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Ottendorfer Zeitung : 03.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192010031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19201003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19201003
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-10
- Tag1920-10-03
- Monat1920-10
- Jahr1920
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.10.1920
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ceignisse. Neuerdings wurde aus Thüringen gemeldet, daß von ^4 selbst für die Schweiz billige Kartoffeln zu erhalten. Eine amtliche Erklärung. rgenaffäre nen Systems an die heutigen Wirtichaftsocrhältmsse. Mit "w Geheimnis meines h Sie verstehen mich, nicht wahr? Gegcn Vrennereiauskäufe. Weiter verbreitet sich die amtliche Stelle über die Gerüchte, l)ie Sickerung äer Kartoffelernte. Preissenkung beabsichtigt. Witwe ihren ost n>it Verleg e sie egieiun^.1 ungenj t der^. icktunn , >er ! die ^"ocn strahlten förmlich vor Freude und Dankbar- Arzt sah sie überrascht an und begab sich dann zu l . rn Gästen. Kurze Zeit später trat er neben Margarete nein. War,diese schon als Mädchen ungewöhnlich schön ZA Oefunclung der Cilenbaknen. bcrcilcn, )d-n^, Gerecht Erz c u g crh ö ch st p reis 20 Mark? Dew Der Oberpräsident in Magdeburg hat nach ein- neiiB.senden Verhandlungen mit Vertretern der Behörden, der d^unalverbände und der Beamten- und Arbeiterschaft an y^zDsregierung den Antrag gestellt, den Erzeugerhöchst- p.z m Kartoffeln auf 20 Mark festzusetzen, sowie strenge Whe Bestrafung für Übertretung des Höchstpreises ge- Zweimal geledt. Sus dem Englischen von C. Weßner. (Nachdruck verboten.) r»Nun?" begann er, einen Stuhl neben den ihren ziehend ne erwartungsvoll anblickcnd. ^Errieten Sie, daß ich Sie gern sprechen möchte, Herr Ht?" fragte sie eifrig. Demgegenüber heißt es in einer amtlichen Veröffent- mlung «b Mag der zuständigen Stelle in Berlin: Aus Verbraucher- -tichulr-t^ - . . . och sah in ihre Augen und das genügte.* ' ch »Tlann kann ich eine Uuterrcdung haben, lieber Doktor? L^uß Ihnen etwas erzählen und möchte gern Ihr Urteil Es ist etwa?, das — kurz hcrausgesagt, ich glaube sf Anhaltspunkt gefunden zu haben, wenn auch einen gering- ,^n, um das Geheimnis meines Lebens entschleiern zu bei del^ — aßnabmen! st deutschen Kartoffelernte bedeutende Mengen über Elsaß« ng öffenu" Wringen in das Ausland, namentlich nach Frankreich Wen. Die schweizerischen Bundesbahnen bemühten sich r und B Wm, die Kartoffeln über die Schweiz zu leiten, um da- i Sozialde^' ' ' stich voM vählt. t' kurze osiÄ Agierten, 'st 0-/ 8 denen Schnavsbr^nnereien die Kartoffeln auskaufen und be derMjiA Auch der von den Konsumenten beklagte Ankauf von mperialN"! Stoffeln durch Brennereien ist nicht statthaft, da die ^starbeitung non Kartoffeln in gewerblichen Brennereien der Zustimmung der Reichskartoffclstclle abhängig -Aacht ist, die ihre Zustimmung bisher nicht erteilt Soziast^L sie lediglich für den Fall in Aussicht gestellt hat, llmaek wW «.Kartoffeln verarbeitet werden, die als Abfälle von >en it. Kommunaloerbänden abgestoßen werden muffen. Ferner „ Ei, M weiten Bevölkerungslreisen die Besorgnis ent- umen siMden, daß Kartoffeln zu einem für die breite Masse