II. Höherer und niederer Adel. 21 Kuobloeh“ benannt . — Von keiner der bisher besprochenen Familien ist eine wirkliche Erhebung in den Stand und Rang des Adels be kannt oder auch nur angedeutet. Siegel von ihnen aus der Zeit vor und unmittelbar nach der Annahme des Adels haben wir leider nicht vergleichen können. Allerdings fanden nun seil dem zweiten Drittel des 15. Jahrhun derts in der Oberlausilz auch zahlreiche Verleihungen erst nur von Wappenbriefen mit meist sehr comp] icirten Wappen 25 ), dann auch von wirklichen Adelsdiplomen statt und zwar selbst an solche Bürger, welche keine Landgüter besassen. So entstand in den Sechs städten, zumal in Görlitz und Zittau ein ad lieh es Patriciat, von welchem uns als das Wunderbarste erscheint, dass es von seinem, doch gewiss selbst gesuchten Adel fast niemals Gebrauch machte, son dern sich nach wie vor ohne das von des Adels schrieb. Wir haben von diesen sehr zahlreichen Familien nur diejenigen ausführlich be handelt, welche auch Landgüter besassen, führen aber an dieser Stelle w enigstens eine Anzahl derselben und zwar nach der Zeit ihrer Nobilitirung, aber in möglichster Kürze an. 1431 empfing Hans Schmied zu Görlitz einen Wappenbrief. Er war wohl der Ahnherr der Gebr. Joach. und Joh. Schmied, die 1551 in den Stand des Adels erhoben wurden und ihr Wappen gebessert erhielten. — 1433 bekam Jakob Ger lach zu Görlitz „wegen williger Dienste, die er König Siegsmund oft in deutschen und welschen Lan den, Ungarn und Böhmen gethan“, Wappen und Kleinod mit der Berechtigung „Urthel zu sprechen, Amt und Lehn zu haben, wie andere geborne Wappengenossen und rittermässige Leute von Recht und Gewohnheit haben“. — 1434 Wappenbrief für Hans Wey der in Görlitz. — 1485 erhielten Hans Rindfleisch in Görlitz und seine Brüder Wappen und Kleinod; erst 1511 dagegen wurden Hans Rind fleisch und seine Söhne Christoph und Peter, auch ihre Vettern des Namens Rindfleisch „in den Stand des Adels erhoben, edel und des Reichs rechtgebornen Edelleuten gleich gemacht“. — 1505 ward Wenzel v. Eisersdorf auf Wittchendorf, Bürger zu Zittau, dessen Familie sich schon früher stets von Eisersdorf geschrieben hatte, wirklich nobilitirt. — 1509 wurden Johannes et Franciscus dicti Glich, fratres de M i 1 z iz aus Görlitz auf ihre Bitte pro incitainento Dieselben sind ganz genau beschrieben in den Abschriften der betreffenden Wappen- und Adelsbriefe, welche sich in der „Oberlaus. Urkunden-Sammlung“ (Mspt. in 16 Folianten auf den Bibliotheken zu Görlitz und zu Zittau) vorflnden.