Delete Search...
Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194110253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-25
- Monat1941-10
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1941
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Zwei Stund' vor Tag Erzählung »»« Heinich Adolf Kewald- Gut angezogen mit 120 Punkte«. braucht" und „was man haben muß" schwanken seh schauungen von Frauen, die immer schon viel fm düng ausaeben konnten, können da nicht maßq Unge, der Hanskarl, ist ganz Wie ich daheim das Tor auf- D/e Vauee/n vom Skammer^o/ voe» Irmzsrck Vurw»d»»r»«l- «k. Aottfetzmig.! schüttelt den ver- auf ein Nachricht hat wie /ür unsere /rauen, ——————— Die 120 Punkte der 3. Reichskleiderkarte sollen den not wendigen zivilen Bedarf decken. Welcher Bedarf ist aber nun wirklich notwendig? Die Meinungen über das, „was man Es ist kaum zu glauben, wie sie jetzt die den Hof bringen: „Den Stuisserer haben sie abg'führt, er Toller für die ünsrige Sach g'fochtenl" Der Stuisserer . . . der? Die Stammerin Kopf ganz ungläubig. Das kann nicht sein. Die Geschichte kennt manche große gelt, keine jedoch ist der unseren vergleichbar. Geien wir dieser gewaltigen Entscheidnngen wert, opfern auch wir im Seist« «nserer unübertrefflichen Wehrmacht. Heute m»d morgen ist Retchsstraßensammlung. schauungen von Frauen, die immer schon viel für ihre Klei- düng ausgeben konnten, können da nicht maßgebend sein. Denn das sind stets nur einige wenige. Der größte Teil der deutschen Familien hat immer schon nur 8—S v. H. der ge samten Haushaltungsausgaben für die Kleidung zur Der- sügung gehabt. Es war also hier schon aus Gründen der Sparsamkeit immer üblich, aus alten Sachen wieder neue, brauchbare Kleidungsstücke zu machen und durch besonders gute Pflege die Lebensdauer der Kleidung zu erhalten. Diese Sparsamkeit hat der Krieg nun allen zur Pflicht gemacht. Und da zwingt sich gleich die zweite Frage auf: Ist Man heute wirklich nur dann gut gekleidet, wenn man die neuesten Mode farben und -formen trägt? Sollte sich nicht endlich das Ver- ständnis aller Frauen zu einer neuen zeitgemäßen „öffent lichen Meinung" über den Begriff des Gut-Angezogen-Seins zusammenschließen? Es ist nach zwei Jahren Krieg keine Schande, wenn ein Kleid abgetragen und nicht mehr nach dem allerletzten Schnitt gearbeitet: ist. Gepflegt kann ^es trotzdem sein. Ma» braucht keine -über die Achsel anzusehen, deren Hut, Mantel und Kleid nicht auf letzte farbliche Harmonie ab gestimmt sind. Es gibt auch genug neutrale Farbtöne, die man vorsichtig zusammenstellen kann, und man kann sich auch jetzt noch — wenn auch mit etwas mehr Ueberlegung als bis her — nett anziehen, wenn man Sparsamkeit, Geschick und Ge schmack mit Sinn für Zweckmäßigkeit und Allgemeingültigkeit der Kleidung zu vereinen weiß. Langsam, Schritt um Schritt klappen die schweren Stiefel des Wachtpostens durch die Stille der Nacht. Alle anderen Menschen hadern mit der Minute, jagen dem Augenblick nach und kommen doch noch überall fünf Minuten zu spät. Ein Saldat auf Wach« aber lebt vterundzwanzig Stunden außer halb dieser Drangsal. Und ein Posten vor dem Schilderhaus hat einhpndertzwanzig lange Minuten Zeit, die Welt, se Welt zu