken wachgerufen, di« politische Sr- ziehung der Frau auf überparteilichem Wege zu erreichen. Besonders «»mittelbar nach der Einführung des Frauenwahlrechts spielten diese Pläne eine große Rolle. Wo man dabei, im wesentlichen den oben dargelegt«» Gedaukenaängen folgend, von den Derufsorganisa- Dione» der Frauen absah, glaubt« um» in den Vereinen und Verbän- den der Frauenbewegung die passenden Organisationen zur Partei- politisch neutralen politischen Erziehung der Frauen zu besitzen. Diese Bestrebungen wurzelten in der richtigen Annahme, daß die Frauen überhaupt erst einmal etwas von Politik, politischen Richtungen und politischen Aufgaben erfahren müßten, ehe sie sich einer Partei an- ffchließen könnten. Al» allererste Einführung in die politischen Auf- »oben haben die „neutralen* Kurse zweifellos ihren Nutzen gehabt; darüber hinaus aber mußten sie aus Gründen versagen, die im Wesen d« Sache selbst liegen. Politische Anteilnahme ist nicht nur Ver- Handes-, sondern vor allem Willenssache. Das Vermitteln von Kennt nissen allein aber kann keinen politischen Willen wecken, gudeitz ist « in politisch erregten Zeiten mit Neutralität eine eigene Sache — »» find auch hier nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten. Auch wenn die Frauenbewegung eine viel größere Zahl von An- dängern hatte, al» tatsächlich der Fall ist, würde sie aus inneren wriinden als wichtigster Ausgangspunkt für die politische Erziehung der Frau nicht in Betracht kommen. Ls scheint mir notwendig, daß jede politisch tätige Frau etwas von den Zielen und Idealen der Frauenbewegung weiß; es erscheint mir aber ebenso notwendig, daß pe in der Politik den Frauenstandpunkt immer wieder mit Rücksicht auf das Danz« überprüft. Der Gedanke der Hebung der Frauen massen in wirtschaftlicher und kultureller Beziehung — das schöne Fiel seder Frauenbewegung — kann selbstverständlich auch zur Er- weckung des politischen Interesses der Frauen herangezogen werden. Auf ihn allein aber läßt sich die Erziehung zur Politik nicht stützen; denn diese Erziehung muß nicht mit den Sonderwünschen und Sonder- ßnteressen der Frauen beginnen, sondern mit den Aufgaben der Volks gemeinschaft, denen auch die Wünsche der Frauen sich gegebenenfalls «mterzuordnrn haben. Wie weit sich überhaupt eine wirkliche Soli darität der Frauen — als Frauen — über die Unterschiede von Be- «»f und Weltanschauung hinweg begründen lassen wird, ist ebenso Iwrifrlhaft wi« die Beantwortung der Frage, ob eine solch« Gemein- «hast überhaupt wüusch«n»w«rtjrt. In den großen Entschei- «ngen, die wir setzt zu treffen haben, gibt nicht di« Zugehörigkeit zu idem oder jenem Geschlecht de« Ausschlag. Tatsächlich bestehen auch heut» drei große sozial wirkend« Frauenverbänd«, der Katholische Frauenbund, der Deutsch-Evangelisch« Frauenbund und der Bund Deutsch« Frauenverein«, der die radikalere Richtuna der Frauenbe- pwgung vertritt, von ein« weltanschauung-mäßig einheitlichen deutschen Frauenbewegung kann also nicht die Rede sein, wen» auch bestimmte Forderungen von allen drei Verbänden aufgestellt werden. Politik ab« ist nicht nur Interessenvertretung, sondern vor allp» Dingen durch Staatsarrffassyng und Weltanschauung bestimmt. Bei aller Berücksichtigung der Derufsfragen und der Frauenfragen wird darum jede wirksame Erziehung zur Politik von letzten Grundsätzen ausaehen und darum notwendigerweise durch die Parteien erfolgen müssen. Wenn wir in Deutschland gelernt haben werden, daß eigene feste Ueberzcugung und das Aussprechen derselben «richt zur Feindschaft mit Andersdenkenden zu fiihren braucht, wenn wir einfehsn, daß allzu große Objektivität* ein Volk äußerlich und innerlich schwächt, werden wir das Mißtrauen gegen eine politische Erziehung durch die Parteien ablegen. Politik ist für uns heute Schicksal. Verbinden wir unser politisches Tun immer wieder mit Wisern besten Idealen, zeigen wir auch andern diese Zusammenhänge, Do können wir auch auf diesem Wege zur Ueberwiudung des Egoismus ,Wid Materialismus in unserm Volke beitragen. 18. -eulfcher Söngertag in Regensburg. ' Au« allen Teilen des deutschen Vaterland«« waren am 21. «end 22. Mai die Vertreter der deutschen Sängerschaft nach der alt- ehrwürdigen Stakt am Donaustrande geeilt, rnn in ernster Arbeit Eder die Geschick« und -weitere Entwicklung des Deutschen Sänger bünde» zu beraten. Bei den Verhandlungen waren 61 von im mmzen 77 Einzelbünden durch 289 Stimmen vertreten für insg«- lamt SS7000 Sänger. Der Obererzgebirgischr Sängerbund war wrrch seinen Lieder-meister KirchenmusiSdireklor Wag»« aus Buch- Holz vertreten. Sie wurden eröffnet durch ein« grol.aidgelsgt« Rede des Dor- Ftzen-den vom geschäfts-firhrendeu Ausschuß, Herrn Rechtsanwalt List ^Berlin), der feststellen konnte, daß der Zudvang zu den Gesang vereinen in den letzten Jahren ein sehr starker war, der Zusammen schluß in den Bünden wesentliche Fortschritte gemacht hat und der Vertrieb des Liederbuches einen un-gecihnten Aufschrvmw nahm, so bah auf Grund Ler Nachfragen die Herausgabe eines dritten Bandes bereit» in die Wege geleitet werden mußte. Heute ringe d»r Bund «m die Anerkennung der Gleichberechti-guidg als Kultursaktor und Harum, daß er von den Behörden al« maßgebend anerkannt werd«. Die Frage der Heranbildung von Dirigenten und Schaffung von Dirigentenkursen wurde eingehend erörtert. Das Programm des preußischen Kultusministeriums gehr dahin, das Niveau der Volks musik und der Ausbildung von Chorleitern besoicder« Aufmcrisam- leit zu widmen. Bei Verteilung vou Diplome» zu besonderen Fnbiia«n und bei Auszeichnung von Männern, die sich um die Bache des Män-nergesanges verdient inachlen, will das Ministerium ben Sängerbund hevanzwhsn. Die finanziellen Anforderungen cm be-n Bund waren außevgcwöhnltch hohe, do-*- konnte man ihnen, bank imerwartetrr Zuwendungen, in jeder Beziehung gerecht wer ben. Der Sängert«; nahm schließlich einmütig folgende Gnt- jchließung an: „Der am 20. Mai 1921 in Regensburg versammelte 18. deutsche Sängertag bekennt sich in der schwersten Zeit de» Vater land«» erneut zu der dem Bunde durch seine Satzung gestellt« Aufgabe, durch die einigende Karst d«s deutsche» Liedes da» deutsche Dolks-bewußtsein und da» Gefühl der Zusammengehörig- k«it der deutsch«« Stäinm« zu erhalten und zu stärken. Der Deutsche Sängerbund wird alles tun, um diese lieber:eugung zum Gemeingut des deutschen Volkes zu mache» und in ihm die Erkenntnis zu verbreiten, daß die jedem einzelnen zugängliche und mögliche Pflege de« deutschen Liede», dieses köstlichen Volls aut««, «in« Ler Grundpfeiler ist, auf Lem unser seelisch er- schüttertes und erkranktes Volkstum sich wieder zu rechter Selbstwürde und Selbstachtung mlfzcrrichten vermag. Der Ge samtausschuß wird -dal;er nichts unversucht lassen, um in Auf- - trag und Vollmacht des Deutschen Sängerbund«» bei allen R«ich»-, Land«»- und. GenuindebehSrden dahin zu wirken, daß ' dem Gesangsunterricht in ben Schule« und bei der schul- «Mlosscuen I«p»vd Me «LeEtch« Förder ung zuteil werde und V baß di« V-HLroe« all« Cinri htui^eu und Anordnung»« trejj««. Al» geschSftsfiihvend«« Bund wählte die Versammlung d«n Berlin« Sängerbund einstimmig mied«. Die Zu- oder Wied«- wähl verscki«Len«r Heroen in den vesanrtauoschuß Le» Deutschen Sängerbundes «folgte in großer Etmnütigkett. Als Jahresbeitrag für 1921 wirb für den Ganga der Betrag von 5V Pfennig fest- gelegt und der Mschluß mit da Gema (Genossenschaft der Musik- verleg«), durch Li« Lie Darin« bet Aufführung von Lhören und Musikwerken vor Benachteiligung ««schützt find, mit Stimmenmchr- heit genehmigt. Hierfür haben Lie Vereine für da» Mitglied jähr- lich «in« Anevkennungsgebühr von 25 Pfennig zu entrichte«. richten. Lößnitz, 27. Mai. Am ersten Sonntag nach Trinitatis, den 29. Mai, feiert der Schneeberger Kreisverein für inner« Mission sein Iahresfest in unserer Gemeinde. Sie Hot sich schon lange auf diesen Tag innerlich gefreut und gerüstet. Im Fest- gottesdicnst, vorm. 9 llhr, hält Oberkirchenrat Sup. Thomas, Schnee berg, die Festpredigt. Kirchenchor und Bläserchor des evang.