Delete Search...
Erzgebirgischer Volksfreund : 07.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192212078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-07
- Monat1922-12
- Jahr1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.12.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Oerlliche Angelegenheiten Ministerstottstik. Das Gesetz zum Schutz ter Noputlik stellt die früherem und fetzigen republikanischen Minister des Reiches und der Länder unter besonderen Schutz. Bor 930 Personen muß sich Kritik und Polenrit in acht nehmen! Da» ist nicht so einfach. Z>rm Schutz des harm losen Staatsbürgers «egen das Gesetz -um Schutz der Republik hat nun di« Derlogeg«s,llsämft Otto GlEr, Berlin, in einer Broschüre „Der Schutz der Republik" das Gesetz und eine Liste der geschützten Minister und Lrminister mit Borbildung und Lau bahn zusammen- gestellt. De» Gang» ist »in klein«, oder bedeutsamer Ausschnitt aus der Geschichte. Besonders tehvveich zur Berufsberatung für ehrgeizige Konfirmanden ist folgende kleine Statistik: Nach dem Kriege wurden in Deutschland u. a. Minister: SS Gewsckschaftssekretävs, 93 Redakteur« und Schriftsteller, 32 Rechtsanwälte, 30 sonstige Juristen, 21 Kaufleute, 16 Metallarbeiter, 13 Landwirt», 11 Professoren, 6 Lehrer. 6 Holzarbeiter, 6 Jndust- riellv, 5 Gastwirte, 5 Buchdrucker, 8 Philologen und Privatgelehrte, 4 Post- und Eisenbahnboomtc, 3 Ztitungsvevlvqer, 3 Tabakarbeiter, 3 Offiziere, je 2 Schneider, Maler, Lederarbeiter, Sattler, Wicker, Brauer, Stellmacher, Glasmacher, Ingenieure, Mediziner, je 1 Tape- zisrer, Maurer, Bergmann, Waschfrau, Bvaueveidlrvktor, Bankdirsk» tor, Bankinspektor, toangolischer, katholischer Pfarrer. * DK Aufwandsentschädigungen für die Landtagsabgeordneten. Di» Regierungsvorlage flir die Festsetzung der Aufwandsentschä digungen der Landt agsabgeoebneten sieht vor: für die in Dvcsden wähnenden Abgeordneten 20 000 Mark, für die außerhalb Dresdens -wohnenden Abgeordneten 25 000 Mark pro Monat zuzüglich des jeweilig geltenden Satzes des Deueeungszuschlagos für' di« Be amten. Augenblicklich betrügt der Leuerungszuschlag 120 v. L.; er -wird jedoch voraussichtlich für Dezember -auf 200 v. -H. erhöht werden. Nach dem augenblicklich geltenden Satze -würden also -Lie Abgeordneten 44 000 Wzw SS 000 Mark beziehen. Dio Vorlage steht weitrchin vor, Li« Entschädigungen nicht nur flir di« Monate-, in -denen der Landtag tagt, sondern für alle 12 Monate «des Jahres zu bezahlen, also auch -für die sitzungsfraien Atonate. D^ ÄusFaNla ^at also hiermit zugestandenermaßen' Ärfage'. mat»vtal befördert. Sie stand damit z-vHifillv» -im praktisch»» Krk^»diestst. Alle weiteren Folgerungen ergeben sich daraus von .. .. . ' < V«ül», v. Diz. DK A, r» t, der Vttliii« städtischen Rettungr- anstalten haben gestern beschlossen, vom 1. Januar nb solange keinen Dknst zu tun, bi» von der Stadt eine ihrem Stand» entsprechend« Ge- halkregeluna a»trofsrn sei. Bisher war ihnen nur ein Gehalt von 300000 Mark Mrltch, da» ist wenigrr al» flir den jüngsten unver- heiratekn -eilgehtlsen, zugebilligt worden. L-iV-kL 5. Dez. Der Staat»g«icht»hof bat dk V»schw«rb« des Kapitän» Ehrhardt gegen den Haftbefehl zurii «ge wiesen. Weiter hat der Gerichtshof beschlossen, Ehrhardts gesam te» B«rmög»n zu beschlagnahmen. Dern, d. Dy. Di« fozialtstischckommunistische Dersassmigsini- tlativo betreffend dk Der möge ns-ab gab« ist mit 723000 gegen 110000 Bolkssttmmen und sämtlich» Kanionsstimmen verworfen worden. .'. .. > . SNmmungsbUV aus dem Reichstag. Bon deutsch-nationaler Sette ist a n Dien«tag Lei Gelegenheit der kleinen Anfragen -mit Erfolg einer bösartigen Lendenz-Lnk der Garaus -»macht wovd»n. Auf Ansuchen -des Ab-g. Schultz- Bromberg -mußte nämlich von -der Regierung mitgoteilt werden, daß di« in «in« Reichotagssitzung vom Oktober d. I. sens-ationcll aufoemacht« Enthüllung von Attententsabsichlen geacn den da maligen Reichskanzler Dr. Mrth Ler tatsächlichen unterläge ent behrt. De» in Hanen verhaftete Verdächtige ist ein WinLmacher gewesen, »r -ui sich seine acheimnkrwll lltuqenden Darstellungen aus den Fingern -«sogen. Welter« Anfragen (im ganzen lagen 22 vor) von deutschnationakr S«tk -waren -die des Abg. Strath mann nach der neuen Kclrninalstatistik und der Mg. Fr-au Müller-vttfri»L nach einem gesetzlichen Vovgchm gegen Wkoholmikbrauch. DriL« MiLkrien sind in Ausarbeitung. DK deutsch-völkischen Abg. Wu ll« u»L Hennig beschwerten sich über dk Auflösung nationalgesinnter Organisationen. Sie wurden auf preußisch« Nachprüfung mrwkftn. Der Nachtvogsotat in Verbin dung mlt der Ruh-ogehaltvvorlage flir den Reichsprüsidenden fand Billigung. Die Sitzung brachte noch «in« -mi-nisteokll» Jungfern rede. Reichsjustizminisder Dr. Heintz« stellte -sich dem Haus« vor, Lom er ja im Grunde «in alter Bekannter ist. Wünsch« der Aba. Dr. Rosenfeld (Soz.) und Dr. Bell Ztr.) gaben Hm Anlaß, feine amtlichen Richtlinien anzuLeuten, -der Not de» An-walto- stanLes zu gedenkest, zu vorsichtiger Stellung gegenüber der Ehe- scheidungsfrage sich zu -bekennen, -einen modernen tm- sozialen Geist unter seiner Leitung anMkiin-digen — Arbeitsreä-t —, der Münchener Polizei zu bestätigen, daß sie im Falle Ehrh-ardt ihre Pflicht -getan, -und schließlich zu versichern, daß die Justiz zu einer unparteiischen Instanz gemacht werden solle. Möse besonnenen Worte- sanden güte Ausnahme. -ll " Zwönitz. In einer der letzten Nächte ist in die Schuhfabrik von August Fischer «inMrochen worden, wobei den Dickten Schuh« im Werte von 800 000 Mark in die Hände fklen. " Planen. Die 37jährige Arbeiterin Pötzl wurde in ihrer Woh nung mit ihren Kindern, zwei Knaben im Alter von 3 und 7 Zohren, Au«, S. Dez. Die Bezirks gruppe Schneeberg des Siichs. Psarrervereins hält Freitag, den 8. Dezember, nach mittags ö Uhr imNikolaipfarrhaus eine Tagung ab, bei der die gegenwärtige schwierige finanzielle Lage der Kirchgemeinden und die dadurch bedingte Notlage vieler Pfarrhäuser auch unserer Ephorie zur Sprache gebracht werden soll; es soll auch ferner bei dieser Ge legenheit Bericht gegeben werden über den Verlauf des deutschen und sächsischen Pfarrertages in Leipzig. Voraussichtlich wird auch die kommende Synobalwahl besprochen werden. Angesichts der Vielseitigkeit dieser Tagung ist ein zahlreicher Besuch derselben zu Sosq, 8. Dez. -Schon klingen aus den verschneiten Hütten unseres Gebingsdörfchens traute Weihnachtsliedor und geheimnis volles Tuscheln zeugt davon, daß auch diesmal da» selige Geben und N-ehmen am „heiling Oh-nrd" nicht ausblei-bcn -wird, und s«i cs noch so wenig. Mit banger Sorge -aber erfüllt uns -der Gedanke an das notleidende Alter. Viel ist schon getan worden, -aber noch viel mehr wird die Zukunft fordern. Bei Ler jetzigen Sammlung unter Vorsitz -des Hrn. Prediger Wolf wird der ganz« Betrag rest los unsern' bedürftigen Alten zugefühvt werden. Wer Lazu bei- tragen will, Laß -Liese Aermsten unter uns Armen wenigsten» «in Stuck Brot ihr eigen nennen können, Ler -greife tief -in Lie Tasche, gebe schnell und reichlich! Wohltaten-, still und rein gegeben, sind Tote, Lie im Grabe lebem Hundshübel, S. Dez. Zur Linderung der großen Rot der alten, erwerbsunfähigen und unterstützungslvsen Einwohner Hst Ler Ge meindevorstand einen Aufruf um Zuweisung von Geldspenden zu einer WeihnachtefpenLs erlassen. Es ist zu wünschen, daß dieses beswerk allseitig unterstützt wird, da Lieft Aermsten der Armen der täglich wachsenden, ungeheueren Teuerung rat- und wehrlos gegrn- dcr Kleinrentner bersi»gestellten Betrage von zusammen vo iuo wn-, hierunter 7KV0 Mk. in Naturalien, sind durch den Wohlfahrt»au»schuh zu verteilen. Zur Hälft« trägt die Gemeinde bei.* Der Erzgebirgs schau auf der Augustusburg werden LOO Mk. al» Unterstützung über- wiesen und 10000 Mk. als «inmalia« Beitrag dem Museum»»««» Aus gewährt. Da» Ortegesetz über Einführung einer Wohnungiluxu»- steuer wird in zweiter Lesung angenommen, gum Ortsgesetz übev ., Nubegchaltsuntttstützuna der Hebammen wird eilt zweiter Nachtra-g beschlossen, gum Gesuch» Les Lmatlliecwerkes Lauter, G. m. b. H-, wird Lie Betmvsntsfrage zum Kontinenbierschank mit neun argen sichen Stimmen verneint. Für die Wahl von Beisitzern und Stellvertretern zum gemeinschaftlich,n Mietcinigungsamt Schwarzenberg sind unsrer- vindlicho Vorschläge de» Mictervercins, d«o Hausbefitzeroerein« «und de» landwirtschaftlichen Vereins cinzuholen. Al» Sachverständig« Ges Bezirksfchätzungsmlsschuffes bei der staatlichen Echlachtvichversi che- rung werden gewählt: Gutsbesitzer Lippold Weidauer und al» Stell vertreter Gutsbesitzer Wiegand Weiß, al» Mitglieder Le» Diobfeu- chenausschusses: Gutsbesitzer Max Hanel, Nr. 37, Wtrtschaft»b«si tz« Hugo Weißflog, Nr. 1V0, al» deren Stellvertreter die Wirtschaft»-«, sitzer Paul Kunzmann und Arno Kunzmann. Den Beamten und rin- Wärtern wird für ProtokoUfÜhrung in Sitzungen Entschädigung l g«. währt unter Zugrundelegung deo anderthalbfachen Stundenlohme«, der sich aus dem Dienstcinkommen unter Ausschluß der sozialen (Ge- haltsteile ergibt. Gegen sechs Stimmen werden Lie Strompreise/für Elektrizität erhöht ab 1. Oktober 1822 auf 54 Alk. für Licht und 48 M. für Kraft. Den bedürftigen Dolkskreis»n (AnncnuntersÜltzte, Sozial- und Kleinrentner) wird nach Auswahl durch den WohlsahrtsausMuß ein Teil der LichtstronMlüer erlaßen. Zu nochmaliger Ausschuß» beratung wird die Neuregelung Ler Kostenübernahme für künftig! zu errichtende elektrische Leitungen zurückgewieftn. Dem Schulhajus» meister wirb für jede Benutzung Le» Sitzungszimmers «ine Rehni- gungoentschLLigung von 30 Alk. bewilligt. Der Gewerbescl ab Ostern 1823 ein« Klasse für Emaillierarbeit« angealieb«! die Arbeitgeber gesuchswetse wogen Uebernahms des Schulge Derdtenstausfalles Ler Schüler herangotretm «erden. Dao <1 . . der Gewerbeschule wird allgemein aus 1000 Mk. jährlich ab > Oktober 1822 erhöht. Die DienstbekleidungizusHUsse für die