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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194102218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19410221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19410221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-02
- Tag1941-02-21
- Monat1941-02
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.02.1941
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Mi ff«-,/-« KWlWer MWM Nr. 44 I Freitag, den 2l. Februar 1941 °"^ »SNKiSW Jahrg. 94 Luftangriffe gegen Geleftzüge. Drei -andelsschiffe mit 118VV BRT. versenkt, vier grotze Schiffe schwer beschädigt. Bombe« ans britische -Lfe« und Dockanlagen. Verlin, 21. Febr. Das Oberkommando derWehr. macht gibt bekannt: Bei Angriffen gegen feindliche Selelt- züge im Seegebiet «m England versenkte di« Luftwaffe drei Handelsschiffe mit zusammen 11500 BRT. und be. schädigte vier größere Schiffe schwer. Der Feind verlor im Lnftkampfbel Dover zwei Jagdflugzeug« vom Muster Spitfire. In der Nacht zum 21. Februar richtete» sich erfolg, »eich« Bombenangriff, gegen Hafen, und Dock- anlagen im Themsegeblet und am Bristolkanal. Ein Hafen an der Westküste wnrde vermint. Im Mittelmeerrannr griffen deutsche Kampf, flugzeuge britische Truppenansammlungen bei El Breda und einen Hafen in Libyen wirkungsvoll an. Der Feind warf in der letzten Nacht an einer Stelle i« besetzten Gebiet Bomben, ohne Schaden anzurichten. Hauptangriffsziel eine Stadt l« Güdwa*es. Nach Meldungen aus Loudon, die in Neuyork eingetroffen find, hat die deutsche Luftwaffe am Donnerstag abend und in der Nacht zum heutigen Freitag London sowie Städte im Westen, Südwesten und Südosten Englands und in Südwale» angegriffen. Eine Küsten st adt in Süd- wale» war da» Hauptziel. Der Londoner Nachrichtendienst gibt dazu bekannt, über einer „gewisse« Stadt" in Südwales sei eine beträchtliche Zahl von Spreng- und Brandbomben abgeworfen worden, wodurch Sachschäden entstanden seien. * Versenkt. .. Nach einer Reutermeldung bedauert die britische Admi ralität Mitteilen zu müssen, daß das bewaffnete Handelsschiff „Crispin" versenkt worden ist. Die nächsten Angehörigen der Opfer seien benachrichtigt. Das Handelsschiff war 5051 BRT. groß und erst 1935 gebaut worden. 14 feindliche Flugzeuge abgefchoffe«. Rom, 21. Febr. Im Wehrmachtsbericht von heute heißt es: An der griechischen Front keine Ereignisse von beson derer Bedeutung. Unsere Jäger schossen im Kampf mit zahlenmäßig überlegenen Verbänden von Gloster- und PJL.. Flugzeugen zwölffeindliche Flugzeuge ab. Eine» unserer Flugzeuge wurde abgeschossen, zwei weitere sind mit Toten und Verwundeten an Bord zurückgekehrt. In Nordafrika haben unsere Flugzeuge feindliche Stellungen bombardaert und im Gebiet von Kufra Stellungen bombardiert. In der Nacht des 20. Februar haben deutsche Flugzeuge den Stützpunkt Benghasi, Flugplätze und Artilleriestellungen des Feindes angegriffen. In Ostasrika dauert im unteren Iva-Gebiet die Schlacht auf beiden Seiten des Flusses an. In den heutigen Morgenstunden haben feindliche Flug zeuge Catania überflogen und einige Bomben abgeworfen, durch die sechs Personen verletzt wurden. Zwei feind liche Flugzeuge wurden von unserer Luftabwehr ab geschossen. Der Guezkanal «och immer gesperrt. Ankara, 20. Febr. Ueber die von der deutschen Luftwaffe im Suezkanal verursachten Schäden berichtet die in Kairo erscheinende Zeitung „Al Ahram", daß es immer noch nicht gelungen ist, die dort versenkten Schiffe zu heben. Augenzeugen, die aus Port Said in Kairo eintrafen, teilen mit, daß seit dem 5. Februar jeder Schiffsverkehr durch den Suezkanal unterbrochen ist. Seit dem 5. Februar ver- suchten die britischen Behörden vergeblich, die Trümmer der beiden versenkten Schiffe aus der Fahrrinne zu räumen. Wenn die Sperrung des Suezkanals auch nur vorübergehen der Natur ist und der Schiffsverkehr über kurz oder lang wieder ausgenommen werden kann, so zeigt diese zeitweilige Blockierung