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Zwönitztaler Anzeiger : 03.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-193402034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19340203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19340203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-02
- Tag1934-02-03
- Monat1934-02
- Jahr1934
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 03.02.1934
- Autor
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Ze/^/s/r ^// oo/xe/romms/re ^suv/t, cku/'s/r cken os/- -^//e'/r, /s/ aZ/Kem^/zr F/^oF^/n //r/e/esss SeFeF/re/. Z>. ll^. L. ^av/?s, ^/- r/n ^a/tme/r seE/ /ra/llru'/sse/7SL'/ta//- /w/ke/r I-Än>a§e so/v/re F^enms/r/e'/n//Fw<Se/n F</o/F «Zll^L'/kF«'/!/^ /ka/, e^ä/r// /r^ au/ 6/^u/rck s/^e/re^ F/- /a/t/uz/FS/r, sc/twe^ es Zs/, «Ke 7/e^e Seu^Fe/r, /m e/r/se/re/Äe/rc/e/r z/zze §/Mme vo/- ckem M/h»o/?/zo/r e//ö/re/r /asse/r. Um den Wechsel der Darbietungen, die der Rundfunk seinen Hörern bringt, recht bunt zu gestalten, sind neuer dings auch Tiere in den Kreis der Milwirkenden aus genommen worden. Es ist selbstverständlich, daß die ein zelnen Sendegesellschaften das Gebiet der Naturwissen schaften in ihren vielseitigen Programmen nicht vernach lässigen können. Diese Vorträge gewannen noch erheblich an Anziehungskraft, als man auf den Gedanken kam, sie ver Verfasser unseres klussatzes mit einem fauchenclen krokoclil. durch echte Tierstimmcn zu beleben. Beim ersten Experi ment, das unseres Wissens in London stattfand, handelte es sich wohl weniger um einen naturwissenschaftlichen Versuch, als um die Sensation, ein lebendes Tier zum ersten Male durch Radio zu Gehör zu bringen. Allabendlich ließ in einem großen Londoner Park eine Nachtigall aus dem dichten Gebüsch heraus ihren Gesang ertönen, allabendlich hörte die Inhaberin des Parkes ihr schluchzendes Lied, und, blieb der Gesang ein mal aus, so genügte es, daß sich die Dame ihre Geige vor nahm und selbst ein Lied zu spielen anfing; kaum waren die ersten Töne erklungen, da fiel auch die Nachtigall mit ihrem zarten Stimmchcn ein, und zu zweit beendeten sie das Konzert. Diese Szene wurde vor Jahr und Tag durch den Londoner Sender übertragen. Man hörte den An Der Gchfenfrofch quarrt sein Hochzeitslieck. sager das kommende Experiment erklären, dann vernahm man die leisen, getragenen Töne einer Geige und plötzlich fiel, erst schüchtern, eine Vogelstimme ein, um dann immer lauter anzuschwellen. Voller Entzücken lauschte ganz England diesem interessanten Experiment. Die regsame Leitung der Hamburger Sendegesell schaft, die Norag, kündigte eines Tages in ihrem Pro gramm einen Rundgang durch den Hagenbeckschen Tier park in Stellingen an. Zu diesem Zweck hatte sich die Lei tung die Mühe gemacht, ein langes Kabel durch den Park zu verlegen, an dem das Mikrophon, das bei der Wande rung vor den einzelnen Gehegen aufgestellt wurde, an- gesck losscn war. So hörte man das Brüllen derLöwen, an anderer Stelle das Gebrumm der Bären, einmal heulte ein Wolf, dazwischen erklangen Menschenstimmen, ein kräftiger plattdeutscher Fluch wurde plötzlich zum Er götzen der Zuhörer hörbar, dann wanderte das Personal weiter. Nicht immer klappten die Vorbereitungen. So war beispielsweise ein Elefant nicht zu bewegen, sich vor dem Mikrophon vernehmbar zu machen, aber gerade das Unvorhergesehene, einmal das deutliche Ertönen von Tierstimmen, ein andermal das Fruchtlose aller