— 12 — neueste Zeit kiuz durdigeführt, auch die Vervollkommnungen der Formeln und Methoden für barometrische Höhenmessungen sind instructiv angegeben worden. Herr von Lindenau ist selbst möglichst kritisireud zu Werke gegangen, und begnügt sich nicht mit den neuern Ramond’- sclien Berechnungs-Formeln, die er nicht für alle geographische Rreiten für anwendbar hält, (wie auch seitdem Herr I’ronv bei der barometrischen Messung des Mont Cenis, controllirt durch gewöhnliche sorgfältige Nivellir-Messungen, gegen Herrn Ramond dargethan hat.) Es ist auch nebst so manchen anderen, hernach anzuzeigenden Correctiouen noch auf die Correction wegen der Anziehung des Quecksilbers durch das (Has, und den daraus entspringenden höheren Stand des Quecksilbers bei engen Barometer- und Thermometerröhren nach Cavendishs Beispiele Rücksicht ge nommen worden; so dass nach allen diesen Entwickelungen über das Verfahren bei der Berechnung der barometrischen Tafeln jeder gründliche Mathematiker die Sicherheit derselben selbst prüfen kann.” Am 4. Decembrr 1810 schreibt Lindenau an Bertuch: ,.Ew. Wohlgebohren eile ich für die sehr gütige Beurtheilung meiner Tables barometriques, die Sie in Ihrer Zeitschrift aufgenommen haben, den verbindlichsten Dank zu sagen. Hätte ich die Schrift noch einmal auszuarbeiten, so würde ich einiges praktische über Barometer-Beobachtungen beifügen und ein Kupfer des Kleinsteuberschen Reisebarometers, was mir sehr zweckmässig zu sein scheint, geben. Leider nöthigen mich jetzt eine Menge von rein astronomischen Beschäftigungen, physische mathe matische Untersuchungen, für die ich eigentlich eine grosse Vorliebe habe, fast ganz beiSeite zu legen.” Ferner erschienen von Lindenau: 1810 „Talmlae Veneris”; 1811 ./Tabulae Martis”, wofür er vom französischen Institut den Lalande'schen Preis erhielt; in demselben Jahre folgt: ..Geschichte der Astronomie im ersten Jahrzehnt des 19. Jahr hunderts.” Mit dem Secretair Schröder 1 tritt am ‘20. Juni 1809 Lindenau in Verbindung wegen Ankaufs eines Passagen-Instrumentes für den Preis von 400 Thaler. Herzog August genehmigt unterm ‘23. Juli 1809 den Ankauf mit den Worten: „Ihr wollet diese Summe von dem Ertrage des von L nsers Höchst seligen Herrn Vaters Gnaden, vermöge letzter Willens-Ver ordnung der Erhaltung und dem Anschaffen der nöthigen Werkzeuge gewidmeten Fonds an den gedachten Secretair Schröder auszahlen und gehörigen Orts verrechnen lassen.” 1 Johann Friedrich Schröder, Aufseher des physikalischen Cahinets, gest. 1814 zu Gotha.