doch, daß England hier an einer sehr empfindlichen Stelle getroffen ist und jederzeit wieder getroffen werden kann. * Pulsader des Empire. Es ist ein empfindliches, aber zugleich für die englische Kriegführung "unersetzliches Objekt, das mit dem Suezkanal im Bereich unserer Kampfflugzeuge liegt. Wenn der Han delsverkehr der Briten durch das Mittelmeer auch aufgehört hat, so bleibt der Kanal doch die wichtigste und unentbehrliche Nachschubstraße für die im vorderen Orient stehenden Streit kräfte. Als Pulsader der Empirewirtschaft aber funktioniert der Suezkanal schon heute nicht mehr. Was das für Groß- britannien bedeutet, zeigt die Kanalverkehrsstatistik vom Jahre 1938. Dem Schiffsraum nach war in diesem Friedensjahr die englische Flagge am gesamten Kanalverkehr mit etwas über die Hälfte beteiligt. Italien folgte an zweiter Stelle mit 13 v. H., Deutschland mit 9 v. H., Holland mit 8,8 v. H., Frankreich mit 5 v. H., Norwegen mit 4 v. H. und Griechen land mit 2 v. H. Das Jahr 1937 brachte mit insgesamt 36,5 Millionen Tonnen den bisher größten Kanalverkchr über haupt gegenüber nur 20 Millionen 1913. Was die Gefähr dung und Schließung dieser Derkehrsstraße für England be- deutet, erhellt auch daraus, daß England ein Fünftel seiner gesamten Waren und ein Drittel seiner Erdöleinführ aufdem Wege durch den Suezkanal bezog. Df. „Sieg im Weste«." Sondervorstellung in Belgrad. Belgrad, 20. Febr. Der große Film „Sieg im Westen" wurde auf Einladung des deutschen Gesandten von Heeren in einer Sondervorstellung gezeigt. Ministerpräsident Zwetko- witsch war an der Spitze sämtlicker in Belgrad anwesenden Regierungsmitglieder erschienen. Die Generalität und andere hohe Offiziere der jugoslawischen Wehrmacht, sowie die be freundeten und neutralen Mitglieder des Diplomatischen Korps samt ihren Waffenattaches waren neben zahlreichen führenden Persönlichkeiten aus dem politischen, Wirtschaft- lichen und kulturellen Leben der jugoslawischen Hauptstadt bei dieser Veranstaltung zugegen. Die Deklarativ«. Erklärung Filoffs. Sofia, 20. Febr. Ministerpräsident Professor Fil off verlas in der Kammer den Wortlaut der bulgarisch-türkischen Freundschafts- und Nichtangriffserklärung und wies auf die zwischen der Türkei und Bulgarien immer schon bestandenen freundschaftlichen Beziehungen hin, die es selbstverständlich machten, daß die beiden Regierungen in den schweren Zeiten, die die Welt jetzt erlebe, einen neuen Weg suchten, um ihre gegenseitigen Beziehungen zu klären. Das glückliche Ergeb- nis habe bei allen Bulgaren tiefe Befriedigung ausgelöst. Die Erklärung sei ein neuer Beweis der friedlichen Politik der bulgarischen Regierung. Bulgarien habe keine Absicht, irgend jemanden zu bedrohen. Diese Politik sei von der türkischen Regierung richtig verstanden worden. Die Kammer begrüßte die Erklärung mit Beifall und Zustimmung. — Der bulga rische und türkische Außenminister tauschten Telegramme aus, in denen sie ihrer Befriedigung über das Abkommen herzlichen Ausdruck gaben. Der größt« Wasserkraft. Generatorenbau Europa« geht jetzt in den Siemens werken seiner Vollendung ent gegen. Die Stromerzeuger sind für das Suiho-Kraftwerk am Palu, dem Grenzfluß zwischen Mandschukuo und Korea, be- stimmt. 'Scherl-Dildevdienst-M. — W-rbebild Siemens.) Butter. Die englisch« Regierung hat vor einiger Zeit in Argen tinien 85 000 Tonnen Butter eingekauft, das sind rund ein Kilo für jeden Insulaner, gewiß eine ganz nette zusätzliche Portion bei den knapp bemessenen Zuteilungen an Fetten. Aber leider geht der Antransport nach England nicht glatt wie Butter. Vielmehr liegt die ganze schöne, goldgelb« argentinische Wekdebutter in den finsteren und schmutzigen Lagerschuppen des Hafens von Buenos Aires, da kein Schiffs- raUm vorhanden ist, sie ihrer Bestimmung zuzuführen. Denn di« englischen Frachter haben alle Hände voll zu tun, Kriegs material aus den USA. nach Großbritannien heranzuschleppen und die Armee des Generals Wavel in Afrika mit