Delete Search...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191601159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-15
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.01.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
/ Artillerie mehr entfliehen konnten und verzwei- sollen Widerstand leisteten. Bei Tagesanbruch fanden sich unsere Truppen auf dem Schlacht- selbe unter zahlreichen feindlichen Leichen. Wir haben schon kürzlich festgestellt, daß unsere Ar tillerie sehr wirksame Treffer erzielt hat und daß der Feind, den wir aus der ganzen Front mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bedrängten, hei dem Angriff unserer starken Ab teilungen nicht mehr imstande war, selbst unter dem Schutze seiner vielen Schiffsgeschütze den Widerstand in diesem Abschnitt fortzusctzen. So endete der letzte Akt der Kämpfe, die sich seit acht Monaten aus der Halbinsel abspielten, mit der Niederlage und dem Rückzug« des Feindes. Die Zählung der großen Beute ist noch nicht beendet, fr« besteht in Kanonen, Waffen, Mu nition, Pferden, Mauleseln, Wagen und einer großen Zahl anderer Gegenstände. Rußlands unerfüllter Traum. Das serbische Arbeiterdlatt „Nabotniffcheski Westnil" schreibt: Das Ausgeben des Tarda- nellen-Umernchmens ist ein Mißerfolg nicht nur für England und Frankreich, sondern auch für Rußland. Dieses hat den Krieg angezet telt, um das Schwarze Meer zu beherrschen und Konstantinopel zu besitzen. Rußland wollte auf Kosten der Freiheit der Balkünvölker sei nen Jahrhunderte alten Traum verwirklichen, aber sein Traum ist auch diesmal nur ein Traum geblieben. Englands gewaltige Flotte trat sich als machtlos erwiesen, und England mußte zu der Einsicht kommen, daß der Krieg zu Lande entschieden wird. Aber die Einfüh rung des Zwangdienstes in England wird we der ihm noch seinen Bundesgenossen nützen. Der Kaiser an den Sultan und Enver Pascha. In dem Glückwunschtelegramm, das Kaiser Wilhebn anläßlich des Sieges an den Darda nellen an den Sultan gerichtet hat, sagte der Kaiser, er habe mit großer Befriedigung die Nachricht erfahren, daß die feindliche Armee gezwungen wurde, Gallipoli vollständig zu räumen. Er beglückwünsche den Sultan zu dem gtoßen Siege, der deii hastigen Angriffen der schamlosen Feinde ein Ende setze. Ter Kaiser kündigt als Zeichen seiner Bewunderung die Übersendung eines Säbels an den Sultan an, nm die Erinnerung an die großen Siege zu verewigen, eines Säbels, der während des zur Verteidigung des Rechtes unternommenen Krie ges gegen die Häupter des Feindes gezückt sein soll. Der Kaiser drückt schließlich die Ueberzeu- gung aus, daß der göttliche Beistand den end gültigen Sieg sichern werde. Ju eluem Rückblick auf das Dardauelleu-Unteruehmea unterstreicht der Bem er „Bund" die unge heuren Verluste, die es gekostet hat. Ueber MO 000 Mann, so heißt es in dem Artikel, liegen dort gebettet, und Werte von 5 Milliar den sind dort begraben. Eine der wenigen indirekten Angriffsmöglichkeitcn ist endgültig gescheitert. Tie Baumwollbörse in Alexandrien und die Getreidebörse von Odessa sind auf das tiefste getroffen worden. Tie Expedition, die die Dardanellen öffnen und Rußland ge statten sollte, den Krieg wieder mit vollen Kräften zu führen, und nicht zuletzt dazu be stimmt war, die Türkei auszuteilen, ist eine der größten Unternehmungen in dem von den Engländern beliebten Expeditionsstil. Sic ist vollständig zufammengebrochen, weil sie von Anfang an das Verhältnis der- Operationsba- üs zum Operationsziel, sowie die Schwrerig- lciten des Geländes und die Widerstandskraft