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Deutsche Uhrmacher-Zeitung
- Bandzählung
- 53.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- German
- Vorlage
- Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318541912-192901006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318541912-19290100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318541912-19290100
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 35 (24. August 1929)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zeitrechnung, Zeitmessung, Zeitdienst
- Untertitel
- IV. Wahrer und mittlerer Sonnentag. Einheitszeit, Weltzeit. Julianische Zeit
- Autor
- Plassmann, J.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDeutsche Uhrmacher-Zeitung
- BandBand 53.1929 I
- TitelblattTitelblatt I
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis II
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1929) 1
- AusgabeNr. 2 (5. Januar 1929) 21
- AusgabeNr. 3 (12. Januar 1929) 37
- AusgabeNr. 4 (19. Januar 1929) 57
- AusgabeNr. 5 (26. Januar 1929) 75
- AusgabeNr. 6 (2. Februar 1929) 93
- AusgabeNr. 7 (9. Februar 1929) 115
- AusgabeNr. 8 (16. Februar 1929) 133
- AusgabeNr. 9 (23. Februar 1929) 155
- AusgabeNr. 10 (2. März 1929) 175
- AusgabeNr. 11 (9. März 1929) 191
- AusgabeNr. 12 (16. März 1929) 209
- AusgabeNr. 13 (23. März 1929) 231
- AusgabeNr. 14 (30. März 1929) 247
- AusgabeNr. 15 (6. April 1929) 265
- AusgabeNr. 16 (13. April 1929) 285
- AusgabeNr. 17 (20. April 1929) 301
- AusgabeNr. 18 (27. April 1929) 321
- AusgabeNr. 19 (4. Mai 1929) 339
- AusgabeNr. 20 (11. Mai 1929) 359
- AusgabeNr. 21 (18. Mai 1929) 375
- AusgabeNr. 22 (25. Mai 1929) 391
- AusgabeNr. 23 (1. Juni 1929) 409
- AusgabeNr. 24 (8. Juni 1929) 425
- AusgabeNr. 25 (15. Juni 1929) 443
- AusgabeNr. 26 (22. Juni 1929) 469
- AusgabeNr. 27 (29. Juni 1929) 489
- AusgabeNr. 28 (6. Juli 1929) 515
- AusgabeNr. 29 (13. Juli 1929) 531
- AusgabeNr. 30 (20. Juli 1929) 549
- AusgabeNr. 31 (27. Juli 1929) 567
- AusgabeNr. 32 (3. August 1929) 585
- AusgabeNr. 33 (10. August 1929) 605
- AusgabeNr. 34 (17. August 1929) 623
- AusgabeNr. 35 (24. August 1929) 643
- ArtikelOptimismus oder Pessimismus? 643
- ArtikelZeitrechnung, Zeitmessung, Zeitdienst 644
- ArtikelEtwas von Isolierstoffen 648
- ArtikelIrrtum und Arglist im Geschäftsverkehr 650
- Artikel"Metallverarbeitende Handwerke" und Uhrmacher 651
- ArtikelSprechsaal 652
- ArtikelVermischtes 653
- ArtikelUnterhaltung 655
- ArtikelHandels-Nachrichten 656
- ArtikelVereins-Nachrichten * Personalien 659
- ArtikelBriefkasten 660
- ArtikelPatent-Nachrichten 660
- ArtikelMitteilungen des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher ... 660
- AusgabeNr. 36 (31. August 1929) 661
- AusgabeNr. 37 (7. September 1929) 675
- AusgabeNr. 38 (14. September 1929) 693
- AusgabeNr. 39 (21. September 1929) 711
- AusgabeNr. 40 (28. September 1929) 731
- AusgabeNr. 41 (5. Oktober 1929) 749
- AusgabeNr. 42 (12. Oktober 1929) 771
- AusgabeNr. 43 (19. Oktober 1929) 789
- AusgabeNr. 44 (26. Oktober 1929) 807
- AusgabeNr. 45 (2. November 1929) 823
- AusgabeNr. 46 (9. November 1929) 841
- AusgabeNr. 47 (16. November 1929) 861
- AusgabeNr. 48 (23. November 1929) 879
- AusgabeNr. 49 (30. November 1929) 897
- AusgabeNr. 50 (7. Dezember 1929) 917
- AusgabeNr. 51 (14. Dezember 1929) 937
- AusgabeNr. 52 (21. Dezember 1929) 959
- BandBand 53.1929 I
- Titel
- Deutsche Uhrmacher-Zeitung
- Autor
