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Sächsische Elbzeitung : 20.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192506207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19250620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19250620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-20
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.06.1925
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Letzte Drahtmeldungen. MWtk MnsMlusl du MMn NMSkE. Berlin, 20. Juni. In der gestrigen Sitzung des Verwal Inngsratcs der Deutschen Reichspost wurde der Jahresbericht über die Einnahmen und Ausgaben sür 1021 vom Minister mit dem Hinweis begleitet, vag der Abschlag für 1924 vcrhältnis- mäßig günstig sei. Auf eine Anfrage gab Rcichspostminister Stingl die Erklärung ab. daß nur dann eine Erhöhung der Ge bührensätzc erfolge, wenn sich eine Erhöhung als unbedingt nötig ergeben sollte. Augenblicklich beschäftigt sich die Verwal tung nicht mit Fragen der Gcbührencrhohnng. Der Neichsrat zur Jasirtausondfoicr. Berlin, 20. Juni. Der Reichsrat hat an den Obcrbürger meister Dr. Adenauer in Köln das folgende Telegramm gesandte Der Reichsrat als die vcrfassungsmägigc Vertretung der dcut scheu Länder sendet der Stadt Köln und dem ganzen Rheinland die herzlichsten Glückwünsche zur Iahrtnusendfcicr. Möge der alte deutphe Strom an seinen Ufern bald wieder ein freies und glückliches Volk sehen, dessen gerade in der jetzigen Not erprobte Treue zum deutschen Vaterland die Jahrtausende überdauern wird. Beiprcchunqcn über die französische Note. Vertin, 20. Juni. Wie aus diplomatischen Kreisen ver lautet, wird sich der Auswärtige Ausschuss erst im Lause der nächsten Woche mit der französischen Antwort beschäftigen kön nen, dessen Einbcrusung voraussichtlich sür nächste Woche erfolgt. Diesen Beratungen folgen Besprechungen in einer Läudcrkon- screnz, die voraussichtlich am Ende der kommenden Woche statt- findcn dürste. Man gehe wohl nicht schl in der Annahme, das, nach Abschluss dieser Verhandlungen und der Beratungen im Rcichskabinctt auch die diplomatischen Vertreter im 'Auslände nach Berlin berufen werden. Ernste Lage in China. Peking, 20. Juni. Der Bruch der Schanghaier Verhand lungen löst eine schwere Gcsahr aus. Dav diplomatische Korps nahm nach scharfer Debatte gestern einen Entschluss an, eine Kommission der unbeteiligten Gesandten Frankreichs, Italiens und Amerikas zur sofortigen Ausnahme von Verhandlungen in Peking über die erweiterten chinesischen Forderungen zu dele gieren. Frcmdenmisifiandlungcn in China. Paris, 20. Juni. Aus Peking wird gemeldet, das; nach einem Bericht des amerikanischen Vizctonsuls in Chungking ein Engländer, ein Schwede und ein Pole von der wütende» Menge schwer misshandelt wurden. vermeiden, das; der Schuldner sehr oft aus der Verpfän dung der Forderung uni eine Pa,,tvnat oes EKnumgers schloß. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat sich im von gen Jahre, unter Anlehnung an ein Finanzkonsortium, z. B. in der Berliner Bekleidungsindustrie ein Unternehmen gebildet, das die Außenstände beleiht, ohne daß der Drittschuldner von dieser Verpfändung Kentnis erhält. Der Kreditnehmer muß sich nur verpflichten, die verpfän deten Forderungen sofort bei Eingang dem Kreditgeber zu übersenden. Dies setzt natürlich eine noch größere Der traucnswürdigkeit voraus, hat aber den Vorteil, daß der Schuldner nicht der Gcsahr ausgesetzt ist, Kreditinslatio» ,zu begehen. Schließlich ist aber jede Kredituahme eine Belastung des Betriebes, die mitunter dem Betriebe tödlich werden kann. Wie jetzt allgemein versucht wird, die Bildung von Vermögen und den Spartricb zu stärken, muß sich jeder Kreditsuchende vor allen Dingen die Frage vorlegen, ob sich nicht die Inanspruchnahme des .Kredites vermeiden läßt, selbst auf die Gefahr hin, daß er aste seine persönlichen Ausgaben auf das äußerste einschränkt. Otto I. Seidler, Nur 5t<ni» uncl Lana. Merkblatt für den 21. und 22. Fun». Gonnenausgang 3"> ,3-', Mondausgang 4' V. l4'° B.) So»nemintergang 8" <8"> Mondnntergang 8-' N. G" N.> 21. Juni. 1631 Kurfürst Georg Wilhelm schließt einen Vertrag mit Gustav Adolf von Schweden. 22. Juni. 1767 Wilhelm von Hnmbold« aeb - 1815» Napoleons Thronentsagung. HI Zur Wetterlage. Die am Ende der zweiten Juni- Woche im hohen Norden aufgctauchten Lustdruckstörungen breiteten sich schneller und stärker aus, als mau erwartet hatte. Eng abgegrenztc und scharf ausgeprägte Ticfdrnck- wirbcl zogen südostwärts und führten einen Wetterum- schlag nicht nur im Osten, sondern auch in ganz Nord- und Mitteldeutschland herbei. Weitverbreitete und zumeist recht ergiebige Negenfällc setzten der Trockenheit, die au vielen Orten der Landwirtschaft gefährlich zu werden drohte, ei» Ziel. Heftige Stürme richteten an der Küste vielfach erheblichen Schaden an. Die Temperaturen gingen allgemein sehr stark zurück; sie lagen am 18. Juni in Mittel- und Norddeutschland zwischen 9 und 11 Grad Celsius. Am 10. Juni drehte der Wind bis nach Nordwest nord, so daß es den Anschein hatte, als wäre die Serie der Tiesdruckwirbel abgeschlossen. Immerhin sind noch so zahlreiche Störungen vorhanden, daß die Besserung dcx Wetterlage nur langsam Fortschritte machen dürfte. lH Weitere Hinmisschwvung der Bermögeuösteucrvor auszahlnng vom 15. Mai 1925. Mit Rücksicht darauf, daß der Entwurf des Vermögenssteuergesetzes vom Reichstag bisher noch nicht verabschiedet werden konnte, hat der Reichstag, wie bekannt, nochmals ein Jniticwivgesctz an genommen, nach dem die Erhebung der Vermögenssteuer- vorauszahlungsrate vom 15. Mai, die bereits durch ein Jnitiativgesctz bis zum 15. Juni hinausgeschoben war, nunmehr bis zum 15. August 1925 ausgesetzt wird. Die Vorauszahlung braucht also zurzeit nicht entrichtet -u werden, * Reisen. .Wem Gott will rechte Gunst erweisen...* Der Sommer ist da. Nun beginnt das Reisen. Man sehnt sich hinaus aus der Last und Hast der Alltäglichkeit. Der Körper braucht Erholung, die Seele Entspannung und neue Eindrücke aus der großen, weiten, schönen Gotteswelt, um dann frisch gestärkt wieder an die Arbeit zurückznkehrc n. Man möchte, daß alle, die mühselig sind, einmal so hinauskönnten. Viele können es leider nie und wir anderen meist auch nur einmal im Jahre. Und doch haben wir alle immer wieder Verlangen danach, ans der Welt des Alltags mit seinem ermüdenden Wesen hinaus- zuwanderu in eine reine, bessere Welt. Da hat Gott vor gesorgt und eine Wnndcrwclt voll reinster Luft, voll buntester Bilder, mit leuchtendem Licht und frische» Quellen aufgebaut, zu der wir wandern könne» ohne Geld und Zeitverlust und Unbequemlichkeit. Es ist die Wunder- weit der heiligen Schrift, zumal der Evangelien. „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und