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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 02.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192601022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19260102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19260102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-02
- Monat1926-01
- Jahr1926
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Aeujahrsem-fänge beim Reichs-rWmtea. Neujahrserlatz an die Wehrmacht. Berlin, 1. Januar. Wie alljährlich zu Reujahr, empfing der ReichsprL ! stdent das Diplomatische Korps zum Austausch von Glück, i Wunschadressen. Von der Reichsregierung nahm Reichs. außenminister Dr. Stresemann an dem Empfang teil, während Reichskanzler Dr. Luther erst am 7. Januar nach , Berlin zurückkehren wird. Auch die Reichsregierung sowu die Staatssekretäre haben dem Reichspräsidenten ihr« < Glückwünsche übermittelt. Der Reichspräsident und der österreichische Bundes- Präsident haben zum neuen Jahr Glückwunschtelegramm« gewechselt. Der Bundespräsident wünscht in seinem Tele gramm, daß die bedeutsamen Abmachungen des vergange nen Jahres, die von der ganzen Welt erwarteten Folgen bald zeitigen und auch dem deutschen Volke eine schön« und friedliche Zukunft eröffnen. Der Reichspräsident er innert in seiner Antwort an die treue Kameradschaft beider Länder und wünscht, daß das Jahr 1926 für Österreich ein Jahr der Kräftigung und des weiteren Aufstieges werden möge. Reichspräsident von Hindenburg richtete an die Deut sche Wehrmacht folgenden Neujahrserlaß: An die deutsche Wehrmacht! Der deutschen Wehrmacht entbiete ich zum neuen Jahre meine herzlichen Wünsche. Ich habe im vergangenen Jahre das hohe Maß ihres Könnens mit Freude festge stellt. Ich wünsche ihr, daß sie unter bewährter Führung fortschreiten möge in ihrer Aufgabe, unser Vaterland zu schützen. Der Reichspräsident: gez. von Hindenburg. Der Neichswehrminister: gez. Dr. Geßler. Stresemann zur A«-e«psM. Wiedererlangung einer anerkannten Stellung mtter den Mächten. Reichsaußenminister Dr. Stresemann verö-ffertt- licht zur Jahreswende einen längeren ArE, in dem er n. a. schreibt: .Den Vorwurf der Passivität wird man der deutschen Außenpolitik insbesondere hinstchttich des vergangenen Jahres nicht machen können. Letzten Ende« wird erst vie kommende Entwicklung darüber entscheiden können, ob der Zeitpunkt der deutschen Initiative richtig gewesen war. Daß der weitere Weg Deutschlands bet seinem Zu- sammenwirken mit den führendenMächten des Völker bundes ein dornenvoller sein wird, daß jeder Schritt vorwärts nur erkämpft werden kann i« Kampfe gegen Voreingenommenheit und andersgeartete Einstellung, ist klar. Aber wer den Weg verfolgt, der nach Locarno ge- führt hat, wird nicht bestreiten, daß vie zurückgelegte Strecke zur Wiedererlangung einer anerkannten Stellung unter den Mächten richtig gesehen doch eine Verhältnis- mäßig rasche und zielbewußte gewesen ist. Angesichts des vollkommenen Zusammen, -rechens des inneren Kredits ist es für eine Generation notwendig mrr^r r- — - - - Verzweifelte Schlacht an der Drohen Maner". Neue Erfolge Tschangtsolins. Zwischen den Streitkräften Tschangtsolins und Feng- yuhsiangs ist eS in der Rätz? von Schanhaikwan, an der Stelle, wo die Große Mauer an der Meeresküste endet, zu einer verzweifelten Schlacht gekommen. Marschall Tschang ist in der Mandschurei Sieger und sendet jetzt Verstärkun gen nach dem eigentlichen China. .Daily Mail" meldet aus Peking: General Tschang- tsolin rückt mit einem seiner Heere in südlicher Richtung auf Schanhaikwan (Provinz Tschili, etwa 150 Meilen nordöstlich von Tientsin) vor. Eine andere von Tschangs Armeen rückt in westlicher Richtung auf Jehel (in der Mitte von Tschili), 100 Meilen nordöstlich von Peking, vor. Fengyuhsiang zieht seine Truppen schnell in Richtung auf Kalgan (100 Meilen nordwestlich von Peking und 170 Metten nordwestlich von Tientsin) zurück. Die Eisen- bahnverbindung zwischen Tientsin und Peking ist wieder unterbrochen. Die Meldung fügt hinzu, das Schicksal der gegenwärtigen chinesischen Regierung hänge davon ab, ob Feng Herr der Lage bleiben könne. Severdebsntz -Isundot s. 6. m. b. n. WIUlMt UnMül bMMWöil LaSM. Aostsntrsis ^uakuntt unck Lvrutung in «Il«n Sslckungsisgsnttaitsn KMlU M M doUr WMW «uett tür -lieMmitgiiscksr. 45v Millionen Maroklokredite bewilligt. Das Friedensangebot Abd-el-Krims abgelehnt. Die Marokkokredite in Höhe von 450 Millionen wur den mit erhobenen Händen angenommen. Der Abstim- mung ging eine Debatte voraus, in der die Marokkopolitik der Regierung scharf kritisiert wurde. Es wurde namentlich aus die schlechte Finanzlage Frank reichs hingewiesen, das sich nicht den Luxus einer kost- spieligen Expedition leisten könne. U. a. stellte der Abg. Renaudel weiter die Frage an die Regierung, ob sie ihre Friedensvorschläge vom Juli aufrechterhalte. Die Ab lehnung Briands, den Hauptmann Canning zu empfangen, sei um so merkwürdiger, als der Generalresident von Marokko den englischen Hauptmann zu seiner Pariser Reise veranlaßt habe. Weder Briand noch Painlevs gaben auf die Frage eine direkte Antwort. - Der Ministerpräsident begnügte sich Mit der Fest stellung, daß Abd-el-Krim am Boden liege und Frankreich kein Interesse daran habe, durch Eröffnung von Sie Storm- und Hochwasserkatastrophe. Höchster Wafferstand feit Jahren. — Störungen im Eisenbahnverkehr. Während vom Oberrhein und von der Mosel ein Fallen des Wassers gemeldet wird, sind die Fluten des Mittel- und Niederrheins noch nicht zum Stillstand ge langt. Der Höchststand des Hochwassers von 1924 ist in Neu- Wied bereits stark überschritten, und die Flut nähert sich dem Stande desjenigen von 1920. Die Lage ist trostlos. In großen Teilen der Stadt steht das Wasser bereits im ersten Stock. Auf dem Eisen- und Walzblechwerk Rassel stein im Wiedtale ist durch Staudruck des Rheines das Marttnswerk vollständig unter Wasser gesetzt, so daß zahlreiche Arbeit er beschäftigungslos geworden sind. Durch das Hochwasser allein sind nach Mitteilung der Kreisverwaktung bisher über 3000 Per sonen erwerbslos geworden. An der Saar, Sauer und Obermosel hat das Wasser schlimm gehaust, da die Leute auf das plötzlich eintretende Steigen der Flüsse nicht vorbereitet waren. Ganze Ställe, teilweise mit Vieh, sind abgetrieben worden. Der ganze Talkessel bei Ehrang hat sich in einen riesigen See verwandelt. Staatliche NotstandsaMon. Die preußischen Minister des Innern und der Finan zen haben zur Linderung der ersten Not der durch das Nheinhochwasser Geschädigten dem Oberpräsidenten in Koblenz einen Betrag von 500 000 Mark zur Verfügung gestellt. Der Oberpräsident von Koblenz ist mit der Durch führung der inzwischen eingeleiteten staatlichen Notstands- aktion betraut worden. Die Edertalsperre übergelaufen. Die Edertalsperre ist infolge des enormen Wasserzu flusses übergelaufen und hat die Fulda in einen reißenden Strom verwandelt, der die Uferländereien zum Teil auf weite Strecken überflutete. Die Fulda ist in die tiefer ge legenen Teile der Stadt eingedrungcn. Die Eisenbahn verbindung zwischen Kassel-Oberstadt und Bettenhausen wird durch Pendelbetrieb aufrechterhalten. In der Um gebung der Stadt Fulda hat sich ein mächtiger See ge bildet, der die Niederungen weithin unter Master setzt. Auch die obere Weser, die Diemel und die Lahn sind in folge der Schneeschmelze rapide gestiegen und vielfach über die Ufer getreten. Verkehrsstörungen im Harzgebiet. In Hadersleben auf der Strecke Wegeleben—Aschers leben ist die Selkte-Brücke unter einem Güterzug zusam- mengebrochen. Personen sind nicht verletzt worden. Nach Abfahren der Wagen sind die Widerlager restlos gerissen und es ist auf ungefähr 20 Meter ein Dammbruch einge- treten. Das Hochwasser hat in Thale und Quedlinburg unermeßlichen Schaden angerichtet. In Ilsenburg gleicht die. Holtemme einer reißenden Flut, die die Jlsenquelle zu Wasserstürzen anwachsen ließ. Dort und auch in Wernigerode sind einige kleine Brücken weggespült. Meh rere Häuser mußten geräumt werden. Besonders arg ist es in Treseburg, Rotehütte und Rübeland, wo die Bode alles überschwemmt hat. Hochmallcr nnn rv»».» politischem Frieden aufgebaut werden muß. Es ist die Frage aufgeworfen worden, o-b man größere außenpolitische Erfolge mit einer Linksmehchett ck>er einer Rechtsmehrheit erreichen könne. Je größer die Mehrheit, die sich hinter die deutsche Außenpolitss stellt, je stärker in der Welt der Gedanke lebendig ist, daß das deutsche Volk nach den Folgen des verlorenen Krieges und der Erschütterung der Revolution sich wiever zu einem Deutschland zusammengefunden Hai. vaß die Frage seiner Lebensinteressen keine Parteien kenn«, umso stärker Wird Deutschlands Außenpolitik sein können. Thronverzichl des rumänischen Kronprinzen Bukarest. Amtlich wird mitgetcilt: Nachdem Kronprinz Karl dem König seinen unwiderruflichen Verzicht aus He Thronfolge und alle daraus entspringenden Rechte «itgeteitt hat, sah sich der König gezwungen, diesen Verzicht «mzuush- men und einen Kronrat zu berufen. Er forderte alle Anwesen den auf, ihm bei der Proklamation scincs Enkels, des Prinzen Michael, zum Thronfolger behilflich zu sein. Aus Grund her Ihm von allen Seiten gewordenen Zusicherungen wurde die Volksvertretung aus Montag, den 4. Januar, emberufen. Perzonucpreuen erneu T>ruck auf die französische Regierung auszuüben. Die Friedens bedingungen, die Canning im Auftrage Abd-el-Krims überbracht habe, seien unannehmbar, weil sie Grenzen vorsehen, die das französische Einflußgebiet be drohen, und weil Abd-el-Krim die Anerkennung als Emir fordere. Man mache von den Gruben des Rifgebietes viel zu viel Aufhebens, die Abd-el-Krim nicht verpachten könne. Würde er jedoch als Emir oder als Bevollmächtigter des Rifgebietes anerkannt werden, dann wäre die Lage eine andere. Das sei mit ein Grund gewesen, weshalb man mit Hauptmann Canning nicht verhandelt habe. Darauf wurden die Kredite angenommen. Zue Luge tu DumuSkuS. Paris. Der Korrespondent der »Chicago Braune" in Da maskus berichtet, daß der zwar nicht abgescAosten«, aber tat sächlich einqetretene Waffenstillstand zwischen den bmnzöstschen Truppen und den aufständischen Drusen durch Eröffnung veS Feuers von feiten der Drusen unterbrochen worden sei. Ditz Franzosen hätten Damaskus tatsächlich fest tu d« Hand und Tausende von Flüchtlingen kehrten bereits