Gnüge zu leisten, bei Vermeidung persönlicber Ver antwortlichkeit und Strafe, auch nach Befinden sofortiger Diensteutsetzung. Herrmann, Deutschlands Befreier. Wo in unsern Tagen irgend in deutschen Landen Vaterlandsliebe und Ergreifen der Waffen erweckt und befeuert wird, um die dem verdrängten Feinde abgewonnenen Vertheile lind die Freiheit des Vater landes zu behaupten, und ihm einen sichern Frie den abzuzwingen; da wird auch Herrmanns Name in Ermunterungsgesängen und Aufrufen ge nannt. Nicht Jeder, der diesen Namen liest oder hört, mag den Helden, der dem Hannoverschen Lande angehört, und seinen patriotischen Smn und Thaten kennen. Die Nengierde ans diesen ehr würdigen Namen ist bel solchen allgemein aufgeregt. Mancher wünscht gewiß seine Geschichte, lind was er zur Befreiung seines Vaterlandes unternommen und vollführt, zu erfahren. Diejenigen, welche ihn durch ihre Geschichtskunde kennen, fluschen viel leicht auch gern sein Andenken auf, und lesen in diesen Blattern eine aus der Quelle geschöpfte Dar stellung seiner unsterblichen Thar nicht ungern. Die Heldenpertode Herr m a uns, den selbst ein Schriftsteller des Nömervolks, dem er sich cnt- gegenstemmre, den Befreier Deutschlands nennt, fällt zum Erstaunen in die glänzendsten Zei ten des römischen Reichs, wo es die höchste Stufe seiner Macht erreicht, alle Lande des kultivirten Erdbodens unterjocht und von sich abhängig ge macht hatte. Unter des römischen Kaisers Au gusts Regierung erwarb er sich jenen ehrenvollen Ncmen. Er war der Sohn eines Häuptlings oder Jürsten der Cherusker, Seg im ar. Diese deut sche Völkerschaft wohnte, nach Herrn Man- nerts *) Untersuchungen, im Norden des Thü- *) Geographie der Griechen und Römer. Th. ui. S. LZL ff, ringer Waldes, auf der Nord- und Südseite des Harzes, zwischen der Weser und Elbe, ^is an die Aller hinauf. Aber auch im West'"- der Weser hatte sie viele deutsche Völker, theils zu Schuhver- wandten, theils zu Bundesgenosse". Die Cherusker hatten sich seit dem Jahre 9 vor Christi Geburt, seit den Streifzügen des Stief sohns des Augusts, Drusus, der bis an die Elbe, unterhalb Barbp, unter großen Verheerungen, ge drungen war, unter die Römer, beugen müssen. Seit dieser Zeit war Herrmann wahrscheinlich in rönnsche Kriegsdienste getreten. Er diente in der Kavallerie des Tibers, des Bruders des Dru sus, der seit dem Jahre 4 nach Christi Geburt einen allgemeinen Aufstand der Deutschen, dergleichen sich immer erhob, sobald die Römer ihrem Laude den Rücken zuwandten, zu dämmen hatte. Schon seit Casars Zeit, den einzig und allein Ehrgeiz und Ruhmsucht aus Frankreich mit seiner Armee aufs rechte Rheinufer geführt hatte, in ein Land, was nichts Anlockendes hatte, was mit Wäl dern und Morasten überfüllt, rauh und wenig an- gcbauct, noch von Rennthieren, Elendthieren und Auerochsen bewohnt war, und wo es von den da maligen Halbwilde!?, wie dre Deutschen noch waren, keine Beute für den ranblnstigcn römischen Solta- tcn gab; fett dieser Z- it nahmen die Römer gern Deutsche unter ihre Truppen auf, weil sie ihr gro- ser starker Körperbau, ihr Krtegersinn, ihre unbe schreibliche Tapferkeit und Bravour vor allen Völ kern, aus denen sie sich Truppen sammelten, aus- zeichneten. Im römischen Kriegsdienste hatte Herrmanns Tapferkeit ihm den Rang eines römischen Ritters und das römische Bürgerrecht erworben; aber er war auch in diesem Dienste in die römische Art za fechten, Kriegsdisziplin und Kriegskunst, die den Deutschen noch unbekannt waren, und denen sie als undisziplinrrte und regellos fechtende Heeres- Hausen hatten weichen müssen, tingeweih'. So erzogen und bildeten sich die Römer ost einzelne Manner unter einer bezwungenen Nation, und