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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 30.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192312301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19231230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19231230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-30
- Monat1923-12
- Jahr1923
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-a-ei, Mr'pro Mann ein Hemtz geschenkt dektzMWM, mau die Wasche wechseln kann/ „Im oberen Stockwerk der Billa befindet sich de^ »Klub-. Hier werden Papiersäcke geklebt. Von dem Ertrag dieser Arbeit lebt die Arbeitsgemeinschaft. Am Abend wer den im Klub Versammlungen abgehalten, in denen über verschiedene Fragen, die die Arbeitsgemeinschaft angehen, HSkutiert wird. Die Arbeitsgemeinschaft hat ihren eigenen Koch, einen vierzehnjährigen Burschen, der für die ganze Arbeitsgemeinschaft das Essen bereitet. Es ist einfach, aber schmackhaft und besteht hauptsächlich aus Grütze (Kascha) mW Sauerkraut (Kapusta). Die Arbeitsgemeinschaft hat auch eine modern eingerichtete Schusterwerkstatt. Gegen wärtig wird noch eine Tschlerei eingerichtet. Sämtliche Arbeiten werden von Mitgliedern der Gemeinschaft aus- Diese originelle Gemeinde' ist aus rein kommunistischem Prinzip aufgebaut. Die Kinder verstehen sich sehr gut, eS wird nie gestritten und jedes Mitglied der Arbeitsgemein schaft unterstützt die andern Mitglieder. Unter den Kindern gibt eS gelernte Arbeiter. Diese erteilen den andern Kin dern Unterricht und bilden sie zu Handwerkern aus. Die Arbeitsgemeinschaft bat ihre eigene Selbstverwaltung. Diese Selbstverwaltung trifft Entscheidung, die für alle Mitglieder bindend sind. Die Sowjetregierung stellt dieser Kinder republik sympathisch gegenüber und unterstützt sie mit Rat und Tat. —o. Der Freiwirsschaftsbund. In einer Görlitzer Zeitung fand sich vvr kurzem folgende Notiz: .Freigeldfreunde, besucht den Vortrag der G. D. A.: .Warum die Verelendung der Arbeitnehmer?" Monwg 8 Uhr Konzerthau». Zeigt in der Aussprache den Gewerkschaften unsern RetiungSweg, der rhren Zerfall verhindern kann. Unsere Sache marschiert: Ter Allgem. Bergarb - Verb. (Recktingh.) ist am 7. 10. mit 6000 Mitgliedem geschlossen iu den Frriwiltjchastsbund eingetrete». FreiwirtschaftS^ud, Ortsgruppe Görlitz." Wir halten es für erforderlich, unfern Leiern hierzu die nachstehende Mitteilung von unterrichteter Sette nicht vorzuemhatten, da sie uns zur Aufklärung besonders ge eignet erscheint: Der FreiwirtschastSbund hatte seinen Sitz ursprünglich in der Bodenreiormkolonie Eden bei Oranienburg i. Mark, dann in der Kolo nie Donner-Hag bei Sontra t. Hessen. Die HauptgeschLstsstelle be findet sich letzt in Erfurt, wo auch sein VerdandSorgan und seine Werbeschriften erscheinen. (Verlag Helmuth Haacke-Ersun.) DaS Lehr- jystem fordert eine sehr radikale Bodenreform und daneben noch die Schaffung eine» .euen Geldes, de» Schwundgelde». Dessen Besonderheit soll darin bestehen, daß 100 Mark neuen Geldes au» dem Jahre 1923 am 1. Januar 1924 nur noch vb Mark, am 1. Januar 1025 nur noch SO Mark uiw. wert sein sollen, d. h. es wird em negativer Zin» von 5 Prozent tu Abzug gebracht. Hierdurch fallen die logenanrU« Zins- dirnstichast restlos doeiligt werden, und jedermann, um feine Substanz zu erhalten, gezwungen werden, sein übelschüssigeS Geld irgendwie au»- zuleihen. Die