ertrag- > dein - >F>kn Preise nicht mehr aus den Markt kommen, da die lufrm 5.,at>Äuger an Händler Kartoffeln nicht unter dem Preise liefern üf der für die gemäß Verordnung vom 21. Mai 1920 nunisleiWUMglich sicher«-stellten Kartek feln vereinbar ist. Die hier- m der ergebenden Schwierigei en sollen in einer demnnachst lff an^fMen Produzenten- und GewerkWaftsverbänden ftattfin- n K P-VM Besprechung behoben werden. Es soll hierbei ange- . f werden, nach dem Vorbild der für einzelne Bezirke „ms gxjroffenen Vereinbarungen auf dem Wege der Ver- p en . . d^mgung zwischen Produzenten und Konsumenten eine mn, . Anssenkung durch Einwirkung auf die unteren Organi- instände» Wen durchzuführen. ?Wng ocr zuständigen Stelle in «erun: Aus Aeroraucyer- Wn wird dis Be ürchtung laut, daß infolge Freigabe der Moffelwirtschaft Kartoffeln von den Händlern in größeren Ungen und zu übermäsigen. für den Komum nicht erträg- Nsn Preisen auigckauft und über die Hafenplätze und be- u «ers über das besetzte Gebiet in das Ausland verschoben Men. Diese Annahme findet in den tatsächlichen Verhält- tgskommi) M keine Stütze. Die Ausfuhr von Kartoffeln ist verboten n DxuM unter barte Strafe gestellt. Eine Ausnahme ist zugunsten iffsraum .Bevölkerung des Saarreviers gemacht worden; dabei sedoch Vorsorge getroffen, daß nur die zur Ernährung 8 BevöltM notwendigen Mengen geliefert werden, und «iw diese Mengen wirklich der deutschen Bevölkerung des ^rreviers zugute kommen. I gnädige Frau, ich verstehe", gab der Arzt sanft zurück. * ich bin doch kein Geheimpolizist." gewöhnlichen Sinne nicht — aber wenn es gilt, da? eines Menschen oder sein Hirn zu sondieren — dann sind ' s d«ch t rt- Romberg erhob wie abwehrend die Hand. . .' '^En wir daS", sagte er. M lassen wir es nicht! Ich muß Sie sprechen, Doktor! E Sie morgen ein paar Minuten Zeit für mich?" Arzt h üte sein Notizbuch hervor. »hn der Sprechstunde ist cs unmöglich. Nachmittag? geht preußischen Abgeordnetenhause begann unter ÄäffcilckM, Vorsitz des Neichsocrkehrsministers die Besprechung aer M lystematische Neuordnung der Gütertarife. Da der .Wr Neichsverfassung vorgesehene Reichseisenbahnrat noch en lita^I gebildet ist, sind als Sachverständige Mitglieder der wtewbet " Wseisenbahnräte der bisherigen Staatseisenbahnoerwal- -rd, geladen, deren Kreis durch Vertreter der ver- ist, rEZ^oensten Erzeuger- und Verbraucherverbände verstärkt ist. —.. Reichsverlehrsminister Groener wies in seiner Be- Mngsrede auf den ungeheuren Ernst der Wirtschaftslage deren Gesundung in erster Linie der Wiederaufbau ' Aeichseisenbahnen und die Ordnung ihrer Finanzen not- lmaaw.üWdg sei. Dazu gehöre vor allem die Anpassung des Whstems an die heutigen Wirtichaftsoerhältniffe. Mit die Kriegsoerhältnisse erzwungenen rohen prozen- . Zuschlägen den alten Fricdenstarifen müsse stler'U^ - «räumt werden. Die Tarife müßten wieder organisch Juff'Wg Met werden. Aber nicht nur um die Wiederherstellung r technischen Einrichtungen und die Neuordnung der sp Wnisalion der jungen Reichseisenbahnverwaltung dürfe Die , uch handeln, fondern vor allem sei die Gesundung nd die ^? innen heraus notwendig. D"^ ssenscbelfjjt Mahnen vom obersten Beamten eine» MZiler müsse wieder mit freudiger Hingabe seine Markverrichten. Seine, des Ministers, Aufgabe werde es als z>^ < Wit fester Hand und klarem Kurs für Aufrechterhaltung ^ Ordnung und Disziplin zu sorgen. Er wisse, daß die "'cht, höchstens ganz zeitig, sagen wir morgen früh Natur ^>r. Ich frühstücke nm acht, mehr als zehn Minuten nicht nehmen — wenn Sie also diese zehn mis d wollen -" iixn i" komme", unterbrach ihn Fran Eppler hastig, Dank, «M. . . . ' _ große Masse des Personals durchaus auf dem Boden des gesunden Ordnungsgedanken stände and bereit sei, an der Ge sundung mitzuarbeiten. Von außen werde aber immer noch Unruhe und Unzufriedenheit in die Eisenbahnen hineinge tragen. Er werde es nicht dulden, daß die Eisenbahnen zum Tummelplatz politischer und wirtschaftlicher Händel ge macht würden. Er bitte auch an dieser Stelle die Versamm lung und durch sie die öffentliche Meinung um Unterstützung seiner Bemühungen, die Ordnung und damit die Gesundung der Eisenbahnen wieder zu erreichen. für beut unä morgen. Erkennung der giftigen «nd ungiftigen Pilze. Im Auftrage des -preußischen Ministeriums für Volkswohl fahrt veröffentlicht Prof. G. Lindau ein Merkblatt zur Pilz kunde, dem wir folgendes entnehmen: 1) Man nehme nur frische und möglichst junge Exemplare, namentlich vermeide man alle von Maden angefressenen, fauligen und schmierigen Exemplare. Die fauligen Exemplare sind meist von Bakterien zerstört und enthalten eine Menge von Substanzen, die giftig wirken. 2) Die äußerlich dem Champignon ähnlichen Pilze, die weiße Lamellen haben, sind giftig (Knollenblätter schwämme). 3) Die mit rötlich gefärbten Poren versehenen Pilze, deren Stil eine netzartige Zeichnung trägt und deren Fleisch sich Leim Brechen schnell an der Luft blau särbt, sind zu vermeiden, während die mit weißen, bräunlichen oder gelben Poren versehenen eßbar sind. (Steinpilze und andere Boletus-Arten). 4) Sämtliche weiße oder sich verfärbende Milch abgebende Pilze sind, sobald die Milch nicht scharf schmeckt und der Hut nicht behaart ist, eßbar. Besonders der echte Reizker, der rötliches Fleisch besitzt und rötliche, sich schnell grünlich verfärbende Milch hat, ist eßbar, ö) Sämt liche Pilze mit rotem oder grünem Hut und fortdauernd weiß bleibenden Lamellen sind besser zu vermeiden (Täub linge). 6) Diejenigen Pilze sind eßbar, welche statt der Lamellen Stacheln oder Wülste besitzen und keinen üblen Geiuch haben (Stoppelpilze und Pfefferlinge). 7) Alle nicht in Hutform, sondern in Form von Stäben oder verflochtenen, dickeren krausen Häuten wachsenden Pilze sind eßbar. (Keulenschwämme, Glücke). 8) Die knolligen, meist unter irdisch wachsenden Pilze sind eßbar, wenn sie außen dunkel, nicht ,weiß gefärbt und im Innern eine braune oder schwarze, nicht grüne Farbe besitzen. (Eßbar sind die Trüffeln, nicht eßbar im älteren Zustande die in der Jugend weiß, dann im Innern grün gefärbten Staubvilze). S) Eßbar sind die nicht faulenden, stark nach Zwiebeln riechenden kleineren Pilze von etwas über 1 Zentimeter Durchmesser und hohem Stiel (Lauchpilze, Kröslinge). 