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Das Magazin
- Bandzählung
- [1].1924/25, Januar = 5
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Undetermined
- Vorlage
- Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id368358402-192500506
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id368358402-19250050
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-368358402-19250050
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der Aderlaß
- Autor
- Mas, José
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Madrid
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDas Magazin
- BandBand [1].1924/25, Januar = 5 -
- DeckelDas Magazin -
- ArtikelTitelblatt -
- WerbungWerbung -
- TitelblattTitelblatt 1
- ArtikelQuer durch 1924 2
- ArtikelEtwas über die Wunder der Hypnose 4
- ArtikelSchlächter. Vom blutigsten "Sport" der Welt 8
- AbbildungJanuarabend in der Großstadt 12
- Abbildung"Nicht doch - - " Eine Garderobenstudie 13
- ArtikelDenn die Elemente hassen ....... 14
- ArtikelArtikel 17
- AbbildungJugend 19
- AbbildungMadeline Murlock, das bestgewachsene englische Filmgirl in einem ... 20
- ArtikelOrchideen 20
- AbbildungUnsere Berliner Zeichner und ihre Lieblingstypen 22
- AbbildungKein Puppenkopf - sondern die amerikanische Filmschönheit Betty ... 25
- ArtikelWiener Wäsche 26
- ArtikelDer Aderlaß 29
- ArtikelDer Morgen der Tänzerin 36
- ArtikelKaffeegrund und Weltdame. Ein Kapitel vom Wahrsagen 38
- AbbildungLilian Myckett, eine anerkannte österreichische Schönheit 39
- AbbildungMord Nach einer Zeichnung von Fritz Theobald Lange 40
- AbbildungDer fliegende Holländer 41
- AbbildungBonzo 42
- ArtikelDie Lieblingsmodelle Raphael Kirchners 44
- AbbildungBlond und schwarz Zwei reizende Wiener Ballettänzerinnen 47
- ArtikelHymnen an das Leben 48
- ArtikelMänner, die ich liebte 49
- ArtikelZoo-Babys 52
- ArtikelDie berühmtesten Parkett-Tänzer der Welt 54
- ArtikelWas muß man vom Papste wissen? 56
- ArtikelAre Hankiri. Eine japanische Episode von E. Mann 58
- ArtikelLebender Fleischextrakt 61
- ArtikelGeheimnisse der Tiefe mit Aufnahmen aus dem Bruckmann-Film ... 64
- ArtikelDas schönste am Winter 68
- ArtikelDie stumme Sklavin Leider nur ein Märchen von Klabund 70
- AbbildungSchwarzweißzeichnung von Julius Klinger 71
- ArtikelBerühmte Gerichte 72
- AbbildungPostkarte von der Adria 74
- ArtikelDer Damenpelz im Urzustand 75
- AbbildungEvelin Eden In dem Film: Die Revue der tausend Frauen 80
- ArtikelNicht sterben! Eine Groteske von Robert Scharl, Stuttgart 81
- AbbildungDas süße Mädel, das auf einem kleinen Pferdewagen von New York ... 83
- ArtikelDie Frau in Hosen 84
- AbbildungWintertag in den Rocky-Mountains 87
- ArtikelMein Film Koebner-Woche aus aller Welt 88
- AbbildungDie Riesenkerze, die getreu einem altitalienischen Vorbild in ... 90
- AbbildungJulanne Johnston, eine charmante in Berlin arbeitende ... 91
- ArtikelUnsere liebe Frau mit den roten Lippen 92
- ArtikelHumor des Auslandes 95
- ArtikelBunte Seite 96
- AbbildungDas Paar nach der Mode Eine Riviera-Aufnahme eines gut ... 97
- WerbungWerbung 98
- ArtikelDie Liebe hinterm Gitter 99
- AbbildungDer Schauspieler Belly in der Maske Abraham Lincolns 103
- ArtikelMadeleine 105
- ArtikelGobelinweberei 114
- AbbildungDer Cowboy - Darsteller Tom Mix springt in einen fahrenden Zug 117
- ArtikelDas Geheimnis des guten Geruchs 118
- AbbildungDer Blick in die Zukunft: Junge Terrier 121
- ArtikelAus dem Regen in die Traufe 123
- ArtikelDer Abschiedsbrief 130
- ArtikelAllerhand Tobak Grob- und Feinschnitt aus der Geschichte des ... 134
- ArtikelRätsel-Ecke 136
- DeckelDeckel -
- BandBand [1].1924/25, Januar = 5 -
- Titel
- Das Magazin
- Autor
- Links
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30 Heiliger Lukas, Schutzpatron des ehelichen Unglücks! Es war gerade noch Zeit, daß Inocencio in diesem Moment sehen konnte, wie ein Fenster des Schlafzimmers ge öffnet wurde und wie mit der Gewandtheit eines Turners sein Freund Isabelo hinaus sprang, Bürgermeister und Honoratior des Dorfes. — Er hatte sich also nicht getäuscht! Und das schlechte Weib schwieg hartnäckig. Von neuem rief er: „Eufrasia! Hast du mich nicht gehört?“ Er begann sich über diese Passivität und dieses Schweigen aufzuregen und fing an, mit den Fäusten auf die Tür loszuschlagen. — Nichts regte sich. Die Ehebrecherin wartete vielleicht ab, bis ihr Geliebter in der Dunkelheit des Gäßchens verschwunden war oder wollte zuerst das Fenster schließen, bevor sie ihrem Manne Antwort gab. Inocencio faßte also einen verzweifelten Entschluß; mit drei heftigen Stößen sprengte er auch dieses Schloß und stürmte wie ein Rasender ins Schlafgemach. — Mit seinen durch dringenden Raubtieraugen sah der Bauer, daß alles in Ordnung gebracht war, doch die treulose Gattin konnte einen Schrei des Schreckens nicht mehr unterdrücken. — „Aber geh, beruhige dich doch!“ — sagte Inocencio sanft. „Du bist ja selbst schuld daran, daß das geschehen ist, weil du mir nicht geantwortet hast. Ich habe gedacht, dir sei etwas geschehen und darum habe ich die Tür mit solcher Kraft aufgesprengt.“ Sie blickte ihn mißtrauisch an. Sie konnte es noch immer nicht fassen, wie es ge lungen war, die Gefahr zu beschwören. Der Gott der Teufel wachte zweifellos über ihrem Leben. — Sie hatte nichts zu fürchten. Inocencio zeigte sich ruhig, arglos, heiter. Seinen lieben, zärtlichen Worten konnte die Ehebrecherin nicht die leiseste Ironie anmerken. — „Aber geh, geh doch, Eufrasia!“ — wiederholte der Bauer. — „Verzeih mir. Bist du sehr erschrocken, Dummchen? Ja? Heiliger Domingo! Ich bin wirklich ein wilder Mensch. Ich hätte mich über dein Stillschweigen nicht aufregen dürfen und öfter rufen sollen. Wer weiß, vielleicht warst du gerade im ersten Schlaf und die Ueber- raschung hat dich sprachlos gemacht. So was kommt häufig vor. Besonders bei Frauen, die ja so ängstlich sind. Du dummes Ding, hast du vielleicht gedacht, daß es ein Ein brecher ist? Es war doch dein Mann, mein Kind! Laß gut sein, laß gut sein,“ fügte Inocencio hinzu und strich mit seinen schwieligen Händen über die Stirn und über den braunen, zarten Hals seiner Gattin. „Du hast ja Fieber! Du glühst ja förmlich! Ist denn der Schreck noch immer nicht vorbei, mein Kind? Willst du, daß ich den Arzt rufe?“ „Nein, nein,“ antwortete sie, durch diesen Schwall zärtlicher Worte noch mehr aufgeregt. Ihr Gesicht glühte, als ob ihr das Blut zu Kopf gestiegen wäre. — Doch ihr Gatte gab in seiner überströmenden Zärtlichkeit nicht nach. Seine Augen glänzten in den tiefen Augenhöhlen wie Karfunkel. — „Ja, ich will gleich gehen und ihn rufen. Du bist zu vollblütig und weißt, daß du nach der Ansicht des Don Ezequiel schlaghaft veranlagt bist. Mach’ doch nicht so ein Gesicht, Frau! Geh, rufe Eustaquia und sag ihr, sie solle dir eine Tasse Lindenblütentee bringen. Ich werde inzwischen den Doktor verständigen. Vielleicht gelingt es, dich durch einen Aderlaß zu beruhigen.“ „Laß nur, ich fühle mich schon ganz gut,“ rief die Ehebrecherin noch mehr be unruhigt, als ob sie die Nähe einer unbestimmten, dunklen Gefahr ahnte. „Ganz gut? Ganz gut?“ widersprach ihr Gatte, der bei seiner Idee beharrte. „Aber du siehst doch aus, als ob dir das Blut die Adern sprengen wollte. Deine Augen sind blutunterlaufen und deine Wangen sind röter als der Mohn in einem Weizenfeld. Gleich jetzt will ich Don Ezequiel holen! Das würde mir gerade noch fehlen! Bei meiner Liebe zu dir, Eufrasia! Wenn dir etwas zustoßen sollte, würde ich ja vor Kummer sterben! Er küßte sie auf die Stirn, die unter dieser Liebkosung erglühte und eilte fort um den Arzt zu holen. — „Hat ihr der Aderlaß gut getan? Wirklich, Don Ezequiel?“ fragte Inocencio und blickte seine Frau zärtlich an. „Gewiß, mein Lieber. Und Sie haben sehr gut getan, mich zu rufen, denn wenn wir noch ein wenig gezögert hätten, hätte die Sache ernst werden können. — Erschrecken Sie sie nicht wieder so, sonst sind Sie genau so ein Witwer, wie ich keinen Großvater mehr habe. Was zum Teufel ist denn heute Nacht hier vorgefallen, Inocencio?“ — Gewiß war es die Ueberraschung, Don Ezequiel. Eufrasia hat mich nicht erwartet. Ich sollte nach Medina fahren und versäumte den Zug. Ich kam nach Hause zurück, rief, und nie mand antwortete mir. Ich dachte, daß etwas passiert sei und schlug wie ein Wilder die Tür ein. Es war ganz überflüssig. Ich war entsetzt und fürchtete ein Unglück, und so sprengte ich das Schloß und kam wie ein Einbrecher in mein Haus. Jetzt tut es mir leid, daß ich so brutal war. Ach, wenn ich daran denke, was mein Weibchen durch mich gelitten hat, möchte ich mir am liebsten den Kopf abreißen. — Lieber würde ich
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