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Zwönitztaler Anzeiger : 01.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190410016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19041001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19041001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-01
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 01.10.1904
- Autor
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Stimmungswechsel beim Das Schicksal der in Port Arthur eingeschlossenen Garnison geht den, Zaren so nahe, daß sich den Schutz der niederländischen Regierung zu gesagt habe, was einen Zusammenschluß der Gegner desselben zur Folge hatte. Die GajuS hätten ihre Frauen und Kinder als Schild be- ,CzaS' erhalten hat, hat sich ein vollsiändtger I Monat Festungshaft verurteilt. Nachdem die " " Zaren gegen das Urteil eingelegte Revision vom vollzogen, der nicht ohne Folgen bleiben dürfte. Reichsgericht verworfen worden war, reichte Schulze beim Kaiser ein Gnadengesuch ein, das von einer Reihe angesehener Bürger Schwane becks mit unterzeichnet war. Nunmehr hat der Kaiser die Festungsstrafe im Gnadenwege auf eine solche von zwei Wochen herabgesetzt. emeaufrichtige Friedenssehnsucht seiner Kbernahmekonsortium zu etwa 99'/, Prozent I bemächtigt hat und er entschlossen ist, dem Kriege ein Ende zu machen, sobald eS die Ehre Ruß- nutzt; der Führer der Expedition habe erst auf Nichlkombattanteu feuern lassen, nachdem er ihnen reichliche Gelegenheit gegeben hatte, die angegriffene Ortschaft zu verlassen. Ruhlanv. "Nach Informationen, die der Krakauer Deutschland. »Beim Kaiser find am Mittwoch in Rominten der Staatssekretär des Reichs marineamts und der Chef des Marinekabinetts eingetroffen. »Eine neue Mittelmeerreise des Kaisers wird aus Kiel angekündigt, weil die Kaiserjacht „Hohenzollern" ihre Winterrcparatur bis Mitte Januar beenden soll. An Bord ver laute, der Kaiser beabstchtige 1905 wieder eine Mittelmeerreise zu unternehmen. »Die Nachrichten, die am Donnerstag morgen über das Befinden des Königs Georg von Sachsen Vorlagen, lauteten in hohem Grade besorgniserregend. Die ge samte königliche Familie ist in Pillnitz an wesend. »Die Nachricht iiöer die Ausgabe neuer Schatzanweifungen wird offiziös in der Personen ausgesührt. Von den bis jetzt ge pflanzten 100 000 Rebstöcken werden die zuerst angebauten bei der diesjährigen Lese den „Jungfernwein" liefern. Erbbaurecht. In den Verhandlungen des Verbandes deutscher Mietelvereine in Koburg wurde das Erbbaurecht besprochen und folgende gesendet werden können. Das Krankenpflege- , wert, daß diese Sänger aus dem Hochgebirge dem Staate schon gehörte, eine Million Mark sYstem ^ewShrt sich bestes P'°Mtsatz Aimm-mg in keiner Weise eA Astens genau jodeln Wk^die Säng^ j Ag^von N StmMa^ Die Prinzessin Luise von Koburg hat in die von den Wiener Anwälten vorgeschlagenen AusgleichSbedixgungen eingewilligt. Professor Robert Koch ist in Detmold eingetroffen, um die Entstehung der dortigen Typhusepidemie zu ergründen. Drei Lebensretter. Dem 13jährigen Schulknaben Fritz Lehmann zu Finkenwalde bei Altdamm ist für die unter eigener Lebens gefahr glücklich durchgeführte Rettung zweier Kinder vom Lode des Ertrinkens