Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190206203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19020620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19020620
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-20
- Monat1902-06
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.06.1902
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Hafen zu ReiSholz stürzte ein Explosion schlagender verschüttet wurden, lebend hervorgezogen. In dem Petroleum- hölzernes Gerüst an richt erstatten. Liederzettel werden an der Kirche und n der Rachversammlung vertheilt werden. Alle Freunde >eS Reiches Gotte- und besonders der Mission werden Mehrere Personen erlitten Verletzungen. Unter der Erde befindet sich Niemand mehr. Die Ursache deS Brandes wird aus eine Kohlenstaub-Explosion zurück-i Beschlusse zu erheben. — CheMWiß» Wie vorauszusehcn war, Sielle des m den Ruhestand tretenden Herrn pfarrrr Dr. Graue in der am Mittwoch Abend Haltenen Sitzung des Kirchenvorstandes der St. gemeinde Herr Tr. Költzsch-Dresden gewählt Herr Dr. Költzsch ist der Schwiegersohn des Gran, 19. Juni. In den Szasivarer Kohlen gruben erfolgte gestern eine Wegen d.r Rückkehr d.-r Burgherr auf Farmen werden jetzt neue Maßnahmen getroffen. ES ist in Vorschlag gebracht worden, daß diejenigen, t': Neueste Nachrichten. Breslau, 19. Juni. In Oppeln. Neugarten wurden bei dem gestrigen schweren Gewitter 3 Personen vom Blitz getroffen. Zwei wurden sofort getödtet, die dritte schwer verletzt. Berlin, 19. Juni. Das traurige Ende Dr. Georg von Bleichröders hat, wie das „Kl. Journal" zuverlässig erfährt, den Kaiser veranlaßt, in entschiedener Weise gegen die Automobilgefahr Stellung zu nehmen Bereits bei den letzten Festspielen in Wiesbaden hat sich der Kaiser dem Bürgermeister von Wiesbaden gegenüber dahin geäußert, daß er das Automobil als eine Gefahr für daS Leben der Menschen ansehe und die strengsten Verord nungen über die Fahrgeschwindigkeit begünstige. Kassel, 18. Juni. Der Untersuchungsrichter Grau, der speziell mit der Untersuchung gegen den früheren Direktor der TrebertrocknungS. Gesellschaft, Schmidt, beauftragt ist, reiste auf eine Verfügung der preußischen Justizministers hin nach Leipzig ab, um als StaatSkommissar dem Prozeß gegen die Direktoren und AussichtSräthe der Leipziger Bank beizuwohnen. Posen, 19. Juni. In Russisch-Ressini ermor dete in der vergangenen Nacht der Bergmann Kolsk seine Frau und 6 Kinder durch Revolverschüsse. DaS Motiv deS siebenfachen Mordes ist Noth. Gießen, 18. Juni. Nach Mittheilung der Grubenverwaltung über den gemeldeten Brand der „Friedrichsgrube" ist der Brand an den Fabrik gebäuden nunmehr gelöscht. Zwei Personen sind ge- tödtet, am Auskomm, n einer dritten wird gezweifelt. — Altenburg» 18. Juni. Der öOjähr. Groß kaufmann At-elbert Reineck erschoß sich im Garten seiner Billa. Veranlassung zu dem Aufsehen erregen den Selbstmord sind große finanzielle Verluste in der Lederbranche. — Arnstadt, 16 Juni. Großes Aufsehen er- regt hier das Verschwinden des Direktors der fürst lichen Realschule, Professor Dr. G. L. Ec war am Mittwoch weggegangen, um vor Tisch eimn Spazier gang zu machen. S.