des Feindes ungewöhnlich unterschätzte; und es wäre verlehrt und entspräche nicht der Wirklich keit, sie als ein bloßes Abenteuer oder eine Diversion zu bezeichnen. Ter militärische Mitarbeiter der „Züricher Post" bespricht die Folgen der vollständigen Räumung von Gallipoli und bemerkt dazu: Für England bedeutet der Mißerfolg einen be deutenden Verlust an militärischem und poli tischem Ansehen. Noch schwerer trifft die Nie derlage aber vielleicht Rußland, das mit der Unmöglichkeit, Konstantinopel zu nehmen, sein Hauptkricgsziel als unerreichbar erkennen muß. Damit ist eine weitere Spaltung in den In teressen der Entente cingetrcten. Wird der neue Kriegsrat stärker sein als die natürlichen Interessen? Der Balkankrieg. Am Balkan ist die Lage unverändert. Das gilt jedoch nur, insoweit die Lage an der grie- chisch-serbtschen Grenze in Frage kommt. In Montenegro schreitet der Siegeszug der verbün deten Oesterreicher unaufhaltsam vorwärts, so daß das bisherige Reich König NikitaS in aller kürzester Frist das Schicksal Serbiens teilen wird. Ob der König Nikita, um seinen Thron zu retten, einen Separatfrieden schließen wird, bleibt abzu warten und erscheint nach König Peters Vor gang unwahrscheinlich. Ein montenegrinischer Sonderfrieden wäre auch nicht einmal erwünscht. Die Ententetruppen suchen das rechte Wardarufer zu erreichen, um die Verbindung zwischen Bul garien und Griechenland über Florida und Monastir unmöglich zu machen. Mit diesem Vorstoß überschritten sie das ihnen von Griechen land freiwillig eingeräumte Gebiet. Die Eng länder wollten die deutschen und österreichischen Acrzte des Königs Konstantin verhaften, wenn die Professoren für ihre Rückkehr den Seeweg gewählt hätten. König Nikita floh aus Cetinje nach Skulari, wo er natürlich nicht sicher ist. Zur Erstürmung »rS v«vce«. Aus dem Kciegspressequartier wird gemeldet: Ueber die kühnen Unternehmungen gegen die montenegrinische Südwestsront, die in der ent scheidenden Bezwingung des Lovcen ihre Krönung fanden, liegen noch folgende Einzelheiten vor. Die erste Truppe; die den LovcenVttstieg, war eine aus Freiwilligen zusammengeseHwArfanterie- kompagnie, wobei eS besonders erfreulich ist, daß Schulter an Schulter mit unseren wiederholt in schwersten Kämpfen bestcrprobten Egerländern mohammedanische Freiwillige das große Wagnis unternahmen. Diese Truppe oollführte den Auf stieg in der Nacht vom 10. auf den 11. und gab von den Höhen des Lovcen für die Durchführung des am nächsten Morgen erfolgenden Hauptan griffes wichtige Meldungen auf dem Wege opti scher Signale ab. Der Angriff erfolgte nach entsprechender grandioser artilleristischer Vorbe reitung vom Festlande und vom Meer her in breiter Front bis hinab nach Süddalmatien. Flankierend griffen Truppen von der herzegowi- Nischen Grenze gegen die Landschaft von Grahovo ein. Auf dem rechten Flügel galt eS, den Widerstand des sich tapfer wehrenden Feindes in ungemein erbitterten Kämpfen zu brechen. Nachdem in der Mitte der eigentliche Lovcenberg um Mittag des 11. Jan. genommen war, drangen unsere Angriffstruppen auf der Chaussee nach Cetinje bis zum Ort Njegusi, der ersten größeren Niederlassung auf montenegrinischem Boden, vor, und besetzten den Ort. Am Lovcen wurden 42 Geschütze erbeutet, weiter erkämpfte sich eine zweite Kolonne, die vom nördlichsten Teil des eigentlichen Golfes von Cattaro gegen Norden vorgestoßen war, die Grenzhöhen ostwärts von Orahovaz. Auf dem linken Flügel wurden im Zusammenwirken mit Truppen aus der Herzego wina die aus dem Aufstandsjahre 1882 bekannten und wegen ihrer schauerlichen Wildnis gefürchteten Grenzfelßgebirge der Krioosije vom Feinde ge säubert. Hier gab es die fürchterlichsten Kämpfe; sie hielten 70 Stunden an und endigten mit der gänzlichen Vertreibung der Montenegriner. Unsere Truppen erstritten sich bereits den Felshang von Grahovo, nördlich der Krioosije, und stehen auch hier auf montenegrinischem Boden. Freie vah« für deutsche Truppen in Griechenland. Wie das „Neue Wiener Journal" aus Genf erfährt, meldet der Lyoner „ProgreS" auS Athen, daß die griechische Division in Florina den Be fehl erhalten hat, sich nach Larissa zurückzuziehen, um den von Monastir verrückenden deutschen Truppen den ungehinderten Durchzug zu gestatten. Auch Kreta vor »er Besetzung? Die Besetzung von Candia auf Kreta durch Engländer und Franzosen gilt als wahrscheinlich. Trotz dieser Zwangsmaßnahme hofft die griechische Regierung, daß die Entente die Sache nicht auf die Spitze treiben wird. — Nach einer Meldung der Athener Zeitung „Hestia" aus Candia (Kreta) ist dort ein englischer Kreuzer eingetroffen, dessen Offiziere Erkundigungen eingezogen haben. Der Augriff auf Ealouikt bevorstehend. Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Genf gemeldet wird, erwartet man den Angriff der deutschen und bulgarischen Truppen gegen Salo niki. Alles weist darauf hin, daß die Stunde der Offensive nahe sei. Die Bulgaren empfangen augenblicklich bedeutende Verproviantierungen, Munition und Verstärkungen der Artillerie aller Kaliber. Die feindlichen Konzentrationen seien beendet. Die deutschen und österreichischen Trup pen seien bei Monastir gruppiert, die bulgarischen zwischen Gewgheli und Doiran. Die Suteute gegeu den BelageruusSzustan» tu Griecheulau». Nach einer römischen Meldung unternahmen die Gesandten der Entente bei der griechischen Regierung freundschaftliche Schritte gegen die ge plante Ankündigung des Belagerungszustandes. Der englische Gesandte Elliot warnte die grie chische Regierung formell davor, griechische Schiffe zur Versorgung der Zentralmächte mit amerika nischem Getreide herzugeben, und kündigte an, daß die Entente die Einfuhr nach Griechenland auf das Maß des örtlichen Bedarfs beschränke. Auch hiergegen protestierte Griechenland in den Hauptstädten der Entente. Verweigerte Freilaffaug »er Mytilener Konsuln. Genfer Blätter melden aus Parts: Die En tente lehnte die Freilassung der in MytAene verhafteten Konsuln ab, trotzdem sie griechische Staatsangehörige sind. Ser österreichisch-ungarische Geueralstabsbericht. (W.T.B.) Wie», 13 Januar. Amtlich wird verlautbart: Russischer Rrie-»sch««Pl«tz. In Ostgallen und an der beßarabischen Grenze stellenweise Geschützkämpfc. Sonst keine besonderen Ereignisse. Die amtliche russische Berichterstattung hat cs sich in der letzten Zeit zur Gewohnheit gemacht, der freien Erfindung kriegerischer Begebenheiten den weitesten Platz einzuräumen. Entgegen allen russischen Angaben sei ausdrücklich hervor gehoben, daß unsere Stellungen östlich der Strypa und an der beßarabischen Grenze — von einem einzigen Bataillonsabschnitt abgesehen, den wir um zweihundert Schritt zurücknahmen — genau dort verlaufen, wo sie verliefen, ehe die mit großer militärischer und journalistischer Aufma chung eingeleitete und bisher mit schweren Ver lusten für unsere Gegner restlos abgeschlagene russische Weihnachtsoffensive begann. Sind sonach alle gegenteiligen Nachrichten aus Petersburg falsch, so beweisen außerdem die Ereignisse im Südosten, daß die vergeblichen russischen Anstürme am Dnjstr und Pruth auch nicht zur Entlastung Montenegros beizutragen vermochten Jt«lie»ischer Rries»fch«*pl«tz. In den Judikarien beschoß die italienische Artillerie die Ortschaften Creto und Por; bei Runcone warfen feindliche Flieger Bomben ab, ohne Schaden, anzurichten. Nago Köstlich Moa) stand gleichfalls unter feindlichem Feuer. Unsere Artillerie schoß daS italienische Barackenlager südlich von Pontafel in Brand. An der küsten- ländischen Front hielten die beiderseitigen Ge- schützkämpfe im Tolmein- undDoberdo-Abschnit an. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die an der Adria vorgehende österreichisch- ungarische Kolonne hat die Montenegriner au« Budua vertrieben und den südlich der Stadt anfragenden Maini in Besitz genommen. Die im Lovcen-Tebiet operierenden Kräfte standen gestern abend 6 Kilometer westlich Tetttnje im Kampfe. Auch die Gefechte bei Grahovo verlaufen günstig; unsere Truppen find im Talbecken vor gedrungen. Im Grenzraum südlich von Aotovac überfielen wir den Feind in seinen Höhenstellun gen, er wurde geworfen. Im Nordosten Mon tenegros ist die Lage unverändert. Der Stellvertreter de« Chefs de» Generalstab««, v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Eine ventrale Slime zm Baralavg-M. Die „Neuen Zürcher Nachrichten" vom 6 Januar 1916 bringen eine kurze Inhaltsangabe der englischen Antwort auf die deutsche Denk schrift zum „Baralong"-Fall und bemerken dazu: Mit obiger Antwort ist das deutsche Sühnebe gehren wegen der Ermordung von zwölf deut schen Unterseebootsleuten durch britische Flotten mannschaften aus Befehl eines britischen Kapitäns von der englischen Regierung abgewiesen. Ein Wichtiges enthält die Antwort von Sir Edward Grey aber doch: sie bestreitet den fürchterlichen Tatbestand nicht, den viele bis zur Stunde kaum zu glauben vermochten, daß nämlich zwölf über lebende Mannschaften eines deutschen U-BooteS, das nicht in ehrlichem Kampfe, sondern auf hin terlistige Art bet falscher Flagge vernichtet wor den war, als sie sich ergeben hatten, aus Befehl des siegreichen englischen Kapitäns wie Naubwild niedergeschofsen wurden, darunter der Komman dant des II-Bovtes. Sir Edward Grey sucht den Vorgang mit drei von deutscher Seite be gangenen Akten zu decken, welche Akte sich aber hier gar nicht zum Vergleich anführen lasten, auch nicht der, von Grey herbeigezogene Edelmut bei der Rettung deutscher Seeleute in anderen Fällen. Die Hauptfrage verliert dadurch nichts an ihrem fürchterlichen Ernste: Haben britische Flottenmannschasten auf Befehl ihres Kapitäns deutsche U-BootS-Leute erryordet, nachdem sie sich ergeben hatten? Die englische Regierung ist nicht in der Lage, diese Frage zu verneinen. Sie weigert sich aber, die Mörder zur Verantwor tung zu ziehen. Nun hat Deutschland das Wort. ES steht auf höherer zivilisatorischer Stufe, um Gleiches zu tun und sich nun auch am Leben von englischen Gefangenen vergreifen zu wollen. Scharfe Repressalien können aber nicht ausbleiben, schon um die Wiederkehr solcher Verbrechen nach Möglichkeit zu verhindern. Auch in neutralen Staaten wird man sich nicht verhehlen, daß die englische Regierung mit ihrem Baralong-Weißbuch den Schild Englands mit einem unausti gbaren Makel befleckt hat. Hätte sie das scheußliche Verbrechen ihrer Leute mit der blinden Wut der selben über die deutschen Unterseeboote einiger maßen zu entschuldigen versucht, man hätte es verstanden. Daß sie aber mit sophistischen Aus flüchten über dasselbe hinwegglcitct, dafür fehlen zur richtigen Kennzeichnung der Sprache die Worte; eS ist schändlicher als die Tat selber. Welcher Verwilderung der Gesinnung in Kreisen, die Vorbild und Träger einer guten und mensch lichen Kultur sein wollten, gehen wir noch ent gegen? Weiterer Bemerkungen zu diesen Ausführun gen bedarf es nicht. Die ReichStagSserieil werden nach Ansicht deS Seniorenkonoents vor. aussichtlich erst am Mittwoch eintretcn. Denn nach der Erledigung der Ernährungssragen werden auch noch die anderen vom Haushalts ausschuß durchgesprochcnen Fragen, ein Teil der militärischen Angelegenheiten und vor allen Tingcn auch die Fragen der Prestezeusur und des Belagerungs-mstandes in der Vollversamm lung des Reichstages eine ausgiebige Erörte rung finden. Es besteht jedenfalls die Absicht, der östentttchen Verhandlung über die letztge nannten Gegenstände keine Hemmungen zu be reiten. Das Wesentlichste ist allerdings schon in freier Aussprache im HauShaltSausschuß gesagt worden, so daß der Reichstag sich getreu seiner KricgSgewohnheit, in der E-örterung aller dieser Fragen wird kurz fasten können. Liebknecht auS »er Fraktion anSgeschlvffeu. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichs tages hat in ihrer am Mittwoch abend abge- hallenen Sitzung eine Erklärung angenommen, nach welcher Abgeordneter Dr. Liebknecht wegen fortgesetzter gröblichster Verstöße gegen seine Pflichten als Fraktionsmitglied die aus seiner Fraktionszugehörigkeit sich ergebenden Rechte verwirkt hat. Damit ist Liebknecht au« der Fraktion ausgeschlossen. Die s»zial»e«»Iratlsche Reich-tat-fraNi«», die seit dem Ausscheiden des Abgeordneten Haase au« dem Fraktionsvorstand ohne Vorsitzenden gewesen ist, hat den Abgeordneten Ebert zum Vorsitzenden gewählt. Ferner har die Fraktion den Vorstand, der durch das Ausscheiden des Abgeordneten Hoch eine zweite Lücke aufwies, durch die Wahl der Abgeordneten Dr. Gradnauer und Krätzig ergänzt. Abgeordneter Haase hatte den Vorsitz der Fraktion, mit deren Mehrheit er in der Stellung zum Weltkrisge und zu den KriegSkedstvorlagen niemals Übetrißstknmte, vor Ker Abstimmung über die letzten KrtegSkre- dite vor Weihnachten v. I. niedergelegt und gegen die Bewilligung der Vorlage gestimmt. Sein Nachfolger im Amte des Vorsitzenden, Ab- geordneter Evert, hat dagegen bei dieser Ab- stimmung die Zustimmungserklärung der Frak- ltonSmehrheit zu den verlangten 10 Milliarden verlesen. Somit ist durch die Wahl EbertS dem unhaltbaren Zustande in der Fraktion ein Ende gemacht, daß der Vorsitzende grundsätzlich ander« stimmte als die Mehrheit der von ihm geführten Fraktion. Abg. Hoch gehörte zu denjenigen Mitgliedern, der Minderheit, die während der Abstimmung Über den Kriegskredit sich außerhalb deS Saales Hefanden. Abg. Gradnauer, das neugewählte Vorstandsmitglied, gehört zur Mehr heit der Fraktion, dagegen der Abgeordnete Krätzig zu denjenigen, die vor der Abstimmung den Saal verlassen hatten. Der Gooverueur v»n Wil«« General z. D. Adalbert Wegner, seit Sep- tember v.JS. Gouverneur der von uns besetzten Stadt Wilna, ist am Mittwoch nach kurzem schweren Leiden gestorben. 1444 Milliouc« britische- Vermögen in Deutschland. Der Präsident deS englischen HandelkamtS, Runciman, erklärte im Unterhaus auf eine An frage, daß daS in Deutschland eingetragene Ver mögen britischer Staatsangehöriger am 31. Dezember 72200000 Pfund betrug. DaS Ver mögen von deutschen Personen in England betrug schätzungsweise etwa 105 Millionen Pfund. Attentat auf »eu japauischea Miuifter»rLfi»eutea. Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio: Ein Individuum hat zwei Bomben auf das ! Automobil des Ministerpräsidenten Okuma ge- ! warfen. Dieser blieb unverletzt. OertlicheS und LachstscheS. * — WitterungSau-sicht ßür Sonnabend, den 1k. Januar: Wenig Aenderung des gegenwär iz herrschenden Wetters. * — Die Verlustliste Nr. 245 der König!. Sächsischen Armee vom 13. Januar enthält folgende Angaben aus unserem Leser- treise: Weinrich, Kurt, Oberlungwitz, schw. ocrw.; Fröhlich, Paul Fritz, Bernsdorf, bisher vennini, ist gefallen; Noeßler, Hans, Kirchberg, l. v-, Z. Ers.-T. zurück; Frohburg, Johannes Pam, Hohenstein-Ernstthal, bish. verw. und in Gefangenschaft gcmeldei, ist am 11. 6. 1915 in Gesangenscha t (Nochefort) gestorben; Mil ler, Fritz Arno, Oberlungwitz, bish. vermißt, ist gefallen; Malihut, Kurt, Lugau, bisher vermißt, in Ge angenschast; Musel, Ernst, Ho- henstciwErnsttlal, bisher vermißt, in Gefangen schaft; Molleck, Franz Max, Hofenstcin-Ernß- t al, Vish vermißt, in Gefangenschaft. — Ter Verlustliste ist diesmal eine' Liste der aus fran zösischer, englischer und russischer Gefangenschaft zurückgelch rten sächsischen HeercSangehörigen bei- gcfügt, die jedoch Angaben aus unserem Le serkreise nicht enthält. * — Tie 1. diesjährige B e - z i r l s a u s s ch u ß - S i tz u n g findet Mon- !ag, den 17. Januar d. I-, vormittags ^11 U r im Sitzungssaale der Königlichen Amts- lmichnnannschach zu Glauchau statt. * — Saattartvfseln. Tas s.chs sche Ministerium des Innern drläs t zur Bun- deSratsverordnung vom ti. Januar 1916 die Saatlartof eln betreffend folgende Ausfuhrungs Verordnung: l. H übler, landwirtßi afttick c Genossenschaften und landwirtschaftttche Ter eine, die nach tz 1 Ziffer 2 die Erlaubnis zum Handel mit Sanllartoscln erwerben wol len, ha en ihre Gesuche im Beziric ihrer gewer lick en Niederlassung lei der Amtshaupt Mannschaft, in bezirlssreien St..dtcn bei dem Stad rate anzu.ringen. 2. Tiefe Gesuche sind unter gutachtlicher Aeuserung (tz 2 Satz 3), die sich auch ans die Zuverlässigkeit des Ge- suchstcllcrs zu erstrecken hat, an die Kreis ^auptmannschast abzuqcben. 3. Tie Krcis- hauptmannfchaften stellen nach Befinden Aus weife ü.er die erteilte Erlau nis aus und er lassen die erforderlichen Vorschriften zu der in tz 3 verordneten Buchfülrung und deren l!e erwackung. * Tic Liltcr K r i e g s z c i t u n g mit der humoristischen Beilage „lZricgsflugblät rer" vom (ff Januar ist uns von einem Feld grauen in freundlicher Weise zuaesteltt worden und -ann in unserer Geschäftsstelle eingese'en werden. * Hohcnstcin-Crnstthal, 11. Jan An i edürftige und würdig: Personen sollen am 8. April die Zinsen der Falcke-Landgrafs-Stiftung zur Verteilung gelangen. In erster Linie kom men Personen in Betracht, die in Diensten der Firma Gottfried Landgraff gestanden oder dem Prioat ause Viktor Falcke ihre Dienste gcwid niet Heren, o'ne Rücksicht auf ihren gegemmr tigen Wo' nort, wäl rend in zweiter Linie solche Leute in Betracht gezogen werden, die in un fcrer Stadt in der Wirkwaren! rauche tätig na reu oder noch sind. Gesuche um Beräasich i gnng sind bis zum 1. Mrz im Rathause (Zimmer Nr. 9) anzuöringen. * — Fußwege reinigen! Wie all jährlich, so ist auch in diesem Winter in un serer Stadt bereits wieder'olt als Mißstand a upfunden -worden, daß die lei Schneefall zum Reinigen der Fußwege durch Ortsgesetz Heran gezogenen ilwen Pflichten überhaupt nicht oder nur ungenügend und spät Nachkommen. B<? sonders um die Fußwege vor unbebauten Grundstücken kümmert man sich saß gar nicht. Uni vorwärts zu kommen, müssen dort die ! Vorübergehenden den Schnee festtreten, so daß ! sich eei Tamuetbev an solchen Stellen ein gro ßer Matsch bemerkbar macht. Es liegt unbe-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview