34 Werte erlassen. In Verzeichnissen stellte man die künstlerisch bedeutsamsten Werke der pri vaten Besitzer zusammen und belegte sie mit Ausfuhrverbot. Rothermundt gelang es mit Hilfe von Posse, bedeutende Werke französi scher Impressionisten nach Frankreich zu bringen, im Gegenzug konnte das Bild »Dame in Rosa« von Manet für die Galerie gesichert werden. Dem Sammler selbst brachte die Transaktion der Bilder nach Frankreich große finanzielle Verluste. 1930 starb Rothermundt im Alter von 84 Jahren in Dresden, und Posse polemisiert in einem Brief an Sterl: »Rothermundt hat sich vorgestern zu seinen Vätern versammelt, wie der eine Dresdner Type weg, wenn auch kein Kunstmäcen. Denn jedes einzelne Stück haben wir ihm doch nur mit viel Mühe und teilweise viel Geld aus den Zähnen ziehen müssen.« 51 Wenn auch Rothermundt kein Kunstmäzen war und nicht so engagiert für die Kunst in Dresden eintrat wie Schmitz, gelangten durch den Umstand, daß er seit 1920 seine Samm lung aufzulösen begann, acht Werke aus sei nem Besitz in die Galerie, darunter zwei Bilder Liebermanns als Geschenk: Das Kohlfeld und die Judengasse, letzteres leider Kriegsverlust. Von Rothermundt erworben wurde neben der Monetschen Dame in Rosa Lovis Corinth, Urteil des Paris; Slevogt, Bildnis der Tänzerin Marietta di Rigardo; Wilhelm Trübner, Dame mit rotem Haar; Ludwig von Hofmann, Früh ling, und aus dem Nachlaß ein Bildnis des Sammlers, gemalt von Max Pietschmann. Von der Sammlung Schmitz zeugen dagegen nur wenige Werke: Ferdinand von Rayski, Wald studie zur Jagdpause im Wermsdorfer Wald, das Schmitz der Galerie 1913 schenkte, ferner als Geschenk der Erben Wilhelm Trübner, Mädchen mit gefalteten Händen, und aus dem Nach laß ein Werk von Max Hofmann. In welchem Umfang Schmitz Bilderkäufe mitfinanzierte, ist nicht bekannt. Daß er es tat und sich auch um Stifter bemühte, zeigt die Erwerbung von Max Liebermann »An der Alster in Hamburg« 1913 mit Beihilfe von Schmitz, Rothermundt und Georg Arnhold. Des weiteren verkaufte er der Galerie 1916 ein Bildnis des Generalfeldmarschalls von Bülow zu einem sehr niedrigen Preis. So sind die Ecksteine der impressionistischen Abteilung der Galerie, die Glanzpunkte der Sammlung, der Initiative privater Sammler zu danken. Trotz der überaus engen Verbindung Oscar Schmitz’ zur Galerie kam es zu keiner größeren bk V % '•BP??.. ■ — Bildnis Adolf Rothermundt, Gemälde von Max Pietschmann, 1904