durchmessen. Darum tut er es mit Bedacht, g besonder» zu nächtlicher Stunde. Don fern, von irgendwo schlägt eine Uhr. Bier Helle und vier dunkle Töne. Die kleinere Uhr überm Wachlokal schnarrt dieselbe Weise hinterdrein. Pier Uhr. Erst vier Uhr. Noch immer sechzig lange Minuten! , — „—. . Seit der großen Schlacht im Atlantik ist er verschollen. Der andere ist Infanterist und kämpft an der Front im Osten. — So ist nun wiede,r mal ihr Wiegenfest herangekommen. Sogar der Hauptmann und der Herr Bataillonskommandeur sind mit von der Parti«. Gerade diese Nacht ist mehr als un- ein Briefchen. An den Herrn Wachhabenden! Mühsam hinge- kritzelte Buchstaben sind's. „Sehr geehrter Herr Feldwebel! Bitte gehorsamst um 14 Tage Urlaub. Mein einziger Junge, der Hanskarl, ist ganz plötzlich auf Urlaub gekommen. Wie ich daheim das Tor auf schließe, sitzt er mit Sack und Pack auf der Treppe. Als Ge- burtstagsgeschenk. Ist das Heuer eine Freude! Bin der glück lichste Mensch auf Erden. Gelt, Ihr seid mir nicht bös darum. Heil Hitler! Mutter Lindemann." „Unser Herrgott schuf Menschen, gute und böse!" sagt da der Feldwebel Müller zu seiner Wache, und seine Stimme hat einen seltsam weichen Klang. „Mutter Lindemann aber, die hat er an einem sonnigen Tag, an einem Sonntag hergeschenkt, auf daß sich die Welt besinne, auf daß sie sich freue an seinen Werken." gemütlich. Bleich und aufgestört schielt der Mond hinter den vom Oklobersturm arg zerzausten Wolkengardinen hervor. Es ist stürmisch und kalt. Dier Uhr ists vorbei. Gleich muß sie kümmen. Ungeduldig tritt der Posten von einem Fuß auf den anderen. Ausgerechnet heute läßt Mutter Lindemann auf sich warten. Schon hebt schnarrend der Schlegel der Wachuhr zum ersten Viertel der fünften Stunde aus, da quietscht endlich ihr Wägelchen heran. „Heil Hitler, Mutter Lindemann!" ruft er ihr schon von weitem entgegen, salutiert und beglückwünscht sie als erster zu ihrem fünfundsechzigsten Geburtstag. ,Zch danke dir schön, mein Häsel! Bist ein lieber Kerl!" Ihre bellte Stimme zittert dabei mehr als sonst. Sie tätschelt ihm die Wange. „Sei nicht bös, hab mich heut um fünf Mi nuten verspätet!" Es klingt, als habe sie Tränen im Auge. „Leb wohl und vielen, vielen Dank, mein Herzel! Nun muß ich aber schnell machen." Gerührt sieht ihr der Posten nach. Ls scheint ihr heute schwer zu werden, schwerer als sonst. Im Wachlokal wird sie Mit lautem Hallo begrüßt. Alles ist da. Sogar die Offiziere. Und darüber hinaus noch einige Herren in Zivil. Der Tisch ist festlich gedeckt. Ein großer Strauß Blumen steht, in der Dritte. Unter ihm Geschenke ver schiedener Art. Es sind Kleinigkeiten; Soldaten können nie mals viel schenken, erst recht nicht im Kriege. Aber alles ist liebevoll erdacht und festlich hergerichtet. Tief ergriffen, mit Tränen in den Augen, steht Mutter Lindemann vor dieser Herrlichkeit. Der Hauptmann kommandiert. Die Wache tritt ins Gewehr. Der Herr Bataillonskommandeur tritt auf das alte Mütterchen zu, HM eine kleine, warmherzige Rede und heftet ihr, während die Mannschaft präsentiert, das Kriegsver- dienstkreuz an die Brust. Mutter Lindemann weiß nicht, wie ihr geschieht. Um ihr« Mundwinkel zuckt es verräterisch. Und in ihren alten müden Augen