Großenhainer Rnterhlükmgs- und Anjeigeblatt. Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starre — 88. Sonnabend, den 1. November ' Erinnerung. Alle Diejenigen, welche der ergangenen Aufforderung ungeachtet ' zahlbar gewe enen Gewerbe- und Personalsteuern noch nicht abgefuh t hab°n werden hier durch nochmals erinnert, die Einzahlung nun ungesäumt und der nächsten acht Tage zu leisten, widrigenfalls man zu weitern Maßregeln zu verschrei g )g l - Hain, am 29. October 1851. Der Stadtralh daselbst. Hofmann, Brgrmstr. Aufforderung . zu Einzahlung der Grundsteuern auf den vierten -ernnn 1oi)1. Die auf den vierten Termin zahlbaren Grundsteuer» nach zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit sind von den betreffenden Steuerpflichtigen innerhalb der nächsten 14 Tage und spätestens bis zum 14- November dieses Jahres „ . , - „ an die hiesige Stadt-Steuer-Einnahme bestimmt abzusühren, da im Unterlassungsfälle gegen die Säumigen nach gesetzlicher Vorschrift verfahren werden muß. Hain, am 30. October 1851. Der Stadtrath daselbst. Hofmann, Brgrmstr. Tagesnachrichten. Sachsen. Freiligrath's „Neue politische sociale Gedichte" 2. Heft (Düsseldorf 1851) sind in Sach sen verboten worden. — In Pirna hat man nach dem Beispiele Dresdens beschlossen, die Brottaxe abzuschaffen und dafür allwöchentlich die Namen derjenigen drei Bäcker bekannt zu machen, welche die billigsten Preise gestellt haben. — In Meißen siel der Schieferdecker Streubel vom Eapellthurmc der Domkirche und starb Stunde darauf. — Nach der „Sachsenzeitung" ist nach Aufhebung der Grundrechte die Regierung auch ihrer Verpflichtung zur Entschädigung der ehemaligen Jagdberechligten aus der Staatscasse, welche der vorige Landtag beschlossen habe, überhoben; das Interesse des Staats erfordere es, daß die Entschädigungen von denen bezahlt würden, welche das Jagdrecht erhalten hät ten, den Bauern. — Das neueste Stück der Gesetz sammlung enthält das wichtige Gesetz, wodurch im ganzen Lande das Buttcrgewicht für die Kanne auf 2 Pfund festgesetzt wird. — In der Schenke zu Lehndorf bei Bischofswerda fand vorigen Sonn tag eine solche Schlägerei statt, daß ein beurlaubter Soldat dabei um das Leben kam. — Von Leipzig nach Weißenfels ist der Bau einer Eisenbahn be schlossen. Preussen. Man spricht von einer zwischen dem preußischen und dem hannoverschen Cabinet ein- getreienen Spannung, die wegen der preußischen Abstimmung in der hannoverschen Verfassungsange legenheit zu Frankfurt entstanden sein soll. — Das Consistorium der Provinz Brandenburg hat seine Wachsamkeit jetzt auf die Schreibbücherumschläge der Kinder gerichtet und alle revolutionären Bilder ver boten, um eine von dem Gift der Revolution freie Generation für die Zukunft heranzuziehen. Die Geistlichen und Schullehrer haben strenge Ordre erhalten, diesen löblichen Zweck zu fördern. — Aus Posen und vom Rheine berichtet man, daß an die Landwehr des ersten und zweiten Aufgebots die Ordre erlassen worden sei, daß ein jeder ein zelne Wehrmann sich in seinen häuslichen wie son stigen Verhältnissen bis zum 1. Novbr. d. I. so einrichte und Alles ordne, daß, wenn er schon am 2. Novbr. die Einberufungsordre erhalte, er sofort und ohne Hinderniß zu seinem Sammelplätze ab gehen und eintrcten könne. Zugleich ist ihnen be fohlen, im Fall einer Einberufung oder Mobil machung sich nicht wie früher nach den Kreisstädten, wo der Landwehrstamm sich befindet, sondern gleich direct nach den in der Ordre namhaft gemachten Hauptsammelplätzen zu begeben. — Den Kam mern soll eine Erhöhung der Ausgaben für das