3378 trifft das Publikum. Es gibt viele Menschen auf der Welt, und nicht durchaus die schlechtesten, die für die naive, so kindliche Einstellung der Amerikaner et was übrig haben. In der bildmä ßigen Gestaltung ihrer Mentalität feiern die Ame rikaner Triumphe. Wer würde außer- halbder Grenzen von U. S. A. auf den Gedanken kommen, einen roßschwanz behelmten, in golde nen Küraß gehüllten Papa auf ein Schaukel pferd zu setzen? Ge wiß werden auch unsere Kitschiers auf den Ge danken kommen, in Post karten oder Kunstdruk- ken die Matrosenbraut vor ein fernes Schiff zu kopieren, aber es wird ihnen kaum mit die ser Treffsicher heit gelingen. Dagegen wird es ihnen bei aller Anstren gung unmög lich sein, Be griffe, vor denen der zivilisierte Mitteleuropäer den Hut zu zie- Gott Amor treibt Rau, tändelein“ hen gelernt hat, rekla metechnisch zu verwerten und ein Bild, wie wir es auf Seite 3377 bringen, ist außerhalb Ame rikas schlecht denkbar. Hier überschreitet der Kitsch die Grenze des Taktes. Er soll sich ruhig auf Rau,,tändelein“, Gott Amor und die Unschuld unter dem Weihnachts baume beschrän ken ! Wir können Deutschland unter den kontinentalen Län dern das Kompliment machen,daßes nach dem Kriege verstanden hat, den während dieser Zeit üppig wuchernden Kitsch auszumerzen. Unmöglich ist es, in Deutschland Farbdrucke, Postkarten und Photographien zu finden, wie sie in aineri- kanischenBürgerhäu- sern alltäglich sind. Es ist ein Glück, daßwirallelängst gelernt haben, diese Dinge zu sehen und mit der genü genden Dosis Humor zu be trachten, ohne die jedes ein zelne dieser Bilder unerträglich wäre. sein lustig Spiel