ist ein seltsamer Glanz. Es ist, ah» sähe sie durch alle hindurch, hinaus in die Unendlichkeit. Nun hebt das Gratulieren an. Mutter Lindemann hat nicht Hände genug. Lächelnd, unter Tränen, nickt sie gütig mit dem weißen Kopf. ,Lch danke euch allen von Herzen!" Mehr bringt sie an Worten nicht hervor. Dann packt man ihr alles fein säuberlich in ihr Wägelchen und entläßt sie unter tausend Glück« und -Segenswünschen. . - Am Nächsten Morgen wartet' die Wachd" vergeblich auf Mutter Lindemann. Eine andere Zeitungsfrau kömmt, bringt Kopfschmerz der häufig nach Schnupfen, aber auch im Berufsleben und nach Auf enthalt in geschlossenen Räumen auftritt, kann man meist erfolgreich mit Klosterfrau-Schnupfpulver bekämpfen. Vielen, die lange Zeit an solchen Beschwerden litten, bracht« es Erleichterung. Auch bei be ginnendem oder andauerndem Katarrh und anderen Störungen im Nasenrachenraum sei ein Versuch empfohlen. Hergestellt wird es seit über hundert Iahten von der gleichen Firnta, die den bekannt guten Klosterfrau-Melissengeist erzeugt. . > , Verlangen Sie Klostersrau^chnupspulver in vriainaldosen p» äü Pfg- (Inhalt 4 Gramm) bei Ihrem Apotheker oder Drogisten. !t, die Welt, seine Mutter Lindemann Geburtstag h, mit Bedacht, ganz Wachlokal festlich kür fie gedeckt, SI rn, von irgendwo daß ste schon wiedtr Geburtstag hat. Sie wird nicht jünger und auch nicht älter. Sie ist eine richtige Soldatenmutter, hat selbst zwei Söhne beim Militär. Einer «ar bei der Marine, fuhr auf dem „Graf Spee". Seit der großen Schlacht im Der volle Mond hängt prall im Licht und reglos wie eine Ampel über dem Kasernenhof. Alle«, Baum und Hau» und Hof liegt noch im tiefen Schlaf. Drunten aber, drunten in der Stadt, da hat bereits der neue Tag begonnen. Noch ist's zwar nur eine erste müde Geste, ein noch vom Schlaf umfangenes Dehnen und Strecken. Die Ruhe aber ist hin. Und das Leben fordert sein Recht. Bom Strom her wallen dicke graue Nebel heran, schwer und schemenhaft. Die Nächte find feucht und unangenehm kühl. Es ist Oktober. Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Da kann man nicht» anderes er warten. Der Posten am Tor fröstelt, räkelt sich von Zeit zu Zeit, um warm zu werden in seinem dicken Mantel. Hohl klingt sein Schritt wieder durch die Einsamkeit der Nacht. Zu- weilen bltibt er stehen, lauscht — macht wieder ein. paar Schritte und horcht von neuem angestrengt in die unwirüiche Düsternis. „Jetzt muß sie aber jeden Augenblick kommen!" ' Und richtig! Da kariolt es auch schon üm die Ecke und die leichte Anhöhe herauf. Mutter Lindemann ist's, die Zei tungsfrau. Mit ihrem reichlich altmodischen, schon ein wenig schiefen und in den Rädern leicht quietschenden Kinder wagen hastet sie heran. Ein altes Mütterchen außer Atem, den kleinen, abgerackerten Körper in einen bald schon wieder modernen Mantel gekuschelt, ein dickes wollenes Tuch ums völlig gelichtete Haar, so trippelt ste daher. Trotz ihrer 65 Jahre ist sie die militärische Pünktlichkeit selbst. Keine Mi- nute kommt sie. zu früh und keine zu spät. Und das seit nun mehr 15 Jahren, ganz gleich, ob schön Wetter ist, ob es regnet oder schneit. Ein jeder Wachtposten kennt sie, wartet auf sie und richtet seine Uhr nach ihrem