mit besonderer Berücksichtigung des Zittauer Gebirges (Oybin, Hochwald, Lausche, Isarkamm etc.) und des angrenzenden Böhmens; mit zwei Karten und 30 Illustrationen
— 85 — tenen Revue König Friedrich August nebst Gemahlin den Eichler bestiegen und die schöne Aussicht beifällig be trachteten. Doch nicht nur seiner Aussicht halber verdient der Berg unser Interesse, sondern auch eines uralten Sor benwalls wegen, der, wenn auch theilweise durch Culturen zerstört, immer noch gut sichtbar ist. Dieser Wall erhebt sich an der Westseite des Berges und fällt steil zu der Pliessnitz ab. Seinen Umfang resp. seine Länge fand ich circa 150 Schritte, seine Höhe ca. 1 Elle, seine Breite 5 Schritte. Die Zeit, in welche seine Errichtung fällt, lässt sich nicht gut bestimmen, da Virchow, Preusker u. a. aber sie den Sorben zuschreiben, so kann man unbedenk lich ein Alter von circa 1000 Jahren annehmen. Fragen wir uns ferner, welchen Zwecken dieser Wall diente, so geben uns mehrere interessante Funde, die man hier machte, den besten Aufschluss. Vor Allem fanden sich auf dem Gipfel des Eichler 1790 zwei runde, ineinander passen de, in der Mitte durchlöcherte Steine, die Platten eines Opferaltares, und ferner grub man hier zu wiederholten Malen Ascheurnen aus. Der Eichler war also eine alte sorbische Cultusstätte, auf ihm brachten unsere lau- sitzer Altvordern ihren Göttern Dankesopfer dar und am Abhange des geheiligten Hügels gaben sie ihren Todten ewige Ruhe. — Wie gering ist der Unterschied des religi ösen Brauchs der Jetztzeit mit dem damals! Blicken wir hinüber zum Kirchlein auf der Höhe! auch zu ihm wallen jetzt allsonntäglich gläubige Schaaren, dem Herrn ein Opfer zu bringen, auch in seiner Höhe gräbt man ihnen das stille Haus! — Doch hinweg von diesen Sinnen und einen Blick in das lachende schöne Thal und frei und froh klopft das Herz, selbst dann noch, wenn uns die alten Tannen in wil dem Rauschen erzählen, dass einst auf des Berges Gipfel ein Schloss gestanden, welches in Folge der Böswilligkeit