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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193408223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-22
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1934
- Autor
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Der Fyhk«r -uf -em O-ers-lL-er-. vß^htesgade«, 32. Aug. Reichskanzler Adolf Hitler traf gestern auf dem ybersalzberg ein. Bevölkerung und Sommer gäste de» Berchtesgadener Lande» hatten stch zu vielen Tau senden eingesunden und begrüßten den Führer begeistert. Be reits bet seiner Ankunft wurde er am Untersalzberg durch Böllerschüsse empfangen. Abends veranstaltete die Berchtes- gadener Neujahrs- und Weihnachtsschützengilde auf dem Ober- salzberg vor Haus Wachenfeld zu Ehren des Führers ein Schießen. Tausendfach hallte das Echo der Schüsse durch di« Tä^r des Berchtesgadener Landes. Anschließend ließ stch der Führer vor seinem Haus di« Schützen einzeln vorstellen, dankte ihn?n und lud sie zu einem Glas Bier in ein nahe gelegenes Gasthaus ein. Berchtesgaden, 22. Aug, Der Lhff des Stabe, der SA„ Lutz«, Weilt Zt, auf dM ybers-lzberg zu Besprechun gen «ff dem Führer, Heute sind auch der Stellvertreter d«s Führers, Heß, Reichsleiter Bormann «nd der Reich», führe, de, SS., Himmler, aus dem Obersalzberg einge- troffen. E G * Präsidialkanzlei. Berlin, 82. Ang. Auf Anordnung de« Führer» und Reichskanzler« hat da» bisherig« „Büro de« Reichspräsidenten* die Bezeichnung „Präsidialkanzlei* erhalte«. Die dem Büro ve» Reichspräsidenten bisher obliegenden Aufgaben bleiben ««verändert. Der „Selvftmyr-versqch" Dr. Rinlelens. Die Darstellnng der Dundeskommissar» für Heimatdienst. Bien, 21. Aug. Das Bundeskommissariat für Heimatdienst wendet sich gegen die Gerüchte von einem Mordversuch an Dr. Rintelen und gibt folgende Darstellung der Vor- gänge: Rintelen wurde am 25. Juli nachmittags angewiesen, sich in den Räumen des Landesverteidigungsministeriums zur Verfügung zu halten. Am 26. Juli gegen 1 llhr früh erschienen im Landesverteidigungsministerium zwei Kriminalbeamte, die den Auftrag hatten, Dr. Rintelen zur Vernehmung vorzu- führen. Die Kriminalbeamten wurden von einem hohen Offizier empfangen. Nachdem sie Meldung. erstattet hatten, verließ der Offizier den Raum. Die Kriminalbeamten blieben in der Nähe der Tür zu dem verschlossenen Nebenraum. Nach zwei Minuten hörten sie aus dem Nebenraum einen Schuß. Sie drangen sofort ein und fanden Dr. Rintelen im Sessel vor dem Schreibtisch sitzend. Cr war an der linken Brustseite ver wundet. Auf dem Tisch lag eine Pistole, mit der stch Dr. Mintele« angeschossen hatte. Dr. Rintelen war vollkommen bei Sinnen. Einer der Kriminalbeamten rief: „Herr Minister, was «iachen Sie?* worauf Dr. Rintelen antwortete: „Weil man mich so behandelt.* Er übergab den Kriminalbeamten zwei Zettel mit einem Abschiedsbrief an seine Angehörigen. * DK UrkNslMine k Oeskesresch. »raD^ LI, Aua. Her Mslitärgerlchtshof verurteilte de« Dundesbeamten Austs Hail zu vier Jahren und den Rechts anwalt Dr. Rudplf Hawlicek zu einem Jahr schweren Kerkers. Beide waren beschuldigt, im Zusammenhang mit den Ereig nissen am 25. Juli in ein Postamt gewaltsam eingedrungen HU sein. — In Linz wurden der 20jährige Kaminfegergehilfe Bojanowski und der 40jährige Geschäftsführer Hüplinger unter )er Anklage, ass Rädelsführer an den Aufstandshandlungen beteiligt zu sein, zp sL, bzw. acht Jahren schweren Kerkers »erurteilt. — Im Prozeß gegen die Aufständischen vom knnstal wurde gestern das Zeugenverhör durchgeführt. Me Zeugen berichteten ausführlich über die schweren Zusam- nenstöße. Als letzter Zeuge wprde Prin-Franz zu S ch a ü «i b u r g - L i p p e vorgefuhrt, der unser de«: Verdacht, nit dem Aufstand sympathisiert zu haben, in Hast ist. Er gab m, den Kämpf mit einem Feldstecher beobachtet zu haben und -rklärte, auf seinen Eid nehmen zu wolle«, daß die Behaup- :ung, die Ausrührer hätten «ach der Entwaffnung der Re- gierungstruppen auf diese geschossen, unrichtig sei. — In Klagenfurt wurde Veit Hüber, Bauer in St. Andrä, wegen Hochverrats zu 20 Jahren schweren Kerkers verurteilt. * Der Führer -es Lan-dun-es kn Saft. Wien, 21. Aug. In Gaspoltshofen sind der frühere Mini ster Bachinger, der Führer des österreichischen Landbundes, der Ingenieur Pamperl und der Redakteur Itzinger von der Welser Bquernbundzeitpng in Polizeigewahrsam genommen worden. Die Verhaftung Bachinqcrs hat überall in Oester reich großes Aufsehen erregt. Pqchingers Sohn, der im Iung- Landbund eine führend« Rolle spielte, soll gleichfalls, und zwar wegen ngt.-soz. Betätigung, in Haft genommen worden sein. „Dun-esftaa? Oesterreich," Berlin, 21. Aug. Die österreichische Regierung hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß durch die am 1. Juli dieses Jahres in Kraft getreten« neue österreichische Verfassung die bisherige Bezeichnung „Republik Oesterreich* durch die Be zeichnung „Puy-e-staat Oesterreich* zu Ersetzen sei. Di« italteuische« Manöver. Mailand, 21. Aug. A« den italienische« Manöver« nimmt auch eine deutsche Militarmissio« teil. Außer dem Militär- ättache in Rom, Generalmajor Fischer, sind Generalleutnant List, der Kommändepr der 4. Division in Dresden, Oherst von Wietersheim unp Oberst pon Schwedler güs dem Reichswehr- Ministerium, sowie Major Iu«geblodt als Dolmetscher an- wesend. Bei den Manöver« geht es um das Problem, ob es möglich ist, dem Gegner eine« Bewegungskrieg auf-uzwingen. «attowttz, 21. Aug. Die letzte Nummer dry soz. „Polks- Willen* ist wegen unflätiger Angriffe auf das deutsche Staats- oberhaupt beschlagnahmt morden. Dublin, 22. Aug. 3n der Grafschaft Limmerick (Irland) wurden gestern von regierungsfeindlicher Seife wiederum zahl reiche Sabotageakte perübt. — der Minister für Finan zen erklärte, die Derantwortuchkeit für die Unruhen in Tork hätten der ehemalige Präsident des Freistaates, Eosgrave, und SAM«! Y'KM zu tragen Die Strafen im neuen Skrafgefetz-nch. Giftbecher für -e« z«ch Lode Perurkeftten? Die Aech»»ng ek» fchmerfte Shrenfkrafe Unerhörte Strafen für Memelländer. Kowno, 21. Aug. Don der Appellationskammer i« Kowno wurden vier Memelländer abgeurteilt. Es erhielten der 26jähr. Fleischer Rose 1)4 Jahre Zuchthaus wegen Beschimpfung der litauischen Nation, der Landwirt Klosche 6 Monate Ge- fängnis, der Sägewerksarbsiter Piper 3 Monate Gefängnis und der Grenzpolizeibeamte Slaszer 2 Monate Gefängnis' wegen Verhöhnung des litauischen Volkes und Singens nätio- nalsoz. Lieder. Derfügltng -es Stellvertreters -es Führers über Beschwer-en. Bersin, 22. Aug. Der Stellvertreter des Führers, Ru dolf H e ß, hat folgende V erfügüng erlassen: Aus Zuschriften geht immer wieder hervor, daß sich Parteigenossen mit Beschwerden über innere Par te i gan g e l e g e n h e i t e n und über Führer der Pqrfei an staatliche u«d andere Stellen bzw. an Partei- und Richtparteigenossen wenden. Ganz abgesehen davon, daß dadurch eine Verzögerung in der Behandlung eintritt, muß ich ein solches Verfahren als Mangel an Vertrauen und al» Disziplinlosigkeit gegenüber den vom Führer eingesetzten Unterführern der Bewegung betrachten. Zuständig zur Entgegennahme und Bearbeitung von Beschwer- den der bezeichneten Art sind einzig und allein die Dienst- stelle« der NSDAP, undihre Leiter, die mir für Sauberkeit und Gerechtigkeit in der Be- wegung verantwortlich sind und jede mündlich oder schriftlich vargebrachte Beschwerde «nter Zuziehung des Beschwerdeführers zu prüfen oder prüfen zu