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Nr. 35 DEUTSCHE UHRMACHER-ZEITUNG 647 Die sogenannten Tagebogen beginnen sich vom 21. Dezember an allgemach zu verlängern, die Sonne geht also immer früher auf und immer später unter. Was sie aber am Auf gang gewinnt, wird durch ihr Zurückbleiben gegen die mitt lere Sonne nicht nur aufgehoben, sondern einige Tage lang noch ins Gegenteil verkehrt; dafür gewinnt sie am Abend schon sehr bald recht viel. Wohl jedem aufmerksamen Be obachter ist es bekannt, daß in den ersten Wochen nach Weihnachten die Tage fast nur gegen Abend zu länger scheinen, während es morgens immer noch nicht recht hell werden will, wie der bezeichnende Ausdruck lautet. Die alte Volksweisheit, daß auf Dreikönige (6. Januar) die Tage bereits um einen Hahnenschrei länger geworden sind, be zieht sich auf den Morgen; sie stammt aus einer Zeit, in der man sich im täglichen Leben noch allein an die wahre Sonne hielt. Der früheste Sonnenuntergang fällt bereits auf den 13. Dezember, nicht erst auf den 21. Da die wahren Tage im Frühherbst ziemlich schnell kürzer werden, indem die Sonne wochenlang täglich etwa bi Minute eher in den Meridian kommt, verfrühen sich dann die Untergänge der Sonne ziemlich rasch, wogegen sich die Aufgänge langsamer verspäten. Die Einführung der von den Astronomen längst gebrauchten mittleren Zeit in das bürgerliche Leben begann vor etwa anderthalb Jahrhunderten, indem ungefähr vom Jahre 1780 an 3 ) in Genf der mittlere Mittag durch ein Glockenzeichen von der Kathedrale bekannt gegeben wurde. Auf dem berühmten Astronomentage zu Gotha im Jahre 1798 beschloß man, die mittlere Zeit nicht nur im Fachbetriebe anzuwenden, sondern auch ihren Ge brauch im bürgerlichen Leben durchzusetzen. In der Tat wurde sie 1810 in Berlin, 1816 in Paris, 1832 in Zürich usw. eingeführt. Wir erinnern uns, in unserer Jugend, vor etwa sechsundfünfzig Jahren, eine Stutzuhr gesehen zu haben, die für die Minute neben dem Hauptzeiger einen stellbaren Hilfs zeiger hatte. Er wurde gemäß der Zeitgleichung, für die eine Tafel am Sockel angebracht war, auf wahre Zeit gestellt, wodurch eine Vergleichung des Standes mit dem der Sonnen uhr, also eine selbständige Überwachung des Ganges durch den Besitzer, ermöglicht war. W e 11 z e i t ist die von der Mitternacht an bis 24 Uhr gezählte mittlere Greenwicher Zeit; aus ihr werden in be kannter Weise die einzelnen Zonenzeiten abgeleitet. Eine Einheitszeit überhaupt scheint auch wohl zuerst in der Schweiz gebraucht worden zu sein, indem von 1853 an die Berner Zeit für das ganze Land maßgebend war. In Preußen und später auch im Deutschen Reiche arbeitete man beim inneren Betriebe der Eisenbahnen mit der Berliner Zeit, beließ es aber sonst bei den Ortszeiten, die in einem so weit von Westen nach Osten erstreckten Lande stark voneinander abweichen. Kleine Länder außer der Schweiz, z. B. Hol land, mit seiner Amsterdamer Zeit, konnten sich schon lange vor Deutschland die Vereinheitlichung auch im bürgerlichen Leben gestatten. Sie wurde für Deutschland erst im Jahre 189o gesetzlich festgelegt, indem die mitteleuro päische Zeit, d. h. die mittlere Zeit des um 15° oder l h Zeit östlich von Greenwich liegenden Meridians, der von dem früher maßgebend gewesenen Meridian der alten Berliner Sternwarte noch um 6“ 25’,6 Zeitmaß oder 1° 36' 24" nach Osten abweicht, zur bürgerlichen Zeit für das ganze Land erklärt wurde. Zu den Gegnern der Neuerung gehörten auch zahlreiche Astronomen, die mit einigem Rechte hervorhoben, daß man sich durch sie noch mehr von der natürlichen Tei lung der Zeit entfernen werde als schon früher durch Ein führung der mittleren Zeit an Stelle der wahren. In der Tat wurde die Neuerung, bis man sich eben an sie gewöhnt hatte, sowohl in den westlichen Landesteilen als störend befunden 3 ) Diese und einige der nächstfolgenden geschichtlichen An gaben entnehmen wir dem Werke: Handbuch der Astronomie, ihrer Geschichte und Literatur. Von Rudolf Wolf, Zürich, 1890. § 193. wie in den östlichen, namentlich den nach Nordosten liegen den. Geht die Sonne z. B. in Gumbinnen am 13. Dezember um 3 h 35“ Ortszeit unter, so bedeutet das schon 3’ 1 6 m bürger licher Zeit; geht sie in Cleve am 30. Dezember