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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 04.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192303046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19230304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19230304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-04
- Monat1923-03
- Jahr1923
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Was kosten fremde Werte? 88-56 Vs. Stand der Bolenmark am 2. März Hast Du schon für die Rnhr- spende gegeben? Zögere nicht! M« Käte Tante wvrd«. Ein Ehestandskapitel von M. Schnitzer. (Nachdruck verboten.) Tante . . . jawohl, das ist Käte geworden, Plötzlich, sozusagen über Nacht. Indes, ich möchte es doch niemand raten, meiner lieben Frau davon zu sprechen. Sie hat'S nicht gern, sie mag nicht erinnert werden daran. Die Gründe hierfür bilden für mich eines jener tiefen und geheimnisvollen Rätsel, an denen, wie ich tn Büchern gelesen und im Theater gehört, die Seele deS Weibes so ungeheuer reich sein soll. Ich selbst möchte darauf keinen Eid ablegen, denn ich weiß es wahrhaftig nicht; sollte aber etwas wie eine Beleidigung darin liegen, so erkläre ich ausdrücklich, daß ich Käte nicht zunahetreten wollte. Um aber auf die Tante zurückzukommen . . . Wie oft habe ich es ihr damals in meiner sanften Weise zu Gemüte führen wollen . . . „Siehst du, liebes Herz, redete ich ihr zu, „du mußt dich daran gewöhnen. Es ist doch, weiß Gott, kein Urr- glück. Es wird dir auch niemand einen Vorwurf daraus machen wollen, und am Ende . . . genau genommen, siehst du . . . kannst du doch wirklich nichts dafür, daß du Tante geworden bist . . Darauf sieht sie mich immer mißtrauisch an und meint schmollend, daß ich sie zum besten halte; oder sie würdigt mich überhaupt keines Blickes, spricht kein Wort und ver läßt, während ihr Gesicht den Ausdruck des Leidens und einer gewißen stillen Verachtung annimmt, das Zimmer. Sie mag nun einmal nichts davon hören. Damals freilich, als die Nachricht kam, daß bei meiner guten Schwester ein Ereignis eingetreten sei, das Käte, ob sie wollte oder nicht, zur Tante machte, damals hätte ich mich ohne weiteres zu einem feierlichen Schwur erbieten können, daß sie vorherbestimmt wäre, nicht nur die beste Frau, sondern auch die beste Tante von der Welt zu wer den. Eine Art Muster- und Jdealtante, wie sie sonst nur noch in Romanen vorkommt. Als ich ihr — nach längerer, schonender Vorbereitung — den Brief zu lesen gab, der mir jenes Ereignis meldete, sprang sie freudig erregt auf und fiel mir um den Hals. Dann hob sie den Kopf und ich blickte in zwei feuchte, ver klärte Augen, in denen es wie von unaussprechlichem Glücks schimmerte. „Ach, Schatz," flüsterte sie bewegt, „wer das gedacht hätte! . . . Schon zwei Wochen nach unserer Hochzeit . . . Nein, es ist ein Traum . . . Wenn mir das jemand vor vierzehn Tagen gesagt hätte . . . dieses Glück . . . und nicht wahr, Schatz?" Sie verbarg ihr Gesicht an meiner Brust. „Was, liebe Käte?" fragte ich gerührt. Sie war gleichsam von ihren Gefühlen überwältigt und antwortete nicht gleich. Endlich sagte sie innig: „Nicht wahr, Schatz . . . Jetzt hat losere Ehe erst ihre Weihe erhalten . . . Jetzt