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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 20.02.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-02-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185002209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18500220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18500220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1850
- Monat1850-02
- Tag1850-02-20
- Monat1850-02
- Jahr1850
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Großenhainer Anterhaltungs- und AnjerLeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. Io. Mittwoch, den 20. Februar I8o0. TagesnachrichLen. Sachsen. Die 32. Sitzung der zweiten Kam mer bor ein buntes Gemisch von Privatsachen ohne Interesse dar; schließlich ward das Gesuch v Braun's um Genehmigung seines Austritts aus der Kammer vom II. März an gegen 3 Stimmen genehmigt, so daß für den 43. Bezirk eine Neuwahl zu ver anstalten sein wird. — Die 33. Sitzung begann mit der Beantwortung einer Interpellation des Vice- präsitenten Haberkorn, wenn und ob der Gesetz entwurf über die Reform der Medicinalverfassung zur Berathung der Kammern kommen werde. Mi nister v. Friesen glaubt, daß es kaum möglich sein wird, denselben noch der jetzigen Kammer vorzu legen. Der Schade davon ist wahrscheinlich auch nicht groß, vorzüglich wenn in Zukunft die Medi- cinalgefetze eben so mangelhaft gehandhabt werden sollen, wie es jetzt häufig der Fall ist. Der Haupt gegenstand der Verhandlung war die Berathung eines Berichts, die Steuerverordnungen vom 25. Mai und 14. Juli 1849 betreffend. Das Resultat der langen und langweiligen Debatte war die Annahme der der Regierung günstigen Ausschußanträge. — In der 27. Sitzung der ersten Kammer wurde die Zeit durch den Vortrag des Berichts des zur Be gutachtung der deutschen Verfaffungsangelegenhcit erwählten außerordentlichen Ausschusses in Anspruch genommen. Die Berathung darüber begann in der 28. Sitzung und ist jedenfalls die wichtigste des ganzen Landtages. Die Ansichten in der Kam mer sind sehr verschieden von einander. Joseph, Watzdorf und Gesinnungsgenossen beharren bei dem Frankfurter Verfassungsentwurf und wollen von einem andern nichrs wissen; v. Carlowitz, Küttner u. s. w. wollen das Festhalten am Drcikönigs- bündniß, da dieß noch das alleinige Mittel sei, eine Verfassung mit Volkshaus zu erlangen und der Rückkehr des Bundestages zu entgehen. Die Reden des Abgeordneten v. Carlowitz schienen den meisten Eindruck zu machen. Für die Regierung sprach Poppe. Was dieselbe aber eigentlich will, ist bis jetzt noch unbekannt, da über den Stand der Ver handlungen mit Oesterreich und den andern drei kleinen Königreichen den Kammern nichts vorgelegt worden ist. Die Fortsetzung der Debatte ward auf die 29. Sitzung verschoben, nachdem die Kammer noch den Antrag des Abgeordneten v. Carlowitz unterstützt hatte: die Kammer wolle zu Protokoll erklären, wie sie in der an die Volksvertretung gebrachten Vorlage der deutschen Verfassungsfrage zur bloßen Kenntnißnahme eine Mißachtung der verfassungsmäßigen Befugnisse der Kammern er kenne und gegen ein solches Verfahren Verwahrung cinlege. — Einer Correspondenz der „Deutschen Zeitung" zu Folge sind wegen der Maicreignisse über Kriegsreservisten und active Soldaten von den Kriegsgerichten 25 Todesurtheile gefällt und be stätigt worden. Es soll gewiß sein, daß das Kriegs- Ministerium entschlossen ist, wenn nicht alle, doch einen Theil der Sentenzen vollziehen zu lassen. — Der ehemalige Justizamtmann Jani zu Adorf ist bei seiner Ueberfahrt nach Amerika am Typhus nebst 15 andern Passagieren verstorben. Preußen. Der Verwaltungsrath hat die Er öffnung des Parlaments zu Erfurt auf den 20. März festgesetzt. — Den nordischen Cabineten sollen in neuester Zeit aus Frankreich fortgesetzt zur Vorsicht mahnende Nachrichten zugegangen sein. Darin mögen wohl die in aller Stille vorgenommenen Rüstungen ihren Grund haben. Rußland hat be kanntlich 200,000 Mann an der preußischen Grenze stehen, das preußische Heer kann in zwei bis vier Wochen fast auf eine halbe Million gebracht wer den; hierzu kommen die vom Kriegsminister gefor derten und von den Kammern bewilligten 20 Mil lionen Thaler. — In der Schweizer Angelegenheit hat sich nichts geändert. — Die Agitation gegen die von der zweiten Kammer genehmigte Einkom mensteuer ist im Steigen. Die erste Kammer wird jene Steuer wahrscheinlich verwerfen. — Die Mili tärconvention mit Braunschweig ist nun auf 15 Jahre abgeschlossen. Das braunschweigische Militär, zu sammen 5380 Mann, wird der in Magdeburg stationirtcn Division angeschloffen. Braunschweig er spart auf diese Art jährlich mehr als 5000 Thaler. — Die Verhältnisse zu Dänemark haben in der letzten Zeit einen feindlicheren Charakter angenommen. — Am 18. Februar war der Prinz von Preußen im „Russischen Hofe" zu Frankfurt in bedeutender Lebensgefahr. Früh halb 8 Uhr brach im Arbeits zimmer desselben durch einen überheizten Ofen Feuer aus und ergriff mit großer Schnelle das Meuble ment. In das angrenzende Schlafzimmer drang heftige Hitze und Rauch, wodurch der Prinz auf die Gefahr aufmerksam gemacht ward. Derselbe
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