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Der Querschnitt
- Bandzählung
- 12.1932, H.3, März
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- Z. 8. 1291-12.1932
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193203000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19320300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19320300
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Marginalien
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 12.1932, H.3, März -
- DeckelDeckel -
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- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelDamit wir uns verstehen! 157
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- ArtikelPoincaré in der Pariser Wochenschau 165
- ArtikelDer Bourgeois und die Liebe 166
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelDer Herzensroman im Liebesbriefsteller 173
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelSpanien übt für die Ehescheidung 177
- ArtikelMétro 180
- ArtikelAus der Droschken-Zeit 181
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelDer Lausbub Beaumarchais 185
- ArtikelHerr von Göthe ist ein schlechter Versifex 192
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelChinesische Lieder 195
- ArtikelMänner an der Macht 196
- ArtikelPraktischer Ratgeber für Untersuchungsgefangene 199
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelMarginalien 202
- ArtikelKunstdruck-Teil 7 -
- ArtikelKunstdruck-Teil 8 -
- ArtikelNeue Schallplatten 230
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- DeckelDeckel -
- BandBand 12.1932, H.3, März -
- Titel
- Der Querschnitt
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Kollektiv und Geldgeber Unentwegte Dunkelmänner sind in Berlin an der Arbeit, dem ehrlichen Namen „Kollektiv“ Unehre zu be reiten. Geburt des Kollektivs aus dem Geiste der Schnorrerei! Da ist irgend ein Schreiber, der ein ganz schlechtes Stück, aber nicht einen Pfennig Geld hat. Da ist irgendein Ausländer, der Geld hat, aber ein ganz schlechter Schauspieler ist. Beide wollen sich an den Plakatsäulen Berlins großgedruckt sehen. Nichts leichter als das. Ein Dutzend Schauspieler ist schnell für eine „Uraufführung“ gefunden. Sie kümmern sich nicht darum, ob das Stück gut oder schlecht ist. Nur gesehen werden, nur gesehen werden! Und schon stehen zwölf Unterschriften auf einem Kollektivvertrag. Mit ändern Worten: von Geld wollen die Schau spieler gar nichts wissen. Wer aber spielt die Hauptrolle im Stück? Der Geldgeber! Autor und Geldgeber arbeiten Hand in Hand. Da der Geldgeber nicht richtig Deutsdi kann, wird seine Rolle umgeschrieben. Da er aber auch kein Schauspieler ist, muß der Regisseur eingeweiht werden. Und zu Autor und Geldgeber gesellt sich der Herr Regisseur. Ein Dreibund gegen ein Dutzend Schauspieler. Aber nicht allzulange kann auf den Proben der wahre Sachverhalt vertuscht werden. Die Schauspieler weigern sich endlich, mit dem Darsteller der Haupt rolle zusammenzuspielen. „Aber das ist doch unser Finanz mann, meine Herrschaften!“ „Wir spielen nicht mit einem Dilet tanten!“ Aber der Dreibund ist gerissener. Er schmiedet einen Plan, auf den das Kollektiv hineinfällt. Ein Krach wird inszeniert. Regisseur und Autor fallen über den Geldgeber her. Der Geldgeber verläßt die Probe. Ein Ersatz für die Hauptrolle ist am ändern Tage da. Und acht Tage lang herrsdit ruhige Probenarbeit. Am Tage vor der Ge neralprobe muß die Pacht für das Theater bezahlt werden. Der Geld geber erscheint. Stellt die Bedingung zu spielen. Da sich die Schauspieler natür lich um das Geschäftliche nicht geküm mert, auch keinen Einblick in den Ver trag zwischen Autor und Geldgeber genommen haben, sind sie wie vor den Kopf gestoßen. Es ist dem Autor ein Leichtes, sie mit gut bedachten Worten umzustimmen. Welcher Schauspieler könnte dem widerstehen: „Und dann, meine Herrschaften, müssen Sie doch froh sein, wenn Sie zur Zeit über haupt wieder mal in Berlin spielen können!“ Kaum ein leiser Protest wird ge hört. Rein zur Beruhigung wird vom Regisseur versprochen, zur General probe werde eine Kommission er scheinen, die ihr Gutachten über den Träger der Hauptrolle abgeben soll. Der Geldgeber versichert, sich diesem Urteilsspruch fügen zu wollen. Natür lich ist zur Generalprobe keine Kom mission da. Aber jeder hat anscheinend so mit sich selbst zu tun, daß es gar nicht mehr wichtig genommen wird. Die Aufführung muß ja vor allen Dingen raus. Ja, soweit hat der Autor seine Schauspieler rumgekriegt. Sie sehen das schlechte Stück nicht und kaum noch die schlechte Aufführung. Jetzt wollen sie nur noch unbedingt spielen. „Es wird schon gehen!“ Ja, es ging. Ging? Es fuhr förmlich mit vollen Segeln in den Verriß. Auch nicht ein gutes Haar blieb an dem Autor. Nicht eins an dem Geldgeber. Vielleicht gerade noch eins an dem Re gisseur. Und die Schauspieler? Sie hatten wenigstens einmal wieder ge spielt. Aber man zahlte ihnen nicht mal ihr ausgelegtes Fahrgeld zurück! Man vertröstete auf eine Reihe von Wiederholungen. Ein Theater würde das Stück übernehmen. Es war einmal ein Kollektiv . . . Walter Tappe 224
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