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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193202274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-27
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.02.1932
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Ms öe» <SememöeMe/amea/eu> :ag«s der KPD. (Zurückziehung der ausgesprochenen KUn- ngen). — Der 44. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung, N« < V oe. «nie Lsmmelnummsr 23954 ein« I und Akademiker, Schuster und Schneider, Bergleute und Stu-1 für sich geworden. Alles, was zum eigenen Bedarf benötigt I denten, Kellner und ungelernte Arbeiter. Am meisten sind § wird, kann hergestellt werden in eigenen Handwerksbetrieben. t»i ein großes post-cdell öresäeo 2824. VolSv 0»«« 1 In » l.o,e ru Kaken del 8«aata-d.-L Lelalner, öüa'bsr L 8teln«ack», ?. 8ltl«t«r uaä 8. Vilma. MI a«b.i Pa IM amd sch»' st weiter. Schon taucht aus dem Nebel >eroor. Wilhelmsdorf . . . öie ^aklsrbeilL!kM«Ikr Meile. klieWik angenommen. Darauf folgte nichtöffentliche Sitzung. > vd. dar mll die ungelernten Arbeiter vertreten. Groß ist auch die Zahl derer, die schon über 60 Jahre alt sind. das Ortsgesetz gesprochen hat, ergibt die Abstimmung einstim mig Ablehnung des Ortsgesetzes und Annahme des Antrages der KPD. (Zurückziehung der ausgesprochenen KUn- Ej «nie von VL-V »SN, liekört unä gut Ibeatsrstmös 5. Am Eingang des Hofes steht ein Gewächshaus. Zwei Kolonisten sind gerade dabei, Torf aufeinander zu schichten. „Wo gehe ich hier ins Haus?" frage ich. „Sie wollen uns hier besuchen? Dort drüben ist die Wohnung des Hausvaters." „Was verkaufen Sie denn hier?" frage ich weiter und weise auf ein Schild am Tor. „Blumen aller Art", war die Antwort. Wie ich hernach beim Rundaang durchs Haus vom Haus vater höre, finden alle hier, sei es Schuster, Schneider oder Gärtner, ihre Arbeit, da die Kolonie eigene Handwerksstätten besitzt. Das macht die Arbeit so wertvoll, ditznstbar für alle. Was für Leute kommen nicht auch nach Wilhelmsdorf I Man staunt. An de» Aufnahmelisten finden wir sie alle: Arbeiter 4. veukme «mtur-keiaiotleNe A«k»o, I. IMr» 18Z2 Sveinn» inrqssaml LS000 1.0.« so IM. (vopp.IIo, 1 IHK.» 0dm»u »»uptvertNed ^lexsnUer Kessel, vsosUen-^ I, Zschorlau. In der Gemeindeverordnetensitzung wurde die von der Amtshauptmannschaft im Auftrage der Brandversicherungs kammer angeregte Erhöhung der Schornsteinkehrtermine — dreimaliges Kehren der Stuben» und sechsmaliges Kehren der Küchenschornsteine — abgelehnt. Die bisher eingehaltenen 4 Kehrtermine jährlich sollen als genügend auch weiterhin bei behalten werden. Auf Anordnung der Amtshauptmannschaft sollen regelmäßig allgemeine Feuerstättenrevisionen durch, geführt werden. Es wurde beschlossen, eine Aenderung in dem bisherigen Revisionsverfahren nicht eintreten zu lasten. Der Polizeigehilfe und der Gemeindebote sollen gegen Unfall beim Gemeindeversicherungsverband versichert werden. Bürger- meister Heinke erstattete Bericht über die mit dem Ziele einer Fahrpreisermäßigung auf der Kraftpostlinie Aue— Zschorlau mit der Oberpostdirektion Chemnitz gepflogenen Ver handlungen. Weiteres soll zunächst abgcwartet werden. Auf Vorschlag des Betriebsausschlusses wurde beschlossen, eine Sen kung der Gas- und Wasserpreise eintreten zu lassen. Der Gas preis wurde mit Wirkung vom 1. Februar um 2 Pfg. herab gesetzt. Beim Wasserpreis soll eine 10prozentige Senkung mit Wirkung vom 1. Januar eintreten. Ueber die Geschäfts- und Rechnungsführung des Gas- und Wasserwerks wurde vom Bürgermeister Auskunft erteilt. — Hierauf folgte nichtöffent liche Sitzung. gr. derliche Land abgetreten worden war, wird von der Stadt eine 6 Meter breite Straße gebaut