belaoe» seid, ich will euch erquicken" — so lockt er; „wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten" — so verspricht er. Hast du Rciseverlangen und mußt doch dahctmblciben — warm» sehnsüchtig i» die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so »ah! Gott will dir rechte Gunst erweisen, er lädt dich ein in seine Welt. Die Erholung der Sommerrcisc vergeht. In dieses er quickende Bad kannst du mühelos alle Tage tauch'» und täglich wieder herauskommc» »»d attferstehen als ein »euer Mensch. Schick das Herze da hinein! U. H. P. Rr. 5, der Amtlichen Kurliste von Bad Schandau vom 49. Juni verzeichnete in der Zeit vom 1. Mae bis 16. Juni 825» Kurgäste und 6064 Nachtsremde. — In den Saxonia-Lichtspielen Bad Schandau wird heule Sonnabend, Sonntag und Montag ein erstklassiger Film aus dem sonnigen Süden „Die Veilchen der Kaiserin", der Roman eines Blumenmädchens, mit der schönen spanischen Tragödin Raquel Meller in der Hauptrolle gegeben. Vorher geht eine Filmgroteske in zwei Akten „Scss als Reporter". — Sonnenwendfeicr des Sächsischen Bergsteiger-Bundes e. V. Dresden im Großen Dom. In der Nacht vom 20. zum 21. Juni .1925 begeht der Sächsische Vergsteigerbund im Großen Dom seine S o n ncnwendf e i e r. Dank dem Entgegenkommen der Sächsischen Staatsforstverwaltung ist es ihm möglich, das hei ligste und höchste Fest der Bergsteiger im Herzen der Berges welt, dort, wo jeder dem Puls>chlag der Natur und der Berge am nächsten ist, zu feiern. Negicrungsrat Doengcs hält die Feucrrede, die von Liedern der Gesangsableiluna des Bundes umrahmt wird. Nach der Feier treffen sich die Bergsteiger in der Schrammsteinbaude. — Teilnahme am Religionsunterricht. Aus eine Eingabe des Landesverbandes der christlichen Elternvereinc Sachsens wegen der Teilnahme am Religionsunterricht hat die Oberste Schulbehörde entschieden, das; Kinder ohne besondere nachträg liche Erklärung, ob sie am Moral- oder Religionsunterrichte teilnehmen wollen, dem Religionsunterrichte zuzuführen seien. — Fortbildungsschulgänge für Volksschullchrer. Das Mini sterium für Volksbildung beabsichtigt, auch in diesem Jahre eine Reihe von Fortbildungslehrgnngen für Volksschullehrer zu ver anstalten. In erster Linie sollen die Lehrgänge für Leibes übungen und für den Arbeitsunterricht fortgesetzt werden. Die Lehrgänge für Leibesübungen finden voraussichtlich wieder in Dresden, Leipzig, Ehemnitz und Plauen statt und zwar in der Zeit zwischen den großen Ferien und Michaelis. Auf jeden Auf sichtsbezirk kommen je nach der Zahl der in ihnen beschäftigten > Lehrkräfte 5 bis 8 Teilnehmer. Bei der Auswahl können zu- s nächst nur solche Lehrkräfte berücksichtigt werden, die schon im Turnunterricht tätig gewesen sind, sich in den Aufsichtsbczirkcn für Förderung des Schulturnens einzusetzem Gesuche um Zu lassung sind spätestens bis zum 30. Juni bei dem zuständigen Bezirksschulrat einzurcichen. Die ersten Anzeichen für eine Abwärtsentwicklung auf dem Arbeitsmarlt in Sachsen. Das Landesamt für Arbeitsver mittlung veröffentlicht über die Lage auf dem Arbcilsmarktc für die Zeit vom 7. bis 13. Juni 1925 folgenden Bericht: Die Besserung der Gesamtarbeitsmarktlagc machte in dieser Bcrichts- woche trotz der immer noch regen 'Nachfrage nach Arbeitskräften nur geringe Fortschritte. In einzelnen Bezirken ist bereits ein gewißer Stillstand in der