Erscheinen. Der Posten mit Gewehr schlägt militärisch die Hacken zusammen: „Heil Hitler, Mutter Lindemann!" „Heil Hitler, mein Herzel!" dankt ste zurück mit ihrer gütigen, aber ewig verrosteten Stimme. „Frierst du auch nicht, mein Häsel? Die Nächte sind schon verflixt kalt!" Prü fend greift sie mit ihren gichtigen Fingern nach den derben Fäusten des jungen Soldaten und streichelt sacht darüber hin, gütig und liebevoll, wie eben nur eine Mutter Über die Hände oder den blonden Haarschopf ihres Herzensjungen zu streicheln vermag. „Aber Mutter Lindemann! Wir sind doch noch jung! Haben noch Feuer in uns!" „Na, dann bin ich beruhigt. Leb wohl, mein Hasel! Muß mich spüten. Ist heute schon reichlich spät!" Ein Winken zum Abschied, und schon hat sie wieder ihren Schnellgang einge schaltet. Wieselflink trippelt sie dem Wachlokal zu, um dort ihre Liebesgabe, die gebührenfreie Zeitung, abzuliefern. Der Wachthabende hält schon eine heiße Tasse Kaffee, Marke „Rübensam", für sie bereit. Ein anderer hat ihr ein Stück Kirmeskuchen von daheim mitgebracht'. Manchmal ist's auch eine auf Schleichpatrouille hintenherum organisierte Buttersemmel. Mutter Lindemann zeigt sich dafür erkennt- lich auf ihre Weise. Der eine hat ein Paar Strümpfe zu stopfen, der andre ein Wäschestück zu flicken oder zu plätten, der hat dieses, jener das Anliegen. Das alte Mütterchen er füllt jeden Wunsch. Ist alles geregelt, und haben sie ihr für den kommenden Tag glücklich eine Menge Arbeit aufgehalst, dann läßt man sie endlich unter Scherzworten weiterziehen. „Bitte wegtreten zu dürfen!" hüstelt ste schelmisch lächelnd wie ein flügges Kind, dann ist sie zur Tür hinaus. So gibt da« nun schon seit fünfzehn Jahren. —- Biele „alte Knochen" find derweil abgetreten. Neue kamen und gingen nach Jahren wieder. Manch einer hat ihr über die Soloatenzeit hinaus- die alte Freundschaft bewahrt. Zu Weih nachten, Neujahr, und zu ihrem Geburtstag häufen sich die Liebesgaben. Es ist Ehrensache und alte Tradition: Denn '>at, dann ist der Tisch im Sie glaubt» nur immer nicht, mrtstag hat. Sie wird Nicht jünger Mit Borrecht der J«-e«d Zum Vorrecht der Jugend gehört es, Wünsche zu haben. Dom bescheidensten angefanaen bi» zu dem, der hl dds Wunderland der Phantasie führt. Und da» ist gut so; denn Wünschen fördert den Weg zum Erreichen. In der Regel aber gehört zu der Erfüllung eines Wunsche» ein unerläßliches Erfordernis: Geld, das Gewünschte zu kaufen. Auch die Jugend weiß, daß zum Erwerb eines bescheidenen Malbuche« ebenso Geld gehört wie zur Anschaffung eines Fahrrades, dem Traum so mancher Jungen und Mädel! Und erst recht zutn Reisen, dem Ziel so mancher sehnsüchtiger Gedanken. Nur wenige Kinder haben Eltern, bei denen die Aeußerung eines Wun- sche» schon seine Erfüllung bedeutet. Zum Glück! Denn Er füllung jedes Wunsches stumpft ab und nimmt dem Kinde das schönste, was zum Wünschen gehört, das Streben nach dem Ersehnten. Gerade dieses Streben aber findet seinen schönsten Lohn, wenn das Kind ^selbst dazu beiträgt, das Ziel zu er- reichen. Die Pfennige, die vom Munde abgefpart in die Sparbüchse wandern und dann als stolze Zahl im Sparbuch erscheinen, sind ein reicheres Besitztum als der alsbald ge schenkte, vielleicht