-luth. Iiiuglingsoereins wirken im Festgottesdienste mit. Auswärtige Fest« gäste nehmen mit dem Kirchenvorstand Platz auf dem Altarplntze d« Hauptkirch«. 'An den Fcstgottesdienst schließt sich Beicht« imd Feie, des heiligen Abendmahl» für die Gemeinde an. Um 11 Uhr findet in der Hospitalkirchc Festgottcsdienst statt. Die kirchliche Unterredung mit der konf. Jugend wird a» diesem Tage mif 11 Uhr verlegt. Di« diesjährigen Konfirmanden und die konfirmierte Jugend der letzten drei Jahrgänge nehmen so an diesem Festgottesdienst für die Jugend teil. Oberkirchenrat Thomas hat sich bereit «klärt, auch diesen Gottesdienst zu halten. In der Nachversammlimg, nachm. 4 Uhr in der Hvspitalkirche St. Georg wird Obsrkirchenrnt Thomas üb« „die Fran und die innere Mission* sprechen. Anstaltspfarrer Voigt von der Landesanstalt Hoheneck bei Stollberg wird aus eigener An schauung über seine Erlebnisse in Bethel, sowie über die Seelsorge an Irren und Gefangenen berichten. Da» Schlußwort hält Oberpsarrcr Lic. theol. Schuster. Die Ansprachen werden von gemeinsamen Lie- Lern imd Kurrcndegesängen umrahmt. Die Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung werden auf dieses Fest besonders hingewiesen und zum Besuche eingeladen. Di« Nachversammlung ist mit Rücksicht auf die auswärtigen Teilnehmer auf nachm. 4 Uhr gelegt worden. Lmit«, 27. Mai. Zn der für Montag, den 23. Mai, in der Turn halle zur Klärung der Gasversorgungsfrag« vom Gemeinde rate einberufenen Einwohner-Versammlung hatten sich zahlreiche In teressenten eingefunden. Nach vorangegangen« Begrüßung und Ab- gäbe erklärender Worte durch Gemeindeoorstand Kammerrat Herr mann über das Bedürfnis zur Einführung von Gas, sowie üb« di« VcrhindcrungsgrüuLe für die schon früher geplante und versuchte Gaseinführung in Lauter, nahm Direktor Heid« aus Leipzig das Wort zu einen sehr klaren und ausführlichen Dortrag, -er noch durch Lichtbilder «läutert wurde, die -i« praktische Verwert»««! von Sa» in Industrie und Hauswirtschaft veranschnulichten. Die nach dem Vor- trage von verschiedenen Seiten an den Vortragenden gerichteten An fragen, insbesondere auch über die Preise für Installationen, wurden befriedigend beantwortet. Gemeindeoorstand Kammerrat Herr mann schloß di« Versammlung mit der Erklärung, daß die weiteren Arbeiten in der Gasversorgung sofort in Angriff genommen würden, damit Laciter gegebenenfalls »och bi» zum Herbst mit Gas versorgt werde« könnte. Zur Feststellung darüber, wer sich von der Bevölkerung zur Gasabnahme anschließt, werden in den nächsten Tagen Fragebogen «gehen. Denjenigen Grundstücksbesitzern, die sich für sofortigen An schluß erklären, sollen besondere Vorteil« «tngerämnt werden. Schönhaide, 27. Mai. Zwischen der tschechischen und der sächsische» Rsaiening finden Verhandlungen statt, eine staatliche Auto-Verbindung zwischen Karlsbad und Wildenthai herzustellen. - Die Fahrt«« ««rden so verteilt, daß man Anschluß hab«« wird an Lie Linie Zohcmngeorgen- stad!—Eibenstock—Plauen. — Riederkchnftedebrrg. In dem Mokmhausc de« Grundstücksbe sitzers Weißbach war nachts Feuer ausgrbrochen, wobei der Besitz« von Len Flammen erfaßt wurde und »ms Leben kam. Auch seine Ehefrau erlitt schwere Brandwunden.
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