Aufwärtsbcwegung fcstzustcllen und teilweise sogar eine leichte Verschlechterung cingetrctcn. Dieser Zustand erklärt sich nor allem daraus, das; einerseits die wäh rend der Pfingstwochc aushilfsweise beschäftigten Kräfte wieder zur Entlastung kamen, andererseits der Geldmangel weiter um sich greift und größere Betriebe der einzelnen Industriezweige zu Belriebscinschrünkungeu, wenn nicht zu Betriebsstillegungen zwingt. Bis jetzt war es jedoch nicht möglich, die sich meldenden Arbeitssuchende» zum großen Teil anderweit unterzubringen. Erster Sächsischer Jägertag. Am 19., 20. und 21. Septem ber findet in Dresden die erste Wiedersehcnsfeicr der ehemaligen Angehörigen der sächsischen Jägcrbalaillone Nr. 12 und 13 und deren Feld- und Ersatzformationcn statt: Rcscrvc-Jägcrbatl. 12, 13, 25». 26 und Radfahrerbatl. 4. Es ist geplant: >9. Sept.: Begrüßungsfeier und Kommers im Ausstcllungspalast. 20. Sept, vorm.: Weihe des Ehrenmales der Gciallenen seiner Fcldsormationen. Nachm.: Ball in der Ausstellung. 21. Sept.: Ausflug nach der Bastei, Marktfcst in Mehlen. Auskunft cr- leilt: Kamerad Beck, Drcsden-A., Wormser Str. 74. Spenden für das Ehrenmal werden erbeten auf das Postscheckkonto des Denkmal-Vereins Dresdner Jäger e. V., Konto Dresden Nr. 12 216. Damen-, Kinder, u. Backfisch-Konfektion S. Estlein k MmM Vilis Ws I Große« sortierte« Lager in § einfachen sowie hocheleganten » Kostümen, Mänteln, Kleidern, Blusen etc. Z* Prima Qualitäten, Vollkonfebtion Preise staunend billig! Ständiger Eingang von 'Neuheiten K Besichtigung erbeten! Kein Kaufzwang I Neustadt. Schneller Tod. Eine noch in rüstigen Jahren stehende Frau eines hiesigen Geschäftsmannes, die Besorgun gen machen wollte, wurde von einem leichten Unwohlsein beim Ankleiden befalle» und starb kurze Zeit darauf infolge Schlag anfalles. Zittau. Beim B l u m e » p f l ü ck c n abgestürzt. In Oybin stürzte die 17jährigc Else Müller aus Zittau beim Blu- mcnpfliicke» in der Nähe des Waldthcatcrs von einem Felsen ab nnd erlitt so schwere Verletzungen, das; sie in hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhäuse gebracht werden mußte. Spitzlunncrvdorf. Eine seltene Jagdbeute machte, wie die Zittauer Morgenzeitung meldet, der Jagdpächter, Guts besitzer Ernst Großer, der auf einem Grundstücke einen Rehbock erlegte, der anstatt Geweih eine außergewöhnliche große Perücke trug. Die Perücke Hal einen Umfang von 65 Zentimeter, vom Rande bis zur Mitte beträgt die Weite 15 Zentimeter und die Erhöhung hat eine Stärke von 5 Zentimeter Umfang. Die Lauscher sind ganz seitwärts gedrückt, das linke Auge ist ganz verdeckt und das rechte teilweile. Die Perücke reicht beinahe bis an den Wildfang. Sic hat die Form eines große» Blumenkohls und ist, einschließlich Kopf, 12 Pfund schwer. Dresden. R a u b ü b c r f a l l. Ein vorübergehend hier be schäftigter Vauhandwcrker ließ sich, in der Sonntagsnacht von drei jungen Männern und einer Frauensperson, mit denen er anläßlich des öffentlichen Tanzes im Gasthose zu Leuben zu- sammengekommen war, zu einer Autofahrt bereden. Auf der Suche nach dem Auto ins Freie gelangend, wurde er von de» Männern niedergeschlagen und seiner Barschaft beraubt. Die Beteiligte» wurde» in 3 Metallarbeitern und einer Arbeiterin aus Leuben nnd Lnnbegast ermittelt und festgenvmmem Chemnitz. E i n O p s e r d e r A r b e i t. Der 52jährige Hof arbeiter