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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 07.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192101078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1921
- Monat1921-01
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' Wie „Er" in Kiume lebte. Gabriele d'Annunzios Glück und Ende. Grollend und schmo'lend ist Gabriele d'Annunzio, der Held der Feder und des Schwertes, oom Schauplatz seiner jüngsten Taten abgetreten, und die Welt ist um ein grandioses Possenspiel, das allerdings einen sehr ernsten Einschlag hatte, ärmer. Unerbittlich hat ihm die ganz unpoetische Regierung feines Vaterlandes, dem er als Hymnendichter, Bombenwerfer und Herzenbrecher zu unsterblichem Ruhm verhalfen hat, die letzte, schönste Reklame, den theatralischen Abzug an der Spitze der Legionäre, verweigert, und so wird er denn, bis ins tiefste Innerste verletzt, der undank baren Heimat „für immer" — noch sagt er „für immer", aber er wird vielleicht mit sich reden lasten — de^Mücken kehren und einen andern Himmelsstrich mit seiner Gegen wart beglücken. Aber Spatz beiseite — es muß, gtaubhasten Berichten zufolge, in dem arinen Fiume unter der Diktatur des lorbeer geschmückten Tamtamsachmannes ein wahrer Hexensabbat geherrscht haben. Gabriele, der schon sehr stark aus dem Gleichgewicht gekommen zu sein scheint, gab sich völlig als Condüttiere, und jede seiner übermütigen Dichterlaunen war für die Fiumaner Befehl. Nur daß diese Launen, die im Mittelalter sehr schön und romantisch und malerisch gewesen wären, in unseren nüchternen Tagen ganz und gar nicht am Platze waren. Der „Kommandant", wie er sich nennen ließ, regierte wie ein absoluter Fürst. Er stützte sich auf ein Kollegium von „Rektoren", das er selbst ernannt hatte, und das ihm blindlings gehorchte, wie die meisten Leute, denen er nähertrat, sich von ihm geradezu hypnotisieren ließen. Seine ganze Umgebung lebte wie die Helden einer großen Oper oder eines historischen Dramas in einem Milieu vergangener Zeiten. Es fehlte nur, daß die Herr schaften Gewänder anlegten, wie die Theaterfiguren der „Francesca von Rimini" und anderer Schauspieled'Annunzios, des Dichters. Der Negierungspalast, in dem der König von Fiume hauste, war eine Art verwunschenen Schlosses. Vor den Portalen, an den Treppen, an den Türen der von dem Erhabenen bewohnten Gemächer standen sogenannte „Arditi", d. h. besonders kühne Jünglinge, auf Wache, Ge sellen mit schwarzem Fes aus dem lock'gen Haupte, langen Dolchen im Gürtel und Pluderhosen. Verwegenes Volk, von dem ein gut Teil bereits mehrfach mit dem Strafgesetz buch Bekanntschaft gemacht hatte. Groß war die Besorgnis des angeblich so furchtbaren Kriegsmannes d'Annunzio vor Attentätern. Darum gelang eS fast niemand, in den Regierungspalast zu gelangen, er mutzte denn mit tausenderlei gestempelten und gesiegelten Ausweisen versehen gewesen sein. Und selbst dann noch fiel es schwer. Im übrigen aber ging es in dem Palaste recht munter zu. Man erzählte sich von einem nicht ganz ein- wMüfreien Damenflor, der des Selbstherrschers ruhelose Tage und Nächte freundlicher zu gestalten suchte, und es kam wiederholt zu Auftritten, die dem Ernst der Situation nicht ganz entsprochen zu haben scheinen. Man wußte in ganz Fiume, daß der von jeher sehr liebebedürftige Poet sich wie ein Pascha mit drei Roßschweisen einen richtigen Harem hielt, und man erzählte sich noch andere erbauliche Dinge, die bei dem Verloster so schwüler, erstickender Romane nicht überraschen konnten und auch die übliche »moralische Entrüstung" unnötig machten. Nicht ganz so sonnig stand es in der Ara d'Annunzio um die Bevölkerung Fiumes, die schon während des Welt krieges fürchterlich zu leiden hatte und nun im Grunde müde war, sich täalich neuen Gefahren und Schrecknisten aus setzen zu lasten. Die Fiumaner wären mit der Errichtung des „freien Staates Fiume" zufrieden gewesen, aber da nicht sie das berühmte „Selbstbeftimmungsrecht" in ihrer Stadt hatten, sonder« ihr Herr und Meister Gabriele, so mutzten sie wohl oder übel nach der Pfeife des Macht habers tanzen. Der ließ nicht mit sich spaßen, und seine 8000 „Arditi" und sonstigen Legionäre erst recht nicht. Die Fiumaner hatten schließlich das Regiment d'Annunzios gründlich satt. Nicht daß sie sein nicht zu leugnendes Ver- dienst um die Befreiung Fiumes von der Zwangseinoer- leibung in Jugoslawien verkannten, aber sie wollten Ruhe und Frieden und das Ende des ewigen Krieges und der Komödie, die wohl einen im siebenten Himmel lebenden und ewig siegestrunkenen Dichter, nicht aber einen prak tischen Kaufmann — und jeder Fiumaner ist Kaufmann — auf die Dauer befriedigen konnte. Ein Gchwinbelgeni«. Verkehr mit Foch und Mackensen. Berlin, im Januar. Ein Gauner von geradezu genialer Veranlagung ist jetzt von der hiesigen Polizei entlarv» worden. Der 28 Jahre alle Betrüger heißt Robert Oerthel und stammt aus Dresden. Während des Krieges spielte er den Geisteskranken und wurde infolgedessen zur Beobachtung seines Geisteszustandes einem Berliner Lazarett übergeben. Von hier desertierte er in Begleitung einer Krankenichwester und begann nun eine sehr erfolgreiche Tätigkeit als Hochstapler. Mit zahlreichen Geburtsurkunden, polizeilichen Anmeldungen und Pässen versehen, trat er bald als Freiherr v. Egloffstein, bald als Freiherr v. Richtdofen, als Amerikaner, als argentinischer Arzt usw. auf. Nach Ausbruch der Revolution wurde er in Dresden zum Leiter des Generalkommandos ernannt. Bald darauf tauchte er in dem Gefang-nenlager Holzminden auf und machte sich hier eigen iNtchtig zum Lagerkommandanten. In Begleitung einiger französischer Offiziere fuhr er zum Marschall Foch, der ihn empfing und ihm durch General Dupont in Berlin die Fürsorge für die französischen Kriegs gefangenen in Deutschland übertrug. Der „Freiherrvon Egloffstein" ging nun in der französischen Botschaft, beim rumänischen und spanischen Geschäftsträger, und bet den Ministerien ein und aus, hatte zwei AutoS zur Verfügung, reiste zur Führung offizieller Verhandlungen in der Frage des Gefangenenaustausches nach Bukarest, besuchte in Ungarn den gefangenen Feldmarschall von Mackensen und wurde von der tschechoslowakischen Regierung mit den weftestgehenden Vollmachten ausgestattet. Eme in Binger brück versuchte Kokatnschiebung brach ihm schließlich den HalS. Er wurde festgenommen und nach Berlin geschickt. Hier spielte er zuerst den Amerikaner und sprach nur Eng lisch, Französisch und Spanisch. Jetzt spricht er aber wieder gut Sächstich. Mrche»«achrichte». Dom. I. p. Sp. Raunhof. Vorm. '/,1t Uhr: MifftonSgotteSdienst. — A«d<aNoa: Rodert vüaz. Druck und Verlas SSnz » Säte ta Nauntzos. — ^sunkof. frottsg, üsn 7. dis lVIonlsg, üsn 10. ^anusr »Nrsurigst sie!« Drama in 4 Elften. ln der klauptrolle: Uarr^ lleckks, ksul Hangen und Naxnus 8titter. varu: Lln kerrUckes, ergreifendes Weiknackigglück in 3 Wirten »tikeibnachts-freuä unä -kelä« kein klnä, 8owie aucb llrvacbsener 8oIIten scdon wegen clie8em berrlicken belebrenäenLeipsoZrAmm äie Vor8te11g. nickt versäumen, vexlnn "/<6 vkr. 8onu1«xSvdr. I.tztrtv8 Programm punkt 8 I-br. !l ilek WckMW!! » -WMickMWMsP.... -j WiVüMMOrtssrupps ktaunnot. 8onntaA, den 9. Januar, nackm. 2 Dkr im Lsaie des Ratskellers ?u I^Iaunkok W !l Qkrisldssederuns ß -D kür die Kinder der KrieAsbesckädiKten u. Hinterbliebenen. ßr Abends von 6 vkr ad D: k 85 WWuck II. iMMÜlllie UW I! ;D mit snsckliefiendem 8sH. Z; ;V l'omdota. — Eintritt abenä8 l htk. ein8cbl. Karten8teuer. Z: ;D Tu äie8en Veranstaltungen laden vir die Mitglieder sowie Z: dreunde u. 6önner berrlicbst ein. vor Qossmtvorstsnd. Z; »V 188. Vie Mitglieder werben gebeten, mit ikren hindern Z; ;D nackmittag punkt 2 vkr ru erscbeinen. v. O. Di Zchmillksihmch beste Marke, L Pfd. 18 Mk. empfiehlt C. Kossmann. Sesuekt für sofort in kinder losem Sause für zwei Personen (Arzt mit Frau) eine Pension auf zunächst einige Wochen. Angebote mit Angabe des Preises unter „A. G." an die Expedition dieses Blattes erbeten. ArMklWMm für kiaunkof und Umgvgsnd. Sonnabend S Uhr im Ratskeller MlMtMchlllMlW Zuvor V,8 Uhr Dorstandssitzung. D. D. Riege „Vater Jahn" Sonnabend, d. 8. ds. Mts. abends ^8 Uhr im Riegenlokal CHMtscherung. Um recht zahlreiche Beteiligung, auch mit Damen, wird gebeten. Pakete nicht vergessen! v. V. MeMtl-n. Kamchen- W Mstr-Umm Naunhof u. Umgeb. Sonnabend abend 7 Uhr bei Adler Kaninchen-Kevert»«-. Ausstellungskomitee, v. V. la schwarze Schmierseife eingelrofsen I Ehrliches fleißiges Mäclckterr IM MMUWMWWüüNIMMMUimWIIMMUMlMUMMMiUiMiMMMMiW Sonnabend, Uvn 8», Sonntag, üvn T. unsl Montag, ißvn 1V. ^snuss» § Klmiillhkn- AllsMlMK im „Gasthof M goldnt« Stern". Freunde und Gönner der Kaninchenzucht werden herzlichst eingeladen. 0. V. Sonnabend, den 8 Januar, abends 8 Uhr im Nest, „zur Schlotzmühle", Naunhof General-Bersammlnng. Tagesordnung: l. Bericht des Vorsitzenden, Kassierers und Turnmarts. 2. „ der Fußball-Abteilung (Referent: Gen. Löppner). 3. Gesamtwahl des Vorstandes und Turnwarts. 4. Anträge. (Anträge find bis Sonnabend schriftlich einzureichen.) 5. Wahl von 2 Turngenoffen zu dem Beztrkskurntag am 5./—6. Februar 192l. 6. Dereinsangelegenheiten. Die Turngenossen und Genossinnen werden ersucht, zahlreich in der Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand. Thiemann, 1. Vorsitzender. In dieser Woche gelangt das erste Lest des neuen Romans H Hr „Liebesopfer" von der beliebten Schriftstellerin KäteLubowskt zur Ausgabe. Mit dem vorliegenden Kest hat der 51. Band in der Reihe der Buch-Romane begonnsn. Von Band zu Band ist der Kreis unserer Leser und Leserinnen gewachsen. Es wird auch weiterhin der denkbar beste Lesestoff geboten werden; dies zu beweisen, ist der neue Roman besonders angetan. Bestellungen sind zu richten an unseren Austräger Herrn Lehmann, Parihensir. 1 oder an die Geschäftsstelle der Nachrichten für Naunhof. ^Bauplatz^ an der Göthestraße 978,8 s^-Meter groß unter günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen Zu erfrage« Langeftr. S4 Einsam ilienvilla für baldigst zu mieten gesucht. Angebote unter „B. W." an die Exp. dieses Blattes erbeten. Wer vsrksutt? Wir suchen überall vnkWcht Moser mit und ohne Geschäft. Nillea, Kolkls, AKW, Milttn, Ziegtleit», MSHlen,MmktsW.L zwecks Unterbreitung an vor- gemerk e Käufer. Besichtigung . kostenlos. C.H.KiilffeLC-. 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Die gesamte Llrbeitersckast. Nummer (Albrechtsha! Ltssss B : Ersch« : für der : durch - Gewal : keinen Durch die valtdenverstcher Höhung der In Zufolge e Sachsen oom 3l aufzubringen d WO"/«. Diese strecken, die bi waren. Sowei! einfachen Wert Höhung zu ersol Die Kerre Bestimmung in Grimma WM IZßllc vobortrseun, No. 10 783 Di Zur wirt! UNS von sachv Die Beim schlesien zeigt in greifbare N fchlesier für Dr Teil eine Pol wortung angef Wahlrechts un einen Seite, immer deutlick nicht allzuschw, die wirtschaftlb halb ist es wo Blick zu werf« der nach dem Politiker wirft nicht auch no werden. Aber erst an, mit de Tun wir dies Im Grun schränken, das Kreise über d abzulesen. DK Kurs von etir sei künstlich gei noch nicht etri kommen könnte steckten. 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