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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 13.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192305131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19230513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19230513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-13
- Monat1923-05
- Jahr1923
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d« »ertzt-km- Str -fttMIchr» -kiniM durch Presseorgane, FlugblÄter usw. sowie lande»« verräterischen Umtrieben entgegenzuwirken. Übertretungen der Vorschriften der neuen Verordnung werde« mit strenge« Strafen geahndet. In dem Aufruf heißt es: Der Ordnung, der uner läßlichen Grundlage von Staat und Wirtschaft, drohen gegenwärtig Gefahren von zwei Seiten. Links radikale Kreise treiben eine unerträgliche Hetze gegen Surat und Gesellschaft. Die Kommunisten unterstützen im be setzten Gebiet den Gegner; durch die Bildung proletarischer Hundertschaften wird zum gewaltsaiMn Umsturz, Zur AufrichtungderDiktaturdesProletariais gerüstet. Ein gewisser Vorwand für derartiges Treiben wird durch jene Kreise geschaffen, die statt ihre Aufgabe in der Unterstützung der ordnungsmäßigen vaterländischen Regierung zu sehen, wie es die frühere Einwohnerwehr getan hat, ihre eigene, im Ziel ost unklare, in den Metho den aber unmögliche Politik verfolgen, selbst im offenen Widerstand gegen die fest auf nationalem Boden stehende Staatsregierung. Eine Staatsregierung, die auf Autorität hält, darf nicht zugeben, daß private Organi sationen oder doch deren Führer sich eine vom Staate'un abhängige Gewalt beilegen und sich der Regierung, wenn de een Maßnahmen ihnen nicht genehm sind, entgegenstelien. Die Staatsregierung ist entschlossen, die erfordern i en Maßnahmen zur Wahrung der Staatsautorität und zum Schutze der öffentlichen Ordnung streng durchzuführen. Die Notverordnung bestimmt u. a., daß Ver sammlungen und Umzüge unter freiem Himmel der Er laubnis bedürfen, ebenso Plakate, Flugblätter und Flug schriften nur mit Erlaubnis gedruckt, angeschlagen oder verbreitet werden dürfen. Zuwiderhandlungen werden mitGefängnis oder Geldstrafe geahndet. Insbesondere wird bestraft, wer durch unwahre Behauptungen Staats- einrichtungen oder obrigkeitliche Anordnungen verächtlich zu machen versucht oder zur Widersetzlichkeit anreizt oder einen Teil der Bevölkerung gegeneinander zu verhetzen versucht. Vereinigungen, deren Leiter oder Mitglieder gegen diese Verordnung verstoßen, können aufgelöst werden. politische Rundschau. Deutsches Reich. Protestkundgebungen gegen das Krupp-Urteil. Die Reichsregierung hat den an der Ruhr« besetzung nicht beteiligten fremden Mächten eine Rote überreichen lasten, in welcher sie gegen das Urteil im Krupp-Prozeß feierlich protestiert als gegen einen Ge waltakt, den Frankreich in dem Augenblick begeht, wo Deutschland seinerseits einen Schritt getan hat, um im allgemeinen Interesse die Beendigung des gegenwärtigen Konflikts herbeizuführen.— Die Ortsausschüsse der Essener Gewerkschaften und der Betriebsrat der Firma Krupp haben einen fünfstündigen Proteststreik tvecwn des Krupp-Urteils angeordnet, allerdings ohne das Ein verständnis der Firma selbst. Die Geschäftsleute wurden aufgefordert, in dieser Zeit die Läden zu schließen. Französisches Schandurteil gegen 17 Eisenbahner. Die 17 Eisenbahnarbetter, -beamten und Gewerk- schaftsangestellten, die sich seit März in französischer Unter suchungshaft befinden, wurden jetzt von dem französischen Kriegsgericht wegen angeblicher Spionage und Streikver- gehens verurteilt. An Strafen wurden verhängt bis zu 10 Jahren Gefängnis und 100 000 Mark Geldstrafe. Kn Erwartung der englischen Rote. Die große politische Aussprache im Reichstage ist auf Anfang nächster Woche verschoben worden, da die eng lische und die italienische Antwortnote noch nicht einge- troffen ist, weil zunächst eine eingehende Fühlungnahme zwischen London und Rom stattgefunden hat. Die Note, die vor ihrer Übergabe an Deutschland zuerst in Paris und Brüssel zur Kenntnis gegeben wird, soll keine Intervention im Ruhrkonflikt darstellen. Sie wird die Hoffnung aussprechen, daß Deutschland ein neues Angebot machen werde, welches besser als das erste zu Verhandlungen und zu einem dauernden Abkommen über den Frieden und die Stabilität in Europa führen könne, Hhhere Steuerabzüge für WerbungSkosten usw. Der Steuerausschutz des Reichstages beschloß auf sozialdemokratischen Antrag, ab 1. Juni die Ermäßigungs- fätze für den Steuerpflichtigen, seine Ehefrau und seine Kinder bei der Einkommensteuer um je 100 zu erhöhen. Außerdem sollen die Abzüge für WerbungSkosten um 350 A erhöht werden. Aus In- und Ausland. München. Hier ist an den Folgen einer schweren Operation daS Mitglied der deutschnationalen Fraktion des Reichstages Edler von Braun, der erst« Präsident des vorläufigen ReichSwirtschaftSratS, -gestorben. Paris. Wie auS Toulouse gemeldet wird, wurde der frühere Ministerpräsident Laillaur von einem Attentäter an- gefallen. Dieser Attentäter ist der Advokat Elelot. Er stürzte sich mit anderen Manifestanten auf Caillaux und verletzte ihn durch Knüppelschläge schwer am Schädel sowie am linken Arm. Bitten unter den Franzosen. fB o n einem Sondermitarbviter an der Ruhr.) s Unser Mitarbeiter, der sich inkognito auf einer Erkunidungssahtt im Ruhrgebiet be findet, sah manches, waS nicht jedem zu- gänglich und Hötte vieles, das nicht bekannt . . ist. Hören wir, was er zu erzählen weih: > l. Meine« Wohnsitz hrtbe ich von Alte^essen mehr nach der Mitte von Essen verlegt. Reibungslos. Daheim denkt man wohl, ich sei vielleicht schon verhaftet. Das melo dramatische Bedürfnis ist groß. Der Durchschnittsdeutsche Im unbesetzten Gebiet, also in der Etappe, glaubt, hier an der Front liefen ständig grinsende Schwarze herum, die Männer beraubten, Frauen schändeten, Kinder töteten. Ich habe nn Ruhrgebiet keinen Farbigen gesehen. Sie j sind nur gelegentlich hier aufgetaucht. Wir daheim ver- ! wechseln immer das vielmehr zerquälte Rheinland, das den > afrikanischen Horden als Garnison ausgeliefert ist, mit dem Stuhrgebiet, in dem weiße Truppen Krieg führen. Sie sind vielfach um nicht- bester. Aber sie sind nicht pausenlos viehisch. Zurzeit kann man e- schon! wagen, mit der Uhr in der Westentasche auszugehen, ohne sicher zu sein, daß sie einem - unterwegs abgenommett wird. Auch ohne Bezahlung ein- ' -ukaufen, ist den Soldaten zurzeit verboten. Zurzeit. Da- wechselt ja nach dem Stande deS französischen GiegerbewutztseinS. Beißen die Franzosen auf Granit, dann prallen Ne zurück, und es gibt »in« WM« mehr Ruhe. Do iss man heute, nachdem einige Soldaten, die nachtS auf Geikd- und Mädchenraub auSgingen, spurlos verschwunden sind, nachts ungefährdeter als tagsüber; denn von 8 Uhr abends an darf die Soldateska ihr Quartier nicht mehr verlassen. u. An der Hauptpost in Essen sehe ich die ersten Schild wachen neben den Eingängen. Sie sind nicht nur biswn die Zähne bewaffnet, sondern rundum in Stacheldraht — spanische Reiter — eingebuchtet, um auch so vor plötzlichem Überfall gesichert zu sein. Nur ein einziges Mal sah ich einen uniformierten Franzosen, einen Stabsarzt, allein radeln. Sonst bewegen sich die tapferen Kriegsleute nur zu zweit oder in Horden. Die Offiziere, die in Bürger- auartier liegen, huschen abends, nachdem sie sich am ganzen Tage nicht haben blicken lassen, in ihr Zimmer, bis vor die Haustür durch Schwerbewaffnete geleitet. Dann ver riegeln sie das Zimmer von innen, rücken Schrank oder Waschtisch vor die Tür und lasten überdies die ganze Nacht das Licht brennen. Das ist keine Einzelerscheinung. Das ist typisch. Das habe ich persönlich vielfach feststellen kön nen. Sie haben Angst. Schräg gegenüber der Hauptpost weht auf dem Ge bäude des Kohlensyndikats die französische Triko lore. Sämtliche Amtsräume sind von den Franzosen be schlagnahmt. Nur noch einige deutsche Maschinenmeister und Chaufseurfamilien hat man in dem weitläufigen Häuserviereck wohnen lassen. Wenn sie einen „Fremden" einlassen, drohen ihnen die furchtbarsten Strafen. Ich habe andere Wege wählen müssen, um einen Einblick zu er halten, um zu erfahren, ob das Grausige wahr ist, was mir schon früher von dort berichtet worden ist. Es ist wahr. M. Auf dem Hofe stehen fahrbare französische Feldküchen. Die Eingeweide der geschlachteten Rinder und Schweine werden einfach in die Ecke geworfen, gelegentlich auch große Stücke Fleisch und Fett, wenn man diese nicht ge rade am Tor den dort bettelnd stehenden Frauen verab reicht. Das ganze blusige Gekröse fault und stinkt, so daß man wegen des Pestilenzgeruchs die Fenster nach d m Hofe kaum öffnen kann. Mitten unter diesem Abfall die Leich« eines deutschen Zivilisten, schon in Verwesung übergegangen, kaum kenntlich. Das Gesicht ist, offenbar von Schlägen, total verquollen, vor dem Munde steht eine schaumige Maste. Am Keller des Kohlensyndi- kats sollen — ich selbst konnte da aber nicht hinein — noch mehr Leichen liegen und noch übler duften. Niemand will wissen, wer das ist. Irgendwo jammern deuische Frauen und Kinder um den Mann und Vater, den sie viel leicht in einem französischen Gefängnis wähnen, und det so gar kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. ES gibt viele Hunderttausend«, die noch keinen stark- zöstschen Peitschenstiel im Gesicht verspürt haben, keinen Bajonettstich bekommen haben, aber jedem kam« es einmal begegnen. Wenn man aus seinem Haus« hinausgcht, weiß man nie, ob man jemals wieder beimkommen wird. Ist man verschleppt, so kommt es vielleicht nur durch Zufall heraus. Es gibt kein Telephon mehr. Kern Nachbar kann die Polizei — die gibt es ja auch nicht mehr — oder sonst ein« Behörde oder einen Anwalt oder einen Arzt anrusen. Es sind schon Krallte auf der Straße gestorben, Frauen in ihrer schweren Stund« verblutet. Auch die Post untersteht der französischen Zensur, wird durch- fchnüfselt und verzögert. IV. Den und jenen hascht es mitten in ehrlicher Arbeit. Zwei Telegraphenarbeiter in Essen, Paul Langel und Karl Steffens, finden auf ihrem Tieustgang — es war noch vor Stillegung des Drahtverkehrs — den Ver teiler alt der Ecke Alfredstraße nicht verschlossen, drücken ihn zu mrd versuchen, ihn mit der Zange vollends zu schließen. Einer der unzähligen französischen Spitzel in Zivil siecht «S, ruft Soldaten herbei, läßt die beiden verhaften, weil sie an geblich hätten „Sabotage" begehen wollen. Sie werden sctMerzhast gefesselt, so daß sie nur gebückt gehen können, und aus der Wache eine halbe Stunde lang andauernd mit Reitpeitschen, Gummischläuchen, Eiseustöcken geschlagen. Paul Langels Nervensystem ist durch diese Folter voll kommen zerrüttet, er ist — bisher ein kräftiger, strotzend gesunder Bursche — Schüttler geworden. Karl Stessens hat das Gehör links, wo alles zertrümmert Hst, völlig, rechts zum Teil verloren. Ein besonderes Vergnügen machten sich die Franzosen noch damit, den Langel fiktiv zum Tode zu verurteilen. Er bat um einen Priester. Er bekam die lachende Antwort: „Mit dem Erz bischof von Köln kannst du im Himmel abrechnen!" Dann gingen die Gewehre in Anschlag, aber das Kommando „Feuer!" erfolgte nicht. Die beiden Arbeiter sind nach ihrer Freilassung ins unbesetzte Gebiet geschafft worden. Im Krankenhaus in Münster haben sie auch vor Neutralen — Schweden — ihre Erlebnisse erzählen können. Ich habe mehr derartige Fälle feststellen können, al- in einem dickleibigem Buche Platz fänden. Wenn man die beeidigten Protokolle durchsieht, wird das Entsetzliche schließlich eintönig. Selbst das Grauen gefriert. Man hat schließlich nur den einen Eindruck: das Tier ist die über- gangsstufe vom Franzosen zum Menschen. V. Dabei handelt «S sich nicht etwa, wie wir Immer wieder lesen, um Sadismus, also um krankhafte Entartung Abnormer, sondern es ist eben Natur, ursprüngliche französische Natur. Einer der gräßlichsten Vor gänge Ist die Behandlung des Kaufmanns Drost auS Breslau gewesen, der schließlich, über und über zerschlagen, sinnlos vor Schmerzen, aus dem Fenster des ersten Stockes , heraussprang und nach dem durch ein Vordach gemilder ten Sturz, ehe sein« Peiniger ihm nachlaufen und ihn wie der fassen konnten, von Deutschen schnell beiseite geschafft wurde. Ich habe, was bisher nicht bekannt war, den Nachweis dafür erhalten, daß nicht etwa nur einfache Poilus hier die Folterknechte machten und den Drost unter anderem mit brennenden Zigaretten wundbrannten. Haupttäter bei dem ganzen Akt war der Oberleutnant Famin, ein gesunder jung und glücklich verheirateter Mensch, der sonst gar nicht zu Sadismus neigt, sondern einfach erklärt, die Folter sei Pflicht gewesen. Er hat den Drost, der sich angeblich als Spion angeboten habe, für eine „Casserolle" gehalten, für einen von allen Seiten ge füllten Topf, für einen auch für die deutsche Spionage tätigen Kerl, dem man dieses Geständnis eben erpressen müsse. Eine gute Warnung für diejenigen auS allen Gegen- den Deutschlands zugereisten Lumpen, die bei den Fran zosen Geld verdienen wollen. ' Famin selbst ist von Essen, wo <r Gpionageleiter war, wegversetzt worden, aber an anderer Stelle im Ruhrgebiet noch heute tätig, natürlich völlig unbestraft. VI Tas Spitzel- und Spionagewefen, einst in i der Republik «erkldlg kropfig emporgeßlüht, ist schon in - manchen späteren Staatswesen zur Reife gMehen, aber l nirgends in solcher Vollendung wie in Frankreich, DaS i ganze Ruhrgebiet ist mit den zweifelhaften Gentlemen in - Zivil übersät, überall, aus der Straße, in den Läden, auf ! der Trambahn, in den Restaurants, vor den Anschlag. ! tafeln, in den Lichtbildtheatern stehen und gehen Horcher. - Niemand ist sicher davor, daß plötzlich eine kalte Faust ihn i faßt. Man wird stumm. Man beißt die Zähne zusammen, i Aber man gibt nicht nach. Anfangs hat die Arbeiterschaft noch argwöhnisch nach dem Unternehmertum geschielt, ob es denn auch wirklich ernst sei mit der Abwehr der Einbrecher. Man glaubte nicht recht daran. Man dachte eben: Geldverdlenen wird bei diesen Leuten groß geschrieben. Dann kam zum ersten mal die einmütige Begeisterung elementar z-um Durchbruch, als die von dem Mainzer Kriegsgericht abgeurteilteu Direktoren nach Essen heimkehrten. Da waren wtr, tu Essen, wirklich ein einig Volk von Brüdern, wo jeder für den anderen etnsteht und, wenn es nottut, leidet. Nun ist auch Krupp, den die Franzosen so gern fahnenflüchtig oder „unabkömmlich" gesehen hätten, und dem sie es des halb, wie ich Weitz, bereits am 27. April stecken ließen, daß sie ihn verhaften würden, aufrechten Hauptes an die Front und ins Gefängnis geschritten. Das hält. Im Ruhrgebiet ist man „up ewig unae- deelt". Ein Franzose, der meine Herkunft nicht kannte, warum, das will ich noch erzählen, erklärte mir: „WaS Bismarck in zwanzig Jahren nicht erreicht hat, da- haben wir Franzosen in zwanzig Wochen gemacht, die Einig- kettderDeutschen.E Gchlußdlenst. VermischteDrahtnachrichten. , Das Mainzer Schreckensurteil. Berlin, 11. Mai. In der heutigen Sitzung de- Reichs verkehrsministeriums mit den Vertretern der Spitzen gewerkschaften führte im Auftrage des Reichsverkehrs- minifters Groener der Staatssekretär Kumbier u. a. fol gendes aus: Ein französisches Kriegsgericht in Mainz hat unter Ausschluß der Öffentlichkeit neuerdings gegen 17 Gewerkschaftsführer und Eisenbahnbeamte ein SchreckenS- urteil mit langen Freiheitsstrafen gefällt, weil sie in vor bildlicher Weise treueste Erfüllung der Pflichten gegenüber ibrem Vaterland bewiesen haben. Die Opfer an Leib und Seele, an Hab und Gut, di« von der Eisenbahnerschast in vorderster Abwehrfront für unser deutsches Vaterland ge bracht werden, sollen nicht nur in Worten, sondern auch in Taten ihre volle Würdigung finden. Unser Abwehrkampf , ist schwer, wir müssen ihn vollenden bis zmn guten Ende. > Der Eisenbahuerschaft wird darin das Hauptverdienst ge- bühren. Gehaltsverhandlungen der Staatsangestellten. Berlin, 11. Mai. über di« Erhöhung der Deamten- bezüge und Arbeiterlöhn« für d«n Monat Mat finden augenblicklich noch Verhandlungen der Reichsregierung mit den Vertretern der Länder statt. Nach deren Erledigung wird das Reichsfinanzministerium Einladungen an die Spitzenorganisationen der Gewerkschaften zu weiteren Be- ! sprechungen «rachen lassen. Es ist anzunehmen, daß die Konferenz in einigen Tagen stattfinden wird. Der Gewerkschaftsbund über Werden und Mainz. Berlin, 11. Mai. Der Deutsche Gewerkschaftsbund er läßt eine Erklärung, in der «S heißt: „Die Schandurteile der französischen Militärjustiz in Mainz und Werd«u haben insbesondere die Arbeitnehmer mit tiefster Erbitterung und Erregung erfüllt. In Mainz werden deutsche Arbeiter, Angestellte und Beamte zu jahrelanger Gefängnisstrafe verurteilt, weil ihnen die Treue zum eigenen Volk höher stand als die Anmaßung der fremden Gewalthaber. In Werden sucht man eigene Blutschuld dadurch zu verdecken, daß man schuldlose deutsche Männer jahrzehntelang in den K rker wirst. Durch dieses UrteU wird der Wahrheit mrd Gerechtigkeit geradezu ins Gesicht geschlagen. Dieses uner hörte Vorgehen Frankreichs wird nur die eine Wirkung haben, daß die einen wahren Frieden wünschende Arbeit nehmerschaft um so stärker für das mit Füßen getretene Recht eintritt und in unerschütterlicher Abwehr ausharrt, bis dem Recht« zum Sieg« verhalfen ist." Überführung der Leiche WorowSkis nach Berlin. Berlin, 12. Masi Wie man von der russisch«« Bot schaft erfährt, find die Legattonsräte PodowSki und Ustinow nach Lausanne entsandt worden mit der Aufgabe, die Leiche Worowskis zur Obduktion nach Berlin zu über führen. Der überlebende Sowjetbeamte AhrenS bat bo- reits die Auslieferung der Leiche Worowskis an di« zn- ständige Schweizer Stelle abgÄehnt. Polnisch-Danziger Zwischenfall. Warschau, 11. Mai. Von polnischer. Seite wird ge meldet: Am 9. d. M. fand eine Sitzung der polnischen und der Danziger Delegatton statt, welche seit einigen Lagen miuinauder verhandeln, um in einer Reihe von wirtschaft lichen Angelegenheiten zu einem Einvernehmen zu ge langen. Zu Beginn der Sitzung gab der Vorsitzende der polnischen Delegatton eine Erklärung ab, in der «S hieß, daß die Danziger Polizei das Gebäude, das zur Unter bringung der polnischen Handelsakademie bestimmt sei, besetzt habe. Unter diesen Umständen sei es für die pol nische Delegation unmöglich, mit der Danziger Delegation Wetter zu verhandeln. Nach Abgabe vorstehender Er klärung wurde die Sitzung geschlossen. Für Rhein und Ruhr. Durch Verkäufe größerer in Kiel lagernder, au- allen Teilen der Provinz Schleswig-Holstein zur Ver fügung gestellter Mengen Getreide aus der Ruhrhilse des Reichs-LandbundeS ist es ermöglicht worden, an aus ländischen Fetten und kondensierter Milch, die zurzeit in Hamburg lagern, 100 Kisten Schmalz, 60 Kisten Speisetalg und 32 Kisten kondensierte Milch zu erwer ben. Anweisungsgemäß wird diese Partie nach Essen an die Delegation des Roten Kreuzes gesandt werden. Weitere Verkäufe sind bereits getätigt, und es werden auf derselben Basis ausländische Fette und konden sierte Milch emgekauft. — Bon drei Schleswig-Hol- steinschen Verbänden sind folgende Buttermengen gelie fert worden: An die Stadt Herne 4979 Pfund, an die Stadt Buer 4942 Pfund, und an die Stadt Ober hausen 5015 Pfund. — Aus der Provinz Ostpreußen sind bis jetzt im ganzen 117 Waggon» gespendeter Lebensmittel nach dem Ruhrgebiet abberulen worden. Namhafte Spenden au- der Provinz Sachsen und der Provinz Posen-Westpreußen verdienen noch Er wähnung.
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