Uhlig wurde beim Abladen von 'Maschinenteilen im Hofe der Maichinenfabrik Germania von einem Lastfuhrwerk gegen einen Eisenbahnwagen so stark gedrückt, das; er in der folgenden Nacht seinen schweren Verletzungen erlag. Buchholz. Unerhörter Baumfrevel. An der Hin- denburgstraße sind von einem unbekannten Täter 58 Straßen- bänme fast ausschließlich Vogelbecrbäume — teils an- teils umgehackt worden. Der Rat der Stadt hat eine Belohnung von 300 <ll für die Ermittlung des Frevlers ausgesetzt. Rodewitsch. B e i m Henfahrcn ver n n g l ü ck t. Beim Heueinsahre» fiel der 77jährige Gutsbesitzer Gottlieb Schmal fuß vom vollbeladcnen Wagen. Er erlitt dabei einen Schädel- brnch, an dessen Folgen er verschied. Oschatz. Villige K i r s ch e n p a ch l. Hier wurden bei einer Verpachtung fiir eine Abteilung mit 200 Bäumen nur 1,50 M geboten. Riesa. G l ü ck i m U n g l ü ck. Im Stadtteil Gröba suhr ein Hjähriger Knabe beim Ausweichen vor einem Auto mit seinem Rade über den Fußweg hinweg in eine Schaufensterscheibe hin ein. Der Knabe kam mit geringfügigen Schnittwunden davon. Verein zum Schutze der Sächsischen Schweiz. In Dresden besteht seit dem Jahre 1910 der Verein zum Schutze der Sächsischen Schweiz, der sich die Aufgabe gestellt hat, die Naturschönhcilen des unter dem Namen „Sächsische Schweiz" bekannten Elbsandsteingebirges zu erhallen. Er kann aber seine Tätigkeit auch auf andere Teile des sächsischen Vaterlandes, insbesondere die Elbgelünde nnd die angrenzenden Landesteile, erstrecken. Seine Tätigkeit vor dem Kriege war in erster Linie darauf gerichtet, die drohende Gefahr einer Zerstörung der inter essanten Felsformationen in der Sächsischen Schweiz zu be kämpfen und eine Verödung der Berghänge des Elbtales zu verhüten. Durch den Ankauf einer Anzahl Sandsteinbrüche und Bepflanzung der kahlen Hänge und Halden ist dieses Ziel z. T. auch erreicht worden. Nach den langen Kriegs- nnd Nachkriegsjahren, in denen naturgemäß die Äereinstäligkeit zum Erliegen kam, beginnt mit dem Jahre 1924 gewissermaßen ein neuer Zeitabschnitt in der Vereinsgeschichte. Er läßt aber -leider nicht zu den Hoffnungen der Gründcrjahre berechtigen, denn die Mittel des Vereins sind durch die Jnflationswelle zusammcngeschrumpsi. Für die Ver wirklichung der Ziele will sich der Verein aber trotzdem wieder mit aller Krast einsetzen, vorausgesetzt, daß ihm dies durch den Eingang von Beiträgen usw. ermöglicht wird. Es ergeht deshalb an alle Naturfreunde und insbesondere an diejenigen, denen die Erhaltung unserer Sächsischen Schweiz am Herzen liegt, der Ruf, dem Vereine als Mitglied bcizn- trcten, oder auch sonst durch einmalige oder laufende Spende» die gemeinnützige Tätigkeit des Vereins zu unterstützen. Der Mindestbeitrag beträgt für Einzclmitglieder 3 M. jährlich, fiir körperschaftliche Mitglieder 20 M. jährlich, Anmeldungen werden an die Geschäftsstelle des Vereins, Dresden, Neues Rathaus, Zimmer 144, erbeten. Der Schatzmeister des Vereins, Geh. Kommerzienrat Arnhold, Waisenhausstraße, nimmt Zuwendun gen fiir den Verein gern entgegen. Eine Anfrage an die Negierung über die Aufwertung. Dresden, 20. Juni. Die Demokratische Landtagsfraktion hat im Landtag folgende Anfrage eingcbracht: Ist die Regierung bereit, Auskunft darüber zu geben, welche Haltung in ihrem Auftrage der sächsische Vertreter im Reichstage zu den die Aus Wertung betreffenden