10) Die Lorcheln und Morcheln sind eßbar, sobald das Wasser, worin sie gekocht sind, weg- gcgossen wird. 6ericbtskaUe. Eine Schicbcrgescllschaft vor Gericht. Wegen großer Erbsenschiebungen, bei denen die Ware von 40 auf 200 Mark für den Zentner Hinaufgetrieben wurde, hatten sich in Bergen auf Rügen vier Rügener Landwirte, zwei Kaufleute aus Stettin, ein Kommissionär und der ehemalige Leiter der Rügenschen Kreiswirtschaftsstelle vor Gericht zu verantworten. Die beiden Kaufleute wurden zu je 60 000 Mark Geldstrafe verurteil; außerdem sollen sie den auf 46 080 Mark berechneten Übergewinn zurückzahlen. Die Landwirte erhielten Geldstrafen von 1500 bis zu 18 000 Mark. . Der Kommissionär wurde zu drei Wochen Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe, der frühere Leiter der Kreiswirtschaftsstelle zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Im Wcißcuscer Kommuuistenprozeß wurde der Ein spruch der Verteidiger gegen einzelne Richter, die als be fangen abgelehnt wurden, als unbegründet zurückgewiesen. Nachdem dann das Gericht den vom Staatsanwalt be antragten Ausschluß der Öffentlichkeit abgelehnt hatte, begann die Vernehmung der Angeklagten, denen zur Last gelegt wird, an Verbänden militärischer Art teilgenommen und sich ohne Genehmigung der zuständigen Behörden zu solchen Verbänden zusammengeschlossen zu haben. Die Vernehmung gestaltete sich sehr schwierig, da die Angeklagten über die Vorgänge, die zu ihrer Festnahme geführt haben, und über die Waffenlager ihrer „Kamvforganisation" nichts Bestimmtes aussagen wollten. Die Verteidiger suchten einzelne Angeklagte als „verschüchtert", andere als „geistesschwach" hinzustellen. Der Angeklagte Krüger, der auf einer Tragbahre in den Gerichtssaal gebracht wurde, da er seinerzeit durch einen Rückenschuß schwer verlebt worden ist, behauptete, daß er bei früheren Geständnissen, die er gemacht batte, „besinnungslos" gewesen sei. Von s^ab unä fern. Von Räubern crschossdn. In Kallies in Pommern wurde der Fabrikbesitzer. Abraham von drei Männern, die gewesen, so hatte sich ihre Schönheit jetzt noch viel mehr ver vollkommnet. Die schlanke Gestalt war voller geworden, die Mutterwürde verlieh ihr einen unbeschreiblichen Reiz, und ihr ganzes Wesen übte einen Zauber ans, dem jeder verfiel, der sie kannte. Ihr schönes, edles Gesicht strahlte jetzt vor Eifer. Margarete war eben im Begriff, von einer älteren Dame Abschied zu nehmen, welche die Gesellschaft bereits jetzt verließ. Dr. Romberg fand hierbei Gelegenheit, sie ungestört eine Minute zu betrachten, ohne daß sie es ahnte — dann wandte sie sich um und, ihn anblickend, kam sie lebhaft auf ihn zu. „Es ist zwar hier nicht der Ort, Verabredungen zu treffen, Herr Doktor", begann sie, „aber ich hoffe, daß Sie es mir nicht übel nehmen. Ich mochte Sie dringend sprechen, wegen meines Mannes Gesundheit. Wann haben Sie Zeit für mich?" „Morgen schon stehe ich Ihnen zur Verfügung, meine gnädige Frau", erwiderte er verbindlich liebenswürdig. Kommen Sie um halb ein Uhr mittags zu mir, ich kann Ihnen da ein ungestörtes halbes Stündchen versprechen." Margarete lächelte ihn nicht an, aber ihre schönen Augen blickten voll innigen Dankes zu ihm auf. Solch dunkle, seelen volle Augen, welche die Seele eines Menschen bis in ihre innersten Tiefen anfznwühlen vermögen, tauchten jetzt mit einem Ausdruck in die sejncn, daß eine seltsame Rührung sich seiner bemächtigte. Er verließ sie, um zu anderen Gästen zu treten, aber seine Gedanken kehrten immer und immer wieder zu Margarete von AZtein