lassen haben. Darüber hinaus stehf jedem Parteigenossen aufgrund meiner verschiedene« Verlautbarungen der Weg' der Beschwerde an den Fphrer oder m t ch o f f« n, den er nach Möglichkeit nur dan« beschssiten soll, wenn von unteren Dienststellen der Partei — also Ortsgruppe«-, Kreis- oher Gauleitung — eine Bereinigung seiner Beschwerden nicht erfolgt ist. Jeden Partei- genösse« aber, he« sich in Zukunft noch i« Dipgen der Partei beschwerdefuhrend an außerhalb stehend, staatliche ober andere Stelle« bez«. deren Leiter wendet, werde ich künftig rücksichts los an» der Partei ausjchsiehen. Ich erwarte im übrigen von edem Parteigenosse«, daß »r ggnz allein voll ver antwortlich für ein von ihm unterschriebenes Beschwerdeschrei, ben fühlt und seine« Namen nicht für Sammelunterschriften, die als Meyf-rei anzüsehe« sind, hergibt, Göring über -eu Erfolg -es 1», Aoguft. In einer Unterredung mit einem Schriftleiter äußerte sich Wi«isterprästd«>»t Göring über de« Ausgang der Volks abstimmung. „D«r Ministerpräsident*, so heißt e» einleitend, „hat die Folgen des Autounfalles gut überstanden. Seine Worte waren pon dem sprühenden Geist und der Energie getragen, die das Volk an dem ersten Mitkämpfer des Führers liebt und achtet, und die seine Feinde mit Recht fürchten*. „Dieses Ergebnis*, so erklärte Göring, „ist für uns nicht überraschend gekommen. Auch die Welt wird, wenn sie ehrlich sein will, bekennen müssen, wie tief Adolf Hitler im Herzen aller Deutschen verwurzelt ist und wie unzertrennlich sein Name und seine Persönlichkeit auf alle Zeiten mit dem deut- schen Schicksal verknüpft sind. Welcher Staatsmann, welches Staatsoberhaupt der Welt kann sich der Tatsache rümen, das ganze Polk aus freiem Willen in einer Einmütigkeit hinter sich zu wissen, die tatsächlich in der Weltgeschichte ohne Beispiel ist. Wie kleinmütig müssen sich demgegenüber die 10 v. H. Neinsager Vorkommen, die sich aus irgend welchen Gründen außerhalb der Volksgemeinschaft gestellt haben. Genau so enttäuscht werden aber auch jene böswilligen Betrachter Deutschlands im Ausland werden, die glauben, an diese 10 v. H. irgendwelche Hoffnungen knüpfen zu können. Sie Wöge« versichert sei», daß wir die Entwicklung keine« Augenblick mit irgendwecher Sorge oder Unruhe betrachte«. Selbstverständlich werden wir den Gründen mit aller Genauigkeit nachgehen, dis jene 10 v. H. unseres Volkes veranlaßt haben, am 19. August ablehnend zu stimmen. Im übrigen ist unsere Einstellung aber die folgende: Die Nein-Sager sind zunächst wohl in den Schichten zu suchen, die sich nicht verstanden fühle« und die sich aus lieber« gangsmaßnähmen, die hart aber gerecht sind, ihr Gesamturteil bilden zu müssen glauben. Alle jene werden sich eines Tages selbst an die Brust schlagen und ihren Irrtum einsehen, über zeugt durch dje Leistung und den endgültigen Erfolg der Re, gierung. Einen nicht geringen Prozentsatz der Nein-Stimmen werden weiter diejenigen Personen stellen, die zwar genau erkannt haben, welche großen Ziele der Nationalsozialismus verfolgt, die jedoch aus eigensüchtigen Gründe» andere Ziele verfolgen als wir^ Diese Kreise der Bevölkerung werden sich eines Tages ebenfalls eines Besseren belehren lassen müssen, oder aber sie werden aus Altersschwäche von der Bildfläche verschwinden. Die dritte Gruppe bildet die zahlenmäßig geringe Schicht, die einfach unbelehrbar oder gar böswillig ist. Solche Leute gibt es immer und überall in der Welt, sie sind wahrlich keine Besonderheit des nationalsozialistischen Deutschland, wir werden sie nicht dafür bestrafen, daß sie mit nein gestimmt habe«. Sie mögen es sich aber gesagt sein lassen, daß wir es auf keine« Fall dulden werden, we«« sie mit ihrer ablehnen den Haltung gegenüber der Sfaatsführung irge«dwie und irgendwann im Volke Propaganda treiben und wir werde« mit eiserner Faust zuschlagen, wenn sie stch zu verbrecherischen Handlungen Hinreißen lasse«, die die Sicherheit und Ordnung im Staase bedrohen. Gewiß werde« bei der einen oder anderen Frage des öffentlichen Lebens immer verschiede«« Anschauungen möglich f sei«, Niemandes wird dhs Recht bestritte«, uüter de« großen, allein voi«'Fphrer bestimmte« Gesichtspunkte« nach seinem Geiste zu arbeiten. Wir wünschen auch offene «nd ehrliche Kritik bei all den schwierigen Problemen, die der Neuaufbau unseres Staates stellt. Kritik aber darf nur der aussprechen, der bereit und in der Lage ist, Besseres zu leisten und diese Fähigkeit bewiesen hat. Und die Kritik findet ihre Grenze an den iebenswichtigen große« Fragen der Nation, die allein der Führer regelt. Bor unserem Führer Adolf Hitler schweigt alle Kritik. Wenn der Führer ruft und befiehlt, dann Alt jederman« bedingungslos zu folgen und zu gehorchen, wer immer er auch sei. Der Führer hat allen Deutschen feine Hand hingestreckt und den heißen Willen zur Versöhnung in seinem Aufruf vom 20. August erneut ausgesprochen. Ich weiß, daß dieses große Ziel in kurzer Zeit erreicht ist. Ein besonders erfreuliches Anzeichen hierfür bietet meines Erachtens die Tatsache, daß das Wahlergebnis gezeigt hat, wie unerschütterlich gerade unsere deutsche Arbeiterschaft treu zu Adolf Hitler steht. 90 v. H. des deutschen Volkes haben sich stolz zum Führer des Reiches bekannt, sie geben dem Führer'die Kraft, das Deutsche Reich zum Aufstieg zu führen. Sie werden mit uns darüber wachen, daß sein Werk gelingt. In wenigen Jahren wird dann das ganze Volk wie ein einziger Mann iü gläubiger Gefolgschaft zu Adolf Hitler stehen! Dara« zu arbeiten, ist unsere größte und schönste Aufgabe.* Pari», 21. Aug. Räch einer Meldung aus Cartagena (Spanien) soll unfet der Besatzung der dort por Anker liegen- den spanischen Flotte ei« Meutrxei versuch erfolgt sein. Die Pofi-ei soll 28 Verhaftungen vorgenomme« und eine rote Fahne sowie kommunistisches Propagandamaterial beschlag, nahmt haben. Ueber die Regelung der Strafe« im künftigen Strafgesetz, buch wird folgende» bekannt: An der Spitze des Strafensystems des künftigen Straf gesetzbuches wird die Toderstrafe stehen. Don einer Differen zierung der Todesstrafe hat die Strafrechtskommission abge sehen. Das Erschieße» soll dem Militärstrafrecht, dem Kriegs, recht und dem Äusnahmerecht Vorbehalten bleiben, und als Regelform wie im geltenden Recht die Enthauptung vorgesehen werden. Per Erwägung wert sei die Frage, ob dem zum Tode Verurteilten durch Trinken «ine» Giftbecher« und, in Aus- nahmefällen, durch Bereitstellung einer Schußwaffe die Mög lichkeit gegeben werden solle, die Strafe an sich seihst zu voll ziehen. Allerdings könne diese Art der Vollstreckung keines wegs apen Verurteilten gestqttet werden. Bei den Freiheitsstrafen werde fpr die Festungshaft im künftigen Streckgesetzbuch kqum mehr Na«m sein. Ein national, sozialistisches Strafrecht werde dem Ueberzeugungsverbrecher eine besondere Behandlung kaum mehr einräumen. Dagegen werde an der Zuchthausstrafe pnd Gefängnisstrafe sowie an der Hast festzuhalten sein, wobei jedoch der Charakter dieser Strafen i« vielfacher Hinsicht geändert werde« müsse. Vor allem werde der Charakter -er HMst »«gebildet werden müssen, die im geltenden Recht eine Verlegenheitsstrafe sei. Dy das künftige Strafgesetzbuch das Gebiet der llebertretungen pes bisherigen Rechts ausscheiden werde, stehe die Haft für Fälle zur V«. fügung, die bisher als Vergehe« behandelt wurden, Dynach werde die Haft vor allem fpr die große Mehrzahl der aus Fahrlässigkeit begangenen Straftaten vorzusehen sein. Ihre Höchstdauer