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Sächsische Elbzeitung : 03.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189306032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18930603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18930603
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-03
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.06.1893
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Allerlei. INachdruck vcrbotkn.z Tätowierung in -er Verbrecherwelt. Ls ist bekanntlich eine weitverbreitete Sitte, namentlich die Arme mit kleineren Tätowierungen ansznstatten. Ilianche Handwerksgesellen lassen sich die Insignien oder Mappen ihres Handwerks cinpniiktieren, wieder andere Namen und Namenszüge. Lolche Kenn zeichen sind nnvertilglich, und man sollte also kaum glauben, das, auch die Verbrecherwelt der Litte huldigt. Gewiß sieht es wie Troß gegen die Polizei, wie eine Herausfordcrnng gegen die Ge ell- schabt ans, daß Diebe und Iliördcr ihren Miß an solchen Tätowierungen üben, die häufig genug zu ihrer Verurteilung sichren, ivie Zeichnungen entstehen meistenteils in der Linsamkcit des Gefäng nisses; die Inhaftierten wollen sich damit die Zeit vertreiben. Lin Verbrecher in Marseille hatte sich, vom klopf bis zn den .süßen, eine Admiralstracht antätowicrt. Die Knöpfe, die Lpanlctten, der kurze Läbel, das große Land der Lhrenlcgion — nichts fehlte. An diesen Zeichen erkennt die fran zösische Polizei leicht, wo sie ent standen sind, ob im Vörden, oder im Süden von Frankreich an den Küsten des Mitlclmccres oder des Atlantischen Meeans. Im Süden herrscht der mohamrdanischc Lin- sinß vor. Da der Koran die Darstellung lebender Mesen ver bietet, so vermeiden die Verbrecher eine solche Tätowierung und schmücken sich mit Blumentöpfen, Massen und gckrenztcn Flaggen. Im Vörden wird zuweilen ein ganzes Gemälde angebracht, z. B. Adam nnd Lva im Paradiese vor dein Baume der Lrkenntnis, nm den die Schlange sich ringelt. Die klügeren Verbrecher hüten sich übrigens vor der Teilnahme an einen« Gebrauche, der im eiuzelueu Falle sehr vcrhängnißvoll zür sic werden kann. Alte erfahrene Schnapphähne verstehen die Zeichen zn ändern. Ans einen, Blumentöpfe wird ein Feuerwerk, aus einer Fran ein Grenadier; aber das scharfe Ange der Polizei läßt sich durch solche Kunstgriffe nicht im ge ringsten täuschen. Liu« göttlich verehrt« Lnudkvubb«. Die Bewohner der Fidschi Inseln stellen sich die Götter, an welche sie glauben, sinnbildlich in mancherlei Gestalt vor, als Vanni, als Habicht, als Krabbe n. s. w. Jeder Fidschianer hat seinen besonderen Schntzgeist nnd wird nie das Thier essen, welches dessen Sinnbild ist. So lebt der eine Gott in einer Aalte, der andere in einer Schlange n. s. w. In eigentümlicher Meise bezeigte man in Tilioa seine Lhrfnrcbt einem mächtige» Gotte, der in einer Landkrabbe seine Mahnung anfgeschlagen haben sollte. Dieses Tier trifft man selten in Tiliba an; aber wenn jemand eine Landkrabbe siebt, so läuft er eiligst znm Priester, und bald ist der ganze Met in Bewegung. Die Linwohncr laufen zusammen, bezeigen der Krabbe ihre Lhrfnrcht nnd bringen ihr eine Anzahl Kokosnüsse dar, damit sie sich ihnen huldvoll bezeige und ihnen gutes Metier und Ge sundheit schenke. Au» der Schul«. Der Schnlmann muß immer ans der Hut sein, daß er sich keine Blößen gibt. Vichts geht schneller verloren, als der erzieh liche Linslnß des Lehrers, zumal wenn der Lehrer selbst es ist, der zn Gelächter, zn Spott und zn al bernen Mitzeleien Anlaß gibt. Des Lehrers Thnn und Lassen wird in der Schalstnbe von vielen Augen nnd scharfen Augen überwacht; daher will alles, was der Lehrer thnt und spricht, wohl überlegt und streng geprüft sein. Die Ingend ist in den kleinsten Dingen ein viel schärferer Beobachter nnd ein viel strengerer Richter, als der engherzigste priifnngs- Kommissar. viele wollen das wohl nicht glauben; aber es ist so. Ls trat einmal ein wahrer Heiß sporn von einem Pädagogen in die Schnlstnbc nnd sagte: ,Heute müssen wir Taktschrciben; unser erstes Mort, welches wir anfschreiben wollen, soll das Mort „tyualm" sein. Ivas ich jetzt diktire, das schreibt." Vnn donnert unser guter Schul meister vom Katheder herunter: „Kü—a—-l-m. Fritz, lies in deiner Kladde das Mort, welches wir jetzt geschrieben haben." — Fritz liest: ,,Knhalm." ! — Vicht gilt! Lies es nocheinmall — Fritz liest noännals: ..Knhalm." — „Seist dich, dnnnncr Innae, ! nnd laß' das Mori den vachbar lesen I" — Abek auch der lieft: „Knhalm", ebenso der Folgende, der nächste, kurz, jeder liest „Knhalm" nnd kein ein' ziger „(ynalm"; denn Jeder hat anch in die Kladde I,Knhalm" statt „lynalm" geschrieben, nnd das ans dem einfachen Grunde, weil die Kinder das Lant- zcichen „tyu" bisher immer „Kwe" nnd niemals „Kn" anssprcchen gehört haben. Heilte noch führt dieser Lehrer »ntcr der Jugend den Spitzname» „Knhalm". — Die Sache ist von keinem großen Belange; aber man lernt, wie strikte die Jugend vollzieht, was man sie heißt. Man sieht zn- gleich wie in der Schnlstnbc die kleinsten nnd geringsten Dinge beachtet nnd erwogen sein wollen; denn die Kinder, wie die Lnlenspiegcl und Schildbürger, nehmen alles wört lich genau. Dasz die Seelen verstör« beuer Ateuscheu in Tier körper tibcrgehcu, ist ein weitverbreiteter Volksglaube. Liu Indiauerstamm im nordwestlichen Amerika vergreift sich nie an gc- wisseii kleinen Maldvögcln, welche die Seelen ihrer verstorbenen Häuptlinge in sich tragen sollen. Die Huronen nehmen an, daß die Seele» nach der Bestattung in Turteltauben übergehen. Lei den Irokesen herrscht die Sitte, am Begräbnisabend einen Vogel si egen zn lassen, damit er die Seele des verstorbenen mit sich nehme. DicTlaskalancr in Mcriko glanbtcn, daß »ach dem Tode die Seele» dcr vornehme» in schöne Singvögel übergingen, die der ge wöhnlichen Lcntc dagegen in Miesel, Käser nnd ähnliche ge meine Tiere. Gewisse Indianer haben denGlanbcn, daß die Seelen ihrer Vorfahren in Bären über gehen. Lin veiscndcr traf nntcr den Lskimos eine Mitwc, die nnr von Vögeln lebte; Malroßfleisch aß sie seit dem Tage nicht mehr, an welchem der Zauberer ihr mit- geteilt, ihr verstorbener Mann sei in ein Malroß übcrgcgangcn. Lin Missionar in Bnenos-Ayres hörte ein Tschirikancnweib von einem Fuchse sagen: „Könnte das nicht der Geist meiner toten Tochtcr sein?" Die Marawi erzählen, daß l dicSeelen böser Menschen zn Schakalen, die von guten zn Schlangen werden. Die Znlns, welche annehmen, daß mancher Mensch bei Lebzeiten sich in eine Mespe oder eine Lidechse verwandeln könne, glauben auch, das, die Toten zn Schlangen werden, vorzugsweise die grüueu uud braunen unschädlichen Schlangen werden für „Vorfahren" gehal'en, mit Lhrfnrcht behandelt nnd mit Futter versorgt. In Guinea hält man die in der vähc von Begräbnisplätzen hanscnden Affen für Geisler der verstorbenen, sowie man anderwärts Krokodile und Schlangen als verwandelte Menschen betrachtet. Brant: Aber Arthnr, daß Dn doch immer so ans die Hochzeit drängstI Bräntigam: Ich werde selbst gedrängt, liebes Kindl Rebus. Ällrvmischc Htinitüimntmck. VI. ! Msrl. f Die Liste entstehet durch Störung der Richtung, ! Die Zweite durch jede dramatische Dichtung, Das Ganze durch eines Ganze» v.r»icht»»g. 62v l LlMlidr. Die Lrstc enthält die Mittel znm Beiße», Die And re enthält die Lachen znm Beiße», Das Ganze hindert die Mittel znm Beißen, Zn kommen zn den Lachen znm Beißen. ,-zo Für Rechner. Man vereinige sich mit einem Freunde dahin, zz ans den Tisch gelegte Hölzchen nach nnd nach so wegzunehmen, daß einer nm de» ander» z >z Hölzchen zieht, nnd wer zuletzt ziehen muß, ver loren hat. 28? Spnichlumdilltü Niilsrl. Melcher Hanptflnß läßt sich ans dem Mort Schwiele bilden? .z,z Auflösungen folgen in zweitnächster Bummer. Auflösung der UÜtselhiislcn Zuschrift: Nicht ärgere dich, Meufch. ans vorvoriger Bnmmer. — Des Silbenrät els: Lrzernm Isola Bamnr Fre stadt Lnged i Schmalkalden Martin Luther. Rätsels: Mechsel. Legel Lrlan Burgstädt Urach Benfe Goslar Lin feste Bnrg. D.s Ltreichholz- — Der Lharadcn: l. Bernstein, 2. Tagedieb. 5. Handkuß. — Dcr Palindrome: Z. Sarg Gras. 2. Beben. — Der Scherzfragen: s. Der Master- faden, ein langer, dünner Mnrm. 2. Das Mond kalb, anch Masterfaden genannt. Redaktion: vr. Friedrich Ramhorst, Berlin. Gedruckt und heransgegeben von John Schwerins Verlag, A.-G., Berlin 8>V., Kransenstr. 2g.
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