in kurzem nicht mehr so sehr begehrte Gegen- stand, denn ste tragen die Macht in sich, an keine bestimmte Verwendung gefunden zu sein. Viele Ziele rücken in greif bare Mhe, werden verworfen, machen anderen Platz, uno der kleine Schatz im Sparbuch wächst und umschließt immer wieder von neuem die geheimnisvolle Kraft, die Erfüllung weiterer Wünsche zu ermöglichen. Die deutschen Sparipstitute, die be- rufenen Hüter des Spargedankens, kennen die Bedeutung der Weckung des Sparsinns für die Jugend. Sie legen dem Kinde das Sparbuch als Geschenk bereits in die Wiege, sie sind im Verein mit den Lehrern bestrebt, das Kind während der Schick- zeit zu regelmäßiger Sparsamkeit zu erziehen und arbeiten dann mit der Hitlerjugend daran, den Sparsinn dem allmäh lich Heranwachsenden zu erhalten. Sie rufen zum Spartag die Jugend auf, den Spargedanken auch nach außen hin dadurch zu bekennen, daß jedes Kind an diesem der Werbung besonders , gewidmeten Tag seine Spargroschen zu ihnen bringt. Blind war der Stuisserer, blind wie ein Stier, dem der Speer im Nacken steckt, den der Schmerz vorwärts reißt. Irgendeinem hat er bas Gewehr entrissen, irgendeinem von den Heimwehrleuten, un- hat den Mann mit dem Kolben niedergeschlagen, und von da ab war et niminer zu bändigen. Bis ste ihn erwischt haben und überwältigt, abgeführt. Und da ist er nüchtern geworden . . . Plötzlich war der Rausch vorüber, der furchtbare Rausch des Mordens und der Vergel tung. Es hat ihm garnichts geholfen, baß er beteuert hat, nichts mit der Sach zu tun zu haben, keiner hat ihm das ge glaubt, inmitten einer Schar Aufständischer ist er verhaftet worden, der Stuisserer. Er bettelt, weint fast, er beteuert, daß er mit der Sach nix zu tun hätt', aber sie laden ihn mit den andern auf ein Lastauto auf, binden ihm die Händ auf dem Rücken fest, und fort geht es nach Leoben.' Mitten unter den andern steht er und gehört doch nicht dazu ... Vielleicht gehört er aber doch dazu ... er weiß es nur noch nicht. Und wie ste dem Martin Ackerl erzählen, daß der Stuisserer nach Wölkersdorf kommen soll, da nickt er beifällig mit dem Kopf:' . „Da tun st aber recht daran. Da find st aber schlau da mit. Denn, wenn eri no keiner von die unsern is — dort wird er's bestimmt!" „ Fünftes Kapitel. ,Hhr könnt« hier herinnen in der Stuben der Mutter die Medizin aufschreiben." Die junge Stammerin sagt es ab sichtlich laut zum Doktor, der ihr über den Hof gegen das Haus zu folgt. Die Magd, die aus dem Stall schaut, hört es. Die Barbara Stammerin geht dem Arzt voran und führt ihn in die große Stube. „Der Mutter fehlt nichts, Stammerin, warum hast mich rufen lassen?" „Hat Euch die Mutter nix g'sagt drüben?" „Nein, sie hat nur g'sagt, ich sollt mit dir reden. Also, was brauchst?" , „Den Doktoi im Haus, ohne daß mir-die Leut aufhorchen. „So ... so ... also das ist es?" ,Za.' Ich hatt' einen im Haus, der Euch brauchen tät. Sie zeigt mit einer leichten Kopfbewegung nach oben. „Und ste sagen, daß Ihr gern. . . denen helft . . ." Von seiner (Fortsetzung folgt.) M Terminkalender „Hier spricht die Deutsche Arbeitsfront." Und dann ist es doch so gewesen. Der Stuisserer, bittert und vollkommen hoffnungslos, hat das Knallen gehört unten in Schladming. Da