-itdem sehlt jede Spur von ihm. Der Professor litt an Schwermuth. hinüber zu laufen. Unglückseligerweise kam aber im nämlichen Augenblick auch der Hohensteiner Zug an- gefahren, welcher den unglücklichen Kleinen sofort er faßte und zermalmte. — Callenberg b. Waldenb., 18. Juni. Künf tigen Sonntag wird hier der BezirkSmissionSverein Callenberg und Umgegend, zu dem die Gemeinden Langenchursdorf, Rußdorf, Langenberg, Grumbach und unterhalten hatte. — Glauchau» Die Erben des vor einigen Jahren hier verstorbenen Rittergutsbesitzers Leuschner, der in Gräfenhainichen geboren war und als mehrfacher Millio när gestorben ist, haben dem Frauenverein zu Gräfen- Hainichen das Geburtshaus des Erblassers, den früheren Gasthof „Zum Löwen", unter der Bedingung überlasten, daß er den Namen „Leuschner-Haus" führen und zu wohlihÄigen Zwecken dienen soll. Die Kosten der In standhaltung und Instandsetzung des Gehöftes übernimmt der evangelisch-kirchliche Frauen Hilfsverein zu Berlin. Wenn sich jedoch der Gräfenhaimchencr Frauenverein auflösen sollte, wird daS Grundstück Eigenthum des genannten FrauenhilfsvereinS zu Berlin. — Crimmitschau, 18. Juni. Am vergangenen Freitag haben, wie gemeldet, die Weber und Weberinnen der Firma Gebrüder Fürst im Vorort Neukirchen gemein sam ihre Kündigung eingereicht, da die Firma eine Lohn erhöhung abgelehnt hat. Der hiesige Fabrikantenverein suchte zu vermitteln, und nahmen die Arbeiter auch den von diesem in seiner zweiten Sitzung gefaßten Vergleichs- Vorschlag an, welcher aber seitens der Firma abgelehnt wurde. — Zwickau, 12. Juni. Aus der hiesigen RathS- bibliothek, die bekanntlich außerordentlich reich an litterarischen und künstlerischen Schätzen au- der Zeit Luthers ist ist, wie jetzt bekannt wird, ein Bild von großem historischen Wertste, da- vorzüglich» auf Holz gemalte Oelporträt (Brustbild) des Zwickauer Rektors und Rathsherrn Stephan Roth spurlos verschwunden. Es wird vermuthet, daß daS Gemälde, welches vor mehreren Jahren bei denRestaurirungSarbeiten ander hiesigen Marienkirche beim Nachbilden in Stein als Vorlage gedient hat, in die Hände eines in Anti quariatssachen reisenden Agenten gelangt ist, wie solche sich öfters in Städten mit großer Vergangenheit auf halten. — ZWtckau. In Folge der Haftpflicht-Be- stimmungen des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches werden an den hiesigen höheren Lehranstalten in diesem Jahre Si p. M'yer in Zwickau, welcher den Cbcmnitzern durch seine Thäligkeit an der hiesigen St " Ti»»tS,»schichte. Deutsche» Keich. In Bayern weiß man nichts von einem Kaiser Wilhelm „der Große". Der Prinz-Regent von Bayern hat folgende Ordre erlassen: Damit der glorreiche Name weiland Sr. Majestät Kaiser Wilhelm I. für alle Feiten in bleibend sichtbarer Erinnerung in der bayerischen Armee fortlebe, verleihe ich dem 6. Infanterie- Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", den Namenszug des höchstseligen Kaisers. Dieser Namenszug mit der Kaiserkrone darüber ist nach vorgelegter Zeich- nung auf den Epauletten und Achselstücken der Offiziere in Gold, aus den Schulterklappen der Mannschaften in gelber platter Schnur, die Krone in gelbem Tuch zu fertigen. Nürnberg, 16. Juni. Luitpold. Nürnberg» Als der Kaiser am Montag durch die Stadt zur Parade fuhr, sprang auf den Tritt seines Wagens ein Mann, vermuthlich, um eine Bittschrift zu überreichen. Er wurde sofort entfernt. Nachversammlung um 4 Uhr im Plauenscheu Hos wird! krault ist. DaS Kind, ein Knabe, ist in der Abort- Herr Misstonssenior Handmanv aus Leipzig, der vor grübe ihres Dienstherrn todt aufgefundeu worden. 