werde daher auf zwei, vielleicht sogar drei Jahre zu bemessen sein. Bei Zuchthaus und Gefängnis zielen Pix Aenderungs, wünsche insbesondere auf einen schärfere« Vollzug und eine stärkere Differenzierung hin. Me Verschärfung des Vollzugs könne im Verwaltungswege erreicht werden. Darüber hinaus müsse das Gesetz dem Richter die Möglichkeit geben, noch be sondere Strafverschärfungen im Einzelfall vorzusehen. Beson- ders geboten sei ein verschärfter Vollzug der kurze« Freiheits- strafen. Die Strafrechtskommission habe erwogen, die in Kom bination yller Verschärfungen verhängte Zuchthausstrafe zu einer besonderen Strafart aüszugestalten, die man Turm oder Kerker nennen könnte. Sie habe aber davon abgesehen, weil sich feinere Unterscheidungen in der Praxis nur allzu leicht verwischen. Die Kommission habe ferner die Einführung einer weiteren Freiheitsstrafe, der Zwangsarbeit oder Fron, erwogen. Die kriminalpolitische Zweckmäßigkeit einer derartigen Strafe sei jedoch eher zu verneinen. Dagegen wird die Zwangsarbeit im Freien als eine Form des Vollzuges der Zuchthausstrafe empfohlen. Von der Einführung der Prügelstrafe hat die Kommission abgesehen. Besondere Bedeutung wird im künftigen Strafrecht den Ehrenstrafen -ukommen. Künftig werde die Unterscheidung zwischen Zuchthaus und Gefängnis gerade darin gefunden werden müssen, daß mit der Zuchthausstrafe Ehrverlust zwangs läufig eintrrtt, Für die schwersten Straftaten werde aber noch eine besondere Ehrenstrafe zu schaffen sein, welche die Rückkehr in eine ehrenvolle Rechtsstellung ausschließt: die Aechtuag. Sie bedeutet den Ehrentod. . Als tzsrmSgeu-strpfe »erde zunächst die Einziehung des Mamsen Vermöge«« vorKsehen mG dann die Seihstrafe z« regeln sein. Die Geldstrafe soll künftig weit sparsamer als bisher angedroht und verwendet werden. Innerhalb ihres Anwendungsbereichs soll der Grundsatz der Gleichheit des Leidens für arm und reich durchgeführt werden. Pie Geld strafe muß in Beziehung gesetzt werden zur Leistungsfähigkeit des Täters; als Maßstab wird das durchschnittliche Tages? einkommen des Täters anzunehmen sein. Die Kommission hat davon abgesehen, die Wiedereinführung des Prangers zu emp fehlen. Dagegen soll, gleichsam als symbolischer Pranger, die öffentliche Bekanntmachung Verwertung finden, die künftig dem Richter allgemein zur Verfügung zu stellen sein wird. Dieses Strafensystem wird ergänzt durch ein System von sichernden «nd bessernden Maßnahmen. Perlin, 22. Aug. Die Milwaukee America« Legion Band, die amerikanische Frontkämpferkapelle, spielte gestern abend im Sportpalast ein Konzert, das im Zeichen der Verbundenheit des amerikanischen und deutschen Soldatentum» und der deutsch-amerikanischen Freundschaft stand. Generalmajor Mittler vom Kyffhäuserbund wies auf Pie geschichtlich« Tradition -wische« Deutschland und Amerika aus der Zeit des ersten Präsidenten George Washington hin. Er bat die Gäste, in der Heimgt aufklärend zu wirsen, Anschließend dankte der Fphrer der amerikanischen Kapelle, Oberst Walker, für de« herzliche« Empfang. Er brachte die Achtung und Liebe des amerikanische« Volkes -um deutschen Volte -um Ausdruck. Das Konzert der Amerikaner begann mit dem Deutschlandlied und dem Horst-Wessel-Lied. Stockholm, 21. Aug. Die Regierung hat den deutschen Vorschlag, das Roichsmärksondsrfonto der schwedischen Reichs« bank bei der deutschen Reichsbank auf zwei Millionen RM. -« beschränken, angenommen, M«sta, 21. Apa. Der britische Gouverneur hat die malte« sische Spräche zur Amtssprache in den Gerichten anstelle der bisher gebräuchlichen italienischen Sprache erklärt, da die meisten Prozeßteilnehmer der italienische« Sprache nicht mäch tig seien
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