20 Carl Gustav Carus, Frau auf dem Söller, Gemälde 1824 Posse berichtet uns über Lahmann: »Jahrzehntelang hat er mit sicherem Verständnis, uner müdlich in seiner Sammelleidenschaft und ständig auf der Suche, in und außerhalb Dresdens, beim kleinsten Trödler und im unscheinbarsten Privathaus solchen Dingen nachgespürt, als nur ganz Wenige Liebe und Verstehen für diese anspruchslose feine Kunst hatten und eine Zeich nung von C. D. Friedrich gelegentlich noch fast umsonst zu haben war.« 13 ’ Gleichwohl hat Lahmann — um mit gängigen und heute durchaus gegenwärtigen Vorstellun gen zu vergleichen — die Ergebnisse seiner Sammeltätigkeit offenbar weder als zuwachsträchtige Wertanlage noch als geeignetes Mittel zu eigener Aufwertung und Repräsentation betrachtet, sondern er hat sich als Sammler vor allem der Öffentlichkeit gegenüber verpflichtet gefühlt. Seine noble Haltung kommt nicht nur in den Schenkungen, die er bereits zu Lebzeiten tätigte, sondern vor allem schließlich in dem großzügigen Vermächtnis zum Ausdruck. Lahmann, der am 5. Juni 1937 starb, hatte in seinem Testament verfügt: »Ich will, daß die besten und wert-