die Rettungs medaille am Bande verliehen worden. — Eine öffentliche Belobigung wurde der Besitzerin des Luisenbades zu Demmin, Frau Gehrke, für eine gleich mutige Rettungstat erteilt. — Dem Arbeiter Schwan zu Weißwasser in Schlesien, der im Juli d. einen 14jährigen Knaben vom Tode des Ertrinkens rettete, spricht der Landrat des Kreises Rotenburg in seinem .Amtsblatt' eine lobende Anerkennung aus. Ein staatliches Dors wird demnächst drei Kilometer östlich von Trier am oberen Ende der seit 1900 im Bau stehenden Weinbergs anlage Avelsberg entstehen. Es besteht aus 50 Häusern, Kirche und Schule. Die Wein domäne, die noch an fünf Jahre Bauzeit er fordert, ist auf 120 Morgen (30 Hektar) be rechnet und wird ohne Grund und Boden, der LTodesfälle unter den Kranken ist äußerst .Gouverneur Leutwein wird anfangs L». V"» Z-it z» Zeit ritt em Schäpe Ye* *... . .. ! Oktober mit einer ihm von dem Kommandeur . ' Meldung^ suchten der Schntztruppe, Generalleutnant v. Trotha, am Mittwoch die Russen die Japaner, die Ein- Nerttmuna öesipllten K^vkomvnni- wm drängte sich ein berittenes Gefolge, fuhr von Medikamenten nach Port gewaltige Hüte trug. Vor den Türen Arthur zu gestatten. Die Japaner v e r - " j Konwanien und e^ne'lettene v^ Da weigerten diese, da es nach den Blockade- A jtm^ ä nüa n umdEi^ ^eht "an die bleichgesichtigen Mewaris, kdnWmg°n »ich. MW» ist. L L LL * Großfürst NikolaiNikolajewitsch, Herero-Aufstandes etwas aufsässig find , aber N A ÄÄ " k°EN- Sie unterscheide der als künftiger Obelkommandierender in Ost- doch nicht in dem Maße, um in Anwesenheit l Kleidung von den übrigen Be- Resolution angenommen: Der Verband deutscher "" .......><> > oom nilyl IN oem L--agr, um in einmejenyen I oin» nn8 I ^bm t^bbaurecht ein asten genannt wird, weilt gegenwärtig nn Kau- einer respektablen deutschen Streitmacht und des di- d„nkl-?Äd Ä ^l, welches dem Staat, den Gemeinden und kasus. Er wird von dorther Pferde mitbringen, Gouverneurs zu rebellieren. Die Aktion dient Kleider, d e dunkler sind als die der Stiftungen die Möglichkeit gibt, ihren Grund die nach dem Kriegsschauplatz befördert werden auch wohl hauptsächlich dem Zwecke, die Besorg- und Boden der Wohnungsproduktion zuzuführen Men. Der Großfürst begibt sich dann nach nisse der im südlichen Teile wohnenden Farmer Tu^E und diese zu fördern.. Der Verband fordert Charbm, zunächst als Generalberichierstatter für beschwichtigen. " England von den Fleischern und in st,ne Mitglieder auf, m Staat und Gemeinde die persönliche Orientierung des Zaren. ^n" von den KuliS getragen wird. Der fiw d,e Anwendung des Erbbaurechts einzu- * cl-omkS' - Frankreich. Handel der Stadt liegt zumeist IN den Händen treten ^?^/us To^ *Jn Nizza fand eine bonap artistisch- der Mewaris und Chinesen, Die englischen russische Regierung habe bei der Mittelmeer- Kundgebung statt. Mehrere Personen ver- Otstriere suckten alle Basare nack Merkwürdia» Reuters Werke hochdeutsch! Das ist N !'!»