dem Nötigsten zu versehen. Der Erfolg ist erstens, daß der argentinische Handel, der „fob" verkauft hat, d. h. mit der Klausel, daß die Bezahlung nach der Verladung an Bord erfolgt, nun auch auf der Butter festsitzt, wie schon auf der Schafwolle, dem Rindfleisch, dem Weizen usw., und zweitens, daß das Frühstücksbrot der ver- wöhnten Insulaner noch schlechter rutscht als bisher. Dem Ernährungsminister Lord Wootton ist das natürlich nicht angenehm, denn schließlich wird auch der pomadigste Untertan Sr. Majestät aufsässig, wenn ihm, dessen armselige Wohnung zerstört ist, nach dem Fleisch auch noch die Butter entzogen wird. In den Rahmen des eben neu erfundenen englischen Sozialismus, von dem mit einer Augenverdrehung nach den USA. jetzt so laut die Rede ist, paßt so etwas wie ein Auf mucken gar nicht. Deshalb gibt man sich auf der ganzen Linie die größte Mühe, die Entbutterung volkstümlich zu machen. Die Presse bringt lange Beruhigungsartikel unter der Ueberschlift: „Butter oder Sieg", ja eine stabreimlich eingestellte Zeitung dichtet „Butter oder Benghasi", während über den Nachrichtendienst der sonst so wortreiche Sprecher Lindley Frazer dem englischen Volke klar macht, daß es zwischen — er brauchte wirklich den abgegriffenen Gemein platz — Butter und Kanonen wählen müsse. Da es gelte, den Nationalsozialismus zu vernichten, mache es gar nichts aus, bescheidener zu essen, mahnt der Sprechrr, wobei er so tut, als ob seine Landsleute bisher in Saus und Braus gelebt hätten- während, wie doch jedermann weiß, die deutsche Blockade der Insel schon seit vielen Monaten arg zugesetzt hat, so arg, daß die Chemiker schon längst auf die Erfindung von Ernährungspillen gehetzt worden sind. Vor Jahren hat man sich in England über das Hermann Göring zugeschrieben« Schlagwort „Kanonen oder Butter" vor Schadenfreude geschüttelt, und jetzt wird versucht, es auf der Insel volkstümlich zu machen. Heute sehen wir, die wir ausreichend mit Butter und aller anderen lebenswichtigen Nahrung versehen sind, mit einigen. Kopfschütteln auf die Organisations-Pfuscherei jenseits des Kanals, di« so spät kommt und die vergeblich sein wird. Denn es nmcht keinen Unterschied, ob die Schiffe mit dem Kurs auf die Insel Kriegsmaterial oder Butter geladen haben: die deutsche Wehrmacht sorgt dafür, daß sie den Großteil ihrer Ladungen loswerden, bevor er seiner Bestimmung zugeführt werden kann. E. V. A«s de« demokratische« ASA. Polizeiknüppel gegen Mütter. Auf dem Platz vor dem Kapitol in Washington kam es am Mttwoch wieder zu Kundgebungen gegen das England- Hilfegesetz. Mitglieder von MUtterorganisationen knieten auf dem Platz nieder und beteten für den Frieden. Die Frauen zogen dann vor das Senatsgebäude, wo gerade die Beratung über das Hilfegesetz im Gange war. Polizei schritt ein und sprengte die Kundgebung. * Kriegshetzer. Auf einer Bürgermeistertagung erklärte der jüdische Bürgermeister von Neuyork, Laguardia, es beständen 97 v. H. Aussichten, daß die USA. nicht angegriffen würden. Aber auch das Risiko der restlichen 3 v. H. könne man keinesfalls auf sich nehmen. (Der Mann will eben die USA. in den Krieg Hetzen.) Darum die Eile. Aus den allmählich erscheinenden Jahresberichten der großen amerikanischen Industrie- und Handelskonzerne geht deutlich hervor, welche Kriegsgewinne in den USA. gemacht werden. So erhöhte sich der Reingewinn der bekannten Goodyear and Rubber Corp. auf 20,5 Millionen Dollar. Unter diesen Umständen versteht man es, wenn die Hochfinanz an einer möglichst raschen Verabschiedung des Englandhilfe- gesetzes stark intersflert ist, denn sie hofft, ihren Gewinn im Jahre 1941 noch wesentlich zu steigern. - * Erpresser im Rüstungsgeschäft. Washington, 21.. Febr. Der republikanische Senator Vandenberg teilte im Senat mit, das Justizministerium sei Parasiten auf der Spur, die für die Beschaffung von Rüstungsaufträgen von der Geschäftswelt Provisionen er preßten.
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