12O5 I2o6 in dem Zustande herzusühren, in dem man sie finden würde. Man wagte noch eine Gegenvorstellung, und nun wurde Areb- Chan zornig und drohte seinen Leuten mit der Dastonade. Da warfen sie sich ihm zu Füßen, und bekannten, die Tän zerinnen wären nicht krank, sondern schon irgendwo versagt, und hätten sich geweigert, vor Seiner Hoheit zu erscheinen, weil Hochdieselben sie nicht bezahlten. Er lachte, schickte aber sogleich ein De tachement von seiner Garde hin, welche die armen Geschöpfe herbeisührten. Kaum waren sie in den Saal getreten, als er befahl, ihnen die Köpfe abzuhauen. Ih rer waren acht schöne junge Mädchen. Sie heulten erbärmlich und baten knieend um ihr Leben, allein umsonst. In Gegenwart sämmtlicher Gäste und ohne Laß irgend einer es wagte, Vorsprache zu rhun, wur den sie auf der Stelle hingerichtet.— Der Herr Gouverneur mochte bemerken, daß Mandels loh sehr bestürzt bey diesem Schauspiel war. „Wundern Sie sich nicht," sagte er zu ihm: „wenn ich es anders machte, so würde ich bald nicht mehr Herr in Amadabath fiyn. Fürchten muß man meine Authorität, sonst würde man sie ver achten." Diese Worte sind in der That merk würdig, weil ein Despot sich selbst das Zeugniß gab, daß man ihn nur fürchten oder verachten könne. Bemerkungen über die Benutzung der Kartoffeln. Die Leichtigkeit, womit sich dieses Pro dukt durch Kochen zum unmittelbaren Ge: nusse, sowohl für sich, als mit dem Brodte vermischt, bereiten läßt, die geringe Mühe, welche die Aufbewahrung desselben während des Winters kostet, und die Kürze der Zeit, die zwischen der Pflanzung und der Erndte verfließt, alles dies ist wahrscheinlich schuld, daß man sich so wenig Muhe gegeben hat, wohlfeile Methoden zu erfinden, die Kartof feln als Vorräthe zum künftigen Unterhalte auszubewahren. Die reiche Kartoffelerndte vor einigen Jahren und die Theurung des Brodtkorns veranlaßten mich, einige kleine Versuche zu machen über die Mittel, die Kartoff.l zu trocknen, sowohl die Substanz, als in Mehl; die Kartoffeln werden mit der Schale gekocht, auf einer Darre ge dörrt, und alles auf einer Kornmühle ge- malen. Aus früher» Versuchen weiß man, daß sich seines getrocknetes Kartoffelmehl länger als Waitzenmehl hält; daß man es als Surrogat für'Sago brauchen und guten Zwieback ohne weitere Zuthat da von backen kann. Und ich glaube, es wird sich sehr gut verbacken lassen, wenn'man es in einer größern Proportion mit Wai- zenmehl vermischt, als eS bisher bey der gewöhnlichen Art, die gekochten Kartoffeln zu gebrauchen, geschah. Die erste Hauptarbeit ist das Waschen der Kartoffeln um sie von der Erde zu rei nigen, die sich bei den Augen ansetzt. Das Dörren wird nicht viel Aufwand machen, und sich sehr vereinfachen lassen. Das Mahlen dürfte nicht mehr als beim Korne kosten. Nach Versuchen, die ich für genau halten darf, gaben ivo Pfund Kartoffeln, reichlich 20 Pfund Mehl. Der Unterschied im Gewichte wird unbedeutend seyn, wenn