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Zwönitztaler Anzeiger : 13.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188907136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-13
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 13.07.1889
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HEche und Sächsische Angelegenheiten- (Mündliche und schriftliche Mitteilungen für den localen Theil nehmen wir stet« mit bestem Danke entgegen.) — Zwönitz, 12. Juli. Das Wötzel'sche Wohngebäude im sog. Kellerisergute in Niederzwönitz wurde durch Blitzstrahl heute früh 2/46 Uhr ein Raub her Flammen. Durch schnelles und tapferes Ein greifen der Feuerwehren wurde ein weiteres Umsichgreifen verhindert. Auch in Kühnhaide hat der Blitz eingeschlagen, glücklicherweise ohne zu zünden.. — Bedauerlicherweise haben sämmtliche Hausbewohner nicht versichert und sind dadurch ihrer Habe beraubt. — Heute Nach mittag in der 6. Stunde traten wiederum mehrere Gewitter unter unaufhörlichem Blitzen und Donnern mit wolkenbruchähnlichem Regen guß begleitet, hier auf, ohne erheblichen Schaden anzurichten. — Zwönitz. Am 21. dss. Mts. findet im Gasthofe zum blauen Engel hier aus Anregung des hiesigen Geflügelzüchtervereins eine Vorversammlung behufs Gründung eines Gauverbandes der Geflügelzüchtervereine des Erzgebirges statt. Ca. 15 Vereine haben ihren Beitritt bereits zugesagt. — Entgegen der Notiz, daß nur Turner mit Festkarte versehen, die Vergünstigungen zur Hin- und Rückfahrt nach dem deutschen Turnfest in München genießen sollen, wird uns von berufenster Seite mitgetheilt: Alle mit den sächsischen Sonderzügen Fahrenden, Turner oder Nichtturner mit Festkarte oder ohne dieselbe, genießen gleiche Vergünstigungen. — Butterpreise von voriger Woche: Bautzen Mk. 2,20— 2,50; Chemnitz Mk. 2,00—2,60; Kamenz Mk. 1,80—2,10; Löbau Mk. 2,20—240; Reichenbach Mk. 2,42—2,68; Großenhain Mk. 2,20— 2,40; Leisnig Mk. 2,12—2,28; Roßwein Mk. 2,08—2,20. — Zwickau, 11. Juli. Mit Genehmigung des kgl. sächsischen Finanzministeriums werden die Loose der königl. sächsischen Landes lotterie von und mit der 117. Lotterie, deren 1. Classe am 7. und 8. Januar 1890 gezogen wird, in einer veränderten Gestalt aus gegeben. Die Veränderungen sind folgende: 1. Der Text der Loose wird in modernen, in charakteristischer Weise von den bisherigen wesentlich abweichende» Typen, jedoch unter Beibehaltung der lateinischen Schrift hergesteltt. 2. Das Facjimile des ersten Com- missars der Lotteriedirection wird nicht, wie bisher, in deutscher, sondern in lateinischer Schrift auf den Loosen ausgedruckt. 3. Die Nummer wird nicht, wie bisher, nur einmal, sondern doppelt, und zwar dergestalt aufgedruckt, daß die eine Nummer unmittelbar unter die andere zu stehen kommt. Da von den Ziffern der Loosnummer die obere und die unmittelbar unter derselben stehende Ziffer mit einer und derselben Type aufgedruckt wird, bedarf es zur Prüfung der Nichtigkeit der ausgedruckten Loosnummern nur der Prüfung entweder der oberen oder der unteren Nummer. 4. Die Stummer befindet sich in der Mitte des Looses und hat in Folge dessen der Text der Loose in einer anderen, als der bisherigen Weise gruppirt und das königl. sächsische Wappen nicht blos an einer anderen Stelle, links von der Zeichnung der Lotteriedirection, sondern auch in einem kleinerem Formate angebracht werden müssen. 5. Lediglich die Rück seite der Vollloose wird mit der Guilloche, welche dermalen auf der Vorder- und Rückseite der Classenloose, sowie auf der Vorderseite der Vollloose gleichmäßig ausgcdruckt ist, versehen. 6. Auf die Vorder seite der Classen- und Vollloose, sowie aus die Rückseite der Claffen- loose werden neue Guillochen aufgedruckt. 