Naunhofer Nachrichten : 09.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190905097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090509
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Beilage enth. falsche Ausgabennummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-09
- Monat1909-05
- Jahr1909
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- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 09.05.1909
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Bezugspreis Redaktion Rovert Gü«z, Rauuhof. Amtliches Naunhof, am 8. Mai 1909 Sitzungsbericht entnommen werden Naunhof, am 6. Mai 1909 Die diesjährigen Hebungen der Pflichtfeuerwehr finden statt Armbinden sind anzulegen. Ungenügend entschuldigte Versäumnis wird bestraft. Naunhof, am 27. April 1909. 9. Die Kostenrechnung des Herrn Rechtsanwalts Dr. Franz in der Klagsache gegen Dornig wurde mit 57 Mk. 70 Pfg. zur Zahlung genehmigt. In geheimer Sitzung wurde dar Bedürfnis zum Weiterbetrieb des Schankes in der Schützenhalle seitens des Herrn Dürichen einstimmig anerkannt, dagegen ein Bedürfnis zur Sonntag, den 9. Mai früh 7 Uhr, Montag, den 12 Juli abends r9 Uhr, Sonntag, den 5. September früh 7 Uhr Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. «NQub der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage de- Erscheinen*. Der Bürgermeister Willer. Der Stadtgemeinderat Willer. Der Stadtgemeinderat Willer. Frei in- HauS durch AuSträger Mk. 1.20 vierteljährlich Errichtung eines Kaffeeschankes im Hause des Herrn Gelbhaar, Leipziger Straße 48 S ein stimmig verneint. Weiter wurde in einer Besitzwechselabgaben-Reklamation und in 2 Armem fachen Beschluß gefaßt. Verlag und Druck: Günz L Eule, Nauuhof. Pflichtfeuerwehr. Sonntag, den S. Mai 19VS, früh 7 Uhr Uebung sämtlicher Züge. Zu diesen Hebungen haben die Mannschaften aller Züge am Spritzenhaus anzutreten. Die Armbinden sind bei jeder Dienstleistung, also auch bei den Hebungen «nzulegen. Das ungerechtfertigte Versäumen der Hebungen oder das Fehlen der Armbinde wird bestraft. Ent schuldigungen find schriftlich spätestens 2 Tage nach der Uebung bei dem Zugführer abzugeben. Bei dieser Gelegenheit wird den Feuermehrpflichtigen namentlich der Eintritt in die hiesige freiwillige Feuerwehr empfohlen. Der Dienst bei dieser befreit von der Dienstleistung bei der Pflichtfeuerwehr. Die Haushaltpläne über die städtischen Kaffen für dieses Jahr sind gedruckt worden. Druckstücke können, soweit der Vorrat reicht, bei der hiesigen Stadtkaffe unentgeltlich Frei ins HouS durch die Post Mk. 1 30 vierteljährlich In der gestrigen 10. diesjährigen Sitzung ist folgendes beraten und beschlossen worden: 1. Die Baugesuche der Herren Kohlenhändler Georg, Vergrößerung der Küche und des Treppenhauses im Grundstücke Brandiserstraße 85 und Lehrer Etzold aus Leipzig, Umbau des Wohnhauses Mühlgaffe 149, wurden bedingungsweise befürwortet. Von der bedingungsweisen Genehmigung der von der Ortskrankenkaffe Leipzig er richteten Liegehalle durch die Baupolizeibehörde, wobei die vom Stadtgemeinderate aufgegebenen Bedingungen, unentgeltliche Abtretung des Straßenlandes und Herstellung der Straße im bauordnungsmäßigen Zustand bei der Uebernahme durch die Stadt nicht enthalten sind, wurde Kenntnis genommen. 2. Von der Veranlagung der Stadtgemeinde zur Staats-Einkommensteuer mit 2270 Mark Jahressteuer nach einem jährlichen Einkommen von 61181 Mark nahm man Kenntnis. Die Steuer soll bis auf weiteres voll aus der Sparkasse bezahlt werden. 3. Von den Berichten der freiwilligen Feuerwehr über das Schadenfeuer am 8. vorigen Monats ist Abteilung 43 des hiesigen Staatswaldes und am 27. vorigen Mo nats im Grundstücke des Herrn Gerbermeister Kühne wurde Kenntnis genommen. 4. Von dem Angebot der Firma Löffler zur Ausführung von Wasserversorgungs arbeiten unter Hinweis nach Absatz 2 Z 40 des neuen Wassergesetzes nahm man Kenntnis. 5. Auf die Einwendung des Rates der Stadt Leipzig in der Wasserversorgungssache vom 2. vorigen Monats sollen die in ß 21 des Bauordnungsentwurfes vorgesehenen Geruchs verschlüsse und Schlammfänge in den Grundstücken fallen gelaffen werden. 6. Die Eingabe des Herrn Landrichter Dr. Riedel wegen Lieferung von reinem Wasser in das Grundstück seiner Mutter Waldstraße Nr. 156^ 1 wurde durch die schon ge troffenen Maßnahmen als erledigt betrachtet. 7. Von weiteren Einrückungen von Empfehlungsanzeigen über die Somnierfrische Naunhof in der Woche oder ähnlichen Zeitschriften wurde der hohen Kosten wegen abgesehen. 8. Von dem Dankschreiben der GaSanstaltsfeuerleute für die Lohnerhöhungen nahm man Kenntnis. Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage Ankündigungen: Für Inserenten der Amt-Hauptmann« schast Grimma 10 Psg. die fünfge« spattene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Von Fürst Bülow. Die Neue Gesellschaftliche Korrespondenz behauptet, daß der Reichskanzler Fürst von Bülow beabsichtigt, seine Demission zu geben, falls bis zum Pfingstfeste nicht eine Klärung der finanzpolitischen Situation des Reiches in der Richtung der Grundlinien seiner Politik erfolgt sei. In dieser Form findet in dem „Berl. Lok.-Anz." besonders die Meldung an zuständiger Stelle keine Bestätigung. Bekannt sei nur, daß der Kanzler den Gedanken ernst lich in Erwägung ziehe, von seinem Amte zurückzutreten, falls das Zustandekommen der Finanzreform definitiv aussichtslos werden sollte. Daß er jedoch bereits jetzt einen äußersten Termin sür diese Entschließung fest gelegt habe, entspreche nicht den Tatsachen. Daß der Kanzler jetzt nicht daran denkt, die Flinte ins Korn zu werfen, oder durch einen Machtspruch den Kampf vorzeitig abzu brechen, darüber haben seine letzten Kund gebungen keinen Zweifel gelassen. Er will „unverzagt weiterarbeiten* an dem begonnenen Reformwerk, heißt es in seinem Danktelegramm an den Abgeordneten Basiermann, und er hofft, wie er der Bromberger Deputation gegenüber sich ausdrückte, „daß praktischer Sinn den Sieg davontragen möge über blut leere Doktrinen"; Rechthaberei und Eigen- brödclei, Parteischablone und Sonderinteresien müßten durch Einigkeit und gemeinsames Zusammenwirken zurückgedrängt werden. Das ist die Sprache eine Staatsmannes, dem aus schließlich die Förderung der sachlichen Not wendigkeiten seines Amtes am Herzen liegt. In der Reichstagssitzung von, 30. März d. I. erklärte Fürst von Bülow: „Meine Herren, ich bleibe so lange, als mir Das Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers zur Seite steht, und als es mit meinem Gewissen verträglich ist. Wenn eine dieser beiden Voraussetzungen hinfällig werden sollte, so werde ich keinen Augenblick länger bleiben, darüber können sich die Herren bis zur äußersten Linken beruhigen." Da der Rücktritt des Kanzlers zweifellos mit dem Scheitern der Finanzreform gleich bedeutend wäre, so darf man wohl annehmen, daß Fürst von Bülow es mit seinem Gewißen nicht wird vereinbaren können, in dieser kritischen Zeit die Führung der Reichsgeschäfte niederzvlegen. Andererseits wird inan aber auch darauf vertrauen dürfen, daß diejenigen, die es angeht, für diese Sprache volles Ver ständnis zeigen werden. Das „Unannehmbar" in die Welt hinausgerufen, das gute Freunde ihr nur zu gern suggeriert hätten, überläßt die Regierung denjenigen Politikern, die in der angenehmen Lage sind, ohne eigene Verant wortlichkeit am „Webstuhl der Zeit" mitzu arbeiten. Auch hat sie keinen Augenblick gezögert, Fehler in der Methode bei der Werbetätigkeit für das Reformwerk nach Mög lichkeit gut zu machen, und so z. B. denjenigen Geheimrat, dessen Uebereifer in der Agitation für die Finanzreform an manchen Stellen Anstoß erregte, aus dem Reichsschatzamt wieder zu entfernen. Auch die Parteien werden gut daran tun, in ihren Erklärungen alle Schroff heiten sorgfältig zu vermeiden. Unannehmbar sollte ihnen nur das Scheitern der Erwartungen sein, die»Regierung und Volk auf sie setzen. Jede von ihnen wagt ein hohes Spiel, wenn sie vor der Zeil von der Mitarbeit an dem Reformwerk zurücktritt oder sich den Weg zu seiner Lösung durch große Worte versperrt. Konservative und Landwirte. Um ihren überwiegenden Einfluß nicht zu verlieren, sind die sächsischen Konservativen heute mehr als früher gezwungen, auf die wirtschaftlichen Verhältnisse Sachsens, über haupt auf die Stimmung der industriellen Bevölkerung Rücksicht zu nehmen. Je mehr diese Richtung in der praktischen Politik zum Ausruck kommt, um so größer werden natür lich auch die Gegensätze der sächsischen Konser vativen zu den preußischen, zu der ausge sprochenen Junkerpolitik und damit zum Bunde der Landwirte, die in der letzten Zeit zu verschiedenen Malen besonders scharf hervor getreten sind, obwohl die ganze Schroffheit der Gegensätze nicht in die Oeffentlichkeit ge drungen ist. Auch die Generalversammlung des Dresdener konservativen Vereins, in dem der Bund der Landwirte früher seine einfluß reichsten Freunde hatte, hat ihm am Dienstag in der Neichsfinanzreform eine Absage erteilt. Der Präsident der zweiten sächsischen Kammer Geheimrat Mehnert betonte, von den deutschen Konservativen und freikonservativen Parteien zusammengerechnet, teile die Hälfte den be kannten sächsischen Standpunkt zur Steuer reform. Die Reichsregierung habe in der Steuerreform keine feste Hand gehabt, wahr scheinlich werde eine Wertzumachssteuer und Erbanfallsteuer komnien. Falls jedoch die Wert zuwachssteuer kommt, dann würden die Konser vativen als Ersatz den Vorschlag des Dres dener Oberbürgermeisters Geheimen Finanzrat Beutler aufnehmen, nämlich die Erhebung einer Besitzwechselabgabe für das Reich und als Ergänzung derselben eine Erhöhung der Belastung der Effektengeschäfte. Eine Lösung der Finanzreform müsse unbedingt in den nächsten Wochen erfolgen, wenn Deutschland nicht an moralischem Ansehen im Auslande verlieren soll. Die Frage einer Reichstagsauflösung und eines NeichSkanzlermechsels heute aufzumerfen, sei unzweckmäßig, da voraussichtlich weder auf dem einen, noch auf dem anderen Wege unter den obwaltenden Verhältnissen die Schwierig keiten gelöst werden könnten. Schließlich wurde einstimmig eine Resolution angenommen, die erklärt, daß trotz mancher Bedenken die auf Kinder und Ehegatten ausgedehnte Erb anfallssteuer die den obwaltenden Verhältnissen am ehesten entsprechende Besteuerung des Besitzes für Reichszwecke sei. Aus der Versammlung wies man dann noch mit scharfen Worten die guten Lehren zurück, welche die „Deutsche Tageszeitung" gönnerhaft an die sächsischen Konservativen richtete. — Es ist übrigens bemerkenswert, daß ein vogiländisches konservatives Blatt wahr scheinlich aus der Feder des Führers der sächsischen Landtagskonservativen, des Geheim rats Opitz, einen Artikel brachte, der die Trennung der sächsischen Konservativen von den preußischen Konservativen in Aussicht stellt, „falls der blöde Haß gegen die Erban fallsteuer zu einer neuen Aera ultramontaner Vorherrschaft führen sollte." Zeppelins Dauerfahrt nach Berlin. Wie ein Stuttgarter Blatt mitteilt, will Graf Zeppelin mit „Z. II" zwischen dem 15. und 20. Mai eine Dauerfahrt nach Berlin antreten. Das neue Schiff soll noch vor Pfingsten nach Köln gebracht werden. Au- Friedrichshafen wird hierzu noch gemeldet: Nach Fertigstellung des Luftschiffs „Z. II", was im zweiten Drittel dieses Monats der Fall sein dürfte, beginnen die Probefahrten. Nach deren Beendigung seitens der Zeppelin- Gesellschaft wird das Reich das Luftschiff übernehmen und ebenfalls Probefahrten aus führen lassen, genau wie bei „Z. I". Da dieser Luftschiff sich aber sowohl in Größe wie in seinen sonstigen Einrichtungen wesentlich von dem Reichsluftschiff ,^Z. I" unterscheidet, bilden die Fahrten des Militärkommandos gleichzeitig auch Fahrten zur Instruktion, was wieder eine geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Es kann also noch nicht bestimmt werden, wann das Militärkommando mit den Fahrten beginnen wird, weil ja die Zeppelin- Gesellschaft noch nicht einmal sagen kann, wann sie mit dem Luftschiff erstmalig auf steigen wird, und auch gar nicht sagen kann, wann die Probefahrten abgeschlossen sein werden. Rundschau. * Kaiser, Kronprinz und Fürst als Paten. Dieser Tage wurde dem Maurer Simon Hausch in Wessingen lHohenzollern) der zehnte Sohn geboren. Beim siebenten und achten Buben waren Kaiser Wilhelm und Fürst Wilhelm von Hohenzollern Paten, während beim neunten Knaben Kronprinz Wilhelm die Patenstelle angenommen hatte. * Das Hauptquartier im diesjährigen Kaisermanöver. Nach der Korrespondenz „Heer und Politik" ist bestimmt worden, daß das Hauptquartier während des diesjährigen Kaisermanövers vom 12. bis 17. September nach Mergenthein gelegt wird. Desgleichen ist es als sicher anzunehmen, daß mehrere Lenkballons an dem Kaisermanöver teilnehmen werden, nämlich ein „Groß", ein „Parseval" und ein „Zeppelin".
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