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Sächsische Elbzeitung : 21.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188908212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18890821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18890821
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-21
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.08.1889
- Autor
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„ , Meine Apparate sind durch EintraMng in das Milster-Register gesetzlich geschlitzt, mit untenstehender Schutzmarke versehen und von der König!. Staatsbehörde tn Stettin m der Gerichtssitzung am 20 Mai 1884 auf ihre Stromstärke und Leistungsfähigkeit untersucht. An dieser Gerichtssitzung nahmen außer 5 Landgcrichtsräthen Theil: der König!. Krcisphysikus Geheimer M I)r. Göden, der gerichtlich vereidigte Chemiker, Apotheker Dr. Papst in Stettin, sowie der Polizeiarzt Ör. Dotzhaucr und der gerichtlich vereidigte Chemiker, Apotheker Schorer in Lübeck. - Die Stromstärke ergab sich einem StaatStelegraphcn-Elementc gleich, und betrug der elektrische Strom mit dem Differentialgalvanometer mit astatsicher Nadel 72,5 Krad und bei einem eingeschalteten Widerstand von 10 000 Siemens-Einheiten war sogar noch ein Ausschlag von 60 Grad. Ferner wurde die Leistungsfähigkeit meiner Apparate für die in meinem Prospekt angeführten Krankheiten als hcilwirkend festgestellt und für bedeutend besser und heilwirkender als die Krämer- und Pulvcrmacherschen Ketten erklärt. Diese Untersuchung hat das glänzendste Zeugnis! für die großartige Leistungsfähigkeit meiner Apparate ergeben und kann die Garantie keiner meiner Nachahmer dem Publikum bieten. (In I)6nt86liIun(I und HuMlunä MMN ^nelnllnnniitz' MStziMed Mseliütnt.) Meinen langjährigen Erfahrungen in den Militair-Lazarcthen, sowie meiner Thätigkeit in den beiden letzten Feldzügen verdanke ich die Erfindung meiner neue« Gichtableitungsapparate, die ich durch meine unausgesetzten Bemühungen, sie zu verbessern, zu der gegenwärtigen Vollkommenheit gebracht habe. Ich habe jetzt die Genugthuung, daß sie überall als ein wirkliches Wunder angcstaunt werden. Es ist weltbekannt, daß die meisten Krankheiten ttttü dem Vlatten stammen. Durch Erkältung und unregel mäßige Lebensweise leidet derselbe und so entstchen^dic sogenannten Flüsse, wie Gicht, Nkeumatismiw, rheumatische Kopfleiden, Zahnschmerzen, Nerven» schwäche, Nervenleiden, GezchnnlUte, Schlaflosigkeit, Hämorrlwidalleiden, Schwerhörigkeit, Magenkrampf, Epilepsie, Krämpfe, kalte Gliedmapen, rhenmatizche, offene ä^nnden nnd ähnliche Leiden. Daß gegen diese Krankheiten ärztliche Hülfe vielfach vergebens versucht wird, ist eine bekannte Thatsachc. Für die großen Erfolge meiner Apparate in allen diesen Fällen sprechen die umstehenden Dankschreiben, die den allerklcinstcn Theil von den vielen Tausenden bilden, welche mir alljährlich zugesendet werden und welche ich bcreitwilligst Jedem, der sich dafür intercssirt, zur Einsicht vorlegc. Der Naum ist zu beengt, noch mehrere ansühren zu können. TLas heute Alles aus dem 2L>egc der Electricität erzielt wird, brauche ich wohl uicht erst zu sage». Ich habe 23,<M0 Mark in Werlhpapieren bei dem Notar Herrn Brunuemanu, laut dessen untenstehender Bescheinigung, deponirt, mit der Anweisung, 1V,VOV Mark Demjenigen anSznzahlen, der den Nachweis führt, das von diesen Dankschreiben auch nur eins gefälscht oder durch mein Anstiften ausgefertigt ist. Meine Apparate in ihrer gegenwärtigen Vollendung habe ich mit zwei Kesseln nnd einer Vorrichtung zur Ableitung der Feuchtigkeit versehen, wodurch ein sofortiges angenehmes Ziehen mit eintrctender Erwärmung scbon unmittelbar nach dem Anlegen bewerkstelligt wird. Obwohl