7. Die Guilloche, welche auf die Rückseite der Classenloose ausgedruckt wird, ist eine andere, als diejenige, welche auf die Vorderseite der Classen- und Vollloose aufgedruckt wird. 8. Die Farben, in denen bisher der guillochirte Unterdrück auf der Vorderseite der Classenloose behufs befferer Unter scheidung der Loose der einzelnen Classen überdruckt worden ist, werden nicht allein auf der Vorder-, sondern auch aus der Rückseite der Classenloose angebracht. Eine Veränderung der Farben tritt weder bei den Classen-, noch bei den Volllosen ein. Die königl. Lotteriedirection hat den Collecteuren der königl. sächsischen Landes lotterie je ein Muster eines Classen- und eines Volllooses der 117. Lotterie zugestellt und dieselben im 47. Stücke ihres Verordnungs blattes angewiesen, ihre Abnehmer bei sich darbietender Gelegenheit von der veränderten Beschaffenheit, welche die Loose der königl. sächsischen Landeslotterie von der 117. Lotterie ab erhalten, in Kenntniß zu setzen. Die neuen Loose werden von der Officin Bern hard Tauchnitz in Leipzig, welche seit über fünfzig Jahren mit der Herstellung der Loose der königl. sächsischen Landeslotterie betraut ist, hergestellt. — Reichenbach, 10. Juli. Heute früh mit dem 6 Uhr-Schnell- zug kamen die Leichen des verunglückten Oberforstmeister Bayreuther und des Oberzollinspector Junge hier an. Erstere ward unter Begleitung des Herrn Hauptmann Meißner mit dem Anschlußzuge nach Chemnitz und letztere unter Begleitung eines Beamten der Kgl- Bayr. Staatsbahn mit dem nach Leipzig weiterfahrenden Zuge nach Leipzig befördert. — Glauchau. An bemerkenswerther Todesursache ist hier der Bäckermeister Karl Flehming gestorben. Derselbe schnitt sich vor einiger Zeit ein Hühnerauge aus, infolge besten eine Blutvergiftung entstand und der betreffende Fuß amputirt werden mußte. Die Operation geschah im Kreiskrankenstift zu Zwickau, und einige Tage später hauchte Flehming sein Leben aus. — In Wurzen kam am Freitag ein recht schwerer Unfall vor. Beim Ausladen von Rindvieh aus dem Eijenvahnwagen — gegen 6 Uhr früh — entsprang eine Kuh. In äußerster Schnelle raste sie die Bahnhofsstraße und Rietzschkenstraße durch. Hier in der Rietzschken- straße versuchte ein daher kommender Maurer, Namens Uhlitzsch aus Röcknitz, die Kuh auszuhalten und einzusangen. Wüthend dringt das wild gewordene Thier auf den Mann ein, stößt ihn mit den Hörnern in die Brust und den Unterleib und raste weiter. Besinnungslos blieb Uhlitzsch liegen und schwerverletzt wurde er nach seiner Wohnung getragen. Unter unsagbaren Schmerzen ist der bedauernswerthe Mann gegen Abend an den Verletzungen gestorben. Die Kuh ist aus der Stadt gerast, ist später in den Fluren der Dörfer Lüptitz, Zschorna bemerkt worden, wo sie sich in den Getreidefeldern Herum getrieben hat. Aus Ansuchen hat der Commandeur des Wurzener Jägerbataillons eine Abiheilung Jäger (4 Mann, 1 Oberjäger) ab- gesandl um das wüthende Thier zu erschießen. Beim Dorfe Kübnitzsch haben die Jäger das Thier gegen Abend getroffen und erschossen. — Ein betrübendes Ereigniß hat die Lößnitzer Einwohnerschaft in Aufregung versetzt. Der Gemeindevorstand von Kötzschenbroda, welcher bereits 14 Jahre diesen Posten, sowie den des königl. Standes beamten für die Parochie Kötzschenbroda bekleidete, auch Mitglied des Bezirksausschusses der königl. Amtshauptmannschast Dresden-Neustadt seit langen Jahren war, hat sich im Abort des Bahnhofes zu Coswig erschaffen. Der in Kötzschenbroda sehr geachtete Beamte, welcher als vermögend galt, soll sein gejammtes Vermögen und dem Anschein nach auch im Gemeindeamts deponirle Cautionen in Speculationen verloren haben. Vogel war viele Jahre Besitzer der Apotheke in Kötzschenbroda und war ungefähr 50 Jahre alt. Wochenschau. Deutsches Reich. Mit freudigem Interests folgt das deutsche Volk der gegenwärtigen Nordlandsfahrt seines Kaisers, welche den erlauchten Monarchen fast mit jedem Tage immer größere und eigenartigere Schönheiten der felsumgürteten Westküste Norwegens erschließt. Namentlich bildete einen Glanzpunkt der Kaiserreise aus dieser Woche der Besuch des ungemein malerisch am Sogne-Fjord gelegenen Gudvangen, woselbst der deutsche Kaiser, mit seiner Aacht „Hohenzollern" von Bergen kommend, am Mittwoch eintraf uns bis diesen Freitag zu verweilen gedachte. Die Ankunft auf den Lofoten, dem eigentlichen Reiseziele des Kaisers, soll am 20. d. M. erfolgen, worauf am 23. Juli der Antritt der Rückreise vor sich gehen soll. Am 30. d. beabsichtigt der Kaiser schon wieder in Wilhelmshafen zu sein, um die feierliche Nagelung der dem zweiten Seebataillon ver liehenen Fahne beizuwohnen. Noch steht die bedeutsame Reise Kaiser Wilhelms nach England erst bevor und schon wird bestimmt von weiteren ausgedehnten Reisen berichtet, die der hohe Herr in Begleitung seiner erlauchten Gemahlin im Herbste zu unternehmen gedenkt. Dieselben gelten zu nächst einem erneuteck Besuche Italiens und Roms, doch wird der Aufenthalt des Kaiserpaares in der italienischen Hauptstadt nur einen privaten Charakter tragen. Von Rom begeben sich die kaiserlichen Majestäten nach einer italienischen Hafenstadt, wo sie ein deutsches Geschwader, an besten Bord sich bereits Prinz Heinrich von Preußen und Gemahlin, sowie der Erbprinz von Meiningen, ferner die Kaiserin Friedrich mit den Prinzessinen-Töchtern Victoria, Margarethe und Sophie befinden werden, erwartet, um die allerhöchsten Herrschaften nach Athen zu geleiten, woselbst am 18. October die Vermählung der Prinzessin Sophie von Preußen mit dem Kronprinzen Constantin von Griechenland stattfindet. Ob dieses Programm indessen in ollen Theilen aufrecht erhallen bleibt, muß mindestens noch abgewartet werden. In der inneren Politik herrscht, seitdem endlich auch der BundeSrath seine Sommerserien angetreten hat, vollständige sommer liche Ruhe und das Fehlen eigentlichen politischen Nachrichtsmaterials dürfte für geraume Zeit den innerdeutschen Angelegenheiten das Siegel aufpräge». Auch die abgelaufene Woche vermochte in dieser Beziehung nichts von Bedeutung aufzuweisen, während es allerdings nach anderen Richtungen hin gerade nicht an interessirenden Nach richten fehlte. Speciell verdienen die sich mehrenden Meldungen über eine sich wieder bemerklich machende Gährung unter den Berg arbeitern im Westen Deutschlands Beachtung und wird dieselbe darauf zurückgeführt, daß eine Reihe von Zechenverwaltungen sich weigern, ihren zur Beendigung des Strikes den Bergleuten gemachten Versprechungen nachzukommen, ja, gegen ihre Arbeiter sogar mit Maßregelungen vorgehen. Begreiflicher Weise hat dieses bedauerliche Verhalten der betreffenden Grubenverwaltungen aus's Neue böses Blut unter den Bergleuten gemacht und namentlich im Saar-Reviere soll eine nicht unbedenkliche Erregung herrschen. Man wird dem gegenüber wohl erwarten dürfen, daß die Regierung ihren ganzen Einfluß geltend machen wird, um den Ausbruch eines neuen Berg- arbeiter-Strikes zu verhindern. — Allgemeinste schmerzliche Theil- nähme hat in ganz Deutschland die erschütternde Eisenbahn katastrophe von Röhrmoos, welcher eine ganze Anzahl blühender Menschenleben zum Opfer fiel, hervorgerufen, während zugleich durch das Unglück die öffentliche Aufmerksamkeit aus gewisse Mängel im bayerischen Eisenbahnwesen gelenkt worden ist. Gerade in Bayern selbst verlangt man daher jetzt gründliche Reformen in der Eisenbahn verwaltung des Landes und die bayerische Regierung wird nicht umhin können, angesichts der Eisenbahnkalastrophen von Würzburg (1. Juli 1886) und nun von Röhrmoos dieser Forderung der öffent lichen Meinung durch entsprechende Maßnahmen endlich nachzukommen. Vom deutsch-ostafrikanischen „Kriegsschauplätze" hat die Woche eine neue erfreuliche Nachricht gebracht. Am Montag wurde die Stadt Pangani, der letzte feste Stützpunkt der aufständischen Araber, von der Wißmann'schen, mehr als 1000 Mann starken Streit macht, sowie unter Unterstützung von 400 deutschen Marinetruppen, angegriffen und eingenommen, nachdem vorher der Platz durch die deutschen Kriegsschiffe wirksam beschaffen worden war. Ein besonderer Kampf scheint gar nicht stattgefunden zu haben, da die Deutschen keinerlei Verluste erlitten und hatten sich offenbar die Aufständischen aus der Stadt zurückgezogen, ohne erst den Angriff der deutschen Sturm-Mannschaften abzuwarten. Obwohl sich das Gerücht, der Rebsllenführec Buschin sei bei der Einnahme von Pangani den Deutschen in die Hände gefallen, nicht bestätigt, so erfährt hierdurch
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