ist die Wut in ihm aufgekocht, das, Erinnern an den Aüfstand im Februar. Gar nimmer gewußt hat er, was er tut, ist ausgefahren bei der HUttentür und Hin unter in den Ort gerast, was er nur hat laufen können. Schie ßen sie schon wieder . . . kommen wieder die Kanonen und die Maschinengewehre, die die Leut hinfallen machen gleich reihenweis. . . schießen die Hund, die verdammten, schon wieder... Nachdruck nur durch den Prometheus-Berla» Or. Lichacker, Gröbenzell bet München „Wird nit dran sterben, haben andere mehr ausg'halten!" „Sell schon. Aber es ist was anders. Mit der wundiaen Hand kann er nit fort, da hätten sie ihn gleich. Sollt schon richtig verbadert werden, damit's Heilen ehnder geht. . ." „Brauchst ein' Doktor dazu! Verstehst es selber nit!" „Ja. Des is es eben." Sie schaut die alte Frau bittend an: „Ahndlimutter... könnt der Bader nit zu Enk kommen?" „Mir fehlt nix . . ." Es klingt ablehnend. „Es geht aber so am einfachsten, bald er zu Enk kommert!" „Mir fehlt nix." Es klingt hart und kalt. „Und . . . wenn's der Simon wär . . .? fragt die Bärbel leise. „Das wär was anderes. Aber so . . .! Nein!" „Und wenn's dem Simon passiert wär, daß er in ei'm fremden Hof unterschlupfen müßt und ... die Leut täten nix für ihn . . . Ahndlimutter, wir täten auch darüber bös sein, nit?" Es kommt keine Antwort. Sie hat sich abgedreht gegen das Fenster zu, die alte Stammerin. Sie kämpft einen harten Kampf.mit sich. Sie sieht es ein, je besser die Hand verheilt, um so eher kann er vom Hof fort. Endlich fällt das Wort, das die Bärbel mit heißem Bitten erhofft: ,Zn Gotts Namen .... ia." „Ahnin, ich dank Luch..." „Brauch dein' Dank nit. I tu's dem Simon zulieb..." Sie sagt, es hart, schroff und bös. Die Barbara rührt sich nicht vom Fleck weg, auf dem sie steht, seit ste in der Stube bet der Großmutter M. Ist es, daß die Ahnin die Anwesen heit der Jungen vergessen hat, ist es, daß sie ihr nichts mehr ausmackt, sie sagt langsam und mit ganz weicher Stimme, kaum hörbar vor sich hin: „Wenn er nur gut über die Grenz kommt, der Bub..." Da geht die Bärbel lautlos aus der Stube. Sie weiß, die Ahnin kann alles verzeihen, aber niemals, wenn ihr einer in «ine weiche Stunde einschaut ... Deutsches Berufserziehungswerk, Deutsche Stenografenschaft e. D. Aue: Es sind noch Plätze frei im Lehrgang zur Fortbildung im Maschinenschreiben. Beginn 31. Okt., 18 Doppelstunden, donnerstags und freitags. Wählen Sie nachmittags (17.30) oder abends (19.80). 18,SO RM. Lehrgang für Anfänger im Maschinen, schreiben. Beginn 29. Okt., 36 Doppelstunden, mittwochs und donncrs- tags, 17.80. 81 RM., in zwei Raten zahlbar. Melden Sie sich sofort im Haus der NSDAP., Zimmer 108, an. 1ödv RM. find bei Anmeldung zu zahlen. Ortssportgemeinschaft Beierfeld im NSRL. Aus Anlaß der 2. Reichssträßensammlung de« WHW: führt der SA.-Dturm Beier feld in beiden Schützenheimen ein WHW.-Schi«ßen Lurch, Hierzu find all» Turn- und Sportkameraben emgeladen, es wird eine recht zahlreiche Beteiligung erwartet. Die Schießzeiten sind am Sonntag, 26. Okt., von 9—12 und von 14—18 Uhr sowohl im oberen wie auch im unteren Schützenheim. ' Colditz, OrtsfportgeMf. des NSRL.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview