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Der Querschnitt
- Bandzählung
- 12.1932, H.3, März
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- Z. 8. 1291-12.1932
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193203000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19320300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19320300
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Marginalien
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 12.1932, H.3, März -
- DeckelDeckel -
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- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelDamit wir uns verstehen! 157
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- ArtikelPoincaré in der Pariser Wochenschau 165
- ArtikelDer Bourgeois und die Liebe 166
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelDer Herzensroman im Liebesbriefsteller 173
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelSpanien übt für die Ehescheidung 177
- ArtikelMétro 180
- ArtikelAus der Droschken-Zeit 181
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelDer Lausbub Beaumarchais 185
- ArtikelHerr von Göthe ist ein schlechter Versifex 192
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelChinesische Lieder 195
- ArtikelMänner an der Macht 196
- ArtikelPraktischer Ratgeber für Untersuchungsgefangene 199
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelMarginalien 202
- ArtikelKunstdruck-Teil 7 -
- ArtikelKunstdruck-Teil 8 -
- ArtikelNeue Schallplatten 230
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- DeckelDeckel -
- BandBand 12.1932, H.3, März -
- Titel
- Der Querschnitt
- Autor
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Eine Deutsche Geschichte. Der Nachfahre, der geschichtliche Zusammenhänge be schreibt, ist von der heißen Sehnsucht erfüllt, Zensuren auszuteilen, Zusammenhänge richtigzustellen und an historischen Beispielen der Welt den Sinn geben, den er für wesentlich hält. Die meisten Geschichtsschreiber bestreiten das milde lächelnd. Wolf gang Goetz hat den Mut, zuzugeben, daß er subjektiv Geschichte schreibt, verehrend und zürnend. Goetz bringt eine große Eignung für seine Aufgabe mit: er ist nicht glücklich in seiner Zeit, im Formalen und Gedanklichen fühlt er sich vom 19. Jahr hundert besser betreut, und — ein echter Deutscher in dieser Zerrissenheit — durch sucht er das Vergangene nach Gründen für Mißerfolg und Irrtum. Er schildert Macht und Leistung, Ziele und Hoffnungen, und steht dabei immer unter dem Gedanken: wozu hat das alles geführt? Warum mußte grade an dieser Stelle ein so entschei dender Fehler gemacht werden? Außerordentlich eindrucksvoll ist zum Beispiel seine Schilderung von der Zerstörung der deutsch-französischen Beziehungen, die bereits in der Zeit des Staufenkaisers Friedrichs II. erfolgt ist. Dabei hat Goetz kein ver stimmtes oder gar hoffnungsloses Buch geschaffen. Er berauscht sich oft an der Ver gangenheit, aber nicht mit dem oberlehrerhaften Ton, der nur das Vergangene gelten läßt. Mit heiligem Ernst gibt er die Tragödie eines Volkes, dem so gut wie alle geschichtlichen Glücksfälle zum Unglück wurden. Er vermeidet alles, was die Ge schichte als Zahlensammlung erscheinen lassen könnte, gibt vielmehr Zusammenhänge. Seine Kombinationen wirken logisch und ehrlich, und ein reaktionäres Buch hatte man vom Autor des Gneisenau nicht erwartet. Daß dieses Werk im Jahre 1931 erscheint (Ullstein-Verlag), ist kein Zufall. Mit Freude und Inbrunst schildert Goetz alle freiheitlichen Regungen durch den Lauf der Jahrhunderte. Aber so sehr der deutsche Gedanke sich konsequent offenbarte, die jeweilige Entwicklung aufnahm — so sehr gab es unausgesetzt Interessen, die ihn von entscheidender Tat zurückhielten. Diese dunklen Interessen, auch heute wieder in aller Furchtbarkeit spürbar, haben dieses Buch heraufbeschworen. Es ist eine Warnung und ein Protest, ein Heldenlied und eine Resignation. Aber durch diese Resignation dringt ein mutiger Wille zum Neuen. Hans Rothe Dem Kritiker und Kämpfer Felix Hollaender ist in der Sammlung seiner Kritiken Lebendiges Theater (S. Fischer Verlag, Berlin) ein Denkmal gesetzt, das den streiten den Fanatismus, das leidenschaftliche Temperament eines der vitalsten Theater menschen unserer Zeit lebendig erhalten wird. Die Auswahl, die aus Hollaenders unzähligen Theaterkritiken getroffen wurde, ist eine außerordentlich glückliche, denn sie enthält auch solche Referate, aus denen des Beurteilenden gewandelte Einstellung (zu Werk oder Schauspielern) nicht nur hervorgeht, sondern in denen der Verfasser t sich offen zu früheren Irrtümern bekennt. Mit Hollaender dürfte solch kritische Haltung so gut wie ausgestorben sein. Im Falle Zuckmayer z. B. ist die anfangs negative, von Werk zu Werk ins Positive wachsende Einstellung des Kritikers mit tiefer Bewunderung und Freude nachzulesen. Die Würdigung Georg Kaisers muß dem besten und klarsten zugezählt werden, was über diesen Autor ans Licht der Oeffentlichkeit gelangte. Bei der Zusammenschau über diese kritische Lebensleistung ist es gleichgültig, ob da oder dort über dies oder jenes ein hartes, manchmal über scharfes Wort fällt: denn in jedem Augenblick redet ein dem Theater lebenslänglich Verfallener, einer, der alles, was Theater heißt, mit einer Besessenheit liebt, die für ihn letzter Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen ist. Diese Liebe hat aber niemals Hollaenders prüfenden Verstand eingeschläfert: sie ist nur die Basis aller seiner kritischen Waffengänge, sie erfüllt ihn bis in die Fingerspitzen und ist auch dort spürbar, wo er im Kampf um die zu entschwinden drohende Geliebte streiten und hassen muß. Der Band enthält nicht nur Aufschlußreiches über die (karge) Entwicklung des deutschen und internationalen Theaterstücks, sondern er stellt auch ein fesselndes Kapitel miterlebter Theaterhistorie dar und damit einen wichtigen Abschnitt aus der jüngsten Geschichte Berlins. Darum verdient er voll kommen die ihm beigegebenc Bezeichnung einer „Berliner Dramaturgie“. Franz Horch 228
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