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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193210070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19321007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19321007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-07
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1932
- Autor
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Vre /»uckerr/ose /tr/m/na/wrnan von t?ur/ FeLor/ Lwr/päi -> d/«ü» ?eu<üa»-anos^ Kak/» 5!»»/«- 10. ^«»K, »/»"'»< Daß Marchant auf Ethel Dumourier und Vetelle nicht Wut zu sprechen war, konnte sich Dastillon erklären; was er sich aber durchaus nicht erklären konnte, war der Umstand, daß die Diebe die Dose verkauft hatten. Damit lieferten sie ja der Polizei das gestohlene Stück wieder aus. Der Preis, den sie dafür erlöst hatten, bewies, daß sie das Ge heimnis der Puderdose gar nicht kannten, daß sie also dieses Stück nur, wie Grömieux behauptete, aus reinen, Zufall erwischt hatten. Dann aber arbeitete James gar nicht bei dieser Partei, sondern sür sich allein, mit irgend einem Komplicen. Deshalb war er auch bei Grömieux so erschrocken, als er erfuhr, die Dose sei verschwunden und die andere könne man ihm nicht aushändigen, weil der Polizei bereits Mitteilung gemacht sei. Beide Fälle waren demnach nun voneinander zu trennen. Dastillon konnte sich nur sehr schwer hierzu ent schließen, da er das bestimmte Gefühl hatte, sie müßten miteinander in Zusammenhang stehen. Da wurde ihm RenL Lochin gemeldet. Das war ein breiter, runder Mann mit großem Schnauzbart und einem gutmütigen Gesicht. »Der Herr Kommissar hat mich rufen lassen", sagte er, und nahm Platz. Das Stehen schien nicht seine Sache zu sein. ' .Sie haben Herrn Marchant gekannt?" begann Dastillon die Vernehmung. »Gut gekannt, kann man wohl sagen. Er war ein lieber Kerl. Gott hab' ihn selig!" »Können Sie mir etwas sagen über die geheimnisvolle Puderdose, welche Ihr Freund eines Tages entdeckte?" »Nicht viel, Herr Kommissar. Ich muß Wohl sagen, daß ich mich redlich über Pierre geärgert habe. Er sagte mir sonst alles; wir hatten keine Geheimnisse voreinander. Was sollen auch alte Leute, wie wir, noch Geheimnisse haben? Nicht wahr, Herr Kommissar? Aber in diesem Falle machte er eine Ausnahme. Ich hatte ja gemerkt, daß ihn irgend etwas bedrückte, und so fragte ich solange an ihm herum, bis er mir die Sache erklärte Aber ich muß sagen, ganz habe ich die Geschichte nicht verstanden, ob wohl ich kein dummer Kerl bin, kann man Wohl sagen." »Was sagte er denn? Vielleicht komme ich doch da hinter." »Schwerlich, Herr Kommissar, wenn sie auch klüger sein mögen als ich. Diese Puderdose, die ich nie gesehen habe..." ' »Wie? Er hat sie Ihnen nicht gezeigt?" „Keine Idee. Lieber hätte er sich aufgehängt. Er redete nur davon. Sie soll ein Geheimnis geborgen haben, das er kannte, aber andere kannten es nicht, und denen wollte er es vorenthalten, zur Strafe, weil sie die Dose verkauft hatten. Aber nicht an ihn. Schließlich nannte er auch ein paar Namen; alle habe ich nicht gleich behalten, aber der Name Vetelle siel mir doch aus." »Da hatten Sie einmal etwas in den Zeitungen ge lesen?", suchte Dastillon den Redestrom abzukürzen. „Gewiß! Das war aber schon ein paar Wochen her. Ich fand aber noch die Zeitung zu Hause. Meine Frau hatte Wäsche darin eingewickelt, und wir gerieten in Streit, weil sie die Wäsche immer noch nicht fortgebracht hatte." „Diese Zeitung brachten Sie also Ihrem Freunde?" „Ja, er hatte die Notiz gar nicht gelesen, obwohl sie doch groß genug aufgemacht war. Aber Sie müssen wissen, daß Pierre etwas kurzsichtig war und daher nur selten Zeitungen las." „Als er nun hörte, was mit der Puderdose los war, was sagte er da?" „Er wurde ganz blaß, Herr Kommissar, und sagte: Da habe ich ihm unrecht getan. Und dann meinte er, er müsse nun schleunigst das Stück zurückbringen." „Wie ich aus seinen Aufzeichnungen ersehen habe, wollte er am 6. August hinfahren. Das war gestern." „O ja, er ist auch dort gewesen." „Es wäre mir lieb, zu wissen, ob Herr Marchant in der Pariser Villa des Herrn Vetelle gewesen ist oder draußen ' in Vaux." „Er war in Vaux." „Wissen Sie das genau?" „Nun, ich war doch dabei!" sagte Herr Lochin. Dastillons Miene hellte sich zusehends auf. Das war kein schlechtes Resultat, nuy mußte er die Spur sinden, welche die kleine Puderdose genommen hatte. „Erzählen Sie bitte, was Sie draußen erlebten." „Nicht viel, Herr Kommissar. Pierre hatte die Dose unter dem Arme, in dickes Papier eingewickelt. Wir fuhren früh hinaus und kamen wohl um zehn Uhr an. Als wir uns dem Hause näherten, erschien ein Herr, der gerade aus der Tür trat, als wir hineingehen wollten. Er fragte, was wir wollten, und Pierre sagte, er möchte Frau Vetelle sprechen, die Tochter des Herrn Dumourier. Aber der Herr sagte, die Dame sei verstorben, Herr Vetelle lebe im Aus lande und er sei der Verwalter, welcher alles sür Herrn Vetelle erledige." „Sagte Ihr Freund etwas von seinem Funde?" „Gewiß, wir dachten anfangs, der Mann sei tatsächlich der Verwalter, und so sagten wir ihm, Pierre habe die Puderdose, welche gestohlen worden wäre, gefunden und wolle sie zurückbringen." „Und warum gab er sie dem Verwalter nicht?" „Weil dieser sich so eingehend nach der Puderdose er kundigte. Er fragte tausend Dinge, die ich vergessen habe, Herr Kommissar, und wollte unter allen Umständen das Stück nehmen und an Herrn Vetelle schicken. Aber wir waren mißtrauisch geworden, und Pierre meinte, mit Herrn Vetelle wolle er nichts zu tun haben, und er werde seinen Fund der Polizei übergeben. Da machte der Herr einen Vorschlag. Er sagte: .Geben Sie mir Ihre Adresse, , Eine Gala-Kutsche im Darock-Stil, die zum iricht geringen Erstaunen "der an donnernde PS gewöhnten Berttner durch die Straßen ihrer Stadt fuhr. Es handelt sich um die Propaganda für ein großes Zirkusunternehmen. ich werd« Herrn vetelle schreiben, daß er Ihnen «ne nam hafte Belohnung auszahlen läßt. Dann können Sie die Dose dem Notar, der Ihnen das Geld bringt, übergeben.'" »Hoffentlich haben Sie ihm die Adresse nicht gegeben?" »Warum nicht? Da war ja nichts dabet", sagte Lochin. »Wenigstens hätten wir keinen Grund gewußt, zu ver schweigen, wer wir sind. Er schrieb sich sogar meine Adresse auch auf, weil er mir, wie er sagte, ebenfalls eine Belohnung auszahlen lassen wollte. Und man kann heut« jeden Sous gebrauchen, Herr Kommissar." »Natürlich, natürlich! Woher aber wissen Sie, daß der Herr ein Schwindler war?" »Sehr einfach. Als wir gegangen waren, bekamen wir Durst, und wir gingen in die Wirtschaft, welche dem Ein gang des Hauses fast gegenüber liegt. Dort kamen wir mit dem Wirt ins Gespräch, und dieser sagte uns, daß außer dem alten Gärtner überhaupt kein Mensch das An wesen bewohne. Der Herr könne höchstens jemand von der Polizei gewesen sein, die säst ständig aus und ein gehe. Aber so sah er nicht aus." Als nun Dastillon fragte, wie der Herr ausgesehen habe, gab Lochin eine Beschreibung, die aufs Haar auf jenen Mann paßte, welcher bei Grömieux den raffinierten Diebstahl vollführt hatte. Er war also bereits zum dritten Male in Vaux gewesen. »Das ist ein Gegner, mit dem sich zu messen, ein Ver gnügen ist", dachte Dastillon, als Lochin gegangen war. Dann bestellte er ein Schlafwagenbillett für die kommende Nacht. „Ich fahre nach Monte Carlo", sagte er zu Raymond, der ihn inzwischen vertreten sollte. Das Wichtigste war, den Gaunern zuvorzukommen. Er mußte jetzt unter allen Umständen erfahren, welches Ge heimnis die Puderdose berge. Denn es war fraglos, daß zwei Parteien am Werke waren, von denen die ei« sich im Besitz der Dose mit dem richtigen Doppelboden befand, während die andere immer noch nach der richtigen Puder dose suchte. Rougtlot saß in Vaux und paßte auf, während das Pariser Haus Vetelles ebenfalls scharf bewacht wurde. Bevor also die Gegner das Versteck entdeckten, mußte er wissen, wo er dieses zu suchen habe. Bis zur Abfahrt des Zuges hatte er noch zwei Stunden Zeit, die er dazu benutzte, sich eine Zeittafel anzulegen. Nachdem er mehrere Bogen beschrieben und wieder zer rissen hatte, sah die Aufstellung schließlich so aus: Am 1. April stirbt die zweite Frau des Herrn Dumourier. Am 2. April wird James (wahrscheinlich von Ethel) zu Gremieux geschickt und bestellt ein Pendant zu der Puderdose. Die Herstellung soll sünfzehn Wochen in Anspruch nehmen. Am 12. April wird James entlassen. Am 1. Juli heiraten Edmond Vetelle und Ethel Dumou rier in aller Stille und fahren nach Vaux, um dort di« ersten Wochen zu verbringen. Am 9. Juli kommt der falsche Baron de la Pobte zum ersten Male zu Gremieux, kauft und bezahlt mit einem richtigen Scheck. Am 10. Juli erscheint der Vater des falschen BaronS (wahrscheinlich von demselben Gauner in anderer Maske dargestellt) bei Gremieux. Am 13. Juli wird die Puderdose gestohlen. Am 13. Juli findet Vetelle den Zettel mit der geheimnis vollen Hindeutung auf die Puderdose in einem Büch« Fortsetzung folgt! Eine Königin des Weinbergs. Ein liebliches Bild von der Traubenernte, die jetzt auch in den deutschen Weinorten zum Abschluß gebracht wird. Stolz blickt die Winzerin inmitten des Schmuckes der Neben, di« sie und ihre Angehörigen in vielen Tagen voll Arbeit und Sorgen heranzogen. Bild links: Eine Walter - Flex - Jugendherberge auf Oesel. Die neue Jugendherberge auf der estnischen Insel Oesel, die jetzt zu Ehren des Dichters Walter Flex eingeweiht wurde. Die Jugendherberge war früher dex ivgenannte „Peude-Hof",. in dem Walter Flex bei den - Kämpfen um den Rigaischen Meerbusen am 16. Okt."l917 starb
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