umi. >! mierten Gemeinüebeamtrn werden nach Gruppe 1 oer^taatlichen Sie gelung bewilligt. Für die gestundet« Kaufsumme des der Gemeinde- gehörigen ehemaligen Weißslogschen Gutes wird dem früheren Besit zer seit Lösung des Pachtmuchültnisses Verzinsung in Höhe der je weiligen Sparkasfen-Hypothekenzinsen zugestanden. Dio Tanzsteuer wird aus S Mk. erhöht, Lie Elntrittskartensteu« nach den Reichs, sätzen, mindestens aber aus 4 Mk. festgesetzt. Bon der Erhebung ei» nes besonderen Zuschlages zur Wohnmmsvauabgabe wird einstimmig Abstand genommen. Für den insolge Krankheit au» dem Wohnnngs- ausfchusse ausscheidenoen Vertreter Les Mietervereins, Buchhalter Musch, wird der vom Mictervereln vorgeschlagcne Ersatzmann, Wei chenwärter Max Georgi, anerkannt. Dein vom Bauausschussv getrof fenen Abkommen über LanLaustausch an der neuen Staatsstraße wird zugestimmt. In nichtöffentlicher Sitzung wurden erledigt 7 Für sorge- und Armenfachen, 1 Unterstützungpfache, 1 Wirsichaftssache, 4 Wertzuwachosteuerfachen und 2 Personulsachen. erwarten. . Au«, 0. De-. Der Fleisch« Ernst Hermann. Müller hat -die Meisterprüfung bestanden. Aue, 6. Dez. Hausierer werden erneut darauf aufmerksam gemacht, daß sie umgehend die Ausstellung eine» neuen Wander gewerbescheines zu beantragen haben, wenn sie mit^ Beginn des nächsten Jahres das Wandergewerbe ausüben wollen. . Lauter, 4. Dez. Oöffentliche Gemeinderatssitzuny vom 27. No vember. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird auf eine Anfrage der Sachstand Uber die Bildung eines Eltornrates erörtert und beschlossen, zur beschleunigten Erledigung der noch außenstehenden aufsichtsbe hördlichen Genehmigung des Ortsgesctzes än die zuständigen Stellen httanzutretcn. Sodann wir- Kenntnis genommen von der Jahres abrechnung für die Kraftwaaenlinie Aue — Schwarzenberg — Grün hain und die Zahlung der geforderten Gewährfumme von 12 000 Mk. genehmigt. Zu dein für die Unterstützung der bedürftigsten Notleiden den gebildeten allgemeinen Hilfswerk der Deutschen Notgcmeinschaft wird der Wohlstandsaussch-uß ermächtigt, selb ständige Entschließung über die zu treffenden Maßnahmen hinsichtlich einer örtlichen Samm lung zu fassen. Der Antrag der Betriebsräte auf Einsetzung eines Kontrollausschusses gegen den Preiswucher ist abaelehnt worden, da seine Einsetzung ungesetzlich ist und die von ihm beabsichtigte Arbeit den Polizeiorganen und dem Ernährungsausschusft zufällt. Außer dem aber ist zur unmittelbaren Mitwirkung an der Preisgestaltung und -Ueberwachung mit der örtlichen Händlerveretnigung verein bart worden, daß zwei Mitglieder Les Grnährungrausfchusses den überstehen. RUtersgrün, 6. Dez. Die über die Kirche infolge der Markent wertung und der politischen Entwicklung hereingabrochene Notlage erfordert dringend die Anspannung aller persönlichen Kräfte, die in der Gemeinde lebendig sind. Ein Stück vorwärts in dieser Richtung bedeutet der Beschluß der hiesigen Kirchgemeindevertretung, der finan ziellen Not der Kirchgemeinde durch eigene Bemühung Herr zu wer den. Die Kirchrasse ist fast erschöpft, die Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens ernsthaft in Frage gestellt. Die Aufforderung zur sreiwilligen Vorauszahlung der Kirchgemeindestouer auf 1022 hat nicht den gewünschten Erfolg bisher gehabt. Darum werden die Kirch» gemeindevertreter sämtlich persönlich die Gemeindealie-er dazu auf» fördern. Man hofft dadurch allgemein das Verständnis für bi« finanzielle Not der Kirchgemeinde zu mehren sowie das nötige Geld für die nächsten Monate zusammen zu bringen. * * sLtr TdMHmz 8e» Brokprelft» schreibt §k NaMchtensseAe wocheMchen Preisfestsetzungen kelwohnen. Dft zür*Unterstützung der Staatskanzlei: Vom 4. Dezember -ab hat di« Reichsgetreidestelle 'der Kleinrentner bersitgestellten Beträge von zusammen 00110 Btt-, den Abgabepreis für eine Tonne Roggen verdreifach:, und- zwar von 30000 Atark -auf SV 000 Llart. Diese gewaltig« Erhöhung wird «In« »ntsprechind» Heraufsetzung L« Vrotpreift zu, Folge --bin. Zn L-ach-sen wird -sich -d« Pvet« für ein Brot von 1V0O Gramm tu Ler Mcyrzahl Ler Kommun-alverdänLe aus «twa» über 2ö0 Mark stell«». E» ist bögreiflich, daß Lios« Steigerung von Ler Bevölke rung mit fchwercr Besorgnis und Beunruhigung ausg-enommon wird. Me folgeirden Darstellungen utügen Lazu -beitragen, zu zeigen, daß sich Li« Steigerung auf L-om Mindestmaß Lessen hält, u-a» unerläßlich ist. Der Aba-abepr-eio V»r RsichsgetreiLestelle für eins Lonne Roggen b-»tru-g biaher 80 000 Mark. Diesem Betrag lag «in Preis von 23300 Mark für L-i-e Tonn« Roggen zugrunde, Ler an Len abzulicfernden und umlaMPflichttgen Landwirt zu zahlen war. Der -geringe Unterschied zwischen dem Umlage- und Lem Abgabepreis reicht nicht au», um Lie bei der EFassung Les Uml-agegetreide» entstehenden Spesen, Li« gesteigerten Frachtkosten, bk erhöht« Umsatzsteuer usw. zu decken. Dazu kommt aber noch weit einschneidender Ler Umstand, -daß Las für Lie Markenbvotver- sorgung benötigt» Getvei-do nur «twa zur Hälfte au» Lem von den Landwirten L«» Inlandes abgelkftrten Pflichdgctr-eide besteht, zur anderen Hälfte aus Lom Auslände beschafft werden muß. Die un geheuren Skigttungsn Ler Preis« Le» Au»land»getrriLes infolge -Les Sturzes unserer Valuta sind Ler hauptsächliche Grund Ler gegen wärtig notwendigen Erhöhungen. Der Pvet» Les Auslandsgetreides betrug für -dte Tonne Roggen im September 1021 8432 Mark, bei Beginn Les laufenden Wirtschaftsjahre» lm August 1S22 42 307 Mark, tm Oktober schon 122 383 Mark. Aus Liesen Zahlen ergibt sich ohne weitere», daß im Falls -de-r -Deibvhaliung -er jetzigen Ab gabepreise Ler Reichsgetveidc-stell-e die Verluste Les Reiches am Ende de« Wirtschaftsjahres Hunderte von Milliarden Mark betrag«» müßten. Auch bet Ler gogenwärtigen Verdreifachung bestehen noch erhebliche Risiken, fall» sich nicht Li« Valuta wesentlich bessert. Unter dksin Umstänü«n war dk Erhöhung, so schwer sie Lie Do- völftrung trifft und so sorgfältig sie -erwogen worden ist, eine un abweisbare Notwendigkett. Man -muß sich gogcnwärti« halten, baß noch immer in Ler Durchführung Le« Umlage- und Marken- brotverfahrens «in Vorteil -für -weite Kveift -liegt, der -nicht außer acht gelassen werden darf. ' Zur Verkehrslage. Au» Lem Hauptbüro Ler Reichsbahn- direktion Dresden wird uns geschrisben: Nachdem Lor Höhepunkt des Erntwetkohr» übersch-vitten ist, kann auch Len Wagenan-forde- rungen im allgemeinen wieder besser entsprochen werden. Der Güterverkehr war im Olovember -im -großen und ganzen sehr leb haft; besonders stark war Ler Kohleiwerkehr von Ob-er-schlesien nach Bayern und Ler Güterumschlag an Ler Elbe. Auch der Personen verkehr war noch überaus stark. Die bedeutende Erhöhung Ler StraßeNbahnfahrpr-eise und die Außerbetriebsetzung einzelner Vor ort- und Stvaßenba-Hnstrecken hat eine wesentlich erhöhte Benutzung der Eifcnbahnzüge mit sich gebracht. ' Schiilerftrlenkarttn. Die bei Ler Reichsbahn feit 1. April 1022 bestehende Fahrpreisermäßigung -er Schülerftrtenkarten wird den ordentlichen Studierenden Ler Deutschen Hochschulen nicht nur zum Beginn und am Schluß -des Semesters, sondern auch zum Be ginn Mio am Schluß -er Weihnachtsferien gewährt, wie Lies für die Schüler Ler niederen und höheren Schulen bereits angeord-nct ist. Die Jagd nach dem Glück. Roman von Hans Schulze. . (Nachdruck verboten.) (S. Fortsetzung.) „Wer ist La?" n „Ich bins — Lizzie! Mach -och um Himmelswilleil auf!" Eino Sichevyeitsletk klirrte herab, Li« Tür öffnete sich. Alfred stand vor ihr, -in Hut und Mantel, -um Ausgang bereit. „M»in Gott, Lizzk, wie kommst Lu Hitch« — imd um Liese Zeit?" „Laß mich -och nur erst herein!" bat sk, sich zitternd au ihm vorbeidrängind und Li« LUr hinter sich zuschlogenL. „Ich ängstige mich »och zu Tode -auf Lkftn «ntfttzlichen Höfen!" Ohr»« «in Wort -u -sagen, führte er st« in sein Arbeitszimmer, und nahm Hk"-da» regenfeucht« Jackett ab. Dann zog «r Li« cremofarbenen Stoves zu. Eine Glühlampe flammk mit hartem Prall auf; zugleich ergoß sich «in rosige» Licht über Li« schweren EtchenmVbel Les behaglich eingerichteten Raum«» und spielte mit weichen Reflexe« auf Lem blanken Metall einer Li« ganz« Wand Le» Zimm«» einnehmenden, phantastisch dekorierten Waffensammlung. Lizzie hatte -sich auf einen mit türkischen Schleiern drapierten Divan nkdevgelasftn und Lang L«n Kopf in beiden Händen. Alfvod «ar an seinen Schreibtisch s-etveten und kramt» dort unschlüssig in Briefschaften und Dokumenten herum. „Ich bitte Lich," sagt« er endlich, „was soll La» heute abeNd?" „Es kann nicht mehr so weiter -gehen, Alfred!" -brach Lie junge Frau plötzlich leidenschaftlich au» und richtete sich halb auf. „Es muß auf irgendein« Weift zwischen uns «in Ende gemacht werden!" „Ein End« gemacht worben," widerholt« er und setzte sich ritt- linys auf Lk Lehm» seine« Schretbsessels. „Me Lenkst Lu Lir Las?" „Mr ist aW Meichl" fuhr -sie fort. „Ab« Lieft» Versteck- spiel, die KomWk M allen, vor meinem Mann, vor Käthe, ich ertrag «s ntchtM Lu mir es L«Nn gar nicht iwchsinpfln- Lin, «k ich WWDAe? Si« all» mit dteftr kalt» Ruh» betrügen! Sch kam? N! WWW, e» acht gegen «nein innerste, Gmxsindtol" bei mir haben! Aber lieben," fuhr seine Stimme, „kann und werd« ich nur eine einzige, Lich, Lizzie!" Er hatte sich neben si« aus Lie Chaiselongue gesetzt und sie in betLe Arme genommen. „Ich kann nicht anders, Lizzie! Ich weiß es ja selbst, wft schlecht wir an all Len andern handeln! Aber, wenn ich Lich nicht mehr haben sollte, Lizzie, ich ertrüge -da» Loden nicht! Mit -dem Gedanken an Lich schlafe ich abends ein und wach« morgen» ausl Dein Bild ich um mich Len ganzen Tag! Und Liefe Liebe soll ich mir aus dem Herzen reißen? — Nein, Lizzie, Lazu bin ich außer stande!" Er hatte sie leidenschaftlich -an sich gepreßt nn-d bedeckte sie mit Küssen. Selbstvergessen hing sie in seinen Armtn. Dis Gewalt der Leidenschaft fegte joden Widerstand in ihr hinweg. Mühsam machte sie sich endlich von ihm los und erhob sich. Mit zitternden Fingern ordnete sie vor -dem Spiegckl Las ver wirrte Haar wieder unter dem Hut und schlug den Schleier- vor das Gesicht. „Was soll nun werden aus uns beiden, Alfred?" Sie war wieder unschlüssig an ihn herangetreten und Wang IHv« Arm« um feinen -al». A Ein h«tßs» Schluchz« «rschütteet« ihren schlanken Leib. Si« -war gekommen, um sich von ihm loizufW,, und sk fühlt, sich »ehr denn j, in seine« Bann. Alfvod «artet« goduldig, bi» der Strom der Tränen allmählich versiegte; Labet sprach «r ihr fortwährend mit halblaute. Stimm, zu, wie einem Kitrdc. Dann aber, als sie sich nach und nach ganz bvruhigt hatte, drängte « -um Aufbruch; er müsse noch heute abend nach Köln, seine Koffer seien bereits voran», ob st« ihn noch ein -Stück be gleiten wolle. Lizzie willigte ein. Sk verließen -ie Wohnung und gingen Arm in Arm LK Friedrichstraße bi» zur Gegend Ler Leipzig« Straß« hinauf. Hier trennten si« sich, au» Furcht, von gemeinsamen Brannten gHHm zu wevdey, , , „Du bist ja mit einem Male so zartfühlend geworden!" sagte er, -und sein schönes Gesicht nahm «inen harten Ausdruck an. „Wb blieb denn dieses feine Empfinden, als ein ganz verzweifelter Menfch auf Len- Knien vor Lir -lag und -ich -anfl-ehte und -bettelte,- ihn nicht zu lassen, zu jener Zeit, als Ler Herr Kommerzienrat Forster ge- ruhte, sein Auge auf Fräulein Elisabeth zu werfe«! Da gingst Lu erbarmungslos über ihn hinweg! Ob du -einen Menschen, Ler dich über -alle» liebte, damit vollständig -vern-tcht-ekst, La» blkb dir La- in-ale gleich!" „Ich habe das alle« vorau«gesehen, Lizzie, und ich habe es dir alles schon einmal gesagt an jenem letzten Abend, als -u von mir gingst, um Lie Frau dieses eilten Mannes zu werden. Damals dachte ich, ich ertrüge «s nicht. Heiße Tränen habe «h geweint auf Lem Chor der Kaiser«Mlhelm-Dedächtniskirche, al» Ihr beide Euer sogenannte Glück -um Altar schlepptet. Und wie ich dann aus der Kirch, trat, La war alles tot in mir, daß iti meinte, am beste» wäre «a, ich würfe mich vor Lk nächste elektrische Bahn und ließe mich zuschanden fahren. Aber ich war zu feige, ich Latte nicht den Mut zum letzten Schritt! Und dann kam ein anderer Gedanke In mir auf, der -mir Lie Lust zum Loben w-iodevgab: Du bist jung, du hast -k Jugend für dich! Du kannst -wavten, Li» -er Tag der Ver geltung für Lich anbricht. Sie findet doch wi-o-sr Len Weg zu dir zurück, wttl si« Lich liebt. Und so bat e» sich denn noch meinen Wort«« auch vollendet, wk «in verhüngni». Du -bist »ein, Nzzk, auch al« WM «in» anderen, du bist «« «kd wirst « immer bleiben!" „Ich will ktzt aber ein Ende machen!" rief st» auffahrend. Du mußt mich lassen! Deshalb komme ich heut« noch -einmal zu dir, um mich mit dir darüber auszusprechen. In 14 Tagen ist Käthes Hoch-titl Hast Lu denn gar kein Gefühl, welch ein Ver brechen gegen-ste in unserem Dechältnis liegt!" Gr schüttelte Len Kopf. Man hat mich einst nicht geschont, so habe ich Schonung Luch verlernt! Seit dem Tage, an Lom du Frau Kommerzienrat Forster wurdest, kenn« ich kein« mova-lischen Rücksichten mehr. Käthe ist mir nur «in« Stuft, um im 1Kb,n -aufvxirts -u steigen. Ich liebe Ye pich«. H« weißt dut Ach acht» jk Hoch- «"H jK «ich « AM «ut
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview