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Scherl's Magazin
- Bandzählung
- 6.1930, H.4, April
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- ZB 14390
- Vorlage
- Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id363877630-193004003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id363877630-19300400
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-363877630-19300400
- Sammlungen
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Eignen Sie sich zur Ehe?
- Autor
- Schermann, Rafael
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Abbildung
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftScherl's Magazin
- BandBand 6.1930, H.4, April -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 334
- WerbungWerbung 335
- ArtikelTitelblatt 337
- ArtikelDie Passion in der neuen Kunst 338
- AbbildungDer Kölner Dom aus der Flugzugperspektive 343
- ArtikelBei den Jordan-Fischern 344
- ArtikelJa, die Hände können sprechen 349
- AbbildungAufforderung zum Tanz 360
- AbbildungSterbender Schwan 360
- ArtikelEignen Sie sich zur Ehe? 361
- AbbildungCamilla Horn 365
- ArtikelGötter in Mischgestalt 366
- AbbildungStraße im Vorfrühling 371
- AbbildungDie Antike lebt wieder auf: Harmonisch durchgebildeter ... 372
- ArtikelVon 6 bis 6.30 373
- AbbildungDer Zug zur Einfachheit 379
- AbbildungDer Lenz ist da! 380
- ArtikelErfindungen auf die wir warten 381
- AbbildungDie neueste Sensation Berlins: Motorbraut-Verleih für ... 385
- AbbildungVor Gericht: Unter der psychoanalytischen Lupe der ... 386
- AbbildungRäumungsverkauf 387
- ArtikelSpiegel und Lampe 388
- ArtikelDie Ringelnatter 388
- ArtikelDie Ameise 388
- AbbildungDeutscher Amateur-Schwergewichtsmeister 389
- ArtikelVon starken Männern 390
- AbbildungVorüberfliegende Landschaft 396
- ArtikelDie Spinne 397
- ArtikelJazzkönig Paul Whiteman spielt auf 400
- ArtikelDas hab ich erlebt 404
- ArtikelUmsteigestation des Lebens 410
- ArtikelVon Berliner Bühnen 413
- ArtikelWandernde Lachse 414
- ArtikelUnvergessenes Land 416
- AbbildungDie spanische Tänzerin Manuela del Rio 420
- AbbildungDer Berliner Volkskomiker Erich Carow ("Lachbühne" und "Scala") 421
- ArtikelSonnentage auf See 422
- WerbungWerbung 425
- Artikel[Vermischte Nachrichten] 433
- WerbungWerbung 435
- Artikel[Rätsel] 442
- WerbungWerbung -
- DeckelDeckel -
- BandBand 6.1930, H.4, April -
- Titel
- Scherl's Magazin
- Autor
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«■ f • *• ( # , u. eine solche Annahme zu. Aber ein Blick auf die beiderseitigen Schriftzüge genügt, um die absolute Disharmonie, die jetzt schon vorliegt, und die sich beim Zusammenleben noch verschärfen muß, zu erkennen. Die nähere Untersuchung der Schrift bestätigt die Unverträglichkeit der beiden Charaktere. Die allzu dünnen Schriftzüge des Mädchens beweisen, daß dieses ein kaltes, leiden schaftsloses Temperament besitzt, im schrof fen Gegensatz zu dem heftigen Wesen dieses Kraftmenschen, der zu Zornesausbrüchen neigt, nicht treu bleiben kann und in ge reizter Stimmung sogar gewalttätig wird. Vier Wochen nach der Verheiratung schrieb die junge Frau folgende Zeilen: „Nun weiß ich, daß ich unglücklich bin.“ Die Veränderung fällt auch dem Laien ohne weiteres auf. Die vor der Hochzeit normal liegende Schrift ist jetzt steil ge- ^ ^ V'f) ^ ^ worden. Die früher natürliche und unge zwungene Natur, die zwanglos auf alles reagierte, bemüht sich nun, vor aller Welt die tiefe innere Enttäuschung zu verbergen. Aber je größer dieses Streben, sich zu ver stellen, ist, desto stärker wird es in der Schrift. In den meisten Fällen freilich handelt es sich gottlob um nicht so tragische, sondern bürgerlich-alltägliche Motive, die die Ent zweiung in einer Ehe ankündigen, sich aber leicht reparieren lassen. Ein typisches Beispiel: ln einer Gesellschaft wird beim Lesen einer eben eingetroffenen Ansichtskarte eine Dame, die Schreiberin dieser Karte, beklagt. Alle Anwesenden sind der Überzeugung, daß die Ehe, die sie eben eingegangen, un glücklich werden müsse. Man fragt mich um meine Meinung. Eine Prüfung der Schrift führt mich zu einer ganz anderen Auffassung. Es ist richtig, daß die Dame, mehr frem dem Einfluß als dem eigenen Willen fol gend, in die Ehe einwilligte. Da die Karte ' auch die Unterschrift des jungen Ehemannes enthielt, sah ich, daß es sich um zwei Cha raktere handelt, die sich im Laufe der Zeit einander anpassen werden. Nach drei Mo naten bekam ich wieder eine Karte zu Ge sicht, welche von derselben Dame geschrie ben wurde. ln die Augen springend sind die charakte ristischen Veränderungen an den großen Anfangsbuchstaben „W“ und „R “ und an den Strichen. Man betrachte das große „W" — ihre Phantasie ist stärker geworden. Während sie sich früher auf die gewöhn lichsten Schnörkel beschränkte, weisen diese jetzt einen lebhaften Schwung auf und ent falten sich in schönen Biegungen. Ferner wird die Schrift, die früher zur Erde ge wandt war, jetzt von der Sonne des Glückes empor gehoben. Während sie früher keinen Sinn für Toiletten hatte, legt sie jetzt großes Gewicht auf diese, um ihrem Manne zu ge fallen. Die vordem schlichte Schrift ist elegant geworden. Diese drei kleinen Musterfälle, einer dicken Mappe von Erfahrungsmaterial entnommen (welche Romane könnte sie erzählen!), mö gen genügen. Der Psychographologe, der in der Öffentlichkeit Beispiele aus seinem inter essanten und zugleich bedrückenden Beruf aufzählen will, ist natürlich in einer schwie rigen Lage: er darf aus seinen Akten nur das Typischste, gleichsam Anonymste anführen — denn je eigenartiger und zugespitzter ein Fall ist, je überzeugenderen Einblick er in die vielgestaltige Macht des Eros zeigt, desto näher liegt die Gefahr, daß man die Un glücklichen mit bestimmten Personen zu identifizieren vermag. Diese Bloßstellung des Privatlebens darf sich aber der Psycho graphologe so wenig zu schulden kommen lassen wie der Arzt oder der Rechtsanwalt. 364
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