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Uhu
- Bandzählung
- 2.1925/26, H.9, Juni
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- Z. 8. 5658-2.1925/26,7/12
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192509007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19250900
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19250900
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Reise nach dem Klima
- Untertitel
- Wohin müssen Sie reisen?
- Autor
- Löbel, J.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 2.1925/26, H.9, Juni -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelUhu-Anzeigen-Rätsel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelAuflösung unseres "Uhu"-Anzeigen-Rätsels aus Uhu Nr. 8: -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1
- ArtikelDie Reise nach dem Klima 2
- AbbildungDer Ausweis auf der Reise 7
- ArtikelAntoine Wiertz 8
- ArtikelVerführung 17
- ArtikelDon Felipe 20
- AbbildungAbgerutscht ! 27
- ArtikelGrüne Architektur 28
- ArtikelDer Mensch muß [...] 38
- AbbildungHilario, der kühne Löwenbändiger . . . 39
- ArtikelIm Seminar für Eheglück 40
- ArtikelAuch Sie werden an den Charleston glauben müssen! 46
- ArtikelBerlin in 50 Jahren 48
- AbbildungJohn O'Neïll 57
- ArtikelDie Goldgräberinnen (in den Taschen der Männer) 58
- ArtikelRache für das Urteil der Paris 68
- ArtikelFlussirrung 69
- AbbildungDas interessante Fenster 71
- ArtikelEine Sitzung bei Schrenck Notzing 72
- AbbildungJapanische "Girl-Kultur": Tanzgirls in einer Revue in Tokio 78
- ArtikelAuf See 79
- ArtikelDie Abenteuer der Venus von Milo 88
- ArtikelFreuden und Leiden am Votragspult 96
- ArtikelCasanova als "Büchernarr" 100
- AbbildungTutankhamen im Film 101
- ArtikelWarum Buhabu den schwarzen Bill niederschoß 102
- ArtikelBücher, die mir gefallen haben 114
- ArtikelSie kriegen sich 123
- ArtikelUnser neues Silben-Kreuzworträtsel -
- DeckelDeckel -
- BandBand 2.1925/26, H.9, Juni -
- Titel
- Uhu
- Autor
- Links
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teil: indem man es abgibt als Schweiß oder bei Ueberhitzung als Dampf. Eine Tasse Tee nimmt uns fünfzigmal mehr Wärme weg, als sie uns zugeführt hat. Leider setzt die Wärme aber unseren Stoffwechsel herab, der in den Tropen so vermindert ist, daß Robert Mayer auf sein Gesetz von der Erhaltung der Ener gie geradezu durch eine Beobachtung kam, die er als Schiffsarzt in Indien machte. Die Kulis essen dort nämlich so wenig, daß sie bei der dortigen Temperatur nur wenig verbrennen müssen. Nach der Temperatur muß man sich also im Reisebüro auch eingehend erkundigen, und der erste, der sich mit dem Einflüsse des Klimas beschäftigte, Montesquieu, in seinem 1748 geschriebe nen „Esprit des Lois“, spricht aus schließlich von ihr. Sie darf nicht zu hoch sein, soll sie die nützlichste Wir kung der Sonnenstrahlen nicht völlig paralysieren. Deshalb kommt für die Sommerreise der Süden trotz seiner in tensiven Strahlung nicht in Frage oder höchstens seine Küstenstriche. Im Hochgebirge ist die Luft aber auch bei starker Besonnung kühl, eine Ueber- wärmung des Körpers, eine Herab setzung des Stoffwechsels kommt nicht zustande, die günstige Strahlenwirkung kann sich voll entfalten. Und was in den Alpen die kühle Luft, macht an der See der beständige Wind. Im Gebirge findet sich auch ein be deutsamer Faktor vor: die geringe Sauerstoffspannung der Luft. Der Mensch ist nun einmal so; wenn er von etwas zu wenig bekommt, so verdoppelt er seine Kräfte, um es doch zu erhalten. Wenn wir zu wenig Sauerstoff kriegen, so vermehren wir unsere roten Blut körperchen, mit denen wir ihn uns aus der Luft holen. Aus einem Mangel schöpfen wir unsern Reichtum. Die intensive Bestrahlung, die frische und trockene Luft, die geringe Sauer stoffspannung und der niedrige Luft druck werden das Alpenklima also über all dort empfehlen, wo es sich um all gemeine Schwächezustände oder wenig günstige Blutbeschaffenheit handelt. Be sonders für den Büromenschen, dem es wohltut, wenn er sich durch die Schön heit der Landschaft dazu verführen läßt, einmal ein paar Wochen das Leben eines Schwerarbeiters zu führen. Wer sich jedoch das ganze Jahr über auch körperlich angestrengt hat, der lege sich in den Sand am Meere. Der Reiz der Sonne und des Windes, die Uebung der Wärmeregulierung, die Hebung des Stoffwechsels an der Nord oder Ostsee wird dem Ermüdeten eine mächtige und nachhaltige Anregung seiner Funktionen bringen, die man ihm am braunen Gesichte wird ablesen können. Soweit er über die dazu nötigen Mittel verfügt! Denn auch bei der Reise nach dem Klima muß man sieh erst seiner Re serven vergewissern. Der Unterschied in der Belichtung, die Witterungs veränderungen, die Eindrücke auf die Sinne, wie sie Hochgebirge und See auf weisen, sind starke Reize; die Wirkung von Reizen hängt von ihrer Größe ab, aber auch vom Zustande der mensch lichen Organe. Für erregbare und schwache Menschen sind die extremen Einflüsse oft zu kraß. Manche Nervöse fühlen sich in Alpen tälern, die von hocliaufragenden Bergen umschlossen sind, häufig beängstigt und gedrückt, manche Sensible können am Meere keinen Schlaf finden. Diesen ist das Binnenklima, Mittel gebirge mit milder Temperatur und Schutz gegen nördliche Winde, zu emp fehlen; auch das Klima der Wälder und Heiden der Tiefebene kommt für sie in Betracht. Kranke Menschen aber, die auf den gleichen Reiz viel heftiger antworten als der Gesunde, konsultieren am besten nicht das Reisebüro, das Licht- und Wärmeverhältnisse, sondern den Arzt, der ihre Konstitution kennt. Er allein weiß, was sie brauchen, aber auch, was sie sich leisten können; für sie ist er der geeignetste Baedeker auf der Reise nach dem Klima.
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