1862 bis 1887 Missionar in Indien gewesen ist, Be- — Voigtsdorf, 18. Juni. Der dieSjäh geworten ist. — Lunzenau. Nach den „Leipz. Volksztg." steht der Rücktritt meisters von seinem Amte mit einem seinen» ebenfalls in jenem Hause wohnhaft gewesenen Arbeitgeber, dem Tischlermeister Glös, fortgemollt habe. Bei der Verhaftung bat er, man möge ihn wenigstens noch 14 Tage auf freiem Fuß lasten, daß er als Schützen könig daS Voigtsdorfer Vogelschießen noch mitmachen könne. — Aus Anlaß der schweren Erkrankung deS Königs wird da« in Zittau gelegentlich der Eröff- nung der Oberlausitzer Ausstellung geplante Festessen ausfallen. — Lommatzsch, 17. Juni. Infolge der Er krankung des Königs hat der ZentralauSfchuß für das 23. Gautmnfest des NiederelbturngaveS, welches Sonntag, den 22. Juni, in Mügeln abgehalten wer den sollte, beschlossen, es bis auf weiteres zu ver schieben. — Dresden, 18. Juni. (Moderne Jugend.) Die 2. Straskammer des hiesigen König!. Landgerichts verhandelte heute Mittag gegen den noch nicht 18 Jahre alten Karl Willy Baumbach aus Dresden wegen versuchten Mordes. Der junge Mann war Lehrling in einem hiesigen Fabrikgeschäft. Trotz seines jugend lichen Alters unterhielt Baumbach mit der 17 Jahre alten Verkäuferin Johanne Seifert ein LiebeSverhält- niß. Am 28. Februar d. I. wurde Baumbach des halb von seinem Vater zur Rede gestellt. Der junge Mann will hierauf den Entschluß gefaßt haben, sich zu erschießen. Baumbach nahm ein seinem Vater ge- höriges Sparkassenbuch über eine Einlage von 421 M., lieh sich darauf im Leihhause 260 M-, kauste ver schiedene Sachen und miethete sich in einem Hotel ein. Am Abend des 5. März war der Angeklagte zu einem Vergnügen in Potschappel. Baumbach kauste am näch sten Tage auf der hiesigen Brüdergasse einen Revolver nebst Munition. Abend- holte er die Seifert von einem Geschäft an der Scheffelstraße ab. Sie war in Begleitung ihrer Schwester. Baumbach ging mit ihnen nach dem Hause auf der Kellstraße, wo die Seifert wohnte. Nachdem die Seifert unterwegs dem Ange klagten erklärt hatte, daß sie ihm nicht mehr treu sei und er zu seinen Eltern zurückkehren sollte, um sich mit ihnen zu versöhnen, feuerte Baumbach in der Hausflur mehrere Schüsse auf sich und die Seifert. Der Angeklagte wurde ohnmächtig, dem bedauerns- werthen Mädchen wurde das rechte Auge ausgeschossen und ein Ohr erheblich verletzt. Das Urtheil lautete auf 6 Jahre Gefängniß. „nicht ohne Folgen gebliebenen" Verhällniß in Verbindung, das der genannte verheirathete Beamte mit einer hiesigen Wirthstochter Sächsische». Hohenstein-Ernstthal, 19. Juni 1902. Minheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honorirt. — Die durch Radfahrer verursachten Unglücks- sälle mehren sich in erschreckender Weise, obwohl strenge polizeiliche Vorschriften das schnelle Fahren durch be- wohnte Straßen verbieten, trotzdem auch in den Zeit ungen immer wieder an die schwere Verantwortung des Fahrers erinnert wird. Erst kürzlich das Unglück in Gersdorf, und heute müssen wir abermals über einen ähnlichen Vorfall berichten. Durch einen Rad fahrer, der am Mittwoch Abend nachgewiesenermaßen im sausenden Tempo die vom Markte abzweigende Poststraße durchfuhr und wohl auch unterlassen hatte, rechtzeitig durch Klingelzeichen zu warnen, wurde eine Dame, die mit ihrem Gatten von einem Spaziergang? heimkehrte, angefahren und, wie Augenzeugen versichern, ein ganzes Stück fortgeschleudert, sodaß sie mit der Stirn seite des Kopfes zu Boden schlug und bewußtlos liegen blieb. Der aufs höchste erschrockene Gatte brachte sie zu in der Nähe wohnenden Verwandten und rief, nach- dem er selbst die erste Hilfe geleistet, den Arzt. Der selbe konstatirte schmerzhafte Quetschungen und Schürf ungen und befürchtete vor allen Dingen, daß außer Verletzungen am Kopfe eine Gehirnerschütterung ver- ursacht worden sein könne, die zunächst das Ueberführen der Dame nach der eigenen Wohnung unmöglich mache. — Der Radfahrer, welcher durch den Anprall von seinem Vehikel geschleudert wurde, will auch Verletz ungen erlitten haben. Er heißt Schumann und wohnt im OrtStheile Neustadt. Als Entschuldigung gab er an, daß er bei der hohen Uebersetzung seiner Ketten räder nicht langsam fahren könne. Das dürfte ihn aber nicht vor Strafe schützen. Wir rufen deshalb jedem Radfahrer die strengen behördlichen Vorschriften und ihre Strafandrohungen ins Gedächtniß, denn das un sinnige Fahren, wie man es jetzt ständig beobachten kann, wird es noch so weit bringen, daß der Radler in bewohnten Straßen absteigen und neben seinem Rade gehen muß. — In manchen Gegenden unseres Vaterlandes ist es heute noch alter, schöner Brauch, die Sommersonnen wende durch Spiel, Tanz und allerhand Belustigungen f r Jung und Alt zu feiern. Um auch hierorts mit zum Erwecken alter volksbildender Bräuche beizutragen, unter- nimmt der Neustädter Turnverein nächsten Sonntag, den 22. Juni, unter gütiger Mitarbeit der Herren Lehrer und einiger Klassen der 2. Bezirksschule auf seinem Turn- Hallengrundstück eine erstmalige öffentliche Feier der Son- nenwende. Der willkommene Besucher wird sich am hei. teren Jugendspiele, an straffen Frei- und Stabübungen und anmuthigem Reigen der Knaben und Mädchen, sowie am lebhaften Turnspiele und dem Tanz um das Sonneu- wendfeuer kräftiger Turner mit schmucken Turnerinnen ergötzen können. Durch Errichten einer Schwebebahn, mehrerer Schaukeln und sonstiger kleiner Unternehmungen sind allen Kindern jeden Alters schöne Belustigungen ge boten, während auch Erwachsene ihren Bedarf an Speis? und Trank befriedigen können und auf dem mit frischen Anpflanzungen versehenen Turnplatz angenehmen Aufent halt finden werden. Wer deshalb sich mit der Jugend freuen und einem echten Vergnügen beiwohnen will, der unterstütze das Unternehmen des Turnvereins durch seinen Besuch. — Eine für Gastwirthe wichtige Ent scheidung sällte das Hamburger Schöffengericht. Ein Wirth war wegen Vergehens gegen die Gewerbe ordnung angeklagt, weil er in seinem Lokal Ansichts postkarten verkauft, ohne dieser Gewerbe besonders angemeldet zu haben. Er ließ ferner diese Karten auch nach 9 Uhr Abends verkaufen. Das Gericht verwarf den vom Angeklagten eingenommenen Stand punkt, daß der Postkartenverkauf zum WirthShaus- gewerbe glhöre, sondern erblickte darin einen Druck sachenvertrieb im Sinne der Gewerbeordnung. ES verurtheilte den Angeklagten deshalb zu einer Geldstrafe. — Durch den in gestriger Nummer bereits kurz erwähnten Unglücksfall auf der Bahnstrecke zwischen St. Egidien und Glauchau ist ein 13jähr«ger Knabe aus Ntederlrmgwitz ums Leben gekommen. Der Junge NamenS Werner wollte das MittagSessen aufs Feld tragen und kroch, als der Glauchauer Zug vor über gebraust war, unter der Schranke weg, um schnell Callenberg gehören, sein JahreSsest feiern. Im Gottes- magd aus Pöhlau mußte heute auf ärztliche An- dienst, der um 2 Uhr seinen Anfang nimmt, wird Herr ordnung ins Kgl. Kreiskrankenstift Zwickau überführ t Pfarrer Gehring aus Schedewitz predigen In de- werden, da sie heimlich geboren hat und schwer er- befindet sich übrigen- im Besitz de- vielgenannten Berliner Bankier- August Sternberg. Im Ganze: standen 650 DoppelwaggonS in Flammen. Der Brand dürste noch 8 Tage dauern. Berlin, 18. Juni. Generalfeldmarschall Graf Walderfee ist vom Kaiser telegraphisch zur Theilnahme an den Festlichkeiten nach Aachen berufen worden. Auch der Reichskanzler und Generaloberst von Loe treffen morgen in Aachen zur Thiilnahme am Einzug der Kaisers ein. Germersheim, 18. Juni. Der Kommandant der Festung Generalmajor Frhr. v. Feilitzsch, Bruder des bayerischen Ministers de- Innern ist, während er aus den Exerzierplatz ritt, von einem Schlaganfall ge troffen worden und alsbald gestorben. Wie«, 18. Juni. Der Kaiser hat heute früh die Fahrt auf den Hochschneeberg unternommen. Bei dem im Hotel aus dem Berge abgehaltenem Eercle sprach der Kaiser auch den die deutsch-französische KriegSmedaille tragenden Fabrikanten Engau an. Er fragte ihn, unter welchem Könige er den Feldzug mitgemacht habe, und als dieser antwortete, unter Kön>g Albert von Sachsen, erwiderte der Kaiser: „Der liegt leider krank darnieder, sein Ableben wäre ein großer Verlust für uns Alle." London, 18. Juni. Ler „Daily Mail" wird unter dem gestrigen Tage aus Karachi (Vorder-Jndien gemeldet: Der Cyklon, der am Montag die Stadt ver wüstete, läßt nach, der hohe Wasserstand geht zurück. Die historische Rapier-Mole ist theilweise weggerissen. Die meisten Schiffe im Hafen sind untergegangen. Die Speicher, Wersten und die Eisenbahn sind zerstört, Han- del und Wandel stocken. Bombay, 18. Juni. Ein furchtbarer Cyklon zerstörte die Stadt Karachi. Die Stadt wurde von den Wellen verschlungen. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben. Die Dampfer Simla und City of Delhi sind mit Flüchtlingen ungefüllt. Telegramme vom Wolff'sche« Bureau. Dresden, IS. Juni. Das „Dresdner Journal" meldet: Rach amtlicher Ptit- theilung hat der König infolge seiner Er- krankung den Prinzen Georg zu seinem Stellvertreter bestellt. Duisburg, 19. Juni. Ein mit 30 Schul- lindern besetzter Siraßenbahnwagen schlug in der Nähe des Kaiserberges um. Eine größere Anzahl von Kindern, die von Meiderich hierher einen Ausflug unternommen hatten, erlitten mehr oder minder schwere Verletzungen. zerzlich dazu eingeladen. — Limbach. In der letzten Stadtverordneten- itzung stand ein für unsere Gemeindeunterbeamten vichtige Frage auf der Tagesordnung, nämlich die Verleihung der Pensionsberechtigung und Unkündbar- eit. Aus den Darlegungen des Berichterstatters ging hervor, daß nach mehrjähriger und eingehender Er wägung der gemischte BerfaffungS- und Finanzausschuß dem Rathe den Vorschlag gemacht habe, außer den bereits jetzt schon pensionsberechtigten RathSbeamten noch den folgenden städtischen Unterbeamten die Pen sionsberechtigung sür sich und ihre Hinterlassenen nach Maßgabe der hierüber sür die CivilstaatSdiener be stehenden gesetzlichen Vorschriften zu verleihen und ihnen die Eigenschaft als Gemeindeunterbeamte im Sinne des 8 105 der Rev. Städteordnung zuzugestehen: den Registratoren, dem Kassen-Assistenten, dem Meldeamts expedienten, dem Bauamtsexpedienten, dem Kranken hausverwalter, dem Straßenmeister, dem Wassermeister, dem BollstreckuugSbeamten, den Schutzleuten, dem Armenhausverwalter und RathSdiener und dem Haus mann des Rathshauses, allen städtischen Beamten gegen über aber auf das Kündigungsrecht nach 10 im Dienste der Stadt verbrachten Jahren zu verzichten, ihnen also nach 10 Jahren auch die Unkündbarkeit zu verleihen und sich in dieser Beziehung dem Vorgehen anderer Städte und Gemeinden anzufchließen. Diese Vor schläge habe der Rath einstimmig angenommen, sei auch den übrigen Vorschlägen der genannten Ausschüsse bezüglich der Gewährung des sogenannten Gnaden- gehaltes an die Hinterbliebenen eines pensionsberech tigten Beamten — einen Monat außer dem Sterbe- monat — und Zugrundelegung des Z 23 des Meeraner Ortsstatuts bei Anrechnung auswärts verbrachter Dienst- zeit auf die 10jährige hiesige Dienstzeit, beigetreten. Der Herr Berichterstatter empfahl namens der berich tenden Ausschüsse Beitritt zum Rathsbeschlusse im Prinzipe, den Stadtrath aber zu ersuchen, dem Kolle- gium eine Vorlage über Abänderung des Ortsstatuts zugehen zu lassen und zu erwägen, ob nicht auch die Schulhausmänner der beiden Bürgerschulen in den Kreis der pensionsberechtigten Beamten einzubeziehen seien. Nach mehrseitiger Aussprache, während nament lich die Herren Bürgermeister Dr. Goldenberg und Stadtrath Koch für Annahme des RathSbeschlusseS ein traten, ersterer unter Hinweis auf den die Pensions- berechtigung der Gemeindeunterbeamten behandelnden Z 105 der RevidirtenStädteordnung und das zuweilen sehr bescheidene Diensteinkommen des betreffenden Beamten, letzterer unter dem Hervorheben, daß die Stadt einem Beamten, der ihr 10, 20 oder noch mehr Jahre ge- die»t habe, bei überkommener Dienstunfähigkeit doch zu unterstützen verpflichtet fei, wenn er auch keinen Pensionsanspruch habe, da der Beamte von seinem Diensteinkommen Ersparnisse nicht zurücklegen könne, daß es aber andererseits doch auch wieder von Werth sei, einen sesten Beamtenstamm zu erhaben, wie dies durch eine weitere Ausrechnung der Pensionsberechtigung mehr und mehr geschehe, beschloß das Kollegium ein- stimmig, das Votum der berichtenden Ausschüsse zum .... diesjährige Schützenkönig vom hiesigen Jugendverein, ein Tischler geselle H., ist wegen Brandstiftung verhaftet und inS Saydaer Amtsgerichtsgesängniß eingeliefert worden. Den beiden ihn.verhaftenden Gendarmen gestand er, daß er den Br^nd deS vor einigen Wochen niedergebrannten Wohnhauses des Nachtwächters von Dorfchemnitz vorsätz lich angelegt habe. Als Grund giebt der erst im IS. Lebensjahre stehende Brandstifter an, daß er gern von die üblichen Schulreifen in Wegfall kommen. — Weißenborn, 17. Juni. Eine bei einem hi sigen Gutsbesitzer in Stellung befindliche Dienst magd aus Pöhlau mußte heute auf ärztliche An ¬ sehen, und die Farmen für die Aufnahme der Familien, die mittlerweile in den Konzentrationslagern bleiben, vorbereiten. Sind diese Vorbereitungen fertiggestellt, geführt. Iso werden die Familien mit einem weiteren Leben-- Ter größte Theil der Aktien der Friedrichsgrube' unterhalt sür einen Monat auSgestattet. erste Lande-fürfiiv, die einem Kommer« der StndevW schäft beiwohnt. Diese beispiellose Ehre wird K Stadt Bon» zu theil und in der Stadt Boun dem Korp- Borussia. Ich hoffe und erwarte, daß alle jungen Borussen, auf denen heute da- Auge Ihrer Majestät ruht, dadurch eine Weihe für ihr ganzes Leben empfangen werden. Wir aber, ob General, ob StaatSmaun, ob Leutnant oder Landjuuker, wir schließen uns treu zusammen in Dankbarkeit zur Huldigung vor Ihrer Majestät der Kaiserin. Wir reiben dem Wohl Ihrer Majestät einen urkräftigen Salamander." Es folgte danu das Semesterreiben. Fürst Bismarck trank als 60. Semester auf die Be» gaugenheit, Gegenwart und Zukunft de- Korps, der Kaiser als 50. Semester aus das Korps, Excellenz von Loe als 80. Semester auf da- 80. Stiftungsfest des Korps, sehr viele Semester brachten ihre Huldigungen der Kaiserin dar, die sichtlich erfreut an dem Feste theilnahm. Stürmische Ovationen brachten die Worte des Kaisers: „Silentium! Seine Kaiserliche Hoheit der Kronprinz ist FuchLmajoc." Sofort er griff der Kronprinz in seiner neuen Würde das Wort: „Ich trinke auf das Wohl Ihrer Majestät der Kaiserin." Der Kronprinz sprach auch noch einmal im Verlaufe des Abends und gab dann feine Fuchs- majorwürde wieder ab. Als Schluß der offiziellen Feier wurde der „Landesvater" gestochen. Erst nach 10 Uhr legte der Kaiser das Präsidium nieder. Die Kaiserin begab sich um diese Zeit zur Ruhe, der Kaiser aber blieb noch lange bei seinen Borussen. einem Petroleumkessel, auf welchem sich drei Monteure beim Nieten des Kessels befanden, zusammen. Die drei Monteure geriethen unter das Gerüst und wurden fchwer verletzt. Einer von ihnen starb alsbald. Gieße«, 19. Juni. Von den bei dem Brand aus der Friedrichsgrube schwer verletzten Arbeitern sind bis gestern Abend zwei gestorben. Paris, 19. Juni. Wie verschiedene Blätter melden, ließ sich der Arzt Gernault eine von einer tuberkulösen Kuh herrührende Drüse auf eine Wunde legen, welche er sich selbst um Vorderarm beigebracht hatte, um festzustellen, ob die Tuberkulose des Rindes ansteckend sei oder nicht. Gernault hatte bereits im vorigen Jahre dem Professor Koch sich zur Vornahme eines derartigen Versuchs angeboten, Koch aber dieses Anerbieten abgelehnt. In ärztlichen Kreisen sieht man diesem Experiment ziemlich skeptisch gegenüber. Paris, 19. Juni. Aus Algier wird gemeldet, daß der Zuavenleutnant Gottenest mit einer Anzahl eingeborener Soldaten im April eine Expedition nach der Sahara unternahm, um den Raubzügen der TuarekS ein Ende zu machen. Er hatte ein Gefecht mit 300 TuarekS zu bestehen, von denen 87 fielen, während auf französischer Seite 3 Soldaten getödtet wurden. Gottenest selbst wurde unerheblich verwundet. Lo«do«, 19. Juni. Mit Rücksicht auf die Anstrengungen, welchen der König sich in der nächsten Woche zu unterziehen hat, haben die Aerzte ihm empfohlen, sich in den nächsten Tagen der Theilnahme an allen öffentlichen Veranstaltungen zu enthalten. ReW'Uork, 18. Juni. Der Sekretär der Grubenarbeiter - Bereinigung, Mitchell, hat einen National-Konvent der Grubenarbeiter nach Indiana polis berufen, um festzustellen, ob es zweckmässig sei, alle Weichkohlen-Arbeiter zum Ausstand aufzufordern. NSWYvrk, 19. Juni. In der Bekanntmachung, betreffend vre Einberufung eine» Not'onalkonvents der Grubenarbeiter nach Indianapolis, wird als Zweck der Berathung angegeben, den Plan einer allgemeinen Ar beitseinstellung der Kohlenbergleute in den Vereinigten Staaten zu erwägen, um den gegenwärtig ausständigen Anthrazitgrubenarbeitern Unterstützung zu leisten. Die Konvention tritt am 17. Juli zusammen. T^N«*VNNk» London, 19. Juni. Der Minister des Innern sagte in einer Rede, welche er gestern in Croydon hielt, die bisherigen Feinde hätten eine so bewunderungs würdige Gesinnung an den Tag gelegt, daß die Regierung die Zurückziehung eines starken Prozentsatzes Truppen aus Südafrika vorbereite. Die Kabelkorrespondenz meldet auS London: Nach Mittheilung des Kriegsministeriums ist den in St. Helena internirten Burenführern die Rückkehr nach Südafrika sreigegeben worden. Johannesburg, 19 Juni. Lord Kitchener ist gestern hier eingetroffen, um sich von den Truppen zu
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