Gesetzentwürfen der Reichsregierung ein genommen hat nnd noch einnchmen wird? Wie haben sich zu diesen Gesetzentwürfen das sächsische Finanz-, Wirtschafts- und Justizministerium gestellt? Sächsischer Landtag Dresden, 20. Juni. Eine ausgedehnte Aussprache ent fesselte die Vorlage über die Gewährung eines Darlehens an de» Wasservcrsorgungsverband Talsperre Muldenberg, zu dem noch zwei Ansragen und ein kommunistischer Antrag Vorlagen. Letzterer wurde in Schlußberatung abgelehnt, während die Vor läge an den Ausschuß ging. Bei Kap. 53 des ordentlichen Staatshaushaltplancs, Finanzministerium, wurde das Gehalt des Finanzministers mit der knappe» Mehrheit von drei Stim men (33 gegen 30) gegen die der Dcutschnationalen, Links sozialistcn und Kommunisten genehmigt. Im übrigen wurde eine ganze Reihe anderer Etatlapitel erledigt. Dann beschwerte sich noch der Abg. Menke (Linkssoz.) dar über, daß die Negierung den Kirchgemeinden die Erhebung einer erhöhte» Gebühr für Begräbnisse Andersgläubiger auf kirch Uchen Friedhöfen gestatte, trotzdem der Landtag 1923 beschlossen Hahe, das; dies unzulässig sei. Vom Ministerialdirektor Dr. Woclcker wurde ihm erwidert, daß ein Gesetz, das die Er Hebung erhöhter Gebühren verbiete, nicht existiere. Abgg. Sie gert (Dtn.) und Hickmann (DVP.) erklärten, daß es sich gar nicht um Andersgläubige, sondern nur um Nichimitglieder der betreffenden Kirchgemeinden handle, von denen erhöhte Ge bühreu gefordert würden. Beim Kapitel Ministerium fiir Volksbildung stimmten die Kommunisten und Linkssozialisteu gegen das Gehalt des Volksbildungsministers. — Die nächste Sitzung findet Dienstag, den 23. Juni, nachm. 1 llhr, stall. Aus dem Eerichtssaal. t? Verurteilung des Abgeordneten Siewert. Der tommuni stische Landtagsabgeordnete Siewert wurde vom Chemnitzer Schöffengericht wegen Beleidigung der Polizei durch einen Ar titel im „Kämpfer" zu 300 Ul Geldstrafe evtl. 10 Tage» Gefäug nis verurteilt. 8 Ein neuer Rathenau Prozeß beginnt am 25. Juni vor dem S 1 a a l s g e i i ch l s h o s in Leipzig. Angcllagt sind der frühere Oberleutnant zur See Günther Brandt nnd der Fabrikant Johannes Küchenmeister aus Freiberg in Sachsen. Sie werden beschuldigt, seinerzeit das Auto, aus dem heraus Rathenau von Kern nnd Fischer erschossen worden ist, in Kenntnis des Zweckes zur Verfügung gestellt zn haben. Die beiden Angeklagten bestreite» aber, gewußt zu haben, zn welchem Zweck das Auto benutzt werden sollte. Die Anklage, die von Oberreichsanwalt Ebcrmahcr vertreten wird, lautet auf Beihilfe zum Mord. Brandt befindet sich seit Jahresfrist in Haft, während Küchenmeister, dem seinerzeit nach seiner Flucht freies Geleit zugesicherl worden war, sich in Freiheit befindet. Die Zahl der Zeugen beträgt etwa dreißig; es befinden sich darunter fast sämtliche Personen, die als am Rathenau-Mord beteiligt verurteilt worden sind. Die Ver handlungen, die vom Scnatspräsidcntcn Niedner geleitet werden, dürften drei bis vier Tage, vielleicht aber auch länger dauern. 8 Der Prozeß gegen den Massenmörder Angerstein In dem Prozeß gegen den Massenmörder Fritz Angcrst d i n ist ein Termin sür die Haupwerhandlung für den 16. Juli in Aus sicht genommen. Für die Verhandlung werden 170 Zeugen und Sachverständige geladen. Angerstein schreibt zurzeit scin- „E r' n u «r u n g e «" nieder. Wt!
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