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Sächsische Elbzeitung : 06.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188505065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18850506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18850506
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-06
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.05.1885
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gleich Bezug nahm auf den vor Kurzem zur Versendung ge kommenen Jahresbericht. Nach erfolgter Verlesung des Ge- schäftSordnungS-EntwurfcS für daS Curatorinm, dessen Gründ ung wie schon erwähnt, der Herr Rittmeister im Interesse der Förderung des Hausindustrie-Schulunterrichts geplant hat, schritt man aus Antrag des Vorsitzenden zur Eonstituiruug cs gedachten CurntoriumS, welches auS 14 Herren bestehend wird, die sämmtlich ihren Beitritt zu solchem erklärten. — „Wcnn'S Mailüfterl weht" — dieser Zeitpunkt ist, trotz seiner Poesie, welche die Dichter so oft be sungen haben, von gar Vielen gefürchtet; denn der wnndcrschönc Monat Mai, in welchem alle Knospen springen, pflegt nichts weniger wie liebenswürdig zn sein. DaS Wehen des Mailüftcrl geht Einem oft durch Mark und Bein, und Katarrhe nud Schnupfen sind dessen treue Begleiter. Um so mehr haben wir, nach dem Vorgang des prächtigen April, die Hoff nung, dass der Mai diesmal in der That sein von Poeten aller Zeiten besungenes Rcuommo bewahrhei ten und als ein „Wonnemonat" sich beweisen wird. Dieser Frühling macht überhaupt alle Aaucrurcgclu und düsteren Prophezeiungen augenscheinlich zu Schau- dcu und so ist cö anch nicht ausgeschlossen, daß die „strengen Herren", welche inmitten des Monat Alai fallen und als rigorose Heilige gefürchtet sind, und diesmal verschonen werden. Um diese Zeit 'werden die Bäume in üppigster Alülhc stehen; die Nachtfröste richten daher großen Schaden an. Diese Heiligen des Monats Alai, „die strengen Herren" benannt Pau- cratiuö, ScrvntinS nnd Boni^acinS, regieren in den Tagen vom 12. bis 14. Mai. In den tiefer gele genen Gegenden gehört anch der heilige „MamcrlnS" zu den „Eisheiligen", er herrscht in der Nacht au den 11. Mai; nicht selten kommt um die Mitte Ala ciu Nachwinter, der den Santen verderblich ist, was wir indessen nicht wünschen wollen. — Der Straßburger Schützcuvcrcin, welcher cö sich zur Aufgabe gemacht hat, dem dort noch üppig wuchernden Franzoscnthnm gegenüber daö Dcntschthnm und insbesondere das deutsche Schützcuwcscu zn ver treten, war durch die Umstände gezwungen worden, sich einen eignen Schicßstand zn erbauen. Der Ban hat die Mittel dcö Vereins über seine Kräfte in An- sprnch genommen, und so hat derselbe gelegentlich des achten ÄuudcSschicßcnö in Leipzig angeregt, daß zur Deckung des vorhandenen DeficitS von 7000 Mark jeder deutsche Schützcuvcrcin cin PrciSschicßcu vcrau- stalten möge. Nur drei Vcrciuc sind bisher diesem Vorschläge uachgckommcn. Der Straßburger Verein wendet sich deshalb an alle Schützcnvcrcinc nochmals mit der Bitte, ihn in seiner Nothlagc nicht im Stiche zu lassen. — Mit Bezug auf die aus Frankfurter Blättern in verschiedene Zeitungen übergegangeuc Mitthcilung, daß Sc. Maj. der König eine Pflanzcnschcukung an dcu Frankfurter Palmcugartc» gemacht habe, geht dem „Journal" die Erklärung zn, daß cs sich, soweit davon überhaupt die Rede sei, hierbei nicht nm eine große Sammlnng seltener Pflanzen, sondern nm eine Palme handle, daß aber vor der Rückkehr Sr. Majestät keinerlei Bestimmungen getroffen werden können, also anch eine Uebcruahme durch den Frankfurter Gartcninspcctor noch nicht stattgcfnndcn Hal. -— Die drei Kaiser von Deutschland, Rußland und Oesterreich wollen sich am 9. August d. I. iu Ischl begegnen — wenn nichts dazwischen kommt. — Die Einlagen zur Königlichen Altcrsrentcnbank in Dres den-Altstadt, Landhansstrahe 16, im Landbans, welche in letz ter Zeit bekanntlich eine sehr starke Zunahme erfahren haben, vcrthcilen sich in ziemlich ungleichmäßiger Weise auf die ver schiedenen Zeiten des Jahres und Achnliches wird auch bei den Privatanstalten dieser Art der Fall sein. Es liegt dies eines Theils in allgemeinen Verhältnissen, anderen Theils in den besonderen Einrichtungen, die eine jede dieser Anstalten be züglich der Neutenbcrechnung getroffen hat, begründet. Unter den allgemeinen Einflüssen gedachter Art ist besonders hervor- znhebcn der Umstand, daß die Coupons der Staatspapiere nur am Schluß der Quartale dcS Jahres fällig werden. Ein Theil dieser Gelder wird von den Empfängern zu Einlage» in die Altersrcntenbank verwendet und cs muß sich daher gegen den Schluß der Quartale hin eine Steigerung der Einzahlungen bei der AltcrSrentenbank bemerklich machen. Diese Steigerung muß aber um so stärker werden, alS die Agenten der Altersrentcn- bank angewiesen sind, das Publikum iu seinem eigenen Interesse zu veranlassen, gewisse Einlagen erst kurz vor dem Qnartal- fchluß zu machen, diejenigen Einlagen nämlich, für welche die Rente sofort und nicht erst mit einem späteren Altersjahre deS Versicherten beginnen soll. Nus den Mvnatsergebuissen der Altersrentenbank zeigt sich nun in der That, daß immer die dritten Monate eines Quartals eine viel größere Einlagcsummc aufweisen, als die ersten beiden desselben. Im vorigen Jahre z. B. wurden eingczahlt im Januar 33381 Mark, Februar 40183 Mark, März 197324 Mark, April 105781 Mk., Mai 33118 Mark, Juni 219430 Mark, Juli 47004 M., August 75990 Mark, September 227020 M., October 73994 M., November 39366 M., Dcccmbcr 241013 M. Auch im laufenden Jahre ist bis jetzt wieder dieselbe Erschein ung zu Tage getreten; denn cs wurden im Januar 50510 M., im Februar 69635 Mark, im März 216197 Mark und im April 116168 Mark bei der Altersrentenbank eingelegt. Wie schon vor einiger Zeit von uns erwähnt wurde, werden von der Altersrcutcnbnnk auch Staatspapicrc des Landes und andere denselben gleichzuachtende Wcrthpapiere in Zahlung ge nommen; dem muß jedoch bemerkend hinzugcfügt werden, daß 3"/»ige sächsische Nentenscheine zu solcher Annahme ungeeignet sind. Auf Grundstücke werden von der Altersrentenbank Dar lehne zu 4'.-, gegen erste Hypotheken ausgeliehen. Am Frcitag Nachmittag havnrirte unterhalb des Pchncbach bei Königstein cin der österreichischen Nordwcst-DampfschifffahrtSgcscllschaft gehöriger, mit Gemüse und Getreide beladener Kahn nnd ging in den Grnnd. Ladung nnd Fahrzeug siud versichert. — In Königstein siel am Sonnabend der sieben ¬ jährige Sohn dcS Briefträgers Schubert in die Elbe nnd ertrank. Dresden. Nach einer dem „Journ." zngckom- mcncn Mitthcilnng wird Se. Majestät der König Bcllaggio nm die Mitte dieser Woche verlassen nnd dircct nach Dresden znrllckkchren. Die Ankunft Sr. Majestät daselbst dürfte demnach nächsten Frcitag zu erwarten sein. — Am 30. April stattete der Fcldmnrschall Graf Moltke, welcher gegenwärtig in Cadenabia wohnt, nuferem Köuigspaare in Bcllaggio einen Besuch ab. Der König unternahm einen längeren Spaziergang nach der Villa Scrbcloni mit seinem Gaste. Graf Moltke schien recht gekräftigt von der Riviera zurück- zukehrcn. — Am 1. Mai starb der 1857 in den Rnhcstand getretene Oberpostrath Johann Gottlieb Pfützner im 89. Lebensjahre. Der verdiente nnd seit 1847 mit dem k. s. Verdienstorden 1. Klasse ausgezeichnete Be amte stand lange Jahre an der Spitze der Dresdner Postvcrwaltnng. Ein großer Theil der damaligen königlich sächsischen Postbeamten bildete sich unter seiner Leitung zum praktischen Pvstdicnst ans. — Der VcrgnügungSvcrkchr des lctztvcrgangcncn Sonntags auf den dasigcn Bahnhöfen war trotz der unsicheren Witterung cin sehr lebhafter. Zur Bc- wältignug derselben mußten ans der Bodenbacher Linie 4 Exlrazügc bis, bczw. von Schandau, auf der Chem nitzer Linie 8 Extrnzügc bis, bczw. von Tharandt, au der Leipziger Linie 6 Extrazügc bis, bczw. von Meißen Kötzschcnbroda eingelegt werden. Wiewohl anch au dem Schlesischen Bahnhöfe der Verkehr cin lebhafter war, so genügte» doch hier unter bedeutender Ver stärkung die fahrplanmäßigen Pcrsoucuzügc. — Die diesjährige ordentliche Generalversamm lung von Sachsens Militärvcrcinöbund wird Sonntag den 5. Jnli von Vormittags 11 Uhr an in Bach'S Etablissement nbgchaltcn. Nach Erledigung der ge schäftlichen Angelegenheiten unternimmt das Bimdcs- directorium Montags mit den anwesenden Bezirks- vorstchcrn eine Partie nach Moritzburg. — Zu einem aus Böhmen zugereisten Haudwcrks- gehilfcn gesellte sich am Sonnabend cin junger Mensch, welcher ihn in der Stadt hcrnmführtc. In Neustadt wollte sich der Böhme in einem Klcidcrgcschäft etwas kanfen nnd übergab deshalb seinen Handkoffer dem ncncrworbcncn Freunde znm Halten, bis daö Geschäft abgemacht sei. Als er zurückkchrtc, war Freund und Koffer verschwunden. Am Sonntag aber führte ihm der Zufall dcu Dicb zu und bcgauu unn cin Jagcu durch die Körncrstraßc bis zur Elbe, wo der Ver folgte in die Elbe sprang, nm so zu entkommen. Ein Schiffer, welcher in seinem Kahne sich befand, steuerte auf dcu bereits von der Strömung erfaßten Menschen zn, zog ihn aus dem Wasser und brachte ihn au das Ufer, wo die Polizei dcu Schwindler in Empfang nahm. Zwischen Ucbigan nnd Kaditz liegen gegenwärtig zahlreiche Fischer dem Lachöfang ob. Als sie am Frei tag Vormittag ihr Netz anzogcn, fiel ihnen die Schwere desselben ans. Schon glaubten sic cincn recht guten Fang gemacht zu haben, als sie Plötzlich zu ihrem Schrecken den Leichnam eines jungen, etwa 20jährigcn Mädchens ans dem Wasser zogen. Die Leiche konnte nur kurze Zeit im Wasser gelegen haben. DaS Mäd chcu ist von mittlerer Größe nnd trägt gute Kleidung, u A. einen braunen Paletot. Das Hemd ist gezeichnet il. II. 6. Im vergangenen Monat April wurden von Leipzig aus 1428 Auswanderer über Hamburg, Bremen bczw. Rotterdam nach