Preis« sollen durch eine große Abrechnungsstelle zentral dergestalt geregelt werden, daß bet Preissteigerung mehr Papiergeld ««»gegeben, bei Preissenkungen solches etngezoaen wird. Die Anhänger bilden sich rin, durch eine Regulierung des ^tormumlaujs die Preis« vollkommen regeln zu können. Der Erfinder dieser volkswirtschaftlichen Phantasie ist Herr Lilvio Gsell, der während der Münchener Räterepublik at- kommunisttjcher Fiuauzmiuister eine kurze Rolle spielte und der neuerding» in seiner FreiwirtschastSzeitung zweck» Durchsetzung seiner Ziele die Bewaffnung de» Proletariat» gefordert hat. Diese, in Verbindung mit der Ent waffnung der übrigen BevölkerungSkreise einschließlich der Reichswehr sei gleichzeitig da» einzige Mittel, um den Bürgerkrieg zu vermeiden. Propagiert sind die Gedanken ausänglich durch Gustav Sim»», d«m Erfinder de» TimonsbroteS und nach bessern Tode in sehr rühriger Neffe durch Dr. Hunkel, Sontra-Lonnersha r, einem früheren Redakteur de» Ostmarienv rein», der daneben noch gleichzeitig für Wiederbelebung «ltgermaulscher Kulisormen, für Rackikuliur und Eherefom >Vielweiberei) und Mrnjchenzüchtung (Körkommifsionen tür Menschen) Antritt. Bruno Tanzmann der Leiter der Hellerauer Bauernhochschulbe wegung ist ebenfall» wiederholt sür Silvio Gjell und seine Lehr« «in- «treten. Der i« Jahre 1S1S untcrnomme« Versuch, ein« eigene Frei- «irtfchastSpa'tei mit Vertretung in den Pariameuten zu bilde», ist bi». h« gescheuert. Rah an» Fern. o Liebeswerk des schwedischen Postversonass. Wie in früheren Jahren hatte auch in diesem Jahre wieder zum Weihnachtsfeste das schwedische Postpersonal zum Besten der Witwen und Waisen deutscher Postbeamten und Post- angestellten eine Sammlung veranstaltet. Das Samm- lungsergebniS, 7000 Goldmark, ist, den Wünschen der j Spendet entsprechend, -ms Bertin, Rhein und AHr und Dresden verteilt worden. , O Unglück beim Pifiolenreinigen. Infolge Unvorsichttg- > keil erschoß in Buttenhetm in Bayern der zwanzigjährige Sohn des früheren Abgeordneten und Bezirksratsvorsttzen- den Sasser beim Hantieren mit einer Armeepistole seine Schwester. O Bier Todesopfer einer Liftkataftrophe. Beim Herab kasten eines Gepäckaufzuges in einem Hotel in St. Moritz stürzten die eisernen Gegengewichte des Aufzuges herab, durchschlugen das Dach des Aufzuges und trafen neun im Aufzug befindliche Hotelangestellte, Zwei wurden getötet und zwei tödlich verletzt. O Nachricht vom Lustschisf „Dixmuiden". Das verloren geglaubte französische Zeppelin-Lustschiff „Dixmuiden" wurde am zweiten Weihnachtstage 200 Kilometer südlich von Ain-Salah. g e s i ch t e t. Ain-Salah ist ein vorgescho bener französischer Posten in Südalgerien, am Rande der i Sahara, etwa 600 Kilometer Luftlinie von Algin. Gelingt , eine Landung in der Wüste, so wird die Besatzung des Luft- s schiffes den Weltrekord im Dauer- und Distanzflug weit > überboten haben. O Lawinenstürze in der Schweiz. Aus verschiedenen Gebirgsgegenden der Schweiz treffen weitere Nachrichten ! i über den Niedergang von Lawinen ein. Mehrere Ort- ; schäften der Kantone Glarus und Graubünden sind von der i Außenwelt abgeschnitten. In Weißkann im Kanton St. Gallen wurde ein Gehöft zerstört, wobei ein Greis getötet und ein Kind verletzt wurde. — In Martinach wurde ein Dutzend Berghütten von einer Staublawine fortgerissen. Glücklicherweise befanden sich in keiner Personen, so daß nur Sachschaden zu beklagen ist. — Am Pastensprung ist eine Lawine auf die Gotthardlinie niedergegangen, die auf eine lange Strecke verschüttet wurde. Der Zugverkehr blieb j einige Stunden unterbrochen. Am Bergabhange wurde« ! zwei Bauernhäuser verschüttet. . i O Die Handgranate im Ballsaal. In Csongrad (Un garn) wurde während einer Tanzunterhaltung des jüdi schen Frauenvereins eine Handgranate in den Ballsaal ge- f^eudert. Eine Person wurde getötet, 17 wurden verletzt, darunter mehrere schwer. Die Gendarmerie verhaftete - mehrere verdächtige Personen. O Brandbrtastrophe in einem Irrenhaus?. In einem - Jrrenhause in der Nähe von Chicago brach ein Brand aus. 17 Personen wurden getötet. 50 Geistesgestörte, die entflohen waren, wurden mit Auwmodilen verfolgt und wieder zurückgebracht. j Bunte TageS'Chrontk. München. Infolge der gegenwärtigen wirtschastklchen Not hat die StaatSregierung Mastenbäüe jeder Art, sowie all« karnevalistischen Veranstaltungen verboten. Hof. Hier wurden zwei taubstumme Porzellanmaler, die, ' um den Weg abzukürzen, den Bahnkörper entlgng gingen, von «mein Personenzug ersaßt und getötet. s ! Börse on- Handel. » WaS kosten fremde Werte? * - Börsenplätze 28 12. 27. 12. pksuMt anqrtz. g-kncht anaev Hollanv 1 Guld. 1 696 000 1 604 000 ! öuü 000 I 604 000 Dänemark 1 Kr. 751 118 764 882 751 118 754 882 Schweden 1 Kr 1 109 220 1 114 780 1 109 S20 1 114 780 Norwegen 1 Kr. S21 443 824 557 623 438 826 562 Finnland Mark 102 742 1u3 258 103 740 104 260 Amerika 1 Doll 4180500 4210500 4180^00 42IO5OO England 1 Ptd 18254 260 18846750 18254 250 18 346 750 Scwoeiz 1 Fr. 738 150 74t 860 736 156 739 845 Frankreich 1 Fr. 216 S5S 218 044 211470 212 630 Belgien 1 Fr. 1üS525 190 475 187 680 188 470 Italien 1 Lira 183 540 184 460 183 540 184 480 Tschechien 1 Kr. 123 191 128 809 123 690 124 310 Lsterr. lOOttKr. 69 451, 6S 749 59 85V 60 150 Ungarn 1000 Kr. 217 465' 218 645 217 466 218 545 Deutsche Werte am 28. Dezember. Eine Rentenmark 1 Billion Paviermark i Tollarschatzanweilungen ... ».2 Ml. . Goldanleihe ll Dollar) amtlich . »20vMilliard.Pavterm. in Goldviennig . - . . . 10 . EineGaibmark 10M ch ProduttenmarN. verltn, 28. Dezember. Amtlich fest- gefetzt« Preise an der Produktenbörse. Getreide und Olsgatrn pro 1000 Kilogramm, tonst pro 100 KtloyraE KM Goltz mark der Goldanlcche oder in Renkmnarft: Änze« mittkiseber 161—163. Fester. Roggen Marti scher 1W—14H pMWnerscher 137. Fest. Sommergerste lA-160. Fester. HastrMÄckilchßr 125 btt 130, pommersSr 120—125. Fester. Weizenmehl pt» 100 Kilo gramm frei Berlin brutto inkl. Sack 24—27HV (feinste Ms r » über Notiz). Behauptet. RogaenmeA pro EAilpgramm »re« Berlin brutto inkl. Sack 22,50—25^0. Behauptet. Metzenttei« frei Berlin 8. Fester. Roagenklei« frei Berlin 7,50 -7.75. Stetig. Rap» 260-265. Still. Vittoriaerdsen »8-40, Nein« Speise erbsen 20—22, Peluschken 14—15, Ackerbohnen 12—14, Wicke» 15—17, Lupinen, blaue 18—15, gelbe 14—16, Seradeüu 18,50 dtS 18, Rapskuchen 11,50—11,75, Trockenschnitzel 8—8.10. Lors- melaste 30-70 7,20—7ch0, Kartoffelstöcken 17. Rauhsutter. Bericht der Preisnotterung-lommistion für .^ft?Eer. (Nichtamtlich). Großhundelspreise pro 50 Kito^, ab märkischer Station für den Berliner Mark. (In Goldman ' "'gepr. Roggen- und Weizenstroh 0,60—0.70, desgl. Haft 050-0,60, desgl. Gerstenstroh 0,50—0,60, Roggenlangftr«. >40. bindtadengepr. Roggen- und Weizenstroh 0,40 Häcksel 1,20- hanbelsübl. Heu 1.1O-1L0. gute« H«u 1^0 -1.50. Vom Lebensmiktelmartt. * Brotpret-verbllllgung in Hamburg. Der vrotpret« ist in Himburg dadurch, daß die Brotgewichte bedeutend erhöht wur- hertwgesetzt worden. Jem kostet da« 1450 (bisher 120l'' Gramm schwere Wittenberger Brot 50 Pfennig, da- I8W Gramm schwere graue Fein-rot 60 Pfennig da§ 2000 (bi »her 1600) Gramm schwere Schwarzbrot S Mennig. Vatter, und Milchpretse blieben unverändert. ... biikslmo« 05 Ssictt-Krttliiisikr lü Allis. Dec Reichs-Landbund hat gemeinsam mit dem Not dienst Beumer Frauen und dem Neichsverband landwlrt- ichaftticher Haussrauenvereine sich in einem Aufruf an tue Lanowirt'chaft gewandi, uul die Durchführuna und Auircchterhaltnna der io dringend notwendigen Botts- uns Schulsprisnugcn in Berlin si^r zu stellen, Ans »em Gerichkssaafi § Landfriedenöbruch. Bor dem BolkSgericht München begann die Verhandlung gegen 16 Angehörige der inzwischen aufgs- lösten sozialistischen Sicherheilsabteiluna, die nach der Anklage am 29. September 1923 im Brudermüylviertel Münchens An gehörige des inzwischen ebenfalls aufgelösten Bundes Ober land überfallen hatten, wobei von der Schußwaffe Gebrauch gemacht wurde. Die Anklag« laut«« auf da« L«r-reche« des LandsriedenSbruches. ' < ß Nachprüfung zweier Prefiprezeffe. Das preußische Justiz- Ministerium hat vom Amtsgericht Werder a. d. H. die Alten der vor einigen Tagen verhandelten Beleidigungsklage, die der durch seine Schiehafsären bekannt geworden« Rittergutsbesitzer v. Keahne sen. gegen drei Berliner Zeitungen angestrengt batte, zur Nachprüfung eingesordert. Die verantwortlichen Redakteure der drei Zeitungen sind in diesem Prozeß zu hohen Geldstrafen verurteilt worden. — Ferner wird mitgeteilt, daß in der Klage des preußischen Ministers Severina gegen den Verantwortlichen Redakteur der Bergisch-Märkischen Zeitung in Elberfeld dem Reichsgericht Gelegenheit gegeben werden soll, die Rechtsausfaffung deS Elberfelder Land gerichts nachzuprüsen. In diesem Prozeß, in dem eS sich um eine schwere Beleidigung deS Minister- handelte, ist der Redak teur freigesprochen worden, da ihm da- Gericht den Schutz des ß 193 (Wahrnehmung berechtigter Interest««) zu- billigte. ß Falsche „französische Kriminalisten". Schwere Strafen ver hängte das französisch« Kriegsgericht in Dortmund über den Techniker Lugo Rose und den Architekten Katt Schel me r aus Recklinghausen, die sich mit gefälschten französischen AuSweispapieren al- französische Kriminalbeamte am Don- munder Hauptbahnhof aufgespielt und bei Händlern Zigaretten, Uhren usw. beschlagnahmt hatten. Da- Urteil lautete auf j« vier Jahre Gefängnis. K Ein Stadtrat wegen Bestechung verurteilt. Von der Straf- kammer in Gleiwitz wurde der Leiter des Gleiwitzer Woh nungsamtes, Stadtrat Joseph Kubetzko, wegen aktiver und passiver Bestechung in drei Fällen zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Kubetzko war Mitglied der National versammlung für den Wahlkreis Oppeln und zog später, da die Wahlen ,n Oberscklefien nicht stattfanden, in den Re-ichsla- ein. Er war Mitglied des Zentrums und Haupwertteter der christlichen Gewerkichasten. Der italien sche Graf. Roman von Erich Ebeustei». eopMtytzt 1S22 vv «art Köhler L Lo. Berlin W. 15. "" «Nachdruck verboten) Wem« dies«« Luigi Vistattni nicht, wie Christi annahm, i« Nimtz zugrunde gegangn, ober irgendwo verborgen tebte, son- bam hier wär«? Wenn «r den Engländer geipwft und