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Sächsische Elbzeitung : 15.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192101156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19210115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19210115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-15
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.01.1921
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ldcm eine Schwester Napoleons, Pauline, in erster Eve ver heiratet war, beschicht wurde. Nun bildeten sich die dortigen Schwarzen vollends zu Kanuibaleu aus. Währenddessen wurde in Paris die Vorliebe für schwarze Francn eine Modcsache. Viele Hunderte dieser weiblichen Geschöpfe wurden von Haiti nach der franzö sischen Hauptstadt verschleppt. Ein „Klub der Schwarzen" tat sich auf uud eine große Schamlosigkeit machte sich breit. Ein deutscher Schriftsteller, der 1806 einige Monate in Paris weilte, vermerkt in seinem Tagebuchs: „Zu den Protistuicrtcn gehöre« viele Mohrinnen, die während der Ncvolniiou auf San Domingo (Haiti) hicrherkamcu und eine Zeitlang Mode waren nnd sehr hoch standen! Jetzt haben sic teils den Reiz der Neuheit, teils ihre wirk lichen Reize verloren." Somit hatten sich, was Verkommenheit und Schande anbelangt, das damalige Paris nnd Haiti gegenseitig nicht viel vorzuwcrscn. Dort wie hier waren alle Bande der Ordnung und der Sitte gelöst. Unter den späteren Negierungen sind die Schwarzen ans Haiti nicht viel besser geworden. Der Kannibalismns hat sich dort erhalten. Der Bericht, den seht der amerikanische Staatssekretär für die Marine über das Schicksal der drei amerikanischen Seeleute erhalte» hat, beweist cs. Amerikas Zrenfreunde. Gerichtsverhandlungen gegen England durch ein privates Komitee. Die Schwierigkeiten der englischen Negierung in Irland werden bedeutend verstärkt durch das deutliche Mißbehagen, das man in Amerika össentlich zur Schau trägt. Amerika war stets die Zuflucht mißvergnügter Irländer, die dort großen Einfluß ausüben: sie sind in hohe Stellungen ge langt und beherrschen in manchen Städten z. B. die Polizei vollständig. Dazu kommt, daß der Amerikaner, gleichviel welcher Abkunft, seit längere» Jahre» es liebt, sich als Schiedsrichter der ganzen Welt zu fühlen. Jetzt macht in Amerika eine freigebildete „Kommission über die Verhält nisse in Irland" viel von sich reden. Sie bezeichnet sich gewählt von „einen: Hundert von Männern"; ihre Führer beißen: Miß Addams, Senator Walsh, James H. Maurer, Senator George W. Norris, Reverend Norman Thomas usw., also Senatoren, Geistliche, Abgeordnete, auch eine Dame. Ein Ausschuß dieser freien Kommission wollte sich direkt nach Irland begeben, ui» sich durch den 'Augenschein zu überzeugen, wie cs dort zugeht. Die englische Botschaft zu Washington verbot aber, die Pässe zu visieren; der Besuch sei wegen der zurzeit daheim herrschenden ungewöhnlichen Zustände nicht erwünscht. Natürlich protestierten die Komitee mitglieder, und ebenso natürlich ohne Erfolg. Sie tele graphierten dann nach London an den Arbeiterführer Adamson, der nun vermutlich die Sache im Parlament und in der Presse zur Sprache bringen wird. Eigentlich kann man es den Engländern kaum ver denken, wenn sie die Gäste nicht wünschen. In den Auf- xuscn der Kommission zu