Bemühungen, das gab der ganzen Unterhaltung das Natürliche, Ungezwungene, so daß der Hörer tatsächlich den Eindruck hatte, jetzt mit der Lei tung des Rundfunks durch den schönen Tiergarten in Stellingen zu wandern. Dies waren in der Geschichte des Rundfunks die ersten beiden Versuche,Tierstimmen zu verwenden. Kurz danach hatte der Verfasser Gelegenheit, mehrfach im Rund funk Vorträge zu halten und dabei kam ihm als Naturwissenschaftler der Gedanke, doch einmal zu ver suchen, selbst Tiere bei seinen Vor trägen zu verwenden. Als For scher auf dem Gebiet der Repti lien und Amphibien lag es ihm besonders nahe, Kriechtiere oder Lurche zu einem derartigen Expe ¬ riment heranzuziehen. So nahm ich eines Tages eine An zahl von Giftschlangen mit, die ich bei einer passenden Stelle meines Vortrages reizte, und gar bald ließen die boshaften Reptilien ein lautes Zischen ertönen, das deut lich im Kopfhörer oder Lautsprecher vernommen wurde. Nach diesem mehr als bescheidenen Anfang ging ich dazu über, ein kleines Hörbild zu schaffen. So kam der erste Tiervortrag zu stände, in dessen Verlauf Klapperschlangen ihr lautes Rasseln ertönen ließen, eine Niesenkröte ihr Minnelicd quakte, ein Krokodil gereizt sein wütendes Fauchen hören ließ. Bei diesen Experimenten kam es eigentlich nur darauf an, möglichst aggressive Tiere in eine Reizstimmung zu versetzen. Damit war aber keine Tier quälerei verbunden, denn in der Natur einer Klapper schlange liegt es eben, sich über jede geringfügige Störung so aufzuregen, daß sie ihr Warnrasseln ertönen läßt. Und ähnlich war es auch mit dem Krokodil. Wenn solch eine Panzerechse einen schönen, warmen Käfig besitzt, dann braucht man nur dicht an dem Gitter vorbcizugehen und schon wird das bösartige Fauchen zu hören sein. Natür lich kommt es bei all diesen Tieren darauf an, sich die für diesen Zweck geeigneten Exemplare auszusuchen. Wie bei den Menschen, gibt es auch bei den T'eren verschie dene Temperamente, gibt es Choleriker, die sich durch die leiseste Störung in unbän dige Wut versetzen lassen, ebenso Phlegmatiker, die niemals aus der Ruhe kommen. Ich habe in den vielen Jahre», in denen ich Tiere pflege, Krokodile in Händen gehabt, die vom ersten Augen blick an so zutraulich waren, daß sie niemals an Beißen dachten. Ja selbst vor der Fütterungsstunde, als alle Behälterinsasscn voller Auf regung fauchten und quakten, dem Herrn entgegenliefen, mußte man solch einem Phlegmatiker die Fleisch brocken am Eisenstab direkt vor die Nase halten, bis er sich bequemte zuzuschnappen. Andererseits habe ich unter den Krokodilen einzelne Tiere kennengelernt, die beim Nähertreten wütende Schwanzschläge austeilten, so daß die Käfigscheibcn in Gefahr gerieten. Ähnliches beobachtet man jederzeit in zoologischen Gärten. So besitzt das Ber liner Aquarium ein mächtiges, durchaus bösartiges Krokodil. Diesem Scheusal in Schuppengestalt fiel es eines Nachts ein, ein anderes Krokodil, das seit Jahren neben ihm lebte, anzugreifen. In der Wut des Kampfes packte es seinen Gegner und riß ihm mit gewaltiger Kraft den Unterkiefer aus dem Maule heraus, so daß der Unter legene am nächsten Morgen erschossen werden mußte. Bei der Sektion zeigte es sich, daß die eisenharten Knochen völlig zermalmt worden waren; mit so gewaltiger Kraft hatte der Gegner zugebissen. . . . Nach dem Erfolg des ersten Hörbildes ging ich auf die Suche nach weiteren geeigneten Objekten. Es war gerade Frühjahr