meine Unkosten durch die neue Verbesserung um das Doppelte vergrößert sind, verkaufe ich meine Apparate zu den alte» Preise»: l Stück für 8 Mark, 2 Stück für IS Mark und S Stuck gebe ich für 25 Mark ab. Meine Fabrik ist derartig eingerichtet, daß ich jede Bestellung sofort aussührcn kann. Meine Apparate sind nicht nach dem Muster jener bekannten Marterwerkzeuge (sogenannte Elcktrisirmaschine, Induktionsapparate u. s. m.) gebaut, mit denen die Kranken vor 20 Jahren, und hier und da sogar heute noch ihre Muskeln und Nerven ohne Sinn und Verstand aus's Grausamste erschütterten und dadurch schwächten; meine Apparate sind vielmehr Vorrichtungen, die die Elcktricität in einem uuttuterbrocheucu milde» Strom in die Muskeln u»d Nerve» des Körpers verbreiten und sie in den Stand setzen, ihre Funktionen in dem Haushalt des Lebens ordnungsmäßig wieder auszuübcn. Der Apparat beschwert nicht beim Tragen, und ist derselbe daher ohne jede BerufSstörunfl anzuwenden. Für Denjenigen, der meinen Apparat noch nicht gebraucht hat, gebe ich ciuc kurze Beschreibung. Derselbe ist wie eine Uhr, vie fortwährend in Bewegung, d. h. wenn der Apparat nm Körper angelegt wird, entströmt letzterem eine Wärme, die sich der Apparat aneignet. Sämmtliche Poren öffnen sich beim Anlegen des Apparates, und ist derselbe so konstruirt, daß er die ungesunden Ausdünstungen annimmt. Sobald der Apparat vom Körper entfernt und kalt wird, entleert er sich des angenommenen ungesunden Stosses. Kindern wird durch das Trage» meiner Apparate das Zahne» erleichtert; sie überstehen diesen sehr schmerzhaften und mitunter lebensgefährlichen Prozeß, ohne daß die Eltern etwas Besonderes davon wahrnehmen, und gedeihen auffallend. Zusehends geuese» Gichtkranke und mit Reisten Behaftete; die größten Schmerzen verschwinden meistentheilS gleich nach dem Anlegen. Daß ich jetzt den Höhepunkt der Heilkraft meiner Gichtapparate erreicht habe, ist bewiesen durch die höchsten ärztlichen Prüfungen, Begutachtungen und Ueber- zcugungen. Meine Gichtapparate sind von der Staatsbehörde einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen und diese Untersuchung hat für meine Gichtapparate das glänzendste Zeugniß ergeben. Meine Gichtapparate erfreuen sich überall eines ausgezeichneten Nuses. Dies crgiebt sich aus der Thatsache, daß dieselbe von gekrönten Häuptern, Fürsten rc. getragen worden, ein Fall, der bis jetzt vor dieser meiner gegenwärtigen Erfindung und Verbesserung noch nicht dagewesen sein dürfte. So sind vor Kurzem drei meiner Gicht apparate von der Gräfin Brockdorsf, Ob.-Hosineisterin Ihr. Maj. der Kmserm u. Königin nach dem Kaiser!. Schloß in Potsdam bestellt; von Ihr. Maj. der Königin von Rumänien; Ihrer Durchlaucht Frau Wilhelmine Fürstin zu Schwarzcnborg in Prag, gz. Rossel, sürsil. Schl.-Sekretair; Ihrer Durchlaucht Frau Fürstin zu Solm-Horstmar, Schloß Varlar i. Westfalen, gz. E. Meyer, fürstl. Privat-Sekretair; Neise-Marschall Cxcellcnz v. Plessen-Schweriu i. Mecklenburg; A. v. Linstow, groschcrzoglicher Kammcrherr von Mecklenburg- Strclitz u. s. w. — Würde ich alle Dankschreiben veröffentlichen, die mir gegeben sind und von der geradezu wunderbaren Wirksamkeit meiner Gichtapparate beredtes Zeugniß ablegen, dann würde Niemand zögern, sich einen ächten, von mir geprüften Apparat anzuschaffcn. Bisher ist mir noch kein Fall vorgekommen, daß einer von mir selbst ge prüften Apparate seinen Dienst versagt hätte. Ich gebe gerne zu, daß selbst seitens meiner Firma Anlaß zu Bemängelungen gegeben worden ist. Dies hat indessen seinen Grund darin, daß Nachahmer auftraten, welche sich Erfinder nannten, ja sich sogar meines Nainenö bedienten, wie dies in Stettin und Berlin vorgekommen ist; diese Nachahmer waren Personen, welche in meinem Geschäft resp. Fabrik gearbeitet haben. Ich selbst war einige Jahre meinem Geschäft fern und hatte Vertreter, bin aber jetzt wieder täglich in demselben anwesend rind wird jeder Apparat, bevor er versandt wird, von mir geprüft. Es werden täglich viele Hunderte Apparate verschickt, sollte es dennoch vorkommen, daß einer nicht richtig sunktionirt, so tausche ich denselben wieder um. — Ich biete Jedem die größte Garantie, daß der Leidende sein Geld nicht umsonst ausgicbt; Alles, was ich veröffentliche, beruht streng auf Wahrheit und stehe ich mit meinem Wort und Vermögen dafür ein. Solche wissenschaftlichen Gutachten und Prüfungen, wie meine Gichtapparate auszuwciscn haben, stehen einzig und allein in der Welt da; ich verweise speziell auf die Gutachten des Herrn I)r. Bischoff-Berlin, vereideter Chemiker der Kgl. Gerichte, des Kgl. Polizei-Präsidiums zu Berlin, des beeidigten Gerichtschemikers Th. Schorer zu Lübeck, des vr. Lehmann zu Breslau u. s. m. — Ich habe nicht nöthig, meine Erfindung dem leidenden Publikum für theurcS Geld anzubieten, denn ich verkaufe den Apparat so billig, daß nur die Unkosten gedeckt werden; falls ein Ueberschuß vorhanden, so wird derselbe für wohlthätige Zwecke verwandt, wie ich bisher stets gethan, was durch Herrn Rechtsanwalt Brunnemann-Stettin bewiesen wird. Ich will eben nur dem falschen Erfinder das Handwerk legen und damit die gewissenhafte Ausbeutung der Leidenden, denen oft von jenen das Letzte abgenommcn wird. Würde ich meine Erfindung dazu ausnutzcn wollen, den Leidenden noch ihr Letztes abzunehmen, so könnte ich den Apparat in mehrere Theile zerlegen, z. B. I) in einen Flußablcitungswärmer, und 2) sür kleine Kinder einen Zahnhalsbandableiter. Ich habe aber die große Heilkraft vereinigt und schafft ein Apparat von mir sänuntlichen Gliedern einer Familie, nach einander getragen, unendliches Heil; deswegen ist jeder Familie anzurathen, sich einen ächten mit Schutzmarke versehenen HH7li»t<"r'schen GichtttbleitunflS-Apparat als Familienschatz zuzulegen. Sie hüte sich aber vor dem Verleihen an fremde Personen, weil cs nicht rathsam ist, das zu tragen, was fremde Personen an ihrem Leibe gehabt haben. Jedem Apparat lege ich eine Gebrauchs-Anweisung bei, die sorgfältig beobachtet werden muß. Bemerke jedoch noch, soll eine dauernde und schnelle Hülse bei den schwer Leidenden eintreten, so sind zwei Apparate zu empfehlen, der eine des Nachts, der andere am Tage, damit die elektrische Kur nicht unterbrochen wird. Schwere Leiden sind alte rheumatische Wuudeu, Mageuleideu, Schwerhörigkeit und Gicht. Ich verweise nochmals aus das Lesen der umstehenden Dankschreiben, welche ich unter Tausenden hcrauSgcgrisfen' habe und woraus zu ersehen ist, das meine Apparate vom höchsten bis zum niedrigsten Stande sogar zu Nachbestellungen von über Hundert nach einer Gemeinde verlangt werden und ist dies wohl der beste Beweis sür die Brauch barkeit und Ncellität meines Fabrikates. Hier empfehle» wirklich früher Leidende, die durch meinen Apparat ihre Gesundheit wieder erhalten haben; sollte dennoch Mißtrauen bei Einigen herrschen, was ich Keinem verdenke, so steht es Jedem frei, sich vorher bei einigen Ausstellern brieflich zu erkundigen. Sollte dies noch nicht genügen, so bin ich auch gerne bereit, 2 bis 3 Atteste von Predigern, Lehrern, Gemeinde-Vorstehern oder Bürgermeistern vorher cinzusenden, damit «ich ein Jeder von der Aechtheit selbst überzeugt. Bei vorheriger Einsendung, d. h. durch Postanweisung, übersende ich die Kiste mit Apparaten frankirt, bei Nachnahme uufrankirt. Ldolph «linier, wegen Straßcnregulirung geändert. Anerkannt erster uud alleiniger Erfiuder der verbesserten Gicht-Apparate. die Denjenigen, der diesen Nachweis unternehmen will, ist im Neichsanzeiger bekannt gemacht ist. Stettin, den 9. November 1882. Hescheimgmtg Demjenigen 10,000 Mark versprochen, der ihr in Der Firma i zu Stettin bescheinige ich hiermit, daß dieselbe bei mir Wertpapiere und sichere Hypotheken- Dokumente zur Gesanimthöhe von 25,000 Mark deponirt hat. Die Firma hat in ihrem Prospekt der Beschaffung der Dankschreiben oder Atteste eine Unreellitüt oder gar eine Fälschung nachweist. Zur Sicherheit für obige Hinterlegung geschehen. Die Rückgabe der Sicherung erfolgt meinerseits nur, nachdem dies acht Tage vorher Onni Otto Mllwlm LruüQöiuMQ, Königs. Notar im Bezirk des -Oberlandes-GerichtS zu Stettin. Inhaber der Firma Adolph Winter, Stettin, Obcrmieck 22, hat mir zur Prüfung eine sogenannte Gichtkette vorgelegt. Die selbe besteht aus Kuvferziukelcmcnten, welche durch Wollsaden mit einander verkettet sinv. Die Kupferzinkelemenie sind Drahtspiralen mit Metallosen, welche letztere zur Berkettung dienen. An den Enden der auS Drahtspiralcn hergestellteu Kette befinden sich hohle Mctallkapseln von Kupfer bez. Zink mit der Prägung Adolph Winter, Stettin, Oberwieck 22, Schutzmarke rc. Bei Befeuchtung der Woll- säden mit angesäuertem Wasser oder mit schweißverdünnter Salz lösung rc. stellt dte Kette eine offne Volta'sche Säule dar, auS Kupfer — feuchtem Leiterzink in continuirlicher Reihenfolge gebildet. Wird in die Kette der menschliche Körper als Leiter eingeschaltet, so durchkreist die Kette um den menschlichen Körper ein galvanischer Strom. Nach Prüfung mit dem Galvanometer wurden nach Be feuchtung mit Wasser oder mit verdünnter Säure Ausschläge von o4° bis über 90° konstatirt, sodaß die Gichtkette vollkommen wie eine Volta'sche Säule sunktionirt und man derselben eine Wirkung auf den als Leiter eingeschalteten menschlichen Organismus nicht absprechen kann. vr. C. Bischoff, gerichtlicher Chemiker zu Berlin. Die vorstehende eigenhändige Unterschrift des Herrn vr. C. Bischoff wird hiermit beglaubigt. Berlin, den 2. September 1884. Marquardt, Köuigl. Polizei-Lieutenant, 12. Polizei-Revier zu Berlin. Die Firma Adolph Winter, Stettin, Oberwieck 22, hat mir eine galvanische Kette zur Prüfung übergeben. Diese erhaltene Kette "ist zusammenqelothet — je ein Kupferspiral und Zinkspiral — diese einzelnen Mieder sind durch weiße Wollfäden mit einander vereinigt. Dabei ist dafür gesorgt, daß an der Berbindungsstelle keine metallische Berührung stattfinden kann. Durch solche Kon struktion wird eine richtig anacordnete Volta'sche Säule aus 23 kleine» Elementen gebildet, welche in Wirksamkeit tritt, sobald dte Wollfäden mit gesäuertem Wasser durchnäßt sind. Würde zum Anfeuchten 1 Gewichtstheil Essig und 3 Gewichtstheile Wasser ge nommen, so hat die Untersuchung mittelst einer Sinusbuswl« er geben, daß zwischen jedem durch Wollfäden getrennten Kupfer- und Zinkspiralen-Ende eine elektromotorische Kraft von 1,116 Volt ent wickelt wird. Da in der ganzen Kette 23 Elemente vorhanden und diese auf Spannung verbunden sind, so resultirt an den Enden der Kette resp. zwischen der Zink-und Kupfcrkapsel eine SpannungL- Disferenz von 25 Volt bei relativ weitem Abstande der Zink- und Kupfcrenden von einander. Es ist in Folge dessen der Widerstand jeden Elements und daher auch der ganzen Kette sehr groß. Der selbe beträgt weit mehr als 50000 Ohm. Den vorstehenden Aus führungen entsprechens, zeigte denn auch die mit verdünntem Essig angesäucrte Kette an einem empfindlichen, mit astatischen Nadeln versehenen Galvanometer einen sehr kräftigen Ausschlag. Borste« Henses bescheinige ich hierdurch. Lübeck, den 13. August 1883. TY. Schorer, beeidigter GertchtSchemlker
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