Naunhofer Nachrichten : 21.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190904217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090421
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-21
- Monat1909-04
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- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 21.04.1909
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Ochsen: 78 69 74 S8 58 5. gering gen. Kühe u. Kalben 1. vollfleisch, höchst. Schlackt- Bullen: 67 «Slber: 54 2. 30 1. vollfleischige der feineren Schweine Alkohols im Roman von William Brüneck. 66 orn 50 35 «0 50 Üner Arbeiterin, beit gehört eine iberger medizini- linik vorgestellte wir nach der nft' wiedergeben, ädriges Mädchen, der Fenster in Transmissions- Mädchen wurde geschleudert und topfhaut mit den lief vom Nacken, lter Saum von r rechten Ohr- Lugenbraue und linke Stirnhälfte n Nacken zurück, nhaus gemachte ich Annähen zu im Verlauf der rung abgestoßeu Wundfläche kam 2 Jahren zum vom Rand aus, Ueberpflanzungen rsch zur Ueber- rilung verzögerte neue Haut an jeder zu Grunde t und die neue terlage verschick te hat von der rufSgenostenschaft 36 34 65 62 58 58 63 56 50 40 Kalben u.Kühe: oenich fuhr ein :in. Da? Auto- lmtliche Insassen Drei sind tödlich Lier- gattung Saarbrücken er- »ohl nach einen! ter. rkuSbesitzer, der Vorstellung gibt, »fe aufführen und rrainbesitzern in zeipräsidium ver- >te Genehmigung und man konnte geben. Als der e ging, las er ganz außer sich, irückzubekommen, war. lter« haben am t in bedenklicher Fischweihern an Fische von den hte blieben nicht hn, Leipzig. Nachdruck verboten.) kommt so sieht tlich bei Volks- 2. 3. 4. 5. 7. «n» ente von 25«/g cht für Arbeiter- s die noch vor- Narbe und das bedürfnis, sowie ig zunächst auf n, jene Knust- Grunde, damit abe die Sujets >hlen, oder sich »der Perspektive, ihres Wirkens, ihrer Reihen- r dem andern zu wenig gut entwickelte jüng. Kühe und Kalben mäßig genährt« Kühe u. Kalben 2 3. Mastlämmer und jüngere Masthammel ältere Masthammel mäßig genährte Hammel u. Schafe (Märzschafe) ne Gelegenheit chen, darauf fu- um Vorbild zu t kommen werde, ttscheSchule als lorbild nehmen nd fast spielen- ng und Perspek- iehung der Ma- oohl die Haupt- chandensein der r hierüber han- »ieser Schöpfun- mstwerken und ieran nicht und i den Gemälde- »affen, wie auch en Malerschule wertes mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . gering genährte.... feinste Mast» (Bollmilch- Mast)und beste Saugkälber mittlere Mast, und gute Saugkälber geringere Saugkälber ältere gering genährte Rasten u. deren Kreuzungen im Alter b. zu 1'/« Jahren fleischige gering entwickelte Sauen und Eber ausländische kleine vollfleischig auSgemäst. höchsten Schla chtwerteS b. zu 6 Jahr. 2. junge fleischige.mcht auSgem. — ältere auSgemästetc 3. mäßig genährte junge,gut ge nährte ält. 4. gering genährte jed. AlterS 1. vollfletschige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtw. 2. vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwer- teS bis zu 7 Jahren ältere auSgemästete Kühe u. 3 1. festlichkeiten wie Kirchweih usw., daß den kleinen Kindern im Wagen aus dem Maßkruge oder dem Glase der Erwachsenen Bier verabreicht wird, in weinreichen Gegenden Wei» oder Most. Wenn sie dann unnatürlich munter werden und die Anzeichen eines Rausches zur Schau tragen, so ist das für die Er wachsenen eine Quelle des Vergnügens. Mischt sich ein Dritter hinein und macht die Eltern darauf aufmerksam, wie sehr sie sich durch die Verabreichung von Alkohol an dem kindlichen Organismus versündigen, so kann er froh sein, wenn ihm nur eine Anzahl Schimpfworte an den Kopf geworfen werden und er nicht noch eine Tracht Prügel erhält. Namentlich auf den Dörfern in der Gegend von Erlangen haben wir diesen Alkoholmißbrauch im KindeS- al'er wiederholt gesehen und gerügt. Gar nicht weit davon, nämlich in der Stadt Nürnberg, sowie in der Würzburgischen Gegend hat Dr. Emmerich in 'Nürnberg ganz bedauerliche Folgen von derartigen Gewohn heiten schon im früheren Kindesalter gesehen, wovon wir einige Beispiele wiedergeben wollen. Dar zehn Monate alte Töchterchen einer Familie war zu aller Freude körperlich und seelisch prächtig entwickelt, als es allmählich die Lust an der Milchnahrung verlor, mürrisch wurde, unruhig schlief und trotz aller Sorg falt sichtlich zurückgiug. Da bemerkte einer Tages die Mutter, daß dar Kind, als es zu fällig ei« Glas mit Bier vorübertragen sah, nach diesem die Händchen gierig ausstreckle und sich durchaus nicht beruhigen lasten wollte. Die Mutter, die dem an der Brust genährten Kinde nie einen Tropfen Bier oder Wein gereicht hatte, wurde dadurch argwöhnisch auf die Kinderwärterin, die das Kind täglich mehrere Stunden spazieren trug und kam da hinter, daß diese pflichtvergessene Person das kleine Wesen täglich in ein Wirtshaus brachte, wo ihm Bier, so viel es trinken wollte, ge reicht wurde. ES bedurfte einer mehrwöchent- lichen sorgfältigen Behandlung, bis die deut lich nachweisbare, durch de» Alkohol entstandene Leberschwellung als Anfang der Leberschrum pfung zurückging und dar Kind wieder Ge schmack an der Milchnahrung fand. Ferner sah Emmerich ein dreijähriger Kind mit aus gesprochenem Veitstanz, das körperlich und geistig in der Entwicklung sehr zurückgeblieben war, weder sprechen noch laufen konnte und von dem berichtet wurde, daß es seit dem ersten LebenSmonate an Bier gewöhnt wor den wäre, jetzt Bier in reichlicher Menge ge reicht bekäme und als einziges Wort „Bi, Bi!" hören ließ. Auf jeden Fall war durch den reichlichen Biergenuß die Entwicklung des Kindes körperlich und geistig schwer geschädigt worden. Während er sich in diesen Fällen um die chronische Alkoholvergiftung durch Bier han delte, zeigte es sich bei einem vierjährigen Kinde, wie gefährlich auch eine akute für das kindliche Gehirn sein kann. An einem Ascher mittwoch wurde Dr. Emmerich früh 3 Uhr zu einem früher ganz gesunden Knaben ge rufen, der an schweren sich wiederholenden Krämpfen erkrankt war und in anfall- freien Zeiten in tiefer Bewußtlosigkeit dalag. Er war tags zuvor von seinen Eltern zu einem FastnachlSoergnügen mitgenommen wor den, bei dem die Eltern dem Bierkrug wacker zugesprochen batten und, nachdem sie wohl selbst etwas angeheitert waren, jede Kontrolle über das Trinken des Knaben außer Acht ge ¬ mehr hat genannter Bauinspektor bei der Kgl. Amtrhauptmannschaft darüber Beschwerde ge führt, daß sein Gesuch von dem Stadtge meinderate der Amtshauptmannschast nicht weitergegeben, sondern wieder zurückgeschickt worden sei. Zu dieser Handlungsweise aber stehe dem Stadtgemeinderate kein Recht zu, er habe vielmehr die Verpflichtung, alle Bau gesuche der Behörde zu übermitteln. Seiner Beschwerde ist jedoch von der AmtShauptmann- schäft nicht stattgegeben worden mit der Be gründung, daß der Brandiserweg bisher nicht bebauungsfähig gewesen sei. Dem Bürger meister treffe also kein Verschulden. Die Be hörde schlägt nun aber dem Stadtgemeinderate vor, Baubedingungen zu stellen. Als 1 Be dingung ist in dieser Bausache natürlich die bisherige Forderung zu stellen, die Einreichung eines Bebauungsplanes betreffend. Die übrigen Baubedingungen siehe im amtlichen Sitzungs berichte. Nach der Wasserleitungsordnung ist für solche bebaute Grundstücke, die an die Wasserleitung nicht angeschlosten sind, ein jährlicher Betrag von mindestens 1 Mk. an die Feu^rlöschkaste für den Schutz zu entrichten, den sie von feiten der Feuerwehr genießen. Für einige Grundstücke, meist Neben- und Hintergebäude, ist der Betrag bisher nicht er hoben worden. Dar soll nunmehr erfolgen. Ausnahmen sollen gemacht werden bei allen den Gebäuden, die Eigentum der Stadt-, Schul- oder Kirchgemeinde sind. Von den Bestimmungen betroffen werden folgende Grundstücke: 95 N, 95^1, 104, 154 Ü1, 186 und 250 0. Die Gasanstaltsfeuerleute und der städtische Arbeiter Göricke, der auch zeit weilig in der Gasanstalt beschäftigt worden ist, bitten in einem Gesuche um eine Lohnzulage. Bis 1906 haben die beiden Feuerleute wöchentlich je 20 Mk., 1907 und 1908 je 21 Mk. Lohn bezogen. Ihre Arbeits zeit währt täglich 12 Stunden. Von einer Zulage für Göricke wird von vornherein ab gesehen, da er nicht als Gasanstaltsarbeiter betrachtet werden kann. Ein Vorschlag aus der Mitte des Stadtgemeinderates, den Lohn um 1 Mk. wöchentlich zu erhöhen, wird zur Abstimmung gebracht, die auf Antrag des Herrn Stadtverordneten Hessel durch Stimm zettel erfolgt. Mit 8 gegen 4 Stimmen wird beschlosten, den Lohn auf wöchentlich 22 Mk. zu erhöhen. Die hiesige Armenkasse ist laut testamentarischer Bestimmung Erbin des Nachlasses des am 20. Juli 1908 ver- storbenen Privatmannes Merkl geworden Die Königl. Amtshauptmannschast teilt dem Stadtgemeinderate mit, daß die Stadtgemeinde das Erbe antreten könne. Es besteht in der Hauptsache aus drei Sparkastenbüchern, die bei der hiesigen Sparkasse hinterlegt sind und Guthaben in Höhe von 600 Mk., 296 Mk. und 1021,66 Mk enthalten, das sind insge samt 1917,66 Mk. Nach Abzug einiger Arztrechnungen, der Kosten für Ueberführung der Leiche, der Gebühren an die Amtshaupt mannschaft, sowie von 53 Mk. Verpflegungs kosten an Frau Riedel für 37 Tage, und zuzüglich rückständiger Zinsen der Kapitalien beläuft sich die Erbschaft auf rund 1900 Mk. Der ehemalige Besitzer des jetzt der Stadt gemeinde gehörigen Grundstückes Leipziger- straße 48 N, Dornig, chat bei der Kreishaupt mannschaft Leipzig Kla ge auf Aus zahlung j (Fresser) Schafe:^ K Mühe, ihn zum en, durch welche achte er ihn da- rtwas Besonde- die Werke seiner sonst stachelte er zu besuchen, um bilden und nach 152,20 und französische Gemälde gesehen, wohl auch hier und da eins aus der italienischen Schule, doch von diesen letzteren nur un bedeutende, denn der Rentner der sich von den Schöpfungen eines Raphael und Michel Angelo eine bei weitem größere Wirkung versprach, wenn er sie seinem Begleiter in dem Lande ihrer Geburt, unter dem blauen Himmel Italiens zeigte, wußte es stets so einzurichten, daß Wilbrandt achtlos an ihnen vorbei ging und seine Aufmerksamkeit von ihnen abgelönkt wurde. In Rom führte Lange ihn zuerst in die Galerien der Nobili und darauf in die Santa Sabina, berühmt durch die Madonna del Rosario von Sassoferrato. Der Maler war überrascht, fast bestürzt, als sein Blick auf das herrliche Bild fiel. Eine geraumeWeile blieb er, in träume risches Ansehen versunken, regungslos vor demselben stehen; dann, als schäme er sich der Weichheit seines Gemüts und des plötzlichen Widerspruchs in seinen Urteilen, suchte er seiner Miene den Stempel kalter Gleichgültigkeit aufzudrücken. „Nun?" fragte der Rentner in einem Tone, der die Ironie leise durchklingen ließ, „was sagt Ihr zu dem Bilde? Mangelt's auch ihm an Kolorit, Perspektive und Seele?" Diese Frafle rief im Herzen des Malers den Neid wieder wach und der ironische Ton, der ihm nicht entging, entflammte seinen Zorn. „Dekorationsmalerei!" erwiderte er verächtlich. „Bunte, grelle Farben, ohne Verständnis auf die Leinwand ge worfen, berechnet auf den plötzlichen Effekt und momentanen Eindruck. Ist das etwa Kunst? Zeichnet einem Schülerbuben eine Madonna aufs Papier, gebt ihm die nötigen Farben und das Schema, so wird er Euch ein eben so hübsches Bild liefern, vorausgesetzt, daß Ihr diese Farbenklexerei hübsch nennt." » stand mit Löffeln gegessen. Was mein Urteil betrifft, so bin ich Fachmann und nicht nur befähigt, sondern auch vollkom men berechtigt, ein solches über Erzeugnisse meiner Rivalen zu fällen. Und somit sage ich Euch nochmals, die italienische Schule ist nicht einen Pfifferling wert. Gute Dekorationsma ler sind aus ihrhervorgegangen, Künstler, wirkliche talentvolle Künstler hat sie keinen einzigen aufzuweisen." Die letzteren Worte hatte der Maler in erhöhtem Tone ge sprochen, und der Rentner, der Italien und die heißblütigen Söhne dieses Landeskannte, wandte sich ängstlichum, befürch tend, ein Unberufener könne diese Worte gehört und verstanden haben. Er bemerkte jedoch niemand, als den Cicerone und einen Fischer, der nahe dem Ausgang kniete und in sein Gebet so sehr vertieft schien, daß er an dem, was um ihn vorging, nicht den geringsten Anteil nahm. Um jeder Möglichkeit, die Aufmerk samkeit dieses Mannes zu erregen, vorzubeugen, zog der Rent ner seinen Begleiter, unter dem Vorwande, daß er einer ande ren Kirche vor Tisch noch einen Besuch abzustatten gedenkeund die Zeit deshalb dränge, mit sich hinaus. Der lauernde Blick, den der Fischer auf den Maler warf, als dieser an ihm vor beischritt, sowie das kaum bemerkbare Augenzwinkern des Ci cerone, entgingen dem Rentner, der erleichtert aufatmete, als er sich mit seinem Begleiter draußen befand. „Wie konntet Ihr so unvorsichtig sein, so schonungslos und verletzend über die Maler Italiens und ihre Kunstwerke her zufallen?" flüsterte er. „Wißt Ihr denn nicht, daß dem Ita liener nichts teurer ist, als seine Kirchen und die Gemälde, welche jene schmücken? Nehmt Euch in acht; wir Habens nicht mit geduldigen Deutschen zu tun, die eine Beschimpfung ihrer Kunstwerke mit Lächeln und Achselzucken hinnehmen, sondern mit den heißblütigenJtalienern, die solche Beschimpfungen mit Dolchstichen erwidern!" „Ah pah!" entgegnete der Maler gelosten. „Ihrfordertet mich auf, die Wahrheit zu sagen, und ich habe es nach bestem Gewissen getan, was geht es diese Banditen weiter an! Wollen sie ihre Kunstwerke nicht bekrittelt haben, mögen sie dieselben verschließen oder den Fremden den Zutritt zu ihnen verweh ren." „Ich habe Euch gewarnt," versetzte Lange, einen argwöh nischen Blick auf seinen Cicerone werfend, „Ihr tut wohl, Euch danach zu richten." 162,Ai Der Maler zuckte geringschätzend die Achseln. „Sagt das den Kritikastern , die meine Bilder in den Staub gezogen haben," erwiderte er gelassen. „Sie sind vielleicht nicht einmal im stände, einen Kopf zu zeichnen, geschweige denn in Oel zu malen; schimp fen und räsonnieren können sie aber, als hätten sie den Ver- „Jhr seid ungerecht!" fiel der Rentner, unfähig, seinen Z» länger zurückzuhalten, ihm ins Wort. „Schafft ein solches Bild, wennJhrs vermögt, dann will ich Euch die Berechtigung zuge stehen, ein Urteil darüber fällen zu dürfen." 3. ^4. Der Maler schlug es aus. Erst als der Rentner zum letzten Mittel seine Zuflucht nahm und gesprächsweise bemerkte, daß er jene Galerien jedenfalls zu besuchen gedenke und ihm dabei Sie Begleitung eines Kenners erwünscht sei, da es dem Laien schwer lalle, an solchen Kunstwerken die Mängel zu entdecken und besonders diese kennen zu lernen wünsche, weil man die Gemälde der älteren Meister stets loben, nie aber etwas an ihnen tadeln höre, erbot der Maler sich, ihn begleiten und den gewünschten Kommentar liefern zu wollen. Lange versäumte nun keine Gelegenheit, die öffentlichen und Privatgalerien jeder Stadt, durch welche ihr Weg sie führte, mit seinem Begleiter zu besuchen, und dieser schimpfte weidlich auf den Mangel an Poesie, das matte Kolorit, die falsche Per spektive und die Armut der Erfindung, deren die älteren Mei ster sich schuldig gemacht hatten. Lange hörte die dem Egois mus und Neide entsprungenen Urteile gelassen an, stimmte an fangs in dieselben ein, warf später hin und wieder einige zün dende Bemerkungen hin, brachte allmählich die Theorie auf diese Gemälde zur Anwendung und hatte schon nach einigen Monaten die Freude, zu sehen, daß der Maler seine Urteile milderte und von Tag zu Tag unsicherer und zurückhaltender in denselben wurde. Er merkte deutlich, daß Wilbrandt einzusehen begann, wie weit er hinter seinen Vorgängern zurückstand und wie viel ihm fehlte, um auf den Namen eines talentvollen Künstlers Anspruch machen zu können. Vielleicht wäre es ihm schon ein Leichtes gewesen, seinem Reisebegleiter dieses Ge ständnis zu entlockest, doch absichtlich vermied er, das Gespräch auf diesen Punkt zu bringen, weil er jenem die Beschämung ersparen und vorher auch diese Selbsterkenntnis zur vollkom menen Reise gedeihen lassen wollte. Ebenso überging er in sei nen Briesen ast den Stadtrat diesen Punkt, konnte er doch noch nicht dafür bürgen, daß die fixe Idee geschwunden war. Und daß er hieran sehr recht getan hatte, bewies ein Vorfall, der sich kurz nach ihrer Ankunft in Rom zutrug und der Sache einen anderen Ausgang gegeben hätte, als den, welchen Lange und die auf diesen fest vertrauenden Eltern erwarteten. Bis jetzt hatte der Maler nur altdeutsche, niederländische der 530 Mk. Straßenbausicherheit ge führt, nachdem er beim Landgericht vor kurzem seine Klage zurückgezogen und die Kosten übernommen hatte. Die Kreishauptmannschaft fordert den Stadtgemeinderat auf, eine Gegen erklärung in dieser Klagsache einzureichen. Eine bereits vom Vorsitzenden «»«gearbeitete Gegenerklärung wird angenommen, von der Annahme eines RechtSbeistandS abgesehen. Ueber die Erklärung der Stadt Leipzig in Angelegenheit der Wasserver sorgung will man sich in einer besonderen Sitzung schlüssig machen. Um möglichst bald mit dem Bau der Kläranlage beginnen zu können, hatte man beim Stadtrat zu Löbau um Ueberlastung der Pläne der dortigen Anlage gebeten. Die Pläne waren geschickt worden «nd gleichzeitig die Erklärung, daß sich die Löbauer Anlage bewährt habe. Diese Anlage mar seinerzeit vom Bezirksarzt Herrn Dr. Kind der Stadt gemeinde Naunhof warm empfohlen worden. Die Löbauer Anlage, die aus 3 größeren und 3 kleineren Anlagen besteht und von der Firma Kremer-Berlin errichtet wurde, verur sachte einen Kostenaufwand von ca. 35 000 Mark, die Naunhofer Kläranlage war mit 40 000 Mk. veranschlagt worden. Einige Stadtverordnete treten warm ein für das sog. biologische Verfahren, wie es von der Stadt Leipzig angewendet wird. Es soll das billigste sein. Bei diesem Verfahren werden die Ab wässer auf Kokskörper geleitet und durch Viltration gereinigt. Ehe man Beschlüste in der Angelegenheit fasten kann, will mau weitere Vorschläge und Urteile hören. Ltr. KmchW^SMWetzmMt lasten hatten. Die Anfälle endeten erst, nach dem durch reichliche wäßrige Entleerungen eine Verringerung der durch den Alkoholgenuß herbeigeführten Blutüberfüllung des Hirn« be wirkt war. Die Eltern waren trotz des aus gestandenen Schreckens schwer zu überzeugen, daß das Bier als Ursache der Erkrankung an gesehen werden mußte. Noch - schlimmer liegen die Verhältnisse dann, wenn die Kinder Wein erhalten. Auf die Würzburger Kinderklinik wurde im Winter 1865/66, einem bekanntlich guten Weinjahre, aus der Kitzinger Gegend ein sechsjähriger Junge gebracht, der das Bild einer ausge sprochenen Leberschrumpfung (Lebercirrhose) bot. Als einfache Ursache wurde langer fortgesetzter, allzureichlicher Genuß »on jungem, in Gärung befindlichem Wein (Most) festgestellt. Der Junge durfte den Trank für die Famille regelmäßig aus dem Keller holen und setzie, nachdem er sich an dem süßen, noch unge gorenen Most, der seine Gesundheit nicht schädigte, täglich nach Herzenslust gesättigt hatte, die Gepflogenheit des Trinkens von Most in jedem Stadium seiner Gärung fort. Die Eltern fanden hierin nichts besonderes, ja sie freuten sich noch über die Leistungsfähigkeit ihres Jungen. Der Fall verlief tödlich. Unser Blitzableiter. Nun ist es auch wieder an der Zeit, daß wir unseren Blitzableiter revidieren und even tuell reparieren lasten, denn bekanntlich schützt ein beschädigter Blitzableiter nicht nur nicht, sondern gefährdet sogar erst recht das Gebäude, an dem er angebracht ist. Und tunlichst soll man solche Arbeiten vornehmen lasten, ehe es zu spät ist, also jetzt, ehe die eigentliche Ge witierperiode beginnt. Der Blitzableiter, besten schützende Wirkung gegen die zerstörende Ge walt des Blitzes dadurch erreicht wird, daß er vermittelst einer metallischen Leitung hoch ragend« Punkte mit feuchter Erde oder Wasser verbindet, gilt «ls eine Erfindung Franklins. Wenig bekannt dürfte es sein, daß die Chinesen, dieses älteste Kulturvolk, wie wir jetzt wissen, schon vor über 1000 Jahren den Blitzableiter kannten, und an ihren Tempeln anwanvten. Die Ketten nämlich, die von der Spitze dieier Türme über die Ecken zur Erde laufen, dienten nicht zur Zier, sondern zur Ablenkung des Blitzes, obschon die alten Chinesen von Elek trizität keine Ahnung hatten und den Blitz lediglich als vom Himmel fallendes Feuer betrachteten. Es dürfte nicht unangebracht sein, bei dieser Gelegenheit erneut oarauf hin zuweisen, sobald als möglich die Blitzableiter revidieren zu lasten. OeffentlicheStadtverordnetenfttzung. Von d«r Ortskrankenkasse Leipzig liegt ein Baugesuch vor. Er wird beabsichtigt, auf dem am Walde gelegenen Teile des Götzeschen Grundstückes in der sog. Götzestraße eine Liegehalle für die Kranken zu errichten. Das Gesuch ist zu befürworten. In der Bausache der Frau Berger handelt er sich wieder um den Wohnhausneu bau auf dem Grundstücke am Brandiser- wege. Vom Stadtgemeinderate war seiner zeit da« Baugesuch abschlägig beschieden worden mit dem Bemerken, daß vorher ein Bebau ungsplan eingereicht werden müsse. Als darauf von dem Bauinspcklor Lubowsky, dem Frau Berger die Angelegenheit übergeben hatte, ein abermaliges Gesuch eingereicht worden war, war dies ebenfalls abgewksen worden. Nun- Bezeichnung ! Lebend-I ; Gewicht I
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