und so beschloß ich, ein F r o s chk o n z e r t im Rundfunk zu veranstalten. Eines Tages verwandelte sich ein kleiner Aufnahmeraum der Berliner Rundfunkgesell schaft in einen Teich on miniatnro. Dutzende von Glas behältern waren aufgebaut, grüne Moospolster wuchsen am Boden, andere Terrarien waren in Gestalt eines kleinen Tümpels eingerichtet, und darin hockten einige Hunderte von Fröschen allerlei Arten, Unken, mächtigen Kröten und anderem Getier. Im Verlaufe des Vor trages galt es nun, die grünberockten Kaltblütler zum Quaken zu bringen. Wenn man seit vielen Jahren die Lebensweise all dieser Tiere auf das Genaueste studiert hat, dann kennt man die Bedingungen, unter denen eiw Frosch quakt, man weiß, wann er am meisten dazu aufge legt ist und vermag mit kleinen Hilfsmitteln die Tiere zum Quaken zu veranlassen. So wandte ich denn anläßlich meines Vortrages diese Erfahrungen an und bald hörte man zunächst einen alten, dicken Frosch sein Hochzeitslieb quarren, dann fielen einzelne andere ein und zum Schluß erklang ein hundertstimmiger Chor der Froschwelt. Es ge lang ferner, einzelne bestimmte Arten mit ihren charakte ristischen Lauten vorzuführen, und dies interessierte die Hörer so lebhaft, daß ich diesen Vortrag nicht nur in Berlin, sondern auch an zahlreichen anderen deutschen Sen dern halten mußte. War dann meine Rundfahrt beendet, so zog ich hinaus an einen stillen Weiher und gab der ganzen Gesellschaft dankbaren Herzens die Freiheit wieder. Bemerkenswertcrweise erhielt ich unter der Flut von Zuschriften auch eine Anzahl aus dem Auslande, die mir den einwandfreien Empfang der Tierlaute bestätigten. Uni» eines Tages las ich in einer ausländischen Zeitung, daß man in Amerika, ebenfalls erfolgreich, meine Tierexperi- mcnte nachgcahml hatte. Andere Sender versuchten Papa geien vor dem Mikrophon zu verwenden, und dabei er eignete sich der heitere Fall, daß ver Papagei, auf den man die größte Hoffnung gesetzt hatte, im entscheidenden Moment völlig versagte. Man nahm ihn aus dem Bauer, setzte ihn auf die Stange, tat ihn wieder zurück: der Papagei sprach nicht. In seiner Not fing der Dompteur plötzlich zu krächzen an, dann ahmte er seinen Papagei nach und dies mit solchem Erfolg, daß eine Menge Zu schriften an den betreffenden Senver um eine Wieder holung des vorzüglich ge lungenen Experiments batem Es ist verständlich, daß die lebenden Tiere nicht so zu verlässig wie eine Maschine arbeiten und daher kommt es öfter vor, daß sie vor dem Mikrophon versagen. So be saß ich einen Ochsenfrosch, den ich ein Jahr lang beob achtete und der so prachtvoll brüllte, daß er oftmals nachts die Hausbewohner aus Lem Schlafe schreckte. Als ich aber dieses Tier anläßlich eines Rundfunkvortrages verwenden wollte, da bekam er plötzlich das Lampenfieber und es war nicht möglich, ihn zum Brüllen zu bringen. Ähnlich erging es mir auch bei meinem letzten Vor trag, in dessen Verlauf ein Dachs fressend sein lautes Schmatzen hören lassen sollte. Leider fraß er im ent scheidenden Augenblick nicht, um erst nach Schluß des Vor trages hervorzukommen und in aller Gemütsruhe laut schmatzend sein Futter zu verzehren. Dr. Walter Bernhard Zachs. Vas erste Tier, ckessen Stimme cker Nunckfunk verbreitete: Line Loncloner Nachtigall, öle zu schlagen anfing, wenn Geigenspiel ertönte. Lin Schauer überläuft clen Hörer, wenn sie Klapperschlange wütens raffelt.
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