Geldspenden hieß cs u. a.: „Mord und Brand sind jetzt die täglichen Erscheinungen in Irland. Der Terror herrscht in der Länge und Breite. Mit Sorge steht das Volk auf und mit Furcht geht es zu Bett. Das britische Parlament hat eine unparteiische Untersuchung ab- gelchnt. Alle Nachrichten aus Irland widersprechen sich, nur das eine ist sicher, daß volle Anarchie herrscht!" Da nun das Komitee nicht nach Irland reisen darf, hat es sich in Amerika betätigt. Dte Witwe und die Schwester des früheren Bürgermeisters Mac Swine» von Cork, der bekanntlich infolge eines Hungerstreiks im Ge fängnis starb, sind herübcrgckommcn und gewissermaßen ge richtlich vernommen worden. Die protokollierten Fragen und Antworten füllen gaiize Bogen in den Zeitungen. Die Ver handlung fand in Washington statt, im Haus der Odd- Fellow-Loge. Die Witwe des Märtyrers führte aus, daß sie schon als Kind die Ungerechtigkeit in Irland gefühlt habe. Ich ver stand nicht, warum es Arme und Reiche geben müsse. Viele arme Kinder hatten nicht einmal Kleidung. Irland ist reich, und jeder kann genug haben, aber England vernichtet alte- und hält das Volk in Armut. Sie schilderte dann ausführ lich, wie sie aufwuchs, wie sie Mac Swiney, der Komman dant in der republikanisch-irischen Armee war, kennen lernte, wie er verschiedene Male verhaftet wurde, wie sie sich im Juni 1917 mit ihn: romantisch im Gefängnis zu Cambridge trauen ließ, wie er dann wieder nach Cork entlassen wurde usw. Nach dem Tode des Mayors Mac Curtain wurde Mac Swiney zum Bürgermeister der Stadt gewählt, aber er amtierte nur sechs Monate, dann wurde er unter falscher Beschuldigung verhaftet. Das folgende ist bekannt. Natürlich sind Fragen und Antwort des Verhörs äußerst dramatisch zugeschärst. Der Vorgänger Mac Swineys war ermordet morden: „ein äußerst ruhiger Mann, wie mein Gatte auch. Er hatte sünf Kinder, sehr süße kleine Kinder, eins war gerade ein Jahr alt. Eines Nachts war er zu Hause und schlief mit Frau und Kindern, auch seine Schwägerin war da. Da klopfte es an der Tür, die Frau ging öffnen. Es ist in Irland nicht Sitte, dass die Männer nachts antworten, sie könnten erschossen werden. Der Fremde stürmte ins Haus, die Treppe hinauf, und er schoß den Bürgermeister. In Gegenwart seiner Frau! Um Mitternacht. Er mar von der englifchen Polizei, handelte im Auftrage der Negierung . . ." Es folgt dann das Verhör derSchwesier Mac Swineys, und weitere Enthüllungen werden angedrohst Neue Klagen. Heber bas Treiben französischer Werber für die Fremdenlegion ist hier des öfteren berichtet worden. Nu» kommen auch aus Dänemark Klage», die sich mit dem un erhörten Menschenfang der Franzosen beschäftigen. Wie ans Kopenhagen berichtet wird, veröffentlicht die dänische Zeitung „Sozialdemokraten" Klagebriefe von Dänen, die in die französische Fremdenlegion in Marokko geraten waren, und sich nun um Hilse an ihre Eltern wen den. Diese wandten sich darauf mit den Briefen ihrer Söhne an das dänische Ministerium des Äußeren. Be zeichnend ist, was in diesen Briesen über das Leben in der Fremdenlegion miigetcilt wird. So schreibt einer: „Ich konnte bisher nicht schreiben, weil wir uns als Sklaven verkauft haben. Wir müssen jeden Tag hart arbeiten und haben nicht einmal ai» Sonntag frei." Ein anderer schreibt: „Wir werden mit Füßen