werden. Das Straßen- und Wasserbauamt, das ursprünglich eine breitere Straße auszu- führen plante, hatte seine Zusage zurückgezogen und den Bau den Anliegern oder der Stadt überlasten. Der Bebauungsplan von Neuwelt, der das ganze Gelände zwischen der Stadtgrenze und der Grenze von Lauter einerseits und zwischen der alten Auer Straße und der Eisenbahn andererseits zergliedert, wird, nachdem Stadtbaudirektor Tilsen Aufklärung gegeben hat, einstimmig genehmigt und auf Vorschlag des Bürgermeisters 14 Tage auf der Verwaltungsstelle Neuwelt zur Besichtigung für Interessenten aufgelegt. Einen breiten Raum der Verhandlung nimmt das Orts gesetz über die Gewährung von Aufwandsent- schä d i gung an die städtischen Vertreter ein. Der Vorschlag des Rates geht dahin, an Stelle der Entschädigung für jede Sitzung eine Pauschalvergiitung einzuführen. Der Bericht- erstatter, Stv. Thiele (NSDAP.), empiehlt die Ablehnung dieses Vorschlages, La seiner Berechnung nach die Stadtkasse dabei erheblich höher belastet wird als bei dem bisherigen Zu- stand. Er beantragt, Arbeitsverdienst und Fahrgelder zu er setzen. Weiter wird von bürgl. Seite beantragt, die Aufwands entschädigung überhaupt zu streichen. Dem widersetzt sich energisch Stv. Krause (KPD.), indem er geltend macht, daß der Antrag nur das Fernhalten proletarischer Kreise von der Mitarbeit bezwecke. Es wird außerdem der Antrag eingebracht, es bei dem bisherigen Modus (also Sitzungsgelder) zu belassen. Nach den verschiedenen Abstimmungen weiß kaum noch jemand, was nun eigentlich angenommen oder was abgelehnt worden ist, so daß eine neue Abstimmung erfolgen muß. Sie ergibt die Annah meder Natsvorlagemit dem Zusatz von Stv. Thiele, also Pauschalvergütung und Ersatz des Fahrgeldes und des Ausfalls an Arbeitsverdienst. Die Verwendung des Rein gewinnes des Wasserwerkes wird demäß Beschluß des Rates Es läutet zum Mittagesten. 200 Gestalten ziehen an mir vorüber dem Speisesaal zu. Wieder beschleicht mich ein eigenartiges Gefühl: 200 Menschen mit 200 verschiedenen Schicksalen haben sich zusammenqeschlossen zu gemeinsamer freiwilliger Arbeit. Man hat viel zu lesen in diesen 200 Gesichtern. Meist gleichgültig oder auch mißtrauisch und kritisch wird der Fremde betrachtet. Da sind noch echte „Brüder von der Landstraße", „Kunden", „Walzbrüder". Heute aber wandert ein Volk auf der Landstraße. Farblos, wurzellos, ein Volk, das keine Hoffnung mehr hat, arm und der eigenen Seele vergessend. Von denen sind die meisten nach Wilhelmsdorf gekommen, weil sie, ohne Arbeit und her- ausgetrieben aus Haus und Familie, den Weg ins bürgerliche Leben nicht mehr zurückfinden konnten. Da sind jene jungen Menschen, denen auf der Landstraße die ersten Spuren des Schicksals ins Gesicht geschrieben wurden. Junge Industrie- arbeiter, die, des Zuhausehockens müde, auf der Landstraße ihr Glück versuchen wollen, kommen nach Wilhelmsdorf. In sie setzt man heute die größte Hoffnung. Als frische, junge Menschen mit Mut und Kraft, Glauben und Zuversicht, arbeiten sie an der Neugestaltung des Schicksals für sich und andere. Im. Speisesaal von Wilhelmsdorf hängt das Bild Vater Dodelschwinghs, des Gründers der Kolonie, der vor 50 Jahren einen kleinen Bauernhof in der Senne kaufte, um den „Brü- dern von der Landstraße" ein Heim einzurichten. Ueber 200 Obdachlose können heute in Wilhelmsdorf Unterkunft finden. Viele einzelne Gebäude mit Stallungen, Badehaus, Wohn haus liegen ziemlich verstreut, um so viel wie möglich Be wegungsfreiheit zu lasten. Wilhelmsdorf ist ein kleines Di,/ Kühe, Schweine, Pferde sind täglich zu versorgen. 