um 8 h 8™ Orts zeit auf, so hat man bereits 8" 43"' M. E. Z. Heute, nach einem Menschenalter, sieht man besser ein als damals, daß die Einheitszeit von dem fortschreitenden Großverkehr dringend gefordert wurde. Im Reichstage wurde sie am lebhaftesten von H. v. Moltke verfochten; der einzige Abgeordnete, der dem großen Heerführer ernst licher zu widersprechen wagte, war CI. Frhr. v. Heere- m a n , der bekannte Kunstforscher. Die zwei Jahrzehnte später erfolgte Einführung der Wellentelegraphie in den Zeitdienst krönte das Gebäude. Es ist ein Zustand, um den uns die alten Kulturvölker beneidet hätten; fast überall, auch an kleineren Orten, hat man nun täglich mehrmals Gelegenheit, die Sekunde zu erhalten. Noch wenige Jahre vor dem Weltkriege fand eine merkwürdige militärgericht liche Verhandlung in Mitteldeutschland statt. Bei einer Gefechtsübung sollten zwei Wachtmeister ihren Rittmeister vorsätzlich mit scharfen Patronen erschossen haben. Es ge lang ihnen, das Alibi nachzuweisen bis auf eine Lücke von 4 Minuten, und sie wurden auf die Indizien hin zum Tode verurteilt. Die Revisions-Instanz sprach die Angeklagten frei, da der Stand der öffentlichen Uhren, nach denen sich die Zeugen teilweise gerichtet hatten, nicht auf 4 Minuten zu ver bürgen sei. Das kann heute nicht mehr Vorkommen, oder, sagen wir lieber ehrlich, es dürfte nicht mehr Vorkommen. Zwei weitere Neuerungen sollen nur kurz erwähnt wer den. Die eine, die sich nur langsam im Volksbewußtsein durchsetzt, ist die Zählung bis 24 von Mitternacht bis Mit ternacht, die vor einigen Jahren von den Verkehrsanstalten begonnen wurde. Ihre Notwendigkeit ist schwer zu bewei sen. Zählt man nur bis 12, so hat man mit nur einer ein zigen Zahl von zwei Silben zu tun, nämlich der Sieben; zählt man bis 24, so hat man, von 13 ab, erst lauter zwei silbige, dann viersilbige. Gelegenheiten zur Verwechslung sind oft genug da, und sie wird nicht so schnell erkannt wie die zwischen Vor- und Nachmittag. Für jeden, der astro nomische Beobachtungen anstellt, ist die Zählung von Mitter nacht an besonders lästig, und er wird lieber bei der alten Zählung bleiben, weil sicherlich 90 % aller Beobachtungen auf den Abend kommen, wo man keine Lust hat, sich mit den großen Zahlen herumzuschlagen. Während jedoch über diese Sache noch geredet werden kann, ist ein anderer neuer Gedanke, der während des Welt krieges aufkam, rasch in die Versenkung gestürzt, wohin er gleich gehört hätte, nämlich die Sommerzeit. Man glaubte sie damals einführen zu sollen, um Licht und Brand zu sparen, auch um die Leute zu früherem Aufstehen, zum Leben mit der Natur zu zwingen. Der Einfall stammt ursprünglich aus England (dort und in anderen Ländern gibt es die Sommerzeit noch). Er stellte die Verkehrsanstalten und auch die Uhrmacherkunst vor neue und verdrießliche Aufgaben, ja, er konnte unter Umständen Rechtsunsicherheit hervorrufen. Ob wir nun die mittlere Zeit vom Mittag oder von der Mitternacht an zählen, mit dem eigenen Meridian oder mit einem fremden rechnen — ein konstantes Maß im strengsten Sinne ist auch sie nicht. Wir wissen ja, daß die Periode der Achsendrehung der Erde, der sogenannte Sterntag, nicht nur einer langsamen fortschreitenden Verlängerung unter liegt, sondern selbst größere periodische Schwankungen er leidet. Aus ihm ist der mittlere Tag durch Dehnung mit dem Faktor 366,2422 : 365,2422 abgeleitet; er unterliegt also den selben Änderungen, die freilich so klein sind, daß sie uns nicht hindern, ihn mit sehr genauen mechanischen Uhren zu messen. Für manche Zwecke der astronomischen Rechnung ist die sogenannte sexagesimale Teilung des Tages in die bekannten Untereinheiten und erst recht die des Jahres in Monate und I age zu unbequem. Als gutes Ersatzmittel bietet sich die rein
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