getreten, ge schlagen nnd für die geringste Kleinigkeit bestraft, bloß weil wir nicht französisch verstehen. Die »leisten sind Deutsche, und die UMerosfiziere sind Deutsche." Ein dritter erzählt: „Wenn entdeckt wird, daß wir an unsere Angehörigen schreiben, wie es nns vier aeüt. werden wir 60 Tage in Arrest gesteckt. Wird ei» Dnrchbrcnncr er wischt, so kriegt er ü Jahre Strafarbeit zu den anderen 5 Jahren. „Sozialdemokraten" teilt ferner mit, daß sich viele dieser Eltern an die französische Gesandtschaft in Kopen hagen gewandt haben, um ihren Söhnen zu Helse». Ganz besonders interessant für uns ist cs aber, daß nach derselben ZciNmg auch in Hamburg und Nltcma zur- zeit «mfcmgreichc Werbungen für die französische Fremdenlegion stattfänden. Die Zeitung ist sogar in der Lage, eine» ehemaligen dänischen Leutnant, Bjerrwg mit Name», zu »cmic», der in französische Dienste trat und nun für die Fremdenlegion in Marokko auf Mcnschensang ausgcht. Es genügt nicht allein, daß in der Presse immer wie der mit Nachdruck die jungen. Leute vor diesem «nüber- legte« Schritte gewarnt werden. Es bedarf eines energi sche« Protestes misercr Regierung, daß Fangstelle«, wie sie in Frankfurt am Main und andere« Städte« im Rheinlands ein öffentliches Geheimnis sind, «nter allen Umständen geschlossen werden. Wer dann noch aus freien Stücken in die Fremden legion eintritt, dem ist eben nicht zu helfen, imd der wird dann wahrscheinlich auch seine ganz besonderen Gründe haben, die ihn veranlassen, sich des Schuhes der deutschen Negierung zu begeben. Betrug beim Häuserkauf. Leute, dis iiu Kriege mühelos viel Geld verdient haben, und die sich vor Verlusten sichern wollen, machen Jagd auf Grundstücke und Häuser, um von ihren: Reich tun: wenigstens etwas über die kommenden schwere« Zei ten in eine bessere Zukunft hinüberzurettcn. Aber auch man cher Sparer hat das Gras wachsen hören und vor 1 bis 1N Jahren, als der Geldwert ständig sank und der Wert der Häuser und Grnndstücke stark i» die Höhe zu gehen be gann, ein Mietshaus oder eine Villa gekauft. Da nn« die Nachfrage nach Häusern im Zusammenhang mit der Woh nungsnot neuerdings weiter gestiegen ist, und damit auch die Preise in die Höhe gehen, hat sich mancher entschlossen, sein Grundstück, an den: er ein schönes Stück Geld ver diene« möchte, wieder loszuschlagen. Nun ist der Wert zuwachs solcher Gebäude mit hohen Abgaben belastet. Da her neigt mancher Verläufer von Häusern dazu, öffentlich einen niedrigeren Kaufpreis anzugcbcn, in: Geheimen aber mit den: Käufer einen höheren Preis zu vereinbaren, also den Unterschied frei von Steuer in die Tasche zu stecken. Wer sich nicht aus Gründen der öffentlichen Moral lind des allgemeinen menschlichen Anstandes scheut, solch« Unredlichkeiten zu begehen, sollte wenigstens aus Klug, heil auf solchen Steuerbetrug verzichte::. Die neuen Vs- ftimmmlgcn über die Strafen wegen Steuerhinterziehun gen sehen schwere Geld- und Freiheitsstrafen gegen solche vor, die sich von ihrer Pflicht gegenüber der Gesamtheit drücken wollen. Verkäufer und Käufer haben schwere Strafen und unter Umständen die Beschlagnahme des be treffenden Objekts durch das Reich zu gewärtige::. Selbst wenn ein solcher Betrug Monate lang verborgen bleiben sollte, ist damit noch keine Gewähr geboten, daß die Übel täter straflos davonkommcn. Wird nämlich später das Gebäude oder das Grundstück weiter verkauft, so steht der Besitzer mit dem früher angegebenen zu niedrigen Kauf preis ein, muß also Wertzuwachsstcuer für einen Betrag zahlen, den er in Wirklichkeit seinem Vorbesitzcr als heim lichen Überpreis gezahlt hat. Dar:::» sollte man sich nicht nur aus Anstand und Pflichtgefühl, sondern auch ans Klugheit vor betrügerischen Angaben beim Häuserkauf und -verkauf bäten Vermischtes. LcbeuSmittelprcise in Kongrcßpolcn. Dis Lcvens- mittelpreise in Kongreßpolen, die bereits eine schwindel- hoste Höhe erreicht haben, bewegen sich noch immer in aussteigender Richtung. Diese Tatsache beweist ein Be richt über den Silvester-Markt in Lodz. Danach stellten sich dort die Preise wie folgt: Hechts, Karpfen Schleien (tote Ware) 100 Mark das Pfund, Weißfisch 50 Mark. Geflügel war nur wenig vorhanden. Es wurden ge fordert: Für eine Gans 1200 Mark, eine Ente bis 400 Mark, ein Huhn 450 Mark und darüber, für ein Paar Tauben 120 Mark. Molkereiprodukte: Butter das Quart 460 Mark, Sahne 140 Mark, Quarkkäse 70 Mark, süße Milch 25 Mark, die Mandel Eier 215 Mark. Von den Molkereiprodukte:: fehlte nur Milch. Gemüse kostete: Spinat das Psmid 12 Mark, Zwiebeln 12 'Mark, der Viertel Korzec Möhren 90 Mark, rote Rüben 120 Mark. Apfel waren in der Preislage von 14, 16, 20 und 25 Marl zu haben. Der gewalttätige Geist. Ein norwegisches Blatt er zählt eine merkwürdige Geschichte. Eine Anzahl Stock holmer Arzte hatte sich vor einigen Monaten ein Medium engagiert, das besonders hervorragend sein sollte, und« wie alle besseren Medien, über einen eigenen „Kontroll geist" verfügte. Dieser Geist sollte in seinen: irdischen Da sein Naturwissenschaften studiert haben und als Wunder täter betrachtet »vorder: sein. Er erlaubte sich, die moder- keu wissenschaftlichen Methoden zu kritisieren, »vorüber sich einer der anwesenden Ärzte so aufregte, daß er dem Medium ins Gesicht spie. Dieses wenig gentlsmanmäßige Auftreten verdroß den Geist so sehr, daß er (durch das Medium) seine Hand ausstreckte gegen den Arzt, der wie tot zn Boden fiel. Wenigstens verlor der die Besinnung, Und die anderen Arzte gaben nach zwanzig Minuten ver geblichen Bemühens ihre Versuche auf, ihn »vieder zum Lebe:: zu erwecken. Aber das Medium rettet ihn; er ward wieder lebendig. Das norwegische Blatt will die Ge schichte von: Vorsitzenden der norwegischen spiritistischen Gesellschaft, einem Jngemcnr Castbcrg, haben, den: sie das Medium erzählt hat. Es handelt sich also wahrschein lich wieder um einer: spiritistischen Schwindel. Wie Eltern Erz:eyunn^tvi»ea tonne». Durch eine» umgefallencn Straßcnsandkasteu kam vor einiger Zeit in Dortmund ein Kind zu Tode. Der Vater klagte gegen die Stadt auf Ersetzung der Beerdigungskosten. Der Nechtsbeistand der Stadt sandte darauf dem Vater den Schriftsatz über die Begründung seines Antrages auf Abweisung d^r Klage, und darin heißt es u. a.: „Für den Klagenden ist überhaupt kein Schaden erwachsen. Den an Und für sich unbekannt in welcher Höhe entstandenen Be erdigungskosten stehen die Ersparnisse au Erziehungs- rmd Verpflegungskoften gegenüber, welche infolge des gleichen Unglücksfalles den: Vater erspart wurden, da er noch auf Jahre hinans hierfür hätte viel mehr ansgcbcy müssen, als diese Kosten betragen." Das ist ein sehr vor nehmes „sittliches Empfinden", und dazu ist eS «och außer ordentlich schön stilisiert. Die Henne auf den Alligatoreiern. Dr. W. E. WillL der in dein in Texas gelegenen Städtchen Corpus Christ: die ärztliche Praxis ausübt, hat, wie ein Newyorkcr Blad zu berichten weiß, einem vertrauensseligen Huhn seines Hühucrhofes durch schnöden Mißbrauch dieses Vertrauens zu einen: bösen Nervenschock verholfcn. Der Arzt Halts auf einer'Jagdpartie ein mit Alligawreincrn vollbesetztes Nest gefunden, dem er sechs Eier entnahm. Zu Haus« legte er seiner den: Brutgeschäst obliegenden Henne di« Alligatorcier nntcr, ungeachtet des Umstandes, daß diL Sonne das Brutgeschäst ebenso gut besorgt habe» würde. Dis betrogene Henne tat auch eine Weile ibre Pflicht, flatterte aber dann, wie von der Tarantel gestochen, her unter nnd lief mit verzweifeltem Gegacker nnd alle»: Zeichen einer schweren Nervenerschütterung trostlos zum nicht geringen Vergnügen ihres Herrn im Hofe herum. So etwas kann auch mir einem amerikanischen Arzt, einer amerikanischen Henne und einer amerikanischen Zeitung passieren. Evas Grab. Das von allen Moslems hochverehrte Grab unserer Stammutter Eva ist die bemerkenswerteste der Sehenswürdigkeiten von Dschidda, der Mekka gegen überliegenden arabischen Hafenstadt. Das Grab liegt im litten: kleinen Friedhof cmßcrhalb der Stadtmauer. Das rrste, »vas den: Eintrctenden ins Auge fällt, ist eine lluppel, die eine kleine, einen Grabstein umschließende lkammer überwölbt. Unter diesem Stein wurde nach der Überzeugung der Gläubigen Evas Haupt bcigesetzt. Zu beiden Seiten des Steins läuft in einer Länge von 60 Metern eine Mauer zu einer anderen Kuppel, die eine» itveitcn Raum überdeckt, iu dem der Nabel Evas ruhen M. Diese Mauer setzt sich dann noch weitere 30 Meter dis zu einer zweiten Friedhofspforte fort, »vo nach der Überlieferung die Füße Evas in einen: Getvölbe ruhen, das keine Kuppel hat. Nach dieser uaivcn Vorstellung der Gläubigen würde Mutter Eva die stattliche Größe von an- tläbernd 10O Metern acbabt haben. Die Tscheche» brauchen Nobelpreise. Der Kultus ausschuß der Uchechoflowaltjchen Nationalversammlung nahm den Antrag an, für den literarischen Nobelpreis des Jahre- 1921 den Schriftsteller Alois Jirasek und für den Friedens nobelpreis desselben Jahres den Präsidenten der tschecho slowakischen Republik Mafsaryk vorzuschlagen. Nah und Fern. Das Ende des Abiturientcnfracks. Nachdem Herr Ss» bering, der preußische Minister des Innern, den: Einglas der Polizeiofsiziere „den Todesstoß verseht" hat, hat auch» Herr Haenisch, der prcnßische Unterrichtsministcr, einer alt ehrwürdige» Einrichtung „das Lebc»slicht attsgcblasc»": er hat verfügt, daß bei Abit«rie>ttenprüsu::gen n»d a»dcrn Prüfungen an den höheren Schulen von jetzt an ein Frack nicht mehr erforderlich ist. Das ist das Los des Schönen auf der Erde! Hmuor in ernster Zeit. Ein kann: glaublicher Vorfall wird aus Stade berichtet. Dort hatte ein Einwohner ein altes baufälliges Haus au einer belebten Straßenecke z» einem hübschen Geschäftshause umgebaut, »veil er der A:r- sicht war, die Erlaubnis dazu zu haben. St. Vureau- kratius hat ibn jetzt unter Hinweis darauf, daß er ohne Erlaubnis gebaut habe, aufgefordcrt, den Umbau zu be seitigen und