wieder dorthin Mrück. — —...nv.v yut vuv L-lll zwischen Vacha und Mihla in einen riesigen See umgewandelt, der die im Tal gelegenen Häuser stark gefährdet. Die zum Main führenden Bergflüsse des Thüringer Waldes dürften ihren höchsten Stand erreicht haben, da die Schneeschmelze des Thüringer Waldes beinahe beendet ist. Auch die Ilm hat einen ungewöhnlich hohen Wasserstand zu verzeichnen. Forderung von Krediten für die Überschwemmungsgebiete. Die Reichstagsabgeordneten Wallraf, Dr. v o n Dryander und andere haben einen Antrag auf schleunige Hilfs- und Entschädigungsmaßnahmen für die Hochwassergeschädigten am Rhein, insbesondere auch auf sofortige Bereitstellung von Krediten eingebracht. Der italienische Katunettsrat für die Politik Mussolinis. Rom. Dem Ministerrat erstattete Mussolini emeu Bericht über die politische Lage, der ebenso wie seine Darlegungen über seine Verhandlungen mit Chamberlain m Rapallo billigt wurde. Mussolini erklärte, baß nach seiner Rück sprache mit Chamberlain die Aussichten für vie be vorstehenden Schuldenverhandtungen außerordentlich günstig geworden seien. Auch habe die Unterredung wesentlich zur Klärung der Stellung Italiens in der internationalen Politik betgetragen. Hochzeit bei -en Drusen. Von W. Damm. Bei den in letzter Zeit infolge ihres Kampfes gegen die Franzosen so vielgenannten Drusen nimmt die Frau noch eine sehr untergeordnete Stellung ein. Sie darf sich nach morgenländischer Sitte vor allem nicht den Män- nein unverschleiert zeigen. Die Zurücksetzung der Frau tritt besonders auch in den Hauptpunkten des Lebens, Verheiratung und Tod, hervor. Stirbt ein Druse, so be- trauern ihn die Hinterbliebenen mit lautem Wehklagen. Ein Gatte, der seiner verschiedenen Frau unter äußerlich zur Schau getragenem Schmerze die letzte Ehre erwiesen hat, braucht nach der Landessitte nicht einmal eine Trauer- zeit einzuhatten. Wenn er will, kann er schon am Lage nach dem Tode seiner Frau eine neue Ehe eingehen. Vor der Hochzeit darf die Braut den Schleier vor dem zukünftigen Gemahl nicht lüften. Die Heirat findet statt, ohne daß sich die beiden auch nur ein einziges Mal offen Auge in Ange gesehen hätten. Am Tage vor per Vermahlung sammeln sich Freunde und Verwandte und führen eine recht lebhafte, für unsere Begriffe heitere Prozession auf. An der Spitze des Zuges schreitet eine Musikkapelle und ihr solgen die Hochzeitsgäste, jeder mit einem Möbelstück des zukünftigen neuen Heimes beladen. Da trägt einer einen Tisch, einen Stuhl, ein Bett, andere wieder haben sich znsammengetan und schleppen zu dreien oder vieren eine Ruhebank, ein Sofa; kurzum, man trägt die ganze Einrichtung des Hochzeitspaares durch die Straßen zur Schau. Am nächsten Tage, dem eigentlichen Hochzeitstage, versammelt der Bräutigam seine Freunde und die Männer der Verwandtschaft um sich. Sie legen.sich ans große Matten, die hinaus in den Garten getragen wurden. Im Hause drinnen hält sich die Braut auf, die an diesem Tage gewissermaßen Stubenarrest hat. Es ist ihr aus drücklich verboten, das Haus zu verlassen. Inzwischen hat draußen die Prozession der Männer begonnen. Jeder, der tanzen kann, kommt herbei, ein schön eingeschlagenes Paket in den Händen. Darin befinden sich die Hochzeits- geschenke, die dem Bräutigam während des interessanien und äußerst graziösen und beweglichen Tanzes überreicht werden. Wenn die Sonne gesunken ist, versammeln sich die Männer in einem Zimmer des Hauses zum Wahl, wohl