700 Morgen Land sind schon durch die Hände der Arbeitswilligen urbar gemacht worden. Wer heute zur Sommerszeit durch die Senne kommt und nach Wilhelmsdorf fährt, der staunt über die blühenden Gärten, die aus der sandigen Senne ent standen sind. Der Tag in Wilhelmsdorf ist vorüber. Bei denen, die kein Dach über dem Kopf haben, die nicht wissen, wo sie am nächsten Tage landen werden, erlebt sich alles so ganz anders als in unserer bürgerlichen Behaglichkeit. Was Wilhelmsdorf für mich bedeutete, ist nicht handgreiflich zu fassen in schönen Worten über christliche Sozialarbeit und soziale Hilfe für die Aermsten der Armen; was Wilhelmsdorf mir brachte, ist das tiefe unlösbare Verbundensein mit allen denen, die gleich uns Menschen sind, die denken und fühlen, die arbeiten und schaffen möchten wie wir, die gleich uns zu dem Strom derer gehören, die Mensch heißen und als Mensch gewertet sein wollen. P. a. D. Wilhelmsdorf. Zum 50jährigen Bestehen der ersten Arbeiterkolonie Deutschlands. Grau und undurchdringlich lastet der Nebel auf dem frühen Februarmoraen. Unser Auto rast die Straße dahin an den von Reif glitzernden Feldern entlang, an den mageren Kiefernbeständen vorbei durch die sandige Smne. Drüben an der Kreuzung des Weges stehen ein paar Wanderburschen. Sie scheinen nicht recht zu wissen, welchen Weg sie einschlagen sollen . . . Wollen sie etwa nach Wilhelmsdorf, den, auch unser Auto zustrebt? Unser Wagen hält an der Straßenkreuzung. Ich höre den einen zum andern sagen: „Du, ich gehe nach Wilhelms dorf . . ." digungen) betr. die Feuerschutzabgabe, wirb gegen 8 Stimuli angenom men. Er bestimmt, daß die Steuer durch öffentliche Bekannt, machung mit den Beiträgen zur Brandkasse angefordert wer- den sollen. — Die nachträglich entstandenen Kosten für die Ein- Planierung des Schuttabladeplatzes an der Karlsbader Straße in Höhe von rund 500 Mark, die zum Teil auf die Auswirkung des Hochwassers vom Juli vorigen Jahres zurückzuführen sind, werden bewilligt, ebenso die Erneuerung der Dielen in der sogenannten Ziegelhütte. Auch der Teilbebauungsplan Decherberg findet die Zustimmung des Kollegiums. Es bandelt sich hierbei um die Beseitigung der scharfen Kurve an der Eibenstocker Straße. Nachdem von dem Besitzer das «rfor- Grünhain. ... Vorsteher Bürgermeister Potscher gab folgende Mit- teilungen bekannt: Für die Beseitigung der Hochwasserschäden vom Januar wurden vorläufig 1285 Mark aufgewendet. Als Staatsbeihilfe hierzu gingen bisher 200 Mk. ein. Die von der Notgemeknschaft Grünhain eingerichtet« Winterhilfe er brachte dank der tatkräftigen Unterstützung eines großen Teils der Einwohnerschaft vom 1. Oktober bis 31. Januar 5369,72 Mark (einschl. 1000 Mk. der Hofmann-Stiftung) an Barein nahme und 832 Mk. in Sachspenden, zusammen 6201,72 Mk., die durch wiederholtes Verteilen von Briketts, Kartoffeln und Lebensmittelgutscheinen an Bedürftige zum größtenteil wieder ausgegeben wurden. Die Sammlung wird fortgesetzt, den Spendern wurde herzlich gedankt. Stv. Leistner unterstrich die Bedeutung dieser Nothilfe der Bürgerschaft in den letzten Wintermonaten, die seinerzeit von der KPD. abgelehnt und glossiert worden sei. Aus Mitteln der Neujahrsablösung, der Winterhilfe und einer Beihilfe des Arbeits- und Wohlfahrts- Ministeriums von 70 Mk. werden z. Zt. 107 Schulkinder kran ker und erwerbsloser Eltern abwechselnd mit Vollmilch und Suppe gespeist. An fünf bedürftige Konfirmanden wurden je 20 Mk. Konfirmandenbeihilfe gewährt. Die nach der säch sischen Notverordnung vom Bürgermeister aufgestellten neuen Besoldungsvorschriften nebst Stellenplan für Gemeindebeamte und -angestellte sind von der Amtshauptmannschaft unterm Schwarzenberg. Obgleich die Tagesordnung nichts Außergewöhnliches ver- muten ließ, nahm die Sitzung doch einen ungeahnten Verlauf. Als nämlich der Stv. Oeser (SPD.) bei der Beratung über die auf Grund der letzten Notverordnung erforderlichen Aende- rungen des Ortsgesetzes über, Ruhelohn und Ruhegeld Ler städtischen Arbeiter und Angestellten, (die bekanntlich die Her- absetzimg dieser Bezüge von 80 auf 75 Prozent vorsehen), mit vfelen von Arbeiterfreundlichkeit triefenden Worten das Un sozial« dieser Dlaßnahme geißelte, sah sich der Vorsteher ver- anlaßt, einmal der SPD. die heuchlerische Maske von, Gesicht zu reißen. Er führt unter lebhafter Zustimmung des Hauses aus, daß ja gerade die Sozialdemokraten im Reichstag einzig und allÄn fiir die Notverordnungen' verantwortlich seien. Ohne die Zustimmung der SPD. wäre nie eine solche in Kraft getreten, und in den städtischen Körperschaften liefen sie — ihren Wählern zu Gefallen — Sturm dagegen. Den heiteren Teil des Abends bestritt die Abstimmung über die Frage der Aufwandsentschädigung. Sie brachte so viele verschiedenartige Vorschläge, daß nach der Abstinnnung kein Mensch mehr wußte, was eigentlich angenommen, was abgelehnt worden war und nach welchem Grundsätze diese wichtige Frage nun geregelt werden sollte. Das veranlaßte den Vorsteher, eine neue Abstim- .mung vornehmen zu lassen. Zum Schluß der Sitzung glaubt Stv. Schröter (SPD.) die Situation zu retten, indem er sein Bedauern über das Hineinziehen der hohen Politik in das Stadtverördnetenkollegium zum Ausdruck bringt. Verlauf der Sitzung. Dor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Vorsteher des verstorbenen Königs Friedrich August. Die Versammlung erhebt sich von den Plätzen, nur SPD. und KPD. bleiben sitzen. Unter geschäftlichen Mitteilung:» wird bekannt gegeben, daß die unvermutete Revision der Nebenkosten sowie der Kassenstelle Neuwelt zu Beanstandungen keine Veranlassung gegeben hat. Ls wird Kenntnis genommen von einem Schrei- den -er Kreishauptmannschaft betreffend Lie kostenlose Totenbestattung. Da in zahlreichen Fällen nach der Abschaffung dieses Gesetzes ein übermäßiges Eingreifen des Bezirksfürsorgeverbandes hat erfolgen müssen, so wird die Stadt angewiesen, diese Aufwendungen unter teilweisem Ersatz des Bezirkes selbst zu übernehmen. Weiter wird davon Kennt nis genommen, daß der in der vorigen Sitzung einstimmig angenommene Antrag der KPD., Lie Mieter in den städtischen Häusern im Bezug auf den Erlaß der Aufwertungsgebühr ebenso zu behandeln, wie die Mieter in Prioathäusern, sowie die Mieten für die Bewohner der Behelfswohnungen während der Wintermonate zu erlassen, von der Kreishauptmannschaft außer Kraft gesetzt worden ist. Es folgt der umfangreiche Bericht des Nahrungsmittel chemikers Dr. Weber-Dresden über Nahrungsmittelunter suchung in Schwarzenberg, der ein erfreuliches Resultat aus weist. Größere Mängel sind nicht festgestellt worden und klei nere wurden, wenn angängig, sofort behoben. Entsprechend 'dem Vorschlag Lpr Wosserwerksverwaltung, die eine eingehende Berechnung'ausgestellt hat, wird der Wasserpreis von 30 auf 27 Pfg. für Schwarzenberg und von 16 auf 14 Pfg. für Wildenau herabgesetzt. Ein Antrag der SPD., den Mindest- verbrauch für Einfamilienhäuser, der auf 12 Kubikmeter mo natlich festgesetzt ist, aufzuheben, wird dem Wasserwerksaus- schuß zur Borberatung zugeführt. — Es folgt die Beratung über den zweiten Nachtrag zum Ortsgesetz über Lie Bezüge vonRuhelohnundRuhegeldder städtischen Arbeiter und Angestellten, die zu der eingangs erwähnten Debatte führte. Mit dieser Angelegenheit verband die KPD. Len An trag, Lie Kündigung von fünf städtischen Arbeitern zurückzu ziehen. Diese Maßnahme mußte auf Grund einer bei der Auf stellung des Haushaltplanes von der Kreishauptmannschaft an geordneten Verfügung durchgeführt werden, ohne Rücksicht auf einen etwa gegenteiligen Beschluß des Kollegiums. Nach län gerer Ausspraä)«, an der hauptsächlich die KPD. beteiligt ist, wird zum Ausdruck gebracht, daß nicht einmal (entgegen den gesetzlichen Bestimmungen) der Betriebsrat hierzu lmt Stellung nehmen können. Der Vorsteher weist darauf hin, daß die Stadtverordneten für die Einstellung und Entlassung von Arbeitern nicht zuständig seien, vielmehr der Rat darüber zu entscheiden habe. Nachdem auch Stv. Lippold (NSDAP.) gegen 18. Januar genehmigt worden. Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosen-, Krisen, und Wohlfahrtsunterstützungsempfänaer war Ende Januar wesentlich höher als im Vormonat. Der Gemeindeverband Ferngaswerk Annaberg hat den Gas. preis ab 1. Januar um 1 Pfg. für den Kubikmeter Gas er» mäßigt. Eine weitere Ermäßigung soll Anfang April ein treten. Die Verhandlungen mit dem GWO. wegen weiterer Senkung der Strompreise schweben noch — bisher ohne Erfolg. Bürgermeister Potscher erstattete dann den Verwaltungs- bericht auf das Vorjahr 1031, den wir in einer der nächsten Nummern veröffentlichen werden. Eine Aussprach« hierzu wurde nicht gewünscht. Stv. Baldauf berichtete über den Arbeitskreis der Bezirksbücherei. Namens des Büchereiaus- schusses empfahl er, dem Arbeitskreis beizutreten, wenn außer der Leihgebühr für Bücher wettere Verbindlichkeiten rechtlicher oder finanzieller Art nicht sind. Das Kollegium beschloß dem gemäß. Kenntnis nahm man davon, daß der beschlossene Aus tritt aus dem Gemeindeverband „Gemeindelehrqn- st alt" von der Gemeindekammer wegen Gefährdung der An- stalt abgelehnt worden ist. Stv. Baldauf kritisiert« diesen Be schluß. Auf der einen Seit« zwinge di« Aufsichtsbehörde die Gemeinden „freiwillig übernommene" Leistungen, wie z.D. Lernmittelfreiheit, wahlfreier Unterricht u. a. rücksichtslos ob- zubauen, auf der andern Seite würde es der Gemeinde un- möglich gemacht, von ebenfalls freiwillig übernommenen Der- bandsverpflichtungen aus finanziellen Gründen zurückzutreten. Er regt an, den Gemeindetag zu veranlassen, auf eine Aende rung der diesbezüglichen Beschlußpraxis der Gemeindekammer hinzuwirken. In ähnlichem Sinne spricht auch Stv. Epperlein gegen den Zwang, den man in diesen Fragen den Gemeinden auferlegt. Einstimmige Genehmigung fand der 38. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung, wonach die jährliche Ab forderung der Feuerschutzabgabe durch öffentliche Bekannt machung erfolgen kann. Gemäß Ratsvorschlag beschloß man ebenfalls einstimmig, bei der Brandversicherungskammer ein unverzinsliches Darlehen von 1800 Mk. zur Anschaffung einer Motorspritze unter den üblichen Bedingungen (u. a. 10 v.H. jährlicher Tilgung) aufzunehmen. Durch dieses Darlehen und durch die dafür bereitgehaltenen Rücklagen der Feuerlöschkasse von 2000 Mk. ist es möglich, eine Motorspritze mittlerer Größe anzuschaffen. Die Anschaffung wurde grundsätzlich beschlossen, nachdem die Stv. Leistner und Epperlein sich zustimmend ge äußert hatten. Kenntnis nahm das Kollegium von der Ver längerung der Rückzahlungsfrist für das beim Arbeits- und Wohlfahrtsministerium für die Siedlungshäuser ausgenommen« Wohnungsbaudarlehen bis 1942. An Hand einer Aufstellung über Wert, Haufpreis und Belastung der Siedlungshäuser wies der Vorsteher nach, wie außerordentlich günstig die Siedler in den Besitz ihrer Häuser gekommen seien und wie es daher unverantwortlich sei, gegen die geringe Be- lastung immer wieder und z. T. mit unsachlichen Mitteln an zukämpfen. Zum Schluß gab der Vorsteher noch Ausschluß über die bisherigen Verhandlungen wegen Weiterverwcndung der hie sigen staatlichen Anstaltsgebäude. bf.
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