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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 12.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192312124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19231212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19231212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-12
- Monat1923-12
- Jahr1923
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Zwischen -kotzaltsteil,* die von etnsr Versammlung zurück-« lehrten, und Republikanern kam es zu einem Zusammenstob, wobei gegen die Republikaner Nevolverschüsse abgefeuert wurden. Zwei Personen wurden getötet und zwanzig ver wundet. Truppen griffen ein und zerstreuten die Menge. Die Ordnung ist wiederhergestellt. - - v - - Mexiko. X Revolution in Mexiko. Im Lande der ewigen Um wälzungen ist wieder einmal eine größere Bewegung ausge brochen. General Estrade ist zu den Aufständischen überge gangen. Der berüchtigte Freischarenführer Hippolyte Villa hat sich an der Spitze einer zahlreichen Bande dem General Sanchez zur Verfügung gestellt. Andere Banden, die unge fähr 6000 Mann stark sind, schicken sich an, auf die Haupt stadt Mexiko zu marschieren. Die Mitglieder der mexikani schen Kammer, die sich zu Beginn der Revolution nach Vera cruz flüchteten, sollen erklärt haben, daß sie die Mehrheit des Abgeordnetenhauses darstellen, und es wird daher mit der Möglichkeit gerechnet, daß sie in Veracurz ihre Sitzungen ab- -»halten versuchen werden. Aus In» und Ausland. Berlin. Der österreichische BundeSsparkommissar Hornig! trifft in Berlin ein. Hornig! wird bei seinem auf drei Tage berechneten Berliner Aufenthalt mit den zuständigen Stellen über seine Erfahrungen bei den österreichischen Erspar- nismaßnahmen konferieren. Nürnberg. Am Sonntag veranstalteten im Anschluß an die Platzmusik am Lorenzplatz die Mitglieder der aufgelösten Kampfverbände große Demonstrationen unter Schmäh rufen gegen Kahr und Heilrufen auf Hitler. Die Polizei säuberte den Platz. Ein Demonstrant wurde verletzt. Paris. Nach einer Meldung aus Konstantinopel soll die republikanische Bewegung in Persien an Aus dehnung zugenommen haben. Es bestätige sich, daß der ehe malige Schah nach Paris gereist fei, um mit dem derzeitigen Schah die Lage zu besprechen. Warschau. Die Teuerung in Polen steigt von Tag zu Tag. Ein Brot kostet bereits 300600 Mark, eine Straßenbahnfahrt M 000, eine Zeitung 50 OM Mark. Konstantinopel. Die Nationalversammlung von Angora hat einen besonderen Militargerichtshof von vier Mit- ! gliedern ernannt, der sich nach Konstantinopel begeben wird, um vorgekommene Fälle von Verrat und Verschwörungen gegen Vie Negierung abzuurteilen. Verkauf nach Goldanleihe. Im Anschluß an verschiedentlich verbreitete Gerüchte, daß die Reichsregierung den Verkauf von Getreide und Kartoffeln nach Goldanleihe verbieten wolle, hat dec ReichSernährungSminister Graf Kanitz auf eine Vor stellung des Reichs andbunhes unter dem 27. 11. 1923 folgende Stellung eingenommen: „Et« Verbot, Getreide oder Kartoffeln unter Festsetzung deS Preises nach Goldauleihe oder nach Goldmark zu verkaufen, ist nicht erlassen, dagegen ist durch tz 1 der Verort nung vom 7. November d. Js. (N. G. Bl. S. 1081 > die Bestimmung getroffen, daß der Abschluß und die Erfkklmrg von Verträgen über die Lieferung von Warm nicht deshalb verweigert werden darf, well die Zahlung in Reichsmark er- rrfolgt. Der Verkäufer kann hiernach den Preis der Waren auf Goldmark gbstellm, muß aber die ErMung in Reichsmark entgegen- »chmen, wenn der Käufer in diesem gesetzlichen Zahlungsmittel zahlt. Soweit der Käufer bereit ist, Goldanleihe zu zahlen, ist der Verläufer an deren Annahme nicht gehindert. Es bedurfte der Bestimmung, ms