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Reformdruck und Reformgesinnung
- Titel
- Reformdruck und Reformgesinnung
- Untertitel
- Dresden vor dem 1. Weltkrieg
- Verleger
- Dresdner Geschichtsverein
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1993
- Umfang
- 80 S.
- Signatur
- Y. 8. 4533
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3513722533
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id351372253
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-351372253
- SLUB-Katalog (PPN)
- 351372253
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1993,4 = 36
- Titel
- Die Naturheilbewegung in Dresden seit der Jahrhundertwende
- Autor
- Heidel, Caris - Petra
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieReformdruck und Reformgesinnung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelDresdner Reformbewegung nach 1900 2
- KapitelErnst von Schuh: Die Hofoper auf dem Weg ins 20. Jahrhundert 7
- KapitelDresdner Kunst und künstlerischer Geist um 1910 14
- KapitelDie 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung Dresden 1906 - ein ... 25
- KapitelDresdner Architektur vor dem Ersten Weltkrieg unter dem ... 41
- KapitelDie Naturheilbewegung in Dresden seit der Jahrhundertwende 53
- KapitelDer Rhythmus als Erzieher 62
- KapitelHellerau - ein kurzer Traum von Gemeinnützigkeit 65
- KapitelEditorische Nachbemerkung 75
- Titel
- Reformdruck und Reformgesinnung
- Autor
- Links
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58 »rationellen Diät«, auch von der heutigen modernen Ernährungsphysiologie vertreten, die unter anderem eine gemischte (also keineswegs nur vegetarische) Kost, die starke Ein schränkung des Kochsalzgenusses und den Erhalt der wichtigsten »Nährmittel« (v. a. Mine ralsalze) durch Rohkost und geeignete Zubereitung von Gemüse fordert sowie die derzeit propagierte in hohem Maße eiweißhaltige Nahrung ablehnt. Auch seine in den »Wichtigsten Kapiteln der natürlichen (physikalisch-diätetischen) Heil weise«"" aufgezeigten Naturheilverfahren, die die Naturheilkraft lediglich unterstützen sol len und dementsprechend nur natürliche Mittel (Kälte, Wärme, frische Luft, kaltes Was ser) anwenden, versucht Lahmann auf wissenschaftliche Grundlagen zurückzuführen. So begründet er seine bereits 1889 vertretene Ansicht, daß der Mensch »kein Amphibium, kein Wassergeschöpf, sondern ein Luftgeschöpf« 10 sei, womit er die einseitige und zuwei len fanatisch betriebene Kaltwasserkur ablehnt, mit der ursprünglichen »primitiv-physiolo gischen« Hautfunktion. Entsprechend seiner Kenntnisse zur Physiologie des Hautorgans gibt er auch der sog. Abhärtung eine ganz neue Deutung. Nach Lahmann ist die Bezie hung des Menschen zu dem ihn umgebenden »Luftmeer« der gewichtigste Faktor der Ge sundheitspflege. Insbesondere durch die Kleidung würde diese Beziehung ausgeschaltet, die Haut könne nicht »arbeiten«. Für Lahmann gibt es demnach nur ein Abhärtungsmit tel für den bekleideten Menschen - das Luftbad, die Einwirkung der Luft auf die Haut. Auch hier wird die Einmündung und Verbindung zur Lebensreformbewegung, wozu unter anderem die »Kleiderreform« und »Nacktkultur« gehören, deutlich. Obwohl er selbst den Anspruch der Wissenschaftlichkeit an seine Naturheilverfahren stellt, verkennt er jedoch nicht die Skepsis, die die »Schulmedizin« seiner Theorie entgegen bringt, wenn er in einem Vorwort bekennt: «... dass hier die entwickelten Grundsätze als bald umgestaltend auf hygienische und medizinische Theorien einwirken würden, daran glaubt Verfasser nicht« 121 . Und in seinen »Natürlichen Heilweisen« beklagt er das falsche »Gebahren der Schulmedizin«. »Sie möchte allumfassend sein, und doch stößt sie die Dis sidenten von sich und bewirkt so tiefgehende Spaltungen sowohl im ärztlichen wie im Lai enpublikum, die der Entwicklung der Heilkunde entschieden nicht günstig sind« 131 . Diese ungünstige Entwicklung der Heilkunde begründet Lahmann zum einen mit der Tatsache, daß die Naturheilkunde in besonderem Maße zum Betätigungsfeld medizinischer Laien geworden ist, die »mit ihrer Empirie gleichsam einen ärztlichen Notbehelf für denjenigen Teil des Publikums ausmachen, dem sein medizinisches Glaubensbekenntnis verbietet, nach anderer Fasson selig oder vielmehr gesund zu werden« 141 . Vor allem aber sieht er in der von der modernen Medizin bei der Krankheitsursachenforschung weitgehend vernach lässigten Betrachtung des gesamten Organismus, insbesondere in der fast fehlenden Be rücksichtigung der unterschiedlichen Konstitution des kranken Menschen, die Haupt gefahr in der Entwicklung der Heilkunde. Lahmanns Diätvorschriften für Gesunde und Kranke als auch seine »physikalische Heil weise« finden überwiegend Eingang auch in die Therapie der seit der Jahrhundertwende im Dresdener Raum recht zahlreichen Kureinrichtungen und Naturheilanstalten. Allein im Raum Weißer Hirsch/Oberloschwitz bestehen neben Lahmanns Sanatorium noch vier
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