Amerika befördert. Dagegen kamen 364 aus Bayern und Sachsen nach den vereinigten Staaten nusgewandcrtc Personen wieder zurück, weil sic kein Unterkommen zu finden vermocht hatten. In dem dem Grafen von Hohenthal und Bergen gehörigen Forste von Lauer bei Leipzig ist vor einigen Tagen cin größerer Fund alter Münzen gemacht wor den. Waldarbeiter, die mit Versetzen von Bäumen beschäftigt waren, stießen in ganz geringer Tiefe ans die in Leinwand cingchülltcn Münzen. Es wurden gefunden 54 Silbcrmünzc», die ungefähr die Größe nuscrcr alten Zweithalerstücke haben, eine etwas kleinere Silbcrmünzc und ciuc Goldmünze von beträchtlicher Größe und schönem Gepräge. Die Münzen stammen nnö dem 15., 16. nnd 17. Jahrhundert und werden von dem gräflich Hohcnthal'schcu Förster, Herrn Löbc, anfbcwahrt. Das älteste Aad Sachscnö dürfte daS „Sächsische Gastein", das Warmbad bei Wolkenstein sein, denn dasselbe cxistirt in diesem Jahre gerade 500 Jahre. Im 15. Jahrhunderte und noch lange darnach führte die damals schon viclbckanntc Heilstätte die Bezeich nung „Warmbad zu Unserer lieben Frauen auf dem Sande". Nom Landgericht zn Plauen i. N. wurde dieser Tage der 38 Jahre alte Gärtner nnd Handarbeiter Teichmann auö Plauen wegen Doppelehe unter An nahme mildernder Umstände zu ciu Jahr Gcfüngniß und drei Jahren Ehrcnrcchtövcrlnst vernrtheilt. Am Donnerstag Abend nm 6 nnd 7 Uhr zogen wiederum mehrere Gewitter über Planen i. V. Während derselben fuhr ein starker Blitzstrahl in das Herrn Zimmcrmcister Kettner auf der Zimmerstraßc gehörige Hauö. Schrecken verbreitend nnd arge Ver wüstung iu den von ihm berührten Räumlichkeiten anrichtcnd. Er nahm seinen Weg durch daö Dach nach den Bodenkammern, der Erkerstubc, Küche, 2. Etage, fuhr an der Wasserleitung herab in die 1. Etage, daö Parterre und den Keller; am Ende der l. Etage schlug er durch die Mauer, indem er eine handgroße Ocffmmg daselbst znrücklicß. Im Keller wurde dic Wasserleitung beschädigt, au vielen Stellen im Hause der Mörtel von den Decken nnd Wänden abgerissen und ans dem Boden daö Gold eines Bildcr- rahmcnö geschmolzen. Ein Kind in der Erkcrwohnung wurde unter den Tisch geschleudert, alle übrigen Personen kamen mit dem nicht geringen Schrecken davon. Auf dem Nittcrgutc Mühltroff ist kürzlich cin Ochse an Milzbrand nmgcstnndcn. Bei dem im Auf trage dcS Pächters dcö Rittergutes von dem Schäfer- Stöckert und dessen Sohn vorgcnommcucn Abhäntnng des Thicrcö geschah cS, daß sich beide verletzten. Lei. der ist infolgedessen der jüngere Stöckert an Blut vergiftung gestorben, während der ältere Stöckert noch krank darnicderlicgt. Ans dem obercn Voigtlande. Dic Walpurgis- fcicr, welcher man in dieser Gegend noch ganz be sondere Bedeutung bcimißt, hat sich Heuer auf zwei Tage verthcilt, auf Donnerstag und Freitag. DaS kommt daher, weil am Donnerstage cin Gewitter drohte und viele Leute abhiclt, den Walpnrgiöabcud in alt hergebrachter Weise zu feiern. Aul Donnerstag und Frcitag Abcnd leuchteten von dcu Höhen unzählige brennende Besen, welche für diesen Zweck schon lange znrückgclcgt waren. Die brennenden Stücke wurden von Zeit zu Zeit hoch iu die Luft geschleudert, den» mau glaubt, daß diejenigen Felder, welche durch die Walpnrgisfcncr beleuchtet werden, fruchtbarer