de« Güterumlauf i« de« gesetzlichen Zahlungsmitteln der Reichs wark sicher zu stellen. Mit der zunehmenden Durchsetzung deS Ber- kchrS mit wertbeständigen Zahlungsmitteln, insbesondere mit Renten wark und mit danach gebotenen Möglichkeit, Reichsmark gegen Renteamark umzutauschen, wird für alle an dem Güterumlauf Be teiligte» eine Erleichterung der Lage eintrete«. Ser sröhere deutsche Kronprinz als sparsamer Hausvater. / l Bezeichnende Züge für die Sparsamkeit in persönlichen Aus-aben, -die dem frühe- . ren deutschen Kronprinzen eigen- „ ' tünckich ist, teilt uns aus eigenem Erleben , / eine Persönlt^eit mit, die dem Kronprinzen . während der Kriegszeil zeitweilig sehr nahe s gestanden hat. Wir entnehmen das folgende daraus: Der von dem ehemaligen Kronprinzen soeben er- ziekte Erfolg vor dem Landgerichte Oels, welches ihm den unbestrittenen Besitz des zu der Lehnsherrschaft gehörenden Dominiums Rathe zuaesprochen hat, dürfte auch deshalb dem Sieger in diesem Prozeß wirtschaftlich willkommener und wichtiger fein, als man gemeinhin annimmt, wo man mit dem Fürstenlitel unbefehen den aus dem Märchenbuchs ge läufigen Begriff des unermeßlichen „fürstlichen" Reichtumes zu verbinden Pflegt. Der frühere Kronprinz wurde einfach erzogen, und daS Taschengeld, welches er als Knabe und Jüngling erhielt, war selbst sür gutbürgerltche Kreise bescheiden und jedenfalls nicht mit den Beträgen zu vergleichen, welche vielen jungen Leuten aus reichen Häusern in demselben Alter zur Ver fügung gestanden haben. Dieser Erziehungsgrundsatz ist von mancher Seite getadelt worden — man wird sich namentlich der Kritik erinnern, die an ihm von englischer Seite in dem angeblich von einer früheren Hofdame der Kaiserin veröffent lichten Memoirenbuche geübt worden ist — er hat aber auf alle Fälle dazu geführt, den Kronprinzen zur Sparsamkeit in persönlichen Ausgaben zu führen, die an ihm schon seinen Begleitern auf der indischen Reise ausgefallen ist. Unser Gewährsmann erzählt, daß für das kronprinzliche Paar damals an dem Cäcilienhofe in Potsdam gebaut wurde, der dem Geschmacke beider Gatten entsprechend mehr ein behäbiges Landhaus als ein prunkhastes Schloß werden sollte. Die Kriegszeit verzögerte die Fertigstellung mehr als bei manchem bürgerlichen Bauherrn, und tatsächlich hat der Kronprinz denn auch den schließlich schlüsselfertigen Wohnsitz niemals betreten. Einige Sorge bereitete die Aus- ' stattung des Cäcilienhofes mit Möbeln, und da solche in Deutschland nur zu sehr hohen Preisen zu haben waren, ent schloß sich der Kronprinz, seiner Gemahlin die Mühe des Kaufes abzunehmen und ging selbst auf die Suche. Ganz wie irgend ein anderer Hausvater in seiner Armee es auch machte, wenn er „von Muttern" einen Brief bekam, er solle mal zusehen, ob er in Frankreich noch das oder das auf- tteiben könne, was es zu Hause für Geld und gute Worte nicht mehr gäbe, ging der Kronprinz aus, um in freien Stun den die Läden der „Antiguaires" in der kleinen französischen Stadt abzuklappern. Wußten die französischen Geschäftsleute aber schon vom einfachen „Landser" ihre Preise zu nehmen, so versuchten sie sofort, da sie ja alle den Kronprinzen genau kannten, den voraussichtlich doch niemals durch ein Hoflicfe- rantenschild belohnten Geschäftsabschluß wenigstens durch Verdoppelung und Verdreifachung des Preises, den sie ge wöhnlichen „Boches" abnahmen, lukrativ zu machen. Da ! kamen sie aber an den Unrechten. Der Kronprinz, -er Mn- ! zend französisch spricht, handelte und marktete mit der größ- tzen Gelassenheit, bis er die Gegenstände, die er brauchte, auf den wirklichen Wett heruntergesetzt hatte. Gelang daS nicht, fo ging er weiter, ohne zu kaufen. Dann merkte er sich den von ihm ausgesuchten Gegenstand, und ein paar Tage darauf erschien einer seiner Adjutanten, der liebenswürdige Ritt meister v. Z., und versuchte sein Glück. Auch er nicht immer mit Erfolg! Denn natürlich waren die Offiziere aus der Umgebung des Kronprinzen zu genau bekarint, als daß nicht ! die Verkäufer den Zusammenhang durchschauten. Dann ! wurde eben ein anderer geschickt, irgend ein ganz neutral aussehender Mittelsmann, bei dem der habgierigste „Anti- j quaire" keinen Verdacht schöpfte. So wurde allmählich die Ausstattung der Dienerzimmer ; des Cäcilienhofes zu vervollständigen versucht. In Frage j kamen nur ganz einfache, aber gut erhaltene Gegenstände j wie Bettstellen, Waschtische, Stühle usw., für die das kron- ! prinzliche Hofmarschaklamt übrigens die Einfuhrbewilligung i nach Deutschland mit einem gelegentlichen Leerzüge genau so nachsuchen mußte, wie jeder andere Heeresangehörige auch. Die französischen Händler wunderten sich bei diesen Gelegenheiten, wie wenig der Kronprinz dem Zerrbilds ent- i sprach, das ihre Propaganda von ihm entworfen hatte, be- ' sonders, wenn der Kronprinz den Humor hatte, ihnen ein ; Pariser Witzblatt mit verzerrten Kärrikaturen seiner Per- ? son zu zeigen. Mancher Deutsche hätte sich nicht weniger ge- i wundett, wenn er den Kronprinzen auf seinen Gängen hätte j begleiten und beobachten können, wie einfach und billig alles sein mußte, was sür die Haushaltung gekauft wurde. ! W. S. Schlußvienst. Vermischte Drahtnachrtcht-iL Telegraph mit Österreich unterbrochen. Berlin, 10. Dezember. Wegen des Streiks der Tele graphen- und Fernsprechbeamten in Wien sind die Tele graphen- und Fernsprechverbindungen dahin zurzeit unter- ! brochen. Aktiengesellschaft „Sächsische L^rkc". Dresden, 10. Dezember. Dem sächsischen Landtag ist der Entwurf des Gesetzes über die Übertragung der staatlichen Kohlenwerke und Eleftrizitätsunternc^mungen an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Dresden zugegangen. „Stahlhelm" in Sachsen verboten. Dresden, 10. Dezember. Die Organisation „Stahlhelm" und der Frontsoldaten ist auf Grund von tz 14 Absatz 2 des Gesetzes zum Schutze der Republik vom 21. Juli 1922 für das Gebiet des Freistaates Sachsen verboten und aufgelöst worden. Die französische Regie nimmt sich Zett. ' Karlsruhe, 10. Dezember. Wie das Stationsamt Karlsruhe heute früh auf Anfrage mitteilt, ist der durch gehende Zugverkehr über Offenburg, der mit dem heutigen 10. Dezember auf Grund des Mainzer Eisenbahnabkom mens einsetzen sollte, noch nicht ermöglicht. Die Züge ver kehren vorläufig noch auf dem Wege der Umleitung. - Mehrarbeit im Ruhrbergbau gebilligt. Effen, 10. Dezember. In den beiden letzten Tagen fanden im Ruhrbezirk zahlreiche Mitgliederversammlungen des Alten Bergarbeiterverbandes statt, die den Beschluß der Revierkommission, der seine grundsätzliche Zustimmung zur Mehrarbeit im Ruhrbergbau ausdrückte, mit großer Mehr heit billigten. Verzögerung deS Bahnverkehrs nach dem besetzten Gebiet. Frankfurt, 10. Dezember. Die technischen Vorbereitun gen, die nötig sind, um den Eisenbahnverkehr mit dem be setzten Gebiet wieder in Gang zu bringen, haben sich ver zögert. Es wird daher noch einige Tage dauern, bis der Eisenbahnverkehr nach dem besetzten Gebiet, der heute wieder ausgenommen werden sollte, wieder eröffnet werden kann. Neue Reparattonskonferrnz? Paris, 10. Dezember. Die Vereinigten Staaten haben wieder mehrere Informationen über den Wirkungskreis der beiden von der Reparationsrommission eingesetzten Sachver ständigenkommissionen etngeholt. Der amerikanische Beob achter in der Reparationskommission Logan erhielt verschie dene Anfragen fettens des Staatssekretärs Hughes. In französischen Kreisen schließt man daraus, daß die Vereinig ten Staaten doch noch bereit sein könnten, sich an den Arbei ten der beiden Kommissionen zu beteiligen. Sitzung des Völkerbundsrates. Paris, 10. Dezember. Der Völkerbundsrat ist heute vormittag unter Vorsitz des schwedischen Delegierten Bran- ttng zu einer Tagung zusammengetreten. Italienisch-russisches Abkommen. Rom, 10. Dezember. Der Senat hat den Erlaß über das Vorabkommen vom 26. Dezember 1921 zwischen Italien und Sowjetrußland gutgeheißen, der somit Gesetzeskraft er langt. Polnisch-rumänischer Eisenbahnverkehr stillgelegt. Lemberg, 10. Dezember. Die rumänische Eisenbahn hat wegen Nichteinhaltung der polnisch-rumänischen Eisenbahn konventton durch die polnischen Behörden die Weiterbeförde rung der aus'Polen eingetroffenen Güterzüge eingestellt. In folge dieser Maßregel haben sich an der polnisch-rumänischen Grenze große Massen von Güterwaggons angesammelt. Der Verkehr ist vorläufig gänzlich unterbunden. Huerta Treiber der mexikanischen Revolution. Newyork, 10. Dezember. Von der Südgrenze wird ge meldet, daß die revolutionäre Bewegung in Mexiko ihren Ursprung in persönlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Präsidenten Obregon und Huerta über geringfügige nationale Fragen hat. Kriegskameradenhilfe. - Wie dem „Neichs-Landbund" mttgeteM wird, hat sich in Potsdam eine Vereinigung höherer Offiziere und Kaufleute unter dem Namen „Kriegskameradenhilse" gebildet, welche den Zweck hat, zuverlässigen, nationalgesinnte«, durch die Not des Vaterlandes stellungslos geworde nen Kriegsteilnehmern und deren Söhnen Arbeit aus dem Lande zu schaffen bezw. den Landwirten verläßliche Leute zu üderwehen. Lie Arbeitnehmer werden in Trupps unter einem Führer, welcher mitarbeltet, auiS Land entsandt. Näheres durch General von Krause, Potsdam, Augustastraße 20. 0,0004 Pk-nnt«. Die Summe von 0.0004 Pfennig hat sonst mit Politik nichts zu tun. Sie erhält politisch« Bedeutung erst durch dl« Tatsache, daß ste den jährlichen Beitrag darstellt, den drr Staat der Landeskirche zahlt. Auf Grund der Weimarer Verkostung sind nämlich die Staaten verpflichtet, bt» zur endgültigen Trennung von Staat und Kirche die bis dahin üblichen staat lichen Zahlungen auch weiterhin zu leisten. Der sächsische Staat zahlte in den Friedenszeiten zuletzt 4 Millionen Wk. jährlich an die Landeskirche. Die sächsische Regierung hat es bis heut« obgelehnt, diese Summe dem gesunkenen Geldwerte anzupasien. Und so erhält die Kirche heute noch jährlich den fürstlichen Staatsbeitrag von 4 MtllionemPaptermork oder 0,0004 Gold- Pfennig. Eine Schachtel Streichhölzer dostet 40 Milliarden oder 4 Gokdpfenntge. Ein einzelnes Streichhölzchen dostet also 800 Millionen. Da wird die Kirche mit 4 Millionen nicht viel anfangen können. Nachdem neuerdings das Reichsgericht entschieden Hot, datz sogar die Lypotheken oufgewettet werden müssen, dürfte wohl auch eine entsprechende Reichsgerichts- enischeidung über die der Kirche zustehenden Slaatsktstungen zu erwarten sein. . !. Sächsische und Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 11. Dezember iSL3. Merkblatt für de» 12. Dezember. Sonnenaufgang 8' ll Mondausgang 11" V. Sonnenuntergang 8" !s Monduntergang 9* N. 1766 Dichter Jssiann «Christoph Gottsched gest. — 1914 Niederlage der Russen bei Limanowa. — ISIS Friedens- angsdot der Mittelmächte. Wothnachtsbäume. Konnte man sich früher wohl ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum denken? Man hätte gemeint, daß dem ! Feste der Liebe die rechte Weihe fehle, wenn man den ! grünen Lichterbaum hätte missen sollen. Und unseren j Volksgenossen, die nach dem Auslande verschlagen waren, ging es genau so wie uns selbst: der Weihnachtsbaum er innerte sie an die traulichen Christfestabende in der allen Heimat, und masi zimmerte sich daher, wenn in der neuen Heimat Tannen- oder Kiefernbäume nicht zu haben waren, eint Weihnachtsianne nicht selten auf kunstvolle Weise zu- ' recht. Ja, es kam vor, daß an manche Missionsstationen in fernen Ländern deutsche Weihnachtstannen von Deutsch land aus versandt wurden. Die Zeiten haben sich ge wandelt, seit Krieg und Revolution über uns dahingebraust sind. Der Weihnachtsbaum wurde schon in den letzten beiden Jahren für viele, die ihn für ihr Leben gern hätten haben mögen, unerschwinglich, und es wird sicher auch in diesem Jahre, trotz des kleinen Preisabbaus der letzten Tage, mehr als ein „Mittelstarrdshaus" geben, dos sich den Baum wird versagen müssen. Im übrigen bilden Tannen nur den geringsten Teil der Weihnachtsbäume, die bei uns auf den Markt kommen; denn für viele Gegenden unseres Vaterlandes ist die Tanne schon längst eine Seltenheit ge worden. Aber schließlich tun Fichten und Kiefern, wenn sie sich auch an Schönheit mit dem Tannenbaum nicht messen können, dieselben Dienste: sie bilden den gleichen süßen Nwdeldnft, dasselbe anheimelnde Bild des mit Lichtern geschmückten Weihnachtsbaumes, und den Kindern beson ders kommt es wohl kaum zum Bewußtsein, daß sie sich „an die falsche Adresse" wenden, wenii sie am Weihnachts abend ihren Baum mit dem gemütlichen Lied vom Tannen baum, besten Blätter grün find, umsingen. Und auch von den Großen wissen meist nur diejenigen, welche sich in der Botanik umgesehen hatten, daß besagter Tannenbaum im gewöhnlichen Leben Fichtenbaum heißt. Wirtschaftsbarometer am 10. Dezember 1S23. Reichsbankdiskont Silberankaufsvreis Eiitubahnichlüsselzahl (Zoldrehng.) Fernbrtef <20 Gramm) Ortcbrtef l20 Gramm) Großhandelsindex (Stichtag 4. 12) Lebenshaltungsindex (Sticht.3. 12.) Steuergoldmark (16.11) . . . . Schlüiielzakl für Zeitungsanzei ¬ gen (ad 22.11.) Umrechnungskurs für Anzeigen steuer 90 »/» 400 mtlliardmfach 1000miUin:d nfach 10 Goldpfmn g 5 Goldp enn g 1337 Milliarden 1515 Milliarden 1000 Milliarde» 1,4 Milliarden LOO Milliarden v Eingestellter Pofischeckverkehr. Infolge der Umstellung des Postscheckverkehrs auf Rentenmark wird ber P o st sche ck- verkehrmit dem Gebiete der Freien Sladt Danzig und der Überweisungsverkehr mit dem Saarge biet vom 10. Dezember ab eingestellt. Erleichterung der Einreise in die Schweiz. Die schwei zerischen Paßbehörden in Deutschland sind davon unter richtet worden, daß von jetzt an wieder Einreiseerlaubnisse unter besonderen Bedingungen gegeben werben dürfen. Bet Reisen zu Kurzwecken oder zur Ausübung des Sports wird an einwandfreie Fremde das Visum erteilt, sobald feststeht, daß bei der Reise weder eine Übersiedlung noch ein Stellen- antritt verpflichtet ist. DaS Visum gilt im allgemeinen für drei Monate. f Dezembermiete: Obwohl die Ausrechnung der Miete diesmal ziemlich einfach ist. scheinen doch noch Un klarheiten zu bestehen, wie aus einigen Anfragen heroorgeht. Es find, wie bekanntgegeben, von der Grundmtete 8 zu berechnen, und von dem dadurch erhaltenen Betrage für den Dezember der 12. Teil zu bezahlen. Also z. B. bet einer Frtedensmlete von 100 Mark: Frtedensmtete 100.— ab 15°/« 15 — verbleibt Grundmiete 85.—"' davon 8Iohresmiete 6,80 V» — Monatsmiete — .56 Es find also in diesem Falle 56 Goldpfennige zu zahlen, oder 560 Milliarden Pop ermark. Don diesem Betrage find zu verrechnen : 4 °/<> (die Kälste) für Betriebskosten -.28 2 °/» ('/»'ei) für laufende Instandsetzungen —.21 1 °/o C/»tel) für grotze Instandsetzungen ^4 — 07 —,56 In den Betriebskosten ist ein« gewisse Summ« «ntholl«n für di« Derwoltungsarbett de» Lauswirts und «denfo für die Lausmannsarbetten, w«nn fl« d« Lauswtrt selbst au»führt. !
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