haben wir das ersehnte Band, das unsere Herzen fester knüpft ... ja, ja ... so ein her ziges, kleines Wurm . . schloß sie träumerisch, „man sollte es gar nicht glauben." „Aber, liebe Käte," wollte ich einwenden, war dabei aber herzlich froh, daß die Sache meiner Frau so viel Spaß machte „Nein, Schatz, entschuldige dich doch nicht," fiel sie mir halb fröhlich, halb schmollend ins Wort; „aber das ist so deine schreckliche Art, dich klein zu machen ... Es ist ja doch deine Schwester ... oh, wie ich sie liebe . . „Wie mich das freut!" „Aber jetzt muß ich," rief Käte, sich losreißend, „zu Mama fahren, ihr alles erzählen . . . Nein, dieses Glück! . . . Ich werde natürlich sofort tausend Glückwünsche tele graphieren . . . Wer mir das an meinem Hochzeitstage gesagt hätte. . ." „Na," unterbrach ich sie vergnügt „wenn ich geahnt haben würde, daß dies so auf dich wirken wird . . . Von mir hättest du es schon erfahren können." „Wie, Mama," sagte sie entrüstet, „und du hast es mir »richt erzählt? . . . Wie du es nur übers Herz bringen konntest, mir das zu verschweigen!" Ich war ein wenig verlegen. „Siehst du ... hm... Wir waren ja noch nicht verheiratet . . . und . . . und.. .* „Mit einem Wort, es ist unverantwortlich." „Eigentlich . . . genau wußte ich's damals nicht . . . so ganz genau, meine ich ... ja ... du hättest gewiß ver schiedene Fragen gestellt. . . hm, ja . . . und dann, richtig, ich dachte, es könnte dir unangenehm sein, zu erfahren, daß du schon Tante werden solltest ... es hätte dich vielleicht geniert. . „Wie du mich verkennst!" kam es vorwurfsvoll über Kätes Lippen. „Ja, und dann . . . Aber das kann ich dir sagen... ich habe mir vorgenommen damals, daß das die erst« Überraschung sein sollte, die ich dir bereite . . . Ja, jetzt erinnere ich mich, f o war es . . ." Meine Frau blickte mir noch ein bißchen zweifelnd in» Gesicht; da mein Auge aber dem ihren standhielt, schenkte sie mir Glauben und überließ sich ihrer glücklichen Stim mung. Eine Stunde später saßen wir in ernster Unterhaltung beisammen und besprachen den sensationellen Fall. Käte war ganz Tante, ganz Würde. Es schien mir, als hätte das Ereignis, das sich 700 Kilometer von uns entsernt ab gespielt, sie verwandelt. Sie war wirklich Tante gewor- den, leidenschaftlich überzeugte Tante. „Ich denke," sagte ich, „vielmehr, ich Kaube es zu wissen, daß Therese (so heißt meine Schwester) sich sehr freuen würde, wenn du ihr raten möchtest, wie der Bub heißen soll . . . Du weißt ja, wie so eine junge, uner fahrene Mama sich damit abquält, einen passenden Namen für ihren ersten Jungen..." „Glaubst du?" sragte Käte sinnend . . . „Ich dachte, daß sie schon lange vorher genau weiß ... daß sie einen hübschen Namen bereits gewählt hat, bevor . . „So?" meinte ich etwas verblüfft . . . „daS wußte ich nicht ... Es »nag ja sein, daß ... Sie hat sicher eine Menge guter und schöner Namen vorrätig; aber die Wahl darunter, siehst du . . . Sie hat auch so wenig Zeit . . . Und ich glaube, daß Therese besonderen Wert darauf legt, gerade von dir, Käte . . ." Sie lächelte. Es war ein leises, träumerisches Lächeln, als hätte sie mehr einer Stimme ihres Innern alS der mei nen gelauscht. «Ich glaube... ein hübscher Taufname . . ." Sie blickte mich mit einer gewißen Spannung an . . . „WaS sagst du zu ... zu .. . „Peter"?" Es klang sehr hübsch, wie sie diesen Namen aussprach. In ihrem Tone lag etwas Inniges, Geheimnisvolles, Zittriges, Zögerndes ... „Oh . . . ganz allerliebst ... „Peter" . . . und man kann sagen, heute wieder ganz originell . . ." „Er gefällt dir also?" fragte sie rasch. „Sehr," bekräftigte ich begeistert, „sehr. Ich will so fort an Therese schreiben . . ." Meine Frau hielt mich am Rocke zurück. Ihre Wangen batte ein« ferne Röte überzogen. Aus »em Gerichtssaal. ß Der Hermes-Prozeh vor dem Reichsgericht. Am 15. März wird die Weinaffäre des Reichsfinanzministers. Dr. Hermes vor dem Reichsgericht in der Revistonsverhandlung noch ein mal aufgerollt werden. Der Redakteur Hensel von der früheren Freiheit hat gegen inrs Urteil veS Berliner Landgerichts, das ihn wegen seiner Angriffe gegen den Minister zu einer Geld- strafe von 10000 Mark verurteilte, Revision beim Reichsgericht aingelegt. ß Im Prozeh Morvittus wurde, wie aus Berlin berichtet wird, die Hauptverhandlung durch eine „Nebenverhandlung" unterbrochen. Im Mittelpunkt dieser Verhandlung standen Frau Anna Förster, die Schwester der Hauptangeklagten Röber, rmd Met Männer. Es handelt sich auch hier um Ladendieb- stahlsassären und weiter um die Flucht der Frau Förster, die von einem kurzen Urlaub nicht wieder ins Untersuchungs- gefängnis zurückaekebrt, sondern nach Holland durchgebrannt war. Nach der Anklageschrift soll es sich hierbei um Aue Ge- sangenenbesreiung gehandelt haben. Die Verhandlung wurde schlieölich vertagt, worauf wieder in die Hanptverhandluua eingetreien werden konnte. 8 Zum Tode verurteilt. Der 20jährige landwirtschaftliche Urbeiter Heinemann hatte am 18. Januar seine Dienstherrin, Vie Frau deS Landwirt- Heers tn Lingwevel. KreiS Jssern- Hagen, mit der Mistgabel m grauenhafter Weis« ermordet H-lnemarm wurde jetzt vom Schwurgericht Lüneburg zum vovurtollt. „R—«tn .. . warte," flüsterte sie langsam Wch E Mühe, „nein . . . „Peter" . . . diesen Ramen hab' ich-für uns " Sie hielt wie erschreckt inne, sah mich erst ein bißchen unsicher, dann äußerst streng an und fuhr hastig fort: „Du brauchst nichts zu sagen . . . nicht- . . . kein Wort .Ich bitte dich . . . Und ich meine, „Franz" klingt noch bester, viel bester . . ." schloß sie energisch. Ich hatte mich von meiner grenzenlosen Überraschung noch nicht völlig erholt. „Ja . . . aber stehst du, liebes Herz . . . Wie war das doch mit „Peter" . . . waS meintest du mit. . ." i Käte ließ mich nicht zu Ende sprechen. Sie hatte sich jäh erhoben und, während ihr Gesicht zu glühen begann, stieß sie mit vernichtenden Worten hervor: „Ich habe wahr haftig nicht gedacht, daß du so ... so ohne jede Rücksicht ... so ... so . . ." Da sie kein weiteres Wort der Entrüstung fand, ve^ , ließ sie tief gekränkt das Zimmer. Sie wendete sich nicht ein- mal um, als ich rief. In der nächsten Stunde sprach sie kein Wort mit mir. Erst am Abend schien sie vergessen zu haben, »vie sehr ich sie beleidigt hatte. i Sie war wreder die liebe Käte und ausschließlich Tante geworden, der es unsägliches Vergnügen machte, von ihrem Neffen zu träumen und um sein Wohl besorgt zu sein. Daß er „Franz" heißen sollte, stand nun einmal fest; Käte nannte ihn so, und ich selbst hatte mich sehr bald darein ge funden. Unsere Beratungen endeten damit, daß Käte ver- schiedene größere Einkäufe besorgen sollte. Ein große» ! Paket mit Geschenken für Franz wollte sie der Post zur Be- > förderung übergeben. ! Als ich am nächsten Tage nach Hause kam, trat mir Käte mit freudestrahlendem Gesichte entgegen Sie meldete mir in heiterster Laune, daß alles besorgt und erledigt sei. , „Das war eine Arbeit, ein Rennen und ein Feilschen," fügte sie hinzu; „aber ich habe es gern getan für unseren Franz . . . Und ich glaube, ich habe seinen Geschmack ge troffen . . . Diese Jungen muß man nämlich kennen, weißt du . . . Fünfzehn Kilogramm waren die zwei Pa- kete schwer . . . dreißig Pfund . . „Alle Wetter!" dachte ich erstaunt, „dreißig Pfund!" „Na, das läßt sich hören," meinte ich dann schmunzelnd „. . . Darf man erfahren, was für Herrlichkeiten du dem Jungen beschert hast?" „Ich Hobe es genau ausgeschrieben," antwortete Käte tn freudiger Erregung, „da hast du den Zettel. Ich habe einfach an alles gedacht, was so 'nem Jungen Vergnügen machen kann ... Er soll wissen, daß hier ein Herz für ihn schlägt . ." „Bitte, zwei," unterbrach ich sie. „Jawohl, zwei, obwohl du es eigentlich nicht ver dienst . . . Aber jetzt lies einmal." „Zwei Pfund Schokolade . . . Wie, Käte, Schokolade? Für so einen kleinen Buben?" „Ja, das ist die weiche Schokolade, die ganz Weiche... Solche Jungen, mußt du wissen, haben nämlich noch keine Zähne . . ." Sie blickte mich gespannt an. „Nichtig," beeilte ich mich zu sagen, „hm, ja,. . . keine Zähne . . . Wie du das weg hast . . . Aber weißt du, eigentlich . . ich habe nie gehört, daß Schokolade für so'n Baby. . ." „Natürlich ... ich wußte ja, daß du brummen wirst. . . . Weil du eS nicht besorgt hast . . . Aber waS weiß denn ein Mann . . .?" Sie war schon ein bißchen beleidigt, weshalb ich mich entschloß, mit allem zufrieden zu sein. Wie schwer mir daS fallen sollte, ahnte ich noch nicht. „Ein Steckenpferd," las ich. . . „Hast du vielleicht auch dagegen etwas einzuwenden?" fragte sie herausfordernd. „Oh, nichts" ... „WaS er nur damit anfangen wird?" murrte ich in mich hinein. „Ein Bilderbuch ..." „Weißt du," erklärte Käte, „zum Auseinandernehmen. ... Es ist ein Zirkus . . . Man stellt die Blätter auf wie Kulissen auf der Bühne ... Es ist sehr schön . . Der Buchhändler hat mir gezeigt, wie's gemacht wird . . . Nun, was sagst du?" . „Hm," stieß ich bedächtig hervor, „wird der Junge Augen machen. . ." „Nicht wahr? DaS ist so etwas für den ersten An- schauungsunterricht . . . Man kann gar nicht früh ge nug . . ." „Selbstverständlich . . . ja . . . Ein« Schmetterling»- samm^""" " los »ft tonloS Wetter. „Und gar nicht teuer... Ich war ganz erstaunt, daß man oas w bring bekommt. . „Und sehr nützlich .. ." „Daß du's nur einsiehst," sagte Käte. „Eine Glasharmonika, eine Trommel, eine Flint« .. „Zur Ausbildung musikalischer Talente . . „Ausgezeichnet . . . Wie du nur an alles denkst, Käte . . ." Mir war ganz schwach geworden. „Eine Schachtel Handwerkszeug ..." „Aus wirklichem Eisen . . . sehr zierlich . . ." „Schillers sämtliche Werke . . . Nanu?" erlaubte ich mir diesmal. Käte lachte. „Der Buchhändler meinte, so billig kriegte ich'- nicht wieder . . Das ist selbstverständlich für später." ES en» stand eine längere Pause. „Nun?" brach meine Frau das Schweigen. „Oh," sagte ich beklommen und zerstreut . . . „oh . . . ich denke, Franz wird eine groß«, unsägliche Freude haben, ja — oh . . ." Um das Lachen zu verbeißen, legte ich beide Hände auff meine Wange. „Du sagst das so sonderbar," meint« Käte betrof fen .. . „WaS hast du denn eigentlich?" „Oh," . . . und ich begann krampfhaft zu springe»», „die wahnsinnigsten Zahnschmerzen . . ." Damit lief ich in mein Arbeitszimmer, warf mich auf» Sofa, stopfte einen Zipfel des Kissens in den Mund und lachte und wälzte mich, bis ich nicht weiter konnte. Ich weiß nicht, ob Käte gehorcht hat. Tatsache ist, daß sie sich um meine Zahnichmerzen nicht kümmerte mW dann, als ich mich wieder zeigte, eine tiefe Verstimmung zur Schau trug. Unseres Neffen Franz wurde mit keiner Sild« Erwähnung getan . . . Einige Tage später kam ein Brief meiner Schwester on meine Frau. Was er enthielt, weiß ich nicht, Käte har es mir nicht verraten. Ein geheimnisvolles Dunkel um- hüllt diesen Brief. Seitdem gibt es einen Punkt im Leben meiner Frau, über den ein rätselhaftes Schweigen bewahrt wird. Ich würde eS niemand raten, von einer Tante Käte zu sprechen. Produftenmarkt. Berlin, 2. 3. Die amtlich notierten Preis« waren an der Berliner Börse pro 50 Kilogramm ab Station: Weizen, märkischer 44 000—45 000, pommerscher 44 000, schlesischer 43000. Behauptet. Roggen, märkischer 42000 bis 42 500, pommerscher 41500—42000. Fester. Sommergerste, märkische 36000—38000. Still. Hafer, märkischer 36000 bis 87 000. Behauptet. Mais loko Berlin 45000, waggonfrei Hamburg 42000—42500. Beseitigt. Weizenmehl pro 100 Kilo gramm frei Berlin 125000—145 000, feinste Marken über Notiz bezahlt. Fester. Roggenmehl pro 100 Kilogramm frei Berlin MO 000-135 000. Fester. Weizenkleie und Roggenkleie frei Berlin 26000—27000. Still. Raps 90 000-05 000. Still. Leinsaat 90 000—95 000. Still. Erbsen, Viktoria 75 000-85 000, kl. Tpeiseerbsen 60000-65 000, Futtererbsen 45 WO—55000, Pc chken 80000—90000, Ackerbohnen 40 000—13 ooa Wicken ?0 "-000W, Lupinen, blau 60 000-70 000, gelb 80 000 bis LW!K)O, Sevadello 90000—120.000, Rapskuchen 29 000-30 000, Lrockenschnitzel 15000, vollwertige Zuckerschnitzel 25 000 bis S7 000, Torftnelass« 30-70 10000, Kartoffelflocken 21000 bis 22 000 M. * Goldzollaufgeld. Für die Zeit vom 7. bis einschließlich 13. März 1923 betrügt das Goldzollaufgeld 593 900 Si. i vte Brennereiftage. DI« landwirtschaftliche Brennerei ist eine rein wirt schaftliche Angelegenheit. Wird sie gleichwohl immer wieder zum Gegenstand der parteipolitischen Agitation ge macht, so in der Erwägung, daß die Mehrzahl der Städter nicht in der Lage ist, die hier in Betracht kommenden Vor- tzänae aus eigener Kenntnis zu beurteilen. Diejenigen «reise, die auf diesem Gebiete immer wieder Vorwürfe gegen die Landwirtschaft zu erheben suchen, ziehen Fragen herein, auf deren befriedigende Lösung die Landwirtschaft so gut wie keinen Einfluß hat. Dafür ist ein Aufsatz be zeichnend, den Professor Gaupp aus Tübingen in der «Frankfurter Zeitung" (822) veröffentlicht hat. Wird von Professor Gaupp auf das rasche Ansteigen deS Schnapsverbrauches verwiesen, so wird niemand ge neigt sein, diese bedrohliche Erscheinung leicht zu nehmen. Vor dem Kriege hatte die Branntweinsteuergesetzgebung «rfreulicherweise einen allmählichen Rückgang des Trink verbrauchs herbeigeführt. Diesen Wandel- hat das Vrennereigewerbe, im Einverständnis mit dem Reichs- Landbund, stets begünstigt und es konnte dies, weil es in der stetigen Steigerung der Spiritusverwertung zu tech nischen Zwecken den notwendigen Ausgleich erhielt. Wie man die alkoholischen Getränke auch immer be urteilen mag, darüber ist ein Zweifel nicht möglich, daß der Alkohol in der Technik und Gesundheitspflege eine her vorragende Rolle spielt. Professor Gaupp freilich wagt die Darstellung, das Alkoholkapital streue seine Lehren vom wirtschaftlichen Nutzen der Alkoholproduktion mit schein- wissenschaftlichen Behauptungen in alle Kreise unseres Volkes. Was ist hier Wahrheit? Man verschreibt sich wohl nicht einem einseitigen agrarischen Parteigänger, wenn man dem „Vorwärts" folgt, der in Nr. 472 zu treffend ausführt: „Tatsächlich ist die Älkoholfrage nicht eine Sache, die nur den Trinker und Abstinenzler angeht. Die Wirtschaft ist an der Herstellung ausreichender Spiri tusmengen interessiert. Der weitaus größte Teil des er zeugten Spiritus strömt in die Industrie, in den Privat haushalt (Bremrspiritus), in die Stätten der Nahrungs mittelbereitung, in die Heilmittelfabrikatton und Kranken häuser. Das Reichsmonopol für Branntwein hat seinen Gesamtbedarf in diesem Jahre auf rund zwei Millionen Hektoliter veranschlagt, wovon ungefähr 1,6 Millionen Hektoliter für die Befriedigung des Industrie- und Wirt schaftsbedarfs, der Nest von 0,4 Millionen zur Abgabe an die Schnapsfabrikanten vorgesehen sind." In dieser Be ziehung erweist sich also das landwirtschaftliche Brennerei wesen als ein wichtiges Glied in der we^selseitigen Be fruchtung von Industrie und Landwirtschaft. Börse Handel. ' ' Ab« drei Billionen Vnnknotenumlanf. Die Kredttansprüche an die Reichsbank bleiben an dauernd außerordentlich hoch, wenn auch das Anwachsen zeitweilig um eine Kleinigkeit gegenüber den Dollarhausse tagen zu Anfang Februar nachließ. Nach dem jetzt für die dritte Februarwoche vorliegenden Nachweis wurde die Ausgabe von 419,7 Milliarden neuer Roten erforderlich, so daß der Gesamt-Banknotenumlauf in Deutschland jetzt drei Billionen Mark überschritten hat und Hch genau auf 3123^ Milliarden Mark stellt. Börsenplätze S S 1 » gesucht angeb. gesucht I angeb. Holland 1 Gulden 8977,50 9022,50 9002,43 9047,67 Dänemark 1 Krone 4364,06 4385,94 4408,95 4431,05 Schweden 1 Krone 6014.92 6045,08 6084,87 6065,13 Norwegen 1 Krone 4159.87 4180,43 4179,62 4200,48 Schweiz 1 Frank 4269,32 4280,68 4264L1, 4286,69 Amerika 1 Dollar 22728,03 22841,97 22748,00 22857,00 England 1 Pfund 106732,6 107267,5 106981,8 107518,1 Frankreich 1 Frank 1876,56 1383,45 1388,52 1395,48 Belgien 1 Frank 1211,96 1218,04 1214,45 1220,55 Italien 1 Lira 1091,26 1098,74 1094,75 1100 25 Dt.-Ssterr. 100 Kron. 31,92 32,08 31,92 32,08 Ungarn 1 Krone 7.68 7,62 7,53 7,57 Tschechien 1 Krone 673,31 876,69 673,81 S76,S0
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