verstanden, in einem eigenen Zimmer, getrennt von dem der Frauen. Sie essen Fisch und Wild, getrocknete und frische Früchte, Wassermelonen, Granatäpfel, Biskuit und Honig. Wein oder sonst irgendwelche alkoholhaltigen Ge tränke sind streng verboten und verpönt. Es wird nur Wasser getrunken und zum Schluß eine Schale duftenden Kaffees. In diesem Augenblick erscheint ein Priester und ver kündet das Erscheinen der Braut. Die Gäste gehen in den Garten. Dort wird die Braut, die noch immer tiefver- schleiert ist, in ihre Mitte ausgenommen. Man hat ihr die Augen verbunden und führt sie in den Gärten der Nach barschaft umher. Jeder im Gefolge trägt eine brennende Kerze. In einer Entfernung von 30 bis 40 Meter geht der Bräntigam, umgeben von seinen Freunden. Er muß hinter seiner jungen Frau herlaufen, und Aufgabe der Freunde ist es, ihn daran zu hindern, die Gemahlin zu fangen; denn wenn ihm das gelingt, bedeutet es eine un glückliche Zukunft. Hat er sie bis zur Rückkehr zum Haus nicht greifen können, bricht lauter Jubel in der Gesell schaft aus, denn man ist nun vom Glück des jungen Paares überzeugt. Unter fröhlichem Singen und Rufen zerstreuen sich dann die Gäste und die Frau wird von ihren Eltern dem Gatten zugeführt. Jetzt zum erstenmal sprechen diese beiden Menschen zueinander. Der Mann ergreift die rechte Hand der Geliebten und küßt sie. Dann lüftet sie mit der linken Hand den Schleier und dankt dem Gemahl für die Ehre, die er ihr angetan hat, indem er sie zu seiner Gattin erwählt hat, und schwört ihm ewige Achtung und Treue. Bei diesen Worten hebt der Mann den Kopf und steht MN. erstenmal das entschleierte Gesicht seiner Frau. Die Drusinnen sind in der Regel hübsch und die Anmut liegt ihnen im Blut. Doch kann es natürlich auch einmal vor kommen, daß die entschleierte Braut dem Gatten nicht ge- fällt. Diese Schwierigkeit wird aber bald behoben. Der Mann erfindet irgendeinen Vorwand, um die Frau zu verstoßen, schickt sie dann zu den Eltern zurück uud heiratet schleunigst eine andere. Bankrott. Was bedeutet Wohl dieses Wort? Jedermann kennt seinen Sinn, aber die wenigsten seinen Ursprung, der in Italien zu suchen ist. Wie so viele Beruse dort im Freien ausgeübt werden, so auch der der Geldwechsler früherer Zeit. Banca hieß nicht nur die Sitzgelegenheit, sondern auch der Tisch, aus dem die Geschäftsleute ihre Waren ausbreibeten, genau so, wie es in Deutschland vielfach üblich war, wo es ehedem Fleischbänke und Brotbänke gab, die in Wirklichkeit Verkaufsbuden mit „Schrägen-, bankartigen Tischen, waren und ihren Nameu von vem kreuzweise gefügten Lattengestell hUtten, auf dem die Tisch platten ruhten. Diese Tische der Geldwechsler dienten auch mitunter dem Hazardspiel. Wenn die „Bankhalter- ihr Geld verloren hatten und die Gewinne den Spielern nicht mehr auszahlen konnten, entstanden Krawalle, die zum Zertrümmern der Wechslerstände führten; dann hieß es „bane» rotta" (rupta, lateinisch). Daraus ergibt sich auch die korrektere Schreibweise „Bankerott" statt Bankrott". Das jetzt im alltäglichen Verkehr häufig gebrauchte Wort „Pleite" stammt aus dem Hebräischen. Schroffe Abweisung TunningS. Parts. DaS Ministerium des Äußeren verösf-ntlicht die Antwort der französischen Regierung aus den Brief des Hanm- mann- CunntngS. Es ist darin in schroffer Form nochmals gesagt, daß nicht die Absicht besteht, in Sonderverhandlungcn mit den Rikleuten etnzuireten.
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