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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 01.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18600501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18600501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-01
- Monat1860-05
- Jahr1860
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Großenhainer MtklhMmP- M Anzkigkblutt Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. IE SI. Dienstag, den 1. Mai Tagesnachrichten. Sachsen. II. MM. die Königinnen Amalie und Marie, sowie die Erzherzogin Sophie sind den 26. April von Sanssouci wieder in Dresden eingetroffen. Oesterreich. Die „Wiener Zeitung" veröffent licht folgende auf Bruck's Tod bezügliche That- sachen. Am 20. April Abends wurde Freiherr v. Bruck als Zeuge in dem v. Eynatten'schen Proceß vernommen. Diese Vernehmung gab An laß zu weiteren Erhebungen, welche seine Con- frontation mit anderen Zeugen und Mitbeschul digten in nächste Aussicht stellten. Unter diesen Umstanden erließ der Kaiser am 22. April an Herrn v. Bruck folgendes Handschreiben: „Ich versetze Sie auf Ihr Ansuchen in zeitlichen Ruhe stand und übertrage provisorisch die Leitung des Finanzministeriums dem Reichsrath v. Plener." Dieses Handschreiben wurde Herrn v. Bruck am 22. April Abends zugestellt. Am folgenden Mor gen wurde er blutend im Bette gefunden und gegen Abend erfolgte sein Tod. Der Befund über die Seetion ist bereits mitgetheilt; es ist indessen noch zu bemerken, daß die Aerzte den Magen be hufs einer chemischen Untersuchung zurückbehielten, da sich eine thalergroße Röthung an demselben zeigte, die man für die Wirkung eines Giftes hielt. Man vermuthet, daß Freiherr v. Bruck Nachts zuerst ein Narcoticum genommen und sich spater, als zu heftige Schmerzen eintraten, zur Beschleunigung der Wirkung die Schnittwunden beigebracht habe. Die Gerichtsarzte erklärten, daß v. Bruck in einem materiell begründeten Zu stande von Gemüthszerrüttung und Kleinmuth die Selbstentleibung unternommen. — Im Hafen von Peschiera werden Kanonenboote nach englischem Muster, mit je einem Geschütz armirt, erbaut. — Im Bekes-Csanader Comitat (Ungarn) haben bedeutende Ueberschwemmungen stattgefunden; in der Stadt Bekes sind circa 200 Häuser durch die Fluthen zerstört oder unbewohnbar gemacht worden. — In Laidach ist ein Fall von schaudererregender Grausamkeit bekannt geworden; ein 18- bis 19- jähriges Mädchen ist nämlich von den eigenen Eltern in einem dunkeln, engen Raume in der Mauer, einem sogenannten Speisebehälter, über vier Monate lang bei der kümmerlichsten Kost eingesperrt gehalten worden. Als die mit einem Vorlegeschloß verschlossene Thüre geöffnet wurde, drang erst -unausstehlicher'Gestank heraus; man fand das unglückliche Wsen zusammengekauert, fast nackt, auf einigen Kotzen und inmitten des nie beseitigten Unraths, in einem Geistes- und Leibeszustande, der wahrhaft erschütternd war. Die Grausamkeit der Eltern war sogar so weit gegangen, daß dieselben alle Oeffnungen an der Thüre gegen den Zutritt der frischen Luft und des Lichtes verwahrten. Die schlechte und sparsame Kost wurde ihr durch ein Fensterchen hineingereicht. Die gefühllosen Eltern sind in Untersuchung. Frankreich. Wie der „Sonst. Z." geschrieben wird, hat man in Paris ein Complot gegen das Leben des Kaisers Napoleon entdeckt. Die Ver schwörer, deren einige schon verhaftet sind, be absichtigten, während eines in dem prachtvollen Palast in den Champs Elysees stattsindenden Balles Bomben in den Palast zu werfen und im Wirr warr den Kaiser zu erdolchen. Italien. Das Municipium von Florenz hat dem Grafen Cavour das Ehrenbürgerrecht und den florentinischen Adel verliehen. — Die päpstliche Regierung hat 8000 Zelte bestellt, um die Trup pen in Observationslagern zu hatten und sie an den Felddienst und Strapazen zu gewöhnen. — Nach Berichten aus Neapel zogen sich die Auf ständischen in Sicilien, von den Truppen ver folgt, allenthalben zurück und setzten sich in Ca rini fest, woselbst sie umzingelt und beinahe voll ständig vernichtet worden sein sollen. Der Rest derselben soll sich unterworfen haben. Spanien. Nach einer Correspondenz der „Opi- nion nationale" wurden während des spanisch marokkanischen Feldzuges in die Hospitäler von Ceuta gebracht: 220 Offiziere, worunter 79 Cholerakranke, 68 andere Kranke und 73 Ver wundete; ferner 20,698 Unteroffiziere und Sol daten, worunter 10,722 Cholerakranke, 8296 an dere Kranke und nur 1680 Verwundete. Dänemark. Die Regierung fährt fort, in Schleswig die unzuverlässigen Beamten zu ent fernen und zu versetzen. In Rußland werden jetzt für 6 Millionen Rubel Scheidemünze aus Zinn geschlagen. König August -er Starke und der Schradenbauer. Erzählung von I. C. Deutrich. (Fortsetzung.) Hier erhob sich die Generalin, wankte auf Fried zu, umfaßte ihn und bat schmerzlich: „Nur einmal, mein Kind, nenne mich bei dem süßen Namen Mutter! Du sprachst denselben gegen mich niemals aus, und doch mag er so schön klingEÄnd so beseligend das Herz einer Mutter bewegen? Weißt Du , Linus, Du konntest wohl Papa- aber nicht Mutter sagen, als Dich diese Hünbe unbarm-
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