zurück. X. Am nächsten Morgen Punkt acht Uhr meldete Dr. Rombergs Diener Frau Eppler an. Sie fand den Arzt in seinem gemüt lichen Zimmer beim Frühstück; er hatte sich eben eine Tasse Kaffee eiugeschenkt. „Ah", machte er, einen Stuhl für sie herbeischiebend, „welch ein Segen Pünktlichkeit doch ist. Die meisten Frauen kennen diese Tugend nicht." — Frau Eppler sah so erregt uäd fast verstört aus, daß sie sich in feistem Kontor angeblich zu geschäftlichen Unterhand lungen einaelunden hatten, erschossen. Die zu Hilfe eilende Frau des Getöteten wurde gezwungen, das im Geldschrank befindliche Geld herauszugeben. Die Räuber nahmen darauf dem Toten noch die Uhr und Wertsachen ab und entflohen. Mißglückter Naubüberfall. Auf zwei Kassenboten der Firma Kar! Zeiß in Jena, die den Auftrag hatten, von der Reichsbank 800 000 Mark Lohngelder abzuholen, ist ein Raubüberfall versucht worden. Zur Ausführung ihres Planes bedienten sich die Verbrecher, von denen zwei aus Jena und zwei aus Leipzig stammten, eines Automobils, mit dem sie vor der Reichsbank eintrafen. Die Räuber wollten die beiden Kassenbotey, nachdem sie das Geld in Empfang genommen, niederschlagen, die Geldpakete an sich reißen und mit dem Automobil entfliehen. Der Plan wurde aber vorher verraten. Die Verbrecher wurden festge nommen und in ihrem eigenen Automobil ins Gefängnis gebracht. Ein Opfer seines Mutes. Als ein von Stolp kommender Zug in die Bahnhofshalle Labes einfuhr, erfaßte die Lokomotive eine ältere Frau, die versuchte, die Gleise zu überschreiten. Ein Eisenbahnbeamler, der im Augenblick der höchsten Gefahr hinzuspringen wollte, um die Frau zu retten, wurde ebenfalls von der Lokomotive erfaßt und voll ständig zermalmt. Flecktyphus in einem Durchgangslager. Im Durch gangslager Swinemünde ist Flecktyphus, der. wahrscheinlich aus Rußland eingeschleppt wurde, ausgebrochen. Es sollen bereits mehrere Todesfälle vorgekommen sein. Pilzvergiftung. In Breslau ist eine Familie nach dem Genuß auf dem Markt gekaufter Pilze schwer erkrankt. Ein 21 jähriger Sohn und eine 15 jährige Tochter sind ge storben, der Vater liegt im Sterben. Die vier andern Kinder hofft man zu retten; die Mutter, die nur wenig von den Pilzen gegessen hatte, blieb verschont. Schiebungen und Unterschlagungen in Elberfeld. Nach dem Bericht des Untersuchungsausschusses über die Holzgeschäfte und Benzinschiebungen, die von städtischen Be amten in Elberfeld vorgenommen wurden, sind auf der dortigen Sparkasse Unterschlagungen in Höhe von 75 000 Mark vorgekommen. Bet den Benzinschtebungen wurde vom Kohlenamt insgesamt Betriebsstoffmenge für 10Vs Mil lionen Mark gekauft. Durch die Beschlagnahme wird der Stadt Elberfeld ein Schaden von 5 bis 6 Millionen Mark entstehen. Polizisten als Bombenwerfer «nd Brandstifter. In Batbriggan, das 28 Kilometer von Dublin entfernt ist, wurde ein Inspektor der irischen Polizei ermordet und sein Bruder verwundet. Die Polizei rächte sich, indem sie ver schiedene Häuser der Stadt in Brand steckte, nachdem sie zuvor die Bewohner daraus vertrieben hatte. 30 Häuser wurden eingeäichert. Die Polizei durchfuhr in der Nacht die Stadt in Lastkraftwagen und warf Bomben. Getötet wurde jedoch niemand. Grosze Brände in Nnstland. Aus den russischen Gouvernements Twer, Kostrome, Wladimir, Archangelsk, Wiatka, Wologda, Riäsan, Jaroslaw und Moskau werden verheerende Feuersbrünste gemeldet. Zehntausende von Menschen sind obdachlos. In Wologda allein sind 150 Personen in den Flammen umgekommen, in Saratowsk dreihundert. In den Vorstädten von Petersburg wüten ebenfalls große Brände. vermischtes. Die Duellbrücke. Eine der bemerkenswertesten Brücken der Welt führt über den Bidassoa-Fluß, der eine Strecke weit die Grenze zwischen Frankreich und Spanien bildet. Die eine Hälfte der Brücke ist französischer Besitz, die andere spanisch, und wenn man mitten auf der Brücke steht, hat man das eine Vein in Frankreich, das andere in Spanien. Zu der Zeit, als in beiden Ländern Duelle streng bestraft wurden, waren ein junger Spanier und ein Franzose in Streit geraten und hatten sich gefordert. Sie kamen überein, das Duell sollte auf der Bidassoa-Brücke und zwar so aus gesuchten werden, daß der Franzose auf der spanischen Seite, der Spanier aber auf der französischen Seite stände. Da durch konnten sie das Gesetz umgehen. Das Duell fand im Beisein zahlreicher Zuschauer statt. Der eine der Gegner erhielt eine kleine Schramme, und man versöhnte sich'. Seit der Zeit wurden viele Duelle auf der Brücke ausgefochten, aber endlich machten die Behörden diesen Auftritten ein Ende und verboten alle Zweikämpfe auf der Brücke. nicht einmal ein leises Lächeln zu heucheln imstande war. Sie löste ihre Hutbänder, ließ den Mantel von den Schultern gleiten und blickte Dr. Nomberg voll ins Gesicht. Dieser wollte ihr eine Tasse Kaffee anbieten. „Nein, nein, danke", wehrte sie hastig ab. „Ich habe schon längst gefrühstückt. Denken Sie nur, Herr Doktor, ich bin ganz aufgelöst vor Erregung und Angst. Sagte ich Ihnen nicht schon vor langer Zeit, es werde ein Tag kommen, der mir einen Anhaltspunkt gibt, um meines Sohnes —" sie preßte die Lippen aufeinander, um deren heftiges Zucken zu beruhigen — „meines lieben Sohnes Unschuld zu beweisen'? Freilich, was auch jetzt geschehen möge, nichts, nichts wird im stande sein, ihn für das zu entschädigen, was er gelitten — seine goldene Jugend, seinen Frohsinn, seine frische Gesundheit — seinen Lebensmut — das gibt ihm keine Macht der Welt zurück. Aber seine Freiheit wenigstens! Ach Gott, ihn endlich frei zu sehen! Den Druck seiner lieben Hand zu spüren! Ach Doktor, mir ist manchmal, als müsse ich sterben, wahnsinnig Werden vor Sehnsucht nach meinem armen Jungen! Aber, dem Allmächtigen sei Dank, er verläßt mich nicht ganz — er hat mir einen Wink gegeben — ich habe endlich eine Spur entdeckt —" „Erzählen Sic doch", drängte Dr. Romberg freundlich. „Aber nicht wahr, liebe Frau Eppler, so kurz wie möglich." „Ja, lieber Freund", versetzte sie mit einem Blick, der um Entschuldigung für ihre Weitschweifigkeit zu bitten schien. Sie erhob sich und schaute unverwandt dem vor ihr sitzenden Arzt ins Antlitz. „Sie kennen meine Ruhelosigkeit, lieber Doktor. Ich kann kaum eine Minute still sitzen seit jener Zeit — selbst mein Schlaf ist von wilden Träumen beunruhigt. Meine ganze Energie ist auf einen Punkt gerichtet — den wirklichen Mörder Herbert Franzius' zu finden." „Ja, ich weiß", nickte Dr. Romberg. (Fortsetzung folgte
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