sind, als die dunkel gebliebenen. Die aufgeklärten Landlcutc wollen sich zwar dem alten Brauche nicht gern fügen, weil ihnen die Saatfelder dabei oft arg zertreten wer den, aber wenn an allen Ecken nnd Enden die Feuer anflodcrn, da kann Polizei und Gendarmerie schwerlich alle Thcilnchmcr hcrauöfindcn. Daö Schießen znm Walpurgisabcud, wodurch mau dem „Bilmschncidcr", der dcu Landwirthcu daö Getreide nbschncidct und mir leere Halme ans dem Felde zurückläßt, das Handwerk legen möchte, hat in den letzten Jahren etwas nach gelassen. Anch daö unmäßige Peitschenknallen, durch welches man dic Hexe» vertreiben will, damit sic in Stall nud Wirthschaft kciucn Unfug Ircibcn, wird jetzt nur noch vereinzelt gehört. Preußen. Von der russischen Negierung sind Berliner Lcdcrhandlnngcn große Lieferungen auf- gegeben worden. I» ganz kurzer Frist z. B. hat eine Firma 130000 Paar Jnfantcric-Sticfeln zu liefern. — Auf dem Umwege über Paris wird berichtet, laß während dcö Aufenthalts der Königin Victoria n Darmstadt zwischen dort und Berlin wichtige Ver handlungen geführt worden seien. Großfürst Sergius ei von der Königin Victoria sehr freundlich empfangen worden nnd zwischen der Kaiserin von Judien nnd dem Kaiser von Deutschland habe eine lebhafte Corrc- pondcnz stattgefnudcn. Der Reichskanzler will umfangreiche Reparaturen in seinem neuen alten Stammgntc Schönhausen vor nehmen lassen, nm den längeren Aufenthalt daselbst lir sich nud seine Familie angenehmer zn machen. Dic geringe Entfernung der Besitzung von Berlin gc- tattct bei der bcgncmcn Verbindung Excursiomm ohne weitere Vorbereitungen und ohne nenncuswertheu Zeit verlust. Der Fürst ist in den vollen Nießbrauch des ergiebigen Domiuiumö unmittelbar mit dem Schcuk- nngönct cingctrctcn, so daß ihm also dic Ncvcnnen seit dem 1. April d. I. zuflicßcn. Oesterreich. In der Nacht znm 1. Mai ^1 Uhr wurde iu Nieder- und Obcröstcrrcich, Salz burg und Steiermark ciu ziemlich heftiges Erdbeben wahrgcnommcn. In Kindberg, Bezirk Brnck (Steier mark), wurden viele Häuser beschädigt, eine Person gctödtct nnd daö Schulhans derart erschüttert, daß dic Schule geschlossen werden mußte. Iu Mitterndorf nnd Wartbcrg (Steiermark) drohen Wohnhäuser mit Einsturz. Italien. Am 2. Mai Abends um 7 Uhr ist ei» Vesuvausbnich cingclrcte», der iu der Richtung von Torre del Greco stattfand. Es ist ein neuer Krater entstanden, dem cin großer Lavastrom cittgmllt, der sich mit enormer Geschwindigkeit bergabwärts bewegt. Dic Bcrgspitzc ist in colossalc rothe Rauch wolken gehüllt. Vermischtes. — Die Spargelzufuhr iu Nürnberg war am 38. April o stark, daß schließlich um 60 Pf. bis 1 Mk. das Hundert abgegeben wurde. Den Büschel Suppenspargel konnte man um 3 Pf. laufen. — Ein wahres Eldorado der Stenographen ist Amerika. Die Kurzschrift kommt im kaufmännischen GeschäftSlebcn so eminent zur Geltung, daß das Angebot der Stenographen die Nachfrage bei Weitem nicht deckt. Allerdings macht der amerikanische Tachygraph auch nicht Propaganda für seine Kunst, oudern er hütet sie fast eifersüchtig, gewissermaßen als seine nilchende Kuh, die ihn mit Butter versorgt. Die Bezahlung der Geschäfts-Stenograhhen ist in der That enorm, sie variirt
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