den frühere» Zuslcmd des Hauses wiederher- Hüstelten. Jugend von hcw Oie Münchener Polizei gibt ein« fVcrbrecherstatistik für heraus. Aus ihr geht hervor« daß sich die Zahl der Strafen gegen Jugendliche im Jahre 1920 gegenüber den: Jahre 1913 nm 100 Prozent er» Löht hast Pyvwgrnphische Sinnestäuschungen. Bei den Filin» ausnahmen gelangen die verschiedensten photographischen Tricks zur Anwendung, die dazu dienen, das Ange des Beschauers zu täuschen. Man sicht z. V. auf der LcinwanH einen Polizisten, der, so rasch ihn seine Beine Iragen? hinter einem Diebe herrennst In Wahrheit spaziert dev brave Mann ganz gemütlich und langsam auf einer für den Spezialzweck konstruierten Maschine, während hinter seinem Rücken eine mit einer Landschaft bemalte Lein wand sehr schnell »vcggezogen wird. Ein Trunkenbold, der des Guten zu viel getan hat, steuert einen wilden Zick- zackkurs, aber in Wirklichkeit steuert nicht der Darsteller den Kurs, er steht vielmehr ganz ruhig, und die Zickzack- beweguug »vird durch den Ausnahmeapparat bewirkt, der langsam von rechts «ach li«ks bewegt »vird. Handelt eA sich weiterhin darum, eine juuge Dame auf einen: durch gehenden Pferde vorzuführen, so beschränkt man sich bet der Aufnahme darauf, nur den Oberkörper der junge» Reiterin zu zeigen, die sich zu:« Zivecke der Täuschung an Vins Art Schwungbrett, das in der Zirkuswclt als Tranu- poline bekannt ist, krampfhaft anklammert, während ein Arbeiter diese Trampoline heftig von ober: nach untea schüttelst Razzia in: Gcrirhtssaal. Dieser Tage besetzten Krimi nalbeamte den Zuhörerraum einer Strafkammer in Frank furt a. M., als ein Einbruch zur Verhandlung kommen sollte. Ein Teil der Zuhörer wollte flüchten, wurde jedoch daran gehindert. Der Erfolg der Razzia im Gerichtssaal »var, daß mehr als 25 Männer und Frauen fcstgenommen wurden. Eine aufsehenerregende Begnadigung. Wie aus Ha:r- Nover gemeldet »vird, ist der Maurer Gerhardt Lutter aus Deckbergen, der zwei Kaufleute im Deckberger Walde er mordet und beraubt hatte und deshalb vom Schwurgericht Hannover zum Tode verurteilt wurde, zn lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Die Begnadigung hat großes Aufsehen hervorgerufen, da Lutter dte Tat i« bestialischer Weise ausgcsührt und Mschuldige Perwneu zu verdächtigen versucht hatte. Kirchenraub. In Altendorf bei Essen drangen drei Ctrolche mit schwarzen Masken in das katholische Pfarr haus ein und raubten, indem sie den Pfarrer mit borge» haltencm Revolver bedrohten, eine Monstranz, eine»: Meß» kelch, 2000 Mark bares Geld und 19 Flasche:: Meßwein. Vor Ausführung des llberfalls Hatter: die Räuber dte Fernleitung durchschnitten, um esiw Venachrichtiauna der Polizei unmöglich zu «rachen. Bunte Tages-Lhromt. Berlin. I» einen: Kino wnrdcn hier drei Internationale Verbrecher, die in vornehmen Pensionatcn für mehrere hundert« tausend Mark Werte erbeutet hatte», scstgcnommeu. Berlin. Ein Oberleutnant der Erfurter Sicherheitspolizei erschoß hier auf offener Straße seine Frau uud brachte sich dann selbst durch zwei Schüsse lebensgefährliche Verletzungen bei. München. In Salzweg bei Passau stürzte ein Scheune:» Neubau ein. Ein Zimmermcistcr uud eiu Zimmerman« Wuvs den getötet, zehn Arbeiter wurden schwer verletzt.
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