-" I>'°b° M«e Brolchmm. K, (L ihr°Auii-M WM mr Mwg. Typs bestellt. Die Torpedojäger sollen in denen die Familie Bonaparte verherrlicht Religiöse Gegenstände wurden nickt verkauft Handlung in Wismar, m deren Verlage bekannt- 15 Monaten fertig werden Außerdem werde wird. Auch wird darin die bevorstehende Er- u ,d § Chinesen lieben sich sür ihre SachÄ Veröffentlichungen deS berühmten Rußland demnächst wegen Bestellung von vier Hebung eines Napoleoniden angekündigt, der ?."orme Pre ^ erschienen find, der deutschen Lese- »- - u , - - n »-ch-udÄ«. dl- R.pubM Mwimm-m uLd dar 7uL,IIch, W-IM MM LmN, d°i d'- «-» bi-'-t. ZM wkd MM d-s * Das japanische Wehrgesetz wird Kaiserreich wiedelherstellen werde. Waren aus Peking beziehen und daß diese daher Experiment nicht ür glücklich halten können, nach einer ,Reuter'-Meldung aus Tokio wahr- Belgien 1800 enaliscke Meilen transvortiert werden denn Reuters Schriften wirken ja gerade durch scheinlich in der Art abgeändert werden, daß »König Leopold will sich mehrfacher mußten. ^Türkise find massenhaft vorhanden, ^dessen man muß ab- Teilzeit in der Restrve um 5 Jahre er- Blättermeldung zufolge unter keinen Umständen aber nicht von der besten Ari. Amulette, ü^ar n ^dht und der gesamte Militärdienst mlf siebzehn j„ den Konflikt der Prinzessin Luise Ringe, Glocken und Haarschmuck wurden einge- , Eine Familie an Wurstgift erkrankt. Jahr fünf Nionat festgesetzt wird. Dies wurde M ihrem Gemahl einmischcn. Er gebe zwar kauft, aber diese Gegenstände können, ebenso Die Familie des Arbeiters Schwarz erkrankte, eine große Vermehrung der Armee^ daß Prinz Philipp seine Gattin schlecht be- wie die Messing- und Kupferarbeiten, in Indien wie aus Essen a. d. Ruhr gemeldet wird, nach bedeuten. s handelt habe, dies könne aber nicht das Betragen für die Hälfte des Preises erstanden werden, dem Genuß von Wurst. Die Ehefrau ist nach der Prinzessin entschuldigen. Lhassa selbst hat keine derartige Industrie und wenigen Stunden gestorben, der Zustand der Holland. "He kleinen Schmuckgegenstände, die man in übrigen gilt als sehr bedenklich. »In der Kammer unterzögen die Sozialisten den Basaren findet, stammen aus Indien oder Infolge einer Eifersuchtsszene wurde . die militärische Expedition in den Landschaften Ehma. Manche Gegenstände haben offenbar ein Oberjäger des 5. Jägerbataillons m Husch- Gaju und Alas, bei welcher 1007 Frauen eme interessante Geschichte. So fand man m berg auf der Promenade von Kameraden durch und Kinder getötet worden seien, einer der Kathedrale eine Glocke aufgehängt, die die einen Säbelstich in den Unterleib tödlich verletzt, mißbilligenden Besprechung. Ministerpräsident Aschot trägt M vsum ^nck»mu8'^ Man ^tare als Telephonstörer. In der letzten de Kuyper erwiderte, die Expedition sei »et- Zlaub^ daß wurden in Oftiriesland mehrfach Störungen wendig gewesen, weil man dem Prätendenten der Telegraphenleitungen Emden-Wilhelmshaven des Sultanats Atschrn (auf Sumatra) einzuführen Melk- »„d Wilhelmshaven-Norderney festgestellt, die L 2 L den Betrieb während der Badesaison schwer be- " einträchtigten, und deren Ursache man jetzt end- d'e rn Birmingham langem vergeblichen Suchen durch entdeckte. Am Deiche bei Horumersiel ' - wurden in der Nähe von Friederikenfiel wohl über tausend Stare auf der Leitung beobachtet, Wil II. deren Gewicht den oberen Draht auf den Strafminderung. Wegen Majestätsbe- unteren herabdrückte und dadurch den Leitstrom leidigung wurde Ende Oktober v. der Buch- ausschaltete. Als man die Tiere verscheuchte, druckereibesitzer Schulze in Schwanebeck zu zwei I war die Störung sogleich beseitigt. k llN^lXK^I» I'N- Allg. Ztg.' bestätigt. Der Gesamtbetrag txunaiciisu. ist aus 150 MillionenMark zu beziffern, Der rusfisch-japantfche Krieg. woron auf das Reich etwa 80 Millionen Mark * Bon den beiden Kriegsschauplätzen»^ auf Preußen 70 Millionen Mark entfallen im Norden und im Süden der Mandschurei dürften. Die Schatzs-Heine sollen mit 3'/- Pro- liegen keine belangreichen Meldungen vor. zent fest verzinslich sein und werden dem Port Arthur ist jetzt, wie die Russen selbst zu- --- geben, so eingeschlossen und blockiert, daß jeg- überlassen werden. . . . licke Nachrichtenverbindung mit der Festung, * Die Altesten der Kaufmannschaft von > lands gestattet, ausgeschloffen ist. Die Japaner erwarten, daß Berlin stellten eine Eingabe an den Reichskanzler — das russische Geschwader aus Port Arthur über die Reform des Wechselpro- auSlaufen werde, und halten deshalb alle testes fest. In dieser führen fie aus, daß VOl«8^v6N IN Dschunken und Schiffe rings um Porl Arthur das noch aus dem 14. Jahrhundert stammende Der Berichterstatter der ,Daily Mail' hat an. Die Japaner landen in Dalny beständig Institut des Wechselprotestes gänzlich veraltet Blatte folgenden Bericht über das Volks neue Verstärkungen, die hauptsächlich aus den sei und den Anforderungen des modernen Ver- ^hxn j„ Lhassa geschickt. Am 13. September kriegerischen Eingeborenen von Formosa ge- kehrs in keiner Weise mehr entspreche. mongolische Karawane ein. Tausende bildet find. Die einheimische chinesische Bevölke- * Der M i l i tSrb o y ko tt für Gastwirtschaften, von Meilen war sie über Gebirgspfade und rung hat viel unter der Wildheit und Grausamkeit in denen Sozialdemokraten verkehren, soll, wie nach vurck Wüsten aeroaen Die Reisenden aroße dieser Mannschaften zu leiden. der .Deutschen TageSztg.' verlautet, in S a ch s e n Gestalten von stolzem, herausforderden Aus- »Nach Mitteilungen aus russischer ^Quelle Ae tte^ es °?n°"das ^rmeflen"^ erkennen, daß fie Lhassa sollen die I a p a n e r b ei ml e tz t e n -sturm militärsichen Kommandobehörden gestellt, sür eine Großstadt hielten, denn fie waren auf Port Arthur 7000 Mann verloren da- Mtlitärverbot über Gastwirtschaften, in denen offenbar bemüht, in ihrem Benehmen nicht haben. Ein Chinese, der Port Arthur am sozialdemokratische Bersammlungen stattfinden, auf allzu bäuerisch zu sein. Die Gesichter der An- Montag verlassen hat, gibt die russischen Ver- die Tage zu beschränken, an denen solche Versamm- kömmlinge waren durch Sonne und Wind auf lüste auf 5—600 Mann an. Die Japaner lungen abgehalten weiden. der langen Reise fast ziegelrot gefärbt worden, hätten die drei von ihnen besetzten Ergänzungs- »Der oldenburgische Landtag ist am Eine der prächtigen, kräftigen Frauen dieser forls nicht halten können und hätten sich am Dienstag eröffnet worden. Minister Willich verlas nordischen Mongolen betrachtete und befühlte in Nachmittag des 26. von dort zurückgezogen, die Thronrede, in der es bezlilsiich des Protestes einem Tuchladen genau wie ihre feineren nachdem sie mehrere Tage lang eine heftige dc^ Crnst Gimther don schlcSw^.Holstcin- Schwestern in Europa ein Stück Tuch nach Beschießung durch die inneren Forts hatten Sondcr^bur^ ehe sie sich zum Kaufe entschloß, aushallen müssen. wiederholte Beschlußfassung über die von ' dem Kleidung bestand aus einem dicken Schass- »Nichtamtliche Schätzungen, so meldet das 28. Landtage angenommene Znsatzbcstimmung zum Me, das durch einen Gürtel über den Hüsten ,Bureau Reuter' aus Tokio, beziffern die Menge revidierten Staatsgrundgesetze wegen der Thron- zusammengehalten war. Die heilige Stadt der in Japan in Pflege befindlichen kranken erbfolge. Aus der bet,essenden Vorlage werden Sie kann auch lustig sein. Straßensänger fingen und und verwundeten Soldaten auf ersehen, daß der Protest, der gegen die beabsichtigte spielen Gitarre dazu und die Kinder tanzen. 45 000. Neuntausend find so weit wiederher- Reglung non feiten der Sonder burger Linie des Die Stimmen der Sänger waren volltönende gestellt, daß sie nach Kurorten in den Bergen h,A°altthen Hauses Hositein^ A Balitonstimmen, „ud es ist sicherlich bemerkens- n-s-n8o> Nior8o>, r»»»on »sich er Ansicht der Staaisregierung nicht be- di-s- Känn-r R Lei äen LZrikal-^ofaken. 5) Original-Erzählung von Eugen Conrad. -Fortlkbiiiig.» Placzewski schwieg, er überlegte augenschein lich, ob er das Anerbieten annehmen sollte. Ge lang der Raub, war er ein gemachter Mann, dann besaß er Geld genug, aus der Gegend zu veischivinden und irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen. Und was konnte ihm daran liegen, wer daS Kind des Barons bekam und was der Fremde damit wollte, durch den Raub rächte auch er sich gleichzeitig an dem Baron. „Nun, habt Ihr Euch den Handel überlegt ? Wollt Ihr?" fragte Petrowitsch. „Ja, ich will I" war die dumpfe Antwort. „Das wußte ich, daß ich mich in Euch nicht getäuscht. Seid Ihr mit allem einverstanden, so schwört es mir." „Ich schwöre es." » „ so, der Handel ist abgeschlossen, hier habt Ihr einen Revolver nebst Patronen zu Eurer eigenen Sicherheit und hier find die hundert Rubel, geht vorsichtig mit der Verausgabung um, daß kein Verdacht rege gemacht wird, den Rest der Schuld empfangt Ihr sofort nach der Tat." „Schön, Väterchen, könnt Euch auf mich verlassen, werde alles besorgen." Petrowitsch legte Revolver und Patronen sowie das Geld in kleinerer Münze in die Hände PlaczewSkis und erteilte diesem genaue Instruktionen über die Ausführung des Planes, die dem Gekauften im Verhältnis zu dem Lohn eine Kinderei erschien. „Also nichts vergessen und seid auf der Hut, zur bestimmten Zeit finde ich mich hier ein," ermahnte Petrowitsch nochmals beim Fort gehen. „Soll alles genau besorgt werden, Väterchen, verlaßt Euch auf mich." * * * An dem morschen zerbrochenen Fenster, das der Wind jeden Augenblick herauszuwerfen drohte, wurde rasch und kurz hintereinander gepocht. Placzewski erhob sich und klopfte wieder. „Seid Ihr fertig?" fragte der Draußen- stehende gedämpft. „Habe schon lange auf Euch gewartet." „Es ist eben die festgesetzte Zeit herangerückt. Kommt I" Placzewski ist bereits fertig, er mustert noch einmal seine Verkleidung, versichert sich, daß er den Revolver nicht vergessen, und tritt dann hinaus. „Recht so, der Satan erkennt Euch selbst nicht wieder, habt Euch gut vermummt," emp fängt ihn Petrowitsck, der sich in einen langen Mantel gehüllt. „Nun vorwärts! Es gilt! Drüben steht mein Wagen." „DaS ist gut, sicher ist sicher, Väterchen, der Mantel verdeckt Euch gut." Man muß auf alles gefaßt sein." Sie schreiten rasch seitwärts, wo der Wagen PetrowitschS hält. Während derselbe daS Pferd losbindet, klettert Placzewski auf den Wagen und entnimmt dem Sitzkasten eine Flasche, wie ihn Petrowitsch angewiesen. „Nehmt nur einen tüchtigen Schluck," fordert Petrowitsch seinen Komplicen auf, indem er neben ihm Platz nimmt, „das tut gut." „Das erwärmt, Väterchen, 's ist auch ein Hundewetter," meint Placzewski, die Flasche zurückgebend, „der Wind pfeift alle Töne vom hohen 0 bis zum tiefen, wie man sagt, ich glaube, Väterchen, wir bekommen einen tüch tigen Äolkenberger auf den Buckel." „Schadet nichts, je schlechter das Wetter, desto besser sür unS, bei solcher Witterung brauchen wir weniger zu fürchten, daß sich jemand im Freien aufhalt." „Das ist schon wahr!" Der weitere Teil des Weges bis zum Garten des Hauses Klein-Nischny wurde schweigend zurückgelegt. Der feuchte kalte Wind ließ die beiden Verbrecher sich fester in die Mäntel hüllen. Endlich war das Ziel erreicht. Der Wagen hielt an einer gedeckten Stelle, das Verbrechen wurde noch durch die Dunkelheit begünstigt. Placzewski sprang vom Wagen und bereitete sich auf den Raub vor. „Nun ans Werk," ermutigte Petrowitsch, „mit Umsicht umgegangen, und der Erfolg ist sicher." „Erwartet mich hier." „Der Wagen bleibt zur sofortigen Abfahrt fertig. Vergeßt nicht, im Notfall von dem Revolver Gebrauch zu machen, aber nur, wenn Ihr Euch nicht mehr anders retten könnt. Der zweite Schuß gilt dem Kinde, hört Ihr! der dritte ist da» Signal zu meiner Flucht." „Weiß, Väterchen!" PlaczeivSki schlich davon und war bald in der Finsternis verschwunden. Petrowitsch hielt das Pferd vorn am Zügel, bereit, jeden Augenblick davonjagen zu können. Er verhehlte sich nicht, daß es ein gefährliches Verbrechen war, aber er vertraute auf Placzwski und hoffte bestimmt, daß der Raub gelingen und er dadurch die furchtbarste Rache nehmen könnte. Die wenigen Tage, die Placzewski ge blieben, hatte er mit dem genauen AuSspionicren der Verhältnisse im Hause des Barons und der nächsten Umgebung benutzt. Er wußte genau, wo sich das Kind befand, auf welche Art er am sichersten dorthin gelangen konnte und war er einmal dort, dann hatte er ge wonnenes Spiel. Die Filzsohlen unter seinen Stiefeln dämpften jedes Geräusch und daS mit Chloroform getränkte Taschentuch, daS er dem Kinde auf Mund und Nase zu legen hatte, ent hob ihn der Befürchtung, durch Schreien des selben verraten zu werden. Den Wolfshund hatte er nicht zu fürchten, denn diesen hatte er vorsorglich schon beizeiten weggeräumt. So betrat Placzewski mit großer Kaltblütigkeit den Weg, sich daS versprochene Kapital durch den Kindesraub zu verschaffen. Eine Viertelstunde nach der andern verrann, ohne daß vom GutSbause her daS geringste verdächtige Geräusch drang; Petrowitsch, der mit aller Anstrengung in die Nacht hinauSlauschte, vernahm nicht- alS daS Pfeifen deS Winde», das Rauschen der hin und her bewegte« Bäume und daS Klatschen deS hermederfalleiwe« Regen».
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