de« Brwf geschrieben hätte? Dann könnte alles stimmen ... Zum zweiten Mal suhr sich Schullern über die Stirn. Dies mal energisch, wie um etwas hinweqzuwischen. Nein, das waren töricht« PhaMasi^n! Es gab tausend Frauen, die Marietta hießen. Warum sollte es gerade diese eine sein? Und Gatem- perti ais Genosse seines Nesfen? Unmöglich! Denn darüber konnte ja nicht der leiseste Zweifel herrsche«, daß der Gras die beiden, die ihm damals «ine so demütigende Niedettaae bereitet batten, heute noch unoustöschiich und glühend bäht«. Wenn alles an ihm falsch war. der zornbebende Ton, in dem er getagt: „Der Bube — lachte! Gott verdamme ihn in olle Ewigkeit für dies Lochen" — war echt gewesen! Nie würde er seinen Neffen zum zweiten Mal um Helfersdienste an gegangen nie sich zum zweiten Ma' in sein: Hände gegeben Haden. Es war absurd, dergleichen anzunehmen. Ader dann . . .7 Wo log brr Zusammenhang? Wer w«r dann der Mann, den die Gräfin erwartete? Welche Rolle spiette Galemverti in dem Drama? Frau Minnie deuate sich zu ihm herab und flüsterte halb 'ck^neich-'nd, bald aufgeregt. „Nun — bist du froh, daß ich all dies herausdrachte? Zweifelst du noch an Galempertts Schuld? Christl ist über- zeujü. daß er der Mörder ist. wenn sie es auch nicht laut sagen mag . so'anae man keine Beweise hat!" Schullern stand auf. „Ja, ich bin froh, all dies zu wisse«. Und ich glaube fast, du hast dich als besserer Kriminalist erwiesen al- ich. Aber nun laß uns kür beute nicht weiter reden über die Gache Mein Kops ist wie ei« Mühlenrad ... ich muß erst Ordnung in die- Ge- bankenchao» bringen!" „Gut. Beschlafe« wir es. Morgen ist auch noch ei« Lag.* 18. Kapitel. Dia nächst«« 5age brachten nicht, Reue*. Schuller« Hatte bar fatal« Gefühl, an einem toten Punkt angelangt zu sein, über b« ihm alle« Grübeln nicht hinweghals. i Er wußte nun viel, fast zu viel ... und konnte doch mit allem nichts Rechtes ansanyen. Denn der leitende Faden fehlte. Mochte der Graf so schuldig sein, wie er wollte es hals nichts, wenn man keine Beweise dafür erbringen konnte. Am Nachmittag des heutigen Tages hatte Schullern seiner Frau versprochen, mit ihr Besuch bei Christl Rothes künftigen Schwiegereltern zu machen, damit Meisters und besonders Christl ihn doch auch endlich kennen lernten. Minnie sreule sich sehr auf diesen Besuch und machte gerade mit besonderer Sorgfalt Toilette dasür, als es draußen läutete und ein kleiner Junge einen Brief für ihren Mann abgab. Der Brief war von Federleicht und trug außen den Ver merk „dringend". Schullern riß den Umschlag hastig auf. Endlich Nachricht von Federleicht! Seit drei Tagen wartete er in fiebernder Un geduld darauf, doch schien der kleine Fadnder während dieser Zeit wie vom Erdboden verschwunden Auch Kalkreut wußte nichts von idm. Der Dries lautete: „Glaube „Marietta" gefunden zu haben, die unter dem Namen Signora Monti in Begleitung zweier Herren im Hotel National obgestiegen ist. Einer der Herren soll ihr Gatte sein. Die Herren sind am 8. Mai angeblich wieder abgereist, doch beobachtete ich eine heimliche Zusammenkunft Signora Mariettas mit einem Herrn, auf den Ihr« Beschreibung genau paßt. Mohne hier, Hotei National Nr. 14 als „Carl Leicht, Reisender" und kann Posten nicht verlaffen wes halb ich Eie dringend bitte, womöglich noch heute hierher zu kommen. Es scheint irgendetwas im Werk. Madame hat ent weder wieder eine heimliche Zusammenkunft oder sonst etwas vor." „Selbstverständlich muß ich sofort hin," sagte Schullern, nachdem er gelesen und seiner Frau den Inhalt mitgeteift. „Und der Besuch bei Meisters? Sie erwarten uns doch für bestimmt!" „Ja. den mußt du nun wobl allein machen. Schatz und mich bei de« Herrschaften entschuldigen. Du begreifst, daß dies eine wichtige und unaufschiebbare Sache ist." Frau Minme begriff zwar, aber im Innern war sie ein wen g ärgerlich ,mb backte, daß dieser neue Beruf ihres Man nes doch auch seine großen Schattenseiten hatte. Alle Augen blick" sckob er sich iraenbwie sirrend in ihre nettesten Pläne! Als Schullern km Hotel National anlanqte und beim Por- tier nack Herrn Lricht fragte, sagte dieser: „Ah — Herr Huber, nicht wakr? Nr. 14 bitte. Herr Le'cht erwartet Sie bereits." Lächelnd stieg ei die leppichbelegte Stieg« nach dem ersten Stockwerk hinauf. E» war als» hi«r Huber", untsr biaftm Namen halt« Federleicht den Portier «uck fem Kva-n«» vorbe reitet. Federleicht erwartete ihn schon mit Ungeduld. „Ich habe eine Menge ausbaldovert, Herr Schuller«, aber der Kuckuck we u, ob es Ahnen von Nutzen sein wird? Schließ lich kann es sick vielleicht um ganz fremd« Leute handeln, die uns gar nichts angrhen, wenn sir auch sicher verdächtig sind." „Nun, lasten Eie jedenfalls hören, war Sie wissen! Sie schreiben ja. daß Sie «inen Mann gefunden, auf den meine Be schreibung paßt. Dazu kommt, daß er Italiener ist und di« Dom« Mariette heißt. Da, sind immerhin fchoa beachtenswert« Punkte." „Ja, das dacht« ich wohl ouch, darum lttß ich die Sach« nicht mebr aus den Augen. Aber schließlich kommt doch alles darauf an. ob dieser „Monti" eben wirklich der Mann ist-, den Sie suchen! Die Personalbeschreibung weist leider so gar keine besonderen Merkmale auf!" „Hoffentlich läßt sich die» bald seststellen. Wo hält st- der Mann gegenwärtig auf?" „Ja. wenn ich das eben nur wüßte! Leider verll» ich fti« Epur wieder gänzlich!" „Ob — wie ,st da» möglich? Sie — «iu s» gut« Sp»r- hund!" „Hm, der Kerl ist eben schlau wie nur se einer m«r, de» Ge- sühr um sick wittert! Hören Ei« wie alle» kam. Vch. trieb »ich, die letzten Tage viel kn Keinen Cak^häusern herum, von bene« ich wußte, daß Italiener sie mit Vorliebe aufsuckev. So befand ich mich vorgestern abend auch kn einem solchen am Gürtel, beste» Besitzer ein Italiener ist. Arme Studenten verkehren dort unb> nebenbei auch allerlei zweifelhafte Leute, die nicht gern gekeb«« sein wollen. Wahrscheinlich darum ist auch das Lokal lo einge richtet, daß es außer dem großen Saal vorne, rückwärts noch einen Naum gibt der durch Nischen und Säulen derart geteilt ist daß allerlei versteckte Plätzchen entstehen in denen man. wie ich beobachtete verbotenes Spiel treibt und heimliche Geschäfte absckli'eßt. In diesem Raume ließ ich mich nikder, und zwar so daß ich so ziemlich alle sehen konnte, hie kamen und gingen. Hinter e-'n-r Zestunq verborgen schjefte ich nun nach ben bereit, anwesend-n Gästen. Meist 'aßen zwei zwei an den Tisch chen, spielten Karten oder unterhkelten sich effria Im Flüsterton. Nur an einem Tischchen, und zwar ganz in meiner Nähe, faß *>n ein zelner Mann und los Zeitunaen Anfangs konnte ich lein Ge- sicht nicht seben. denn er hielt die Zeitung so, daß st« «« völlig verbarg. Erst nach «kner Weil«, as» er diese einmal w^rleM um »in« ander« »u arhmen. sah Ich «,." SmtftHBW -
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