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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 21.08.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-08-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185008211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18500821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18500821
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1850
- Monat1850-08
- Tag1850-08-21
- Monat1850-08
- Jahr1850
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Großenhainer Anterhaltungs- und Anreigeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. 67. Mittwoch, dm 21. August Tagesnachrichten. Sachsen. Die siebente Sitzung der ersten Kammer begann den 14. August Vormittags 11 Uhr. Dem Bürgermeister Koch in Leipzig, der nicht eintretcn will, wird nochmals ohne sein Verlangen 14 Tage Bedenkzeit gegeben; dann Berathung über die Verordnung vom 7. Mai, betreffend das Verfahren bei Störungen der öffent lichen Ruhe. Den 16. August Vormittags 10 Uhr Sitzung derselben Kammer und Fortsetzung obiger Berathung, welche mit Annahme des wenig ab geänderten Gesetzentwurfs endigte. — Die achte Sitzung der zweiten Kammer am 17. August be schäftigte sich mit einer Steuererhöhung, betreffend außerordentliche Zuschläge zur Stempelsteuer. Er höht werden sollten die Stempel bei dem Schriften- und Werthstempel, dem Spielkartenstempel, dagegen abgeschafft der Kalenderstempel. Die Kammer stimmte dem Regierungsentwurfe in Betreff der Erhöhung mit wenig Abänderungen bei, dagegen verwarf sie die Abschaffung des Kalenderstempels gegen nur 4 Stimmen. Eine gewöhnliche deutsche Spielkarte hat nun 5 Ngr., eine französische 10 Ngr. Stempel zu bezahlen. Der Abgeordnete Lehmann stellte zum Ueberfluß noch einen Antrag auf Einführung eines Zeitungs - und Journalstem- pels, der an eine Deputation verwiesen ward. — Die neunte Sitzung der ersten Kammer betraf die nachträgliche Zustimmung zu den Preßordonnanzen vom Juli vorigen Jahres bis zur Einführung eines definitiven Preßgesetzes. Gegen die Bestimmungen, daß die Kreisdirection und Polizeibehörden befugt sein sollen, nach ihrem Gutdünken ohne Richter- spruch, wie es in allen gebildeten Staaten bisher Sitte war, Journale zu verbieten, sprachen sich selbst auf diesem Landtage mehrere Stimmen aus, darunter vr Großmann, woraus ein höchst un- parlamentarisches Gezänk entstand, was denselben zu dem Ausruf veranlaßte: „Wir sind doch wahr lich nicht als bloße Jaherren hierhergckommen!" — Die geheimen Sitzungen bisher haben sich auf Be- rathungen bezogen, wie das Deficit von 1,800,000 Thalern auf die zweckmäßigste Art zu decken sei. — Die Erzherzoge Stephan und Albrecht von Oester reich sind in Pillnitz auf Besuch gewesen und haben einige Manöver mit angesehen. — Der König ist aus der Lausitz zurückgekehrt. — Das Ministerium hat die Mehrheit der Professoren der Universität Leipzig, welche sich an der Landtagswahl nicht be- theiligte, da sie von der Gesetzmäßigkeit dieses Land tages sich nicht überzeugen konnte und daher auch die Vollmacht des von der loyalen Minderheit ge wählten Or. Tuch nicht unterschreiben wollte, deß halb von der Mitgliedschaft im Senate suspendirt. — Die Leipziger Buchhändler haben 1000 Thaler nach Holstein gesendet. — Am 15. August Nachmittags schlug der Blitz auf dem Rittergute Cassabra bei Oschatz ein, in Folge dessen der Schafstall, die Schäferwohnung und eine Scheune abbrannten; mehr als 600 Stück größtenthells ausgezeichneter Schafe, 2 Kühe, 5 Schweine und 3 Schafhunde, sowie über 100 Fuder Klee und Wiesenheu, Erb sen und Wicken wurden dadurch ein Raub der Flammen. Dasselbe Gewitter schlug auch in Groß- steinbcrg ein und töttete einen Mann, der sich eben zum Abschluß des Gutshandels in der Wohnstube des Besitzers befand. — Eine Gesellschaft von etwa 70 Einwohnern aus Großschönau und benachbarten Ortschaften verließ am 11. August die Heimath, um nach Valdivia- in dem südamerikanischen Staate Chile auszuwandern. Baiern. Die deutschkatholischen Versammlungen sind verboten auf Grund von §. 19 des Vereins- gesetzcs: „Jede Polizeistelle ist befugt, Vereine zu schließen, wenn dieselben die religiösen, sittlichen, gesellschaftlichen Grundlagen des Staates zu unter graben drohen." Baden. Zu den preußischen Obscrvationscorps bei Kreuznach uud Wetzlar sind noch verschiedene Truppencorps im Anmarsch. Baiern will dagegen ein Corps in Rheinbaiern, hart an der Grenze von Hessen und Preußen, vereint mit Würtem- berg aufstellen. — In Rastatt sind 375 Centner Pulver für die preußische Besatzung eingetroffen. — In Mannheim ward das Blauemontagmachen den Gesellen und Lehrlingen bei Gefängniß und Aus weisung, den Meistern, dasselbe zu dulden, bei 5 — 25 Gulden Geldstrafe verboten. Nassau. Die Zahl der größtenthells dem alten Adel Frankreichs angehörigen Legitimisten war in Wiesbaden schon auf 200 gestiegen. Der Congreß hat zum Gegenstand die Bestimmung des Verhal tens der Partei, um die alte Bourbonenlinie wie der auf den Thron Frankreichs zu bringen. An- wesend ist auch der alte Bediente Louis XVI-,
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