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Dresdner Journal : 01.05.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-05-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18620501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18620501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-05
- Tag1862-05-01
- Monat1862-05
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Journal : 01.05.1862
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1862 Donnerstag, den 1. Mai. ^98 DreMerIourml Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. «« Pursch. König- TageS- 0 reich nur wünsche, auch Oesterreich in den Vertrag und seine Wohlthaten mit aufzunehmen — diese schon in den Wiener Blättern besprochenen Andeutungen können natür lich nur einer ernsten und allseitigen Erwägung werth erscheinen. Wenn Oesterreich Leit gewinnt, sich dis zum Ablauf des Zollvereins (1866) auf Grund seines Fe bruar-Vertrags vorzubereiten, so kann und wird eine Annäherung, ein natürlicher Uedergang wohl sicherlich angedahnt werden; dies wird auch in Süddeutschland dringend gewünscht, wo man hauptsächlich gegen die Überrumpelung und übergroße Eile sich wehrt, wo man Anstoß nimmt an den absichtlich gegen Oesterreichs Zu tritt berechneten geflissentlichen Tarifclauseln. Aber diese präjudicirlichen Absichten, die von preußischen Blättern so naiv eingestanden werden, sind kein Gegenstand des Borwurfs und der Beschwerde gegen Frankreich, dessen Eröffnungen in anerkennendster Form erfolgt sein sollen. — Uebrigens dürfte der Stand dieser Berhandlungrn um so weniger jetzt für die Oesfentlichkeit reif sein, da über eine Unterredung, welche der Herzog von Grammont am 27. April im auswärtigen Amte hatte, wohl Nie mand zu berichten in der Lage sein dürfte." Die Berliner Blätter begnügen sich heute noch mit kurzen Bemerkungen über den Ausfall der Wah len. Die Blätter der Fortschrittspartei rufen Triumph. So die „National-Aeitung": „Der Wahlsieg der Fortschrittspartei ist in allen Provinzen des Staates nicht minder entschieden, als in der Hauptstadt. Das Land hat sich fast mit Einstimmigkeit für die Majorität des aufgelösten Abgeordnetenhauses erklärt und hat über die feudal - reaktionäre Partei ein Berdammungsurtheil ausgesprochen, noch entscheidender und vernichtender, als das vom vorigen Herbst." — Die „Allgemeine Preu ßische Zeitung" enthält nur über den Ausfall der Berliner Wahlen folgende Bettachtung: „Wie bedauer lich auch ein solches Wahlergebniß ist, so würde doch nichts weniger zutreffend sein, als die Annahme, daß ein so starke- Vorherrschen der Fortschritt-Partei in der Kör perschaft der Wahlmännrr dir politischen Ueberzeugun- gen der wahlberechtigten Bevölkerung Berlins in einem richtigen Verhältniß widerspiegelt. ES trifft vielmehr eine Reihe von Momenten zusammen, welche eine« sol chen Schluffe augenscheinlich jede Berechtigung entziehen. Zunächst kommt hierbei in Betracht, daß die Fortschritts partei als eine schon seit den letzten Wahlen hier ge schlossene, wohldisriplinitte und von bekannten Führern geleitete Partei in die Vorbereitung zu den Wahlen und in den Wahlact selbst rinttat, während dir verschiedene» Elemente der conservativrn Partei erst nach der jüugAe» Ministervrränderung ihren Standpunkt feststrllrn und an den Grundlagen ihrer inner» Organisation, wie an den Vorbereitungen für den Wahlkampf, arbeiten konnten. Eine unmittelbare Folge dieser gegenseitigen Stellung war es, daß in den meisten Urwahlbezirken die Vorver- sammlungrn unter dem ausschließlichen Einfluß der Fort schrittspartei standen, welche im Voraus für die Auf stellung passender Eandidaten gesorgt hatte und den Sieg derselben bei den Vorwahlen oft durch wenige Stimmen zu improvisiren wußte, während die conservative Partei theils bei den Vorwahlen ganz ungenügend vertreten war, theils die vorläufige Aufstellung einer Eandidaten- liste unterlassen hatte. So gewann denn die Opposition auch den Vortheil, daß sie in den meisten Bezirken ihre Candidatenlistcn ausschließlich in Umlauf sehen und als das Ergrbniß einer allgemeinen Vorwahl hinftellen konnte. Hiermit war nun fast immer der Wahlkampf im Vor aus entschieden. Ueberdies kam aber dem taktischen Vor sprung und der strategischen Ueberlegenhcit der Fort schrittspartei noch der Umstand zu statten, daß in den meisten Urwahlbezirken die Anhänger conservativer Ueber- zrugungen auch bei den Wahlen selbst im hohen Grade unvollzählig erschienen. Es bekundet sich in allen die sen Fehlern dir oft gerügte Lässigkeit der Conservativrn, welche sie, der Rührigkeit der Fortschrittspartei gegen über, völlig abzulegen gezwungen sein werden, wenn sie nicht die Verantwortlichkeit auf sich laden wollen, das siegreiche Vordringen gefährlicher Gegner selbst verschul ') Wiederholt, weil nicht in allen Exemplaren unserS ge strigen Blattes enthalten. Dresden, 30. April. Zum französisch-preußischen Handelsver träge schreibt die „Wiener Correspondenz": „Die Andeutungen, welche dem Vernehmen nach der fran zösische Botschafter in Wien gemacht haben soll, daß von Frankreich her der Handelsvertrag keine für Oesterreich ungünstigen Absichten in sich schließe, daß vielmehr Frank Beginnen wir in Leisnig selbst und zwar auf dem östlichen Altane des kön. Schlosses, auf dem steil gegen 300 Fuß über dem Muldenspiegel emporragenden Por- phyrfrlsen aufgericktrt. Von hier ans Hal man eine pracht volle Aussicht auf das Muldrnthal und die dasselbe ein schließenden Höhen, auf die mit Dörfern und gewerb lichen Anlagen dicht besäte Umgegend. Daneben befindet sich ein schöner parkähnlicker Garten, dessen Besuch von dem gastlichen Besitzer jedem anständigen Fremden gern gestattet wird. Weiterhin ziehen sich um die Stadt nach Ost und Süd die städtischen Promenaden über der jetzt im Bau begriffenen Kunststraße, eine Menge schöner Plätze darbielend. Bei der Brauerei theilen sich die Wege nach den Waldpartien: rechts geht man über die Höhe der sogenannten „Guke" (auf einer Stelle dieses Weges ein besonders schöner Aussichtspunkt auf das Muldrnthal!), dann die Koppenhölzchenbach überschrei tend eine Schneiße des Eichberges steil hinan und bald die Schneiße rechts verlassend an einer üppigen Fichten pflanzung hin. Oder man geht bei der Brauerei und Gärtnerei links auf der Straße fort bis ebenfalls an den bichberg, auf welchen bei der Mündung der Koppen hölzchenbach ein steiler Fußweg führt. Bald erreicht man die neuen Anlagen des EichbrrgrS mit schönen Aus sichtspunkten und geht dann in südlicher Richtung eine Schneiße entlang, bis man ebenfalls bei der Fichten pflanzung ankommt. Bon da aus wendet man sich östlich etwas bergab und gelangt auf den Minkwitz-Paudritzscher CommunicationSweg, den man später, dir östliche Rich tung behaltend, wieder verläßt und an einem forstlichen Pfianzrngarten vorüber an einen schmalen Fußsteig kommt, der nach kurzem Steigen durch junge Fichten auf die breite Straße des Tannenberg-Plateaus führt. Bald be zeichnet links ein Wegweiser den Seitenweg nach den Anlagen, der durch einen prächtigen Wald von hohen Buchen und Tannen zunächst nach „Töpsrrsruhe" und dann am steilen Abhange hin auf einem äußerst inter essanten Wege nach „Manteuffelsruhe" und nach der „Mailust" führt. Nachdem man sich hier an der ent zückenden Aussicht geweidet und ausgeruht, auch wohl an der nahen klaren Quelle oder an mitgebrachten Lebens Mitteln erfrischte (es ist jetzt Aussicht vorhanden, daß von dem nahe aber jenseits der Mulde gelegenen Wirths Hause in Klosterbuch für Bewirthung der „Mailust"-Be suchcr gesorgt werden kann), hat man verschiedene Wege je nach Lust und Zeit vor sich. Man kann die Stufen hinab ans Muldenufer steigen und sodann die Anlagen des Stauprnberges, ja selbst die steile Töpelhöhe besuchen (dieser Punkt ist von Leisnig aus in etwa 2 Stunden, die „Mailust" in einer guten Stunde zu erreichen); man kann auch bei Scheergrund, dem Staupenberge gegenüber, überfahren und im Muldenthale fort an Wrstewitz, Schweta und Technitz vorüber nach Döbeln oder Bauch litz, Anhaltepunkt der Chemnitz-Riesarr Eisenbahn, wan dern. Die meisten Besucher der „Mailust" ziehen jedoch vor, von dort aus zurück nach „Töpfersruhe" und dann einen düster« mit hohen Tannen überdachten Grund hin unter ans Muldenufer zu gehen. Dort ist die lieber fahrftellr nach Klosterbuch, man gelangt bald ins Wirths Haus und hat wenige Schritte davon Gelegenheit, die Ruinen d«S alten Klosters und die noch wohlrrhaltcne Kapelle (vergl. Notiz und Abbildung im „Sacbsengrün", Nr. 11 von 1861) zu besichtigen, ja selbst eine uralte byzantinische Säulenhalle, die jetzt als — Kuhstall dient. Dem Lauf der Mulde entlang kommt man am Vorwerk Paudritzsch und am Fuße des Eichbergs vorüber, wo man kurz vor der Brücke über die Bach rin seltsames Naturspirl betrachten kann, eine vorragendr einem riesigen menschlichen Antlitze täuschend ähnliche Felskuppr. . Die Anlagen lasten sich, da eS nirgends thauige Gras ¬ witz, die Anlagen weiter auszudehnen. Am steilen Ab sturze des Berges hin wurde mit großer Mühe ein Weg durch Gestrüpp und Felsen gehauen und ein noch schö nerer Aussichts- u. Ruhepunkt gefunden, der entsprechend eingerichtet wurde und seinem Gründer wie dem schön sten Monat zu Ehren den sreundlichklingendrn Namen „Mailust" erhielt. Von hier aus wurden die Anlagen noch erweitert, so daß jetzt der ganze Forstbezirk des Eich-, Tannen- u. Staupenberges, mit prächtigen Wald beständen und mit schattigen Kieswegen und glatten brei ten Straßen ausgestattet, als ein großer Park betrachtet werden kann. Der Besuch mehrte sich seitdem von Jahr zu Jahr, und als nun erst im vorigen Jahre Se. Maj. der König die Anlagen besuchte und, von der Schönheit der gan zen Partie freudig überrascht, bald darauf mit den fämmt- lichen hohen Mitgliedern unsers Königshauses wieder kehrte, um ihnen selbst diesen lieblichen Theil seines Sachsenlandes zu zeigen; — als in demselben Sommer auch die sächsischen Forstwirthe ihre Wanderversammlung in Leisnig abhielten und dabei der ausgezeichneten Forst- cultur deS Bezirks und dessen Naturschönheilen sich freu ten — seitdem sind die Anlagen der „Mailust"' in noch erhöhtem Grade das Ziel vieler Reisenden von nah Und fern geworden. Es dürfte manchem Leser dieses Blattes nicht un willkommen sein, jetzt, wo sich die Wälder wieder in ihr grünes Gewand kleiden und mit den Rosenknospen der Reisetrieb erwacht, einige Andeutungen über den beim Besuche der gedachten Anlagen einzuschlagendrn Weg zu erhalten. Allerdings gewährt eine sorgfältig gearbeitete Epecialkarte einen bessern Dienst, und es sind auch be reits Einleitungen zur Realisirung dieses Werkes ge troffen worden; bis dahin möge nachstehende kurze Skizze wenigstens einigen Ersatz geben. Tagesgeschichte. ch Wien, 28. April. Die Ihnen gegeben« Mit theilung über die in Aussicht genommenen Maßnahmen zur Herabsetzung des Militärbudgets werden nun von allen Seiten bestätigt. Es werden übrigens, wie es scheint, auch Reduktionen im Efsectivbestande einiger ArmeecorpS damit verbunden sein. Die Möglichkeit dieser Ersparnisse ist dadurch motivirt, daß voraussicht lich sich für die österreichische Regierung in der nächsten Zukunft keine Nothwrndigkeit ergebe, aus einer strikt defensiven und beobachtenden Stellung herauszu treten; es wird die- namentlich mit Bezug auf Italien dargethan. — Ein nicht minder bedeutsames Errigniß ist, daß im Ministerrathr der dem Reichsrathe vorzu legende Entwurf eines Gesetzes über Ministerverant wortlichkeit bereits angenommen ist. Es liegt in der Natur der Sach«, daß nur der allgemeinen Reichsvertrr- tung dir Befugniß, dieses wichtige konstitutionelle Recht auszuüben, zugeschrieben wird. Praktisch genommen, wird jedoch durch einen solchen nothwendigen principiellen Vor behalt die Tragweite dieses weitern großen Fortschrittes auf der konstitutionellen Bahn auch bezüglich der tat sächlich bestehenden Verhältnisse nicht vermindert. Win», 29. April. (W. Bl.) Se. Majestät der Kai ser hat gestern den Aufenthalt in dem kaiserlichen Som mer-Residenzschlosse zu Larenburg genommen, von wo er an jedem Montag und Donnerstag nach Wien kommen wird, um in der k. k. Hofburg Audienzen zu ertheilen. — Der Großherzog Ferdinand von ToScana ist nach München abgereist. Der k. k. Botschafter in Pari-, Fürst Metternich, hat einen srchswöchentlichen Urlaub nachgesucht und dürste anfangs Juni in Wien eintreffen, dessen Gemahlin begirdt sich gleichzeitig zum Sommeraufenthalte nach Johannisberg. Prag, 28. April. (D.-Ztg.) Das Georgs setz aus dem St. Gevrgsberge (Kip) bei Raudnitz versammelte an 20,000 Menschen ; kirchliche Feier und Volksfest Verliesen ohne alle Störung. Lrirst, 28. April. (W. A.) In der gestrigen Sitzung der Hafencommission erklärte Graf Zichy namens der Südbahn, diese habe nicht dir Absicht, Magazine zu er richten. Der Bau von Magazinen sei die Sache des Handels und der Privaten. Alle Besorgnisse seien un gegründet. Der Podesta und Handelskammerpräsident drückten ihre Befriedigung hierüber aus. Die Vorrückung der Kais und Vergrößerung der Molos wurden von der Commission gutgehrißen. — In der heutigen (letzten) Sitzung wurde die Anschüttung des Lazareth - Bassins fast einstimmig als nothwendig anerkannt. Hinsichtlich der Verwendung des gewonnenen Terrains einigte man sich dahin, daß alle Gründe, welche nicht für Molos und die Eisenbahn nothwendig sind, dem Handel und der Stadt zuerkaunt werden sollen. Am Schluffe der Sitzung dankte der Statthalter den Mitgliedern für ihre Mitwirkung und drückte den Wunsch einer baldigen Ausführung aus. Graf Zichy erklärte dir Bereitwilligkeit der Bahngesell schaft zur Beistellung der Mittel im Falle deS Bedarfes und schloß mit dem Ausdrucke des Dankes au Se. Ma jestät den Kaiser, dem die Commission ein Hoch aus brachte. Der Podest» Conti dankte der Eisenbahngesell schäft für ihr Entgegenkommen, Morpurgo dem Statt Halter für die treffliche Leitung der Debatten. Inseratraannahmr auswärts: k». 6omn>t»,loQlir ckvnin»!»; : II. all»»»: t Voal.,,; N«rU»: O»opiv»'»oke Itucbü., » Nur«»«; Lr«w«»: L. 8c»l.orrii; kr*Lkwrk ». M : v. (28, ä»» doo» «olao»); < kr»U: t». üuckdauäluux. . Herausgeber: Ilöiügl. Lapeäitioo äei l)re»<ir>«r ckourual», l>r»»ä«u, ktr. 7. Abonnements - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate Mai und Juni werden für Dresden zu dem Preise von I Thlr. bei uns angenommen. — Nur auswärts müssen die Bestellungen auf das volle Quartal lauten (Preis: in Tachsen LA Thlr.) und find an die nächstgelegenen Postaustalten zu richten. Die Jnsertiorlsgebühren betragen beim „Dresdner Journal^ für die Zeile oder de ren Raum im Jnseratentheile I Ngr., unter „Eingesandt" s Ngr. -Kill. Lrptdtti-, des Dresdner Isnrnsts. (Marienstraße Nr. 7.) Feuilleton. Die „Mailust" bei LeiSnig. Unter den besuchswerthen Partien unsers mit land schaftlichen Schönheiten so reich geschmückten theuern Sachsrnlandes nimmt nach dem Elb- und lausitzer Hoch lande daS Thal der Freiberger Mulde von Roßwein und insbesondere von Döbeln bis Leisnig eine hervor ragende Stelle ein. Ist es doch, als scheue sich das frische schimmernde Gebirgskind, schon jetzt in nördlicher Richtung der weiten eintönigen Sandebene des Nachbar landes zuzuströmen: eS drängt und windet sich westlichen Laufs noch einmal durch die heimathlichen fichtengekrön ten Berge, die letzten Ausläufer des Erzgebirgkammes, sich halbwegs zwischen Döbeln und LriSnig mit der noch schöner« Schwester, der Zschopau verbindend und ihr daS tiefere Blau und den breiter« Spiegel dankend. Von dieser Stelle (Schloß Schweta) an bis nach LeiSnig bietet daS Muldrnthal eine fortlaufende Reihe reizender Punkte, die schon manchen Naturfreund ent zückten, lange bevor das „Schönaussichtsfieber" zur Mode wurde, wenn man überhaupt die Freude an Gottes schö ner Natur und daS durch das bequeme Reisen erleich terte Aufsuchen romantischer Landschaftsbilder als Mode sache bezeichnen will. Und als rin anwohnender Oeko- nom, Töpfer, einen besonder- schönen Aussichtspunkt entdeckte, einfriedigte und einen bequemen Zugang her stellte, so wallfahrteten zahlreich dir Naturfreunde auf di« gefundene Höh« und freuten sich d«S prächtigen Bil de- von der „TvpserSru^t". Da unternahm eS un Jahre 1854, in seinen Be strebungen durch Uderale Unterstützung seiner'vorgesetzten Behörden gefördert und ermuthigt, ein tüchtiger Beam ter und warmer Naturfreund, der al- ausgezeichneter Forstwirth rühmlichst bekannte Oberförster Mai in Mink- det zu haben. Trotz aller Gunst der Verhältnisse'/Uüd trotz eines allzu matten Widerstandes hat" deju^ch Vn sehr vielen Urwahlbezirken die FortschvittSpärtei 'ihze, Eandidaten nur mit einer sehr geringen MHrhrlt.'durch- bringen könne«. Jedenfalls erhellt aus den hier angc^' deuteten Vorgängen zur Genüge, daß,. die^Exgebniffe der' hiesigen Wahlen in ihrer üker^^.xi^ritigi^Mschcinuo^ keinen Rückschluß auch nur auf das »Mk.lzch^.Hahlen' verhältniß der Parteien gestatten. Auf dein politischen Gebiete wie auf dem Schlachtfelde wird der Sieg öfter durch di« Ueberlegenheit an Energie und Disciplin, als durch die überlegene Zahl errungen." I» erttt uoil bi«»». zäfUbrt.; 1 „ 10 ,, ,, „ Uvll.Ut-l» I» vr—ä«: 1b Hsse. Lloeslu» Umluoerv: 1 ltxr. »isrr«tr»»retse: <l«o «i»«r 1 ktgr. ttokor <ti« 2eU«: 2 dizr. Erscheine»: mit Xuenullme ä«r Loo»- nuä k'eiset»?», -tdsoä» Nir äso tollende« 1»? Nichtamtlicher Theil. Ue»«rsi»t. Lrlrgraphische Nachrichten. AeitungSschau. (Wiener Correspondenz. — National- Zrltung. — Allgemeine Preußische Zeitung.) LageSgeschichte. Wien: Ersparnisse im Militärbud get. Entwurf eines Ministerverantwortlichkeitsgesetzes. Vom Hofe. Fürst Metternich beurlaubt. — Prag: St. Georgsfest. — Triest: Beratungen der Hafen commission. — Berlin: Zu den Wahlen. Vor schläge der Militärcommissin. Verlängerung der Er- klärungssrist bezüglich des Handelsvertrags. — Stutt gart: Der König einer Gefahr entgangen. Stände versammlung einberufcn. — Karlsruhe: Kammer verhandlungen. — Meiningen: Vom Landtage. Eisenbahnvorarbeiten.— Frankfurt: Die amerikani sche Paßregulation aufgehoben. — Paris: Dar- lehnsinstitut für Arbeiterfamilien. Zum Proceß Mirös.— Turin: Freiwillige mobil gemacht. — Genua: Friedensaussichten. — Mailand: Garibaldi. Türr. — St. Petersburg; Die neue Anleihe. — War schau: Der Statthalter mit Gefolge nach St. Peters burg. — Kostantinopel: Kein Uebersckreiten der montenegrinischen Grenze. — Alexandrien: Prinz v. Wales, Struerverweigerung im Libanon. Ernennungen. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichten. (Chemnitz. Plauen. stein.) vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Börsenvachrichten, kalendrr. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nachdem für die zeither: „Weinbergsgemeinde bei CoSwig" benannte Ortschaft im Amtsbezirke Moritzburg, di« Benennung „Neu-CoSwig" genehmigt worden ist, so wird solches zur Nachachtung hierdurch bekannt gemacht. Dresden, am 22. April 1862. Ministerium des Innern. Für den Minister: Aohlschütter. Telegraphische 'üachrichteu. Hannover, Mittwoch 30 April. Unterrichtet« Personen betrachten den Anschluß Hannovers an den preußisch-französischen Handelsvertrag alS ge sichert; einige unerhebliche materielle Bedenken seien beseitigt. Kassel, Dienttag, LV April, Nachmittags. DoS Gesetzblatt veröffentlicht einen landesherr lichen Erlaß vom 26. d., welcher die Stäntewahlen auf Grund deS 1860er Wahlgesetzes anordnet. Wer activ oder passiv an der Wahl Lheil nehmen will, muß zuvor zu Protokoll die Erklärung abgeben, daß er die 1860er Verfassung anerkenne. Zuwider handeln der Wahlcommissare gegen diese Be stimmung wird mit einer Geldstrafe von SO bis SO Lhalrrn bedroht. Wegen ihrer Lhätigkeit bei der Ntesenadreffe find mehrere Landbürgermeister mit einer Geld buße von 5 Thalern belegt worden. Karlsruhe, DienStag, LS April Dir Zweite Kammer hat sich in ihrer heutigen Sitzung durch einstimmigen Beschluß für daS kurhesfische Wahl gesetz von 184V erklärt. Bezüglich deS deutsch-französischen HandelSver- traaeS äußerte der Kinauzministrr sich bahiu, daß noch keine endgiltigr Entscheidung getroffen sri, und daß er eine etwaig« betreffende Vorlage der Kammer behufs ihrer Zustimmung später unter breiten «erde. Mailand, DienStag, LV. April. Neapoli tanische Soldaten in der Caserve Ambrosio, mit Waffen, Dolchen und Pistolen versehen, beabsich tigten daS Brigantenwesen in der Lombardei ein- zuführen. An 40 Mann wurden verhaftet. Eiu ähnlicher versuch hat zu Monza stattgefuuden. Eine Militärcommisfion ist mit der Untersuchung beschäftigt Mehrere Priester sind verhaftet «ordeu. London, Mittwoch, 30. April. Im Unterbause «achte gestern der UnterstaatSsroretär Layard die Mittheiluug: die spanischen Behörden hätten de» englischen Konsul zu Sevilla geuöthigt, die Aus übung deS protrstautischrn CultuS im Konsulate riuzustrlleu. Der englische Gesandte in Madrid habe gegen dieses Verfahren Protest erhoben. — Eine Londoner Corrrspondeuz der „Jndö- peudauce" versichert, daß dir Abreise deS französischen Gesandten von Washington nach Richmond rme diplomatische Jntervrution Europa- zur Versöhnung deS Nordens mit dem Süden zum Zwecke habe. Bor der Schlacht bei Pittsburgh hätte man wohl die Anerkennung deS Südens zur BafiS für eine Unterhandlung nehmen können; seitdem sei die Krage aber eine schwierigere geworden. Warschau, DienStag LV. April.*) Heute, am Geburtstage det Kaisers, veröffentlicht „Dzirnnik powSzechny" die Befreiung der arbeitenden Klasse von der Klassensteuer für 1862; außerdem publicirt daS Blatt 8V Straferlässe, unter andern für BialobrzeSki, Stecki, Otto Schlenker, Bayer und HiSzpanSki, und 14 Strafermäßigungen, worunter MacieiewSki und Kramstuck. Allen zu nicht mehr als zehn Lagen Arrest Lerurtheiltrn ist die Strafe erlassen.
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