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Elbeblatt und Anzeiger : 16.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188211166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-16
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 16.11.1882
- Autor
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Etkblall und Aiycher. Amtsblatt der Aönjgl. Ämtshauptmannschaft Großenhal«, der Äönigl. Amtsqerichtr UM and Mehl«, sowie des -Ztadtraths m Niela Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redacrn « oeronm.^ lich: T. Langer in Riesa. Donnerstag, den 16. November 8Ä. Aahrq. «Ml» I!!. ! >7. "'7. - ' ! j-s- ! ffUFUMI v!sü>ni>t I» Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — AbonnementZprei« vierteljährlich i Narr j Pig. — Bestellungen nehmen alle ikaiserl. Ponanftalten, die Erpedmonen in Miesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auStt bEitten Le>e'k>eisc eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittag« tu Uvr Bekanntmachung. Es ist ermittelt worden, daß in manchen Gegenden des Landes der ungesetzliche Vertrieb einer, den vorgenommenen Untersuchungen zufolge stark Opium haltenden Tinktur unter dem Namen „schmerzstillende Kiudertinktur" oder nur „Kindertinktur" sowohl durch hausirende Händler — die soge nannten Königseeer — als sonst außerhalb der Apotheken in beträchtlichem Umfange stattfindet, und daß namentlich auch Hebammen die beregte Tinktur verwenden. Da der Gebrauch dieser Tinktur, wenn er ohne ärztliche Verordnung stattfindet, erhebliche und ernste Gesundheitsstörungen jim Gefolge haben kann, der Vertrieb der Tinktur aber nach Maaßgabe der kaiserlichen Verordnung vom 4. Januar 1875 nur in Apotheken, und zwar, mit Rücksicht auf die stark wirkenden Eigenschaften derselben, unter Ausschluß vom Handverkauf stattfindcn darf, auch die Tinktur nicht zu denjenigen Heilmitteln gehört, deren Verordnung und Anwendung den Hebammen nach 8 14 der revidirten Hebammenordnuuz vom 8. Mai 1872 gestattet ist, so wird auf Anordnung des Königlichen Ministe riums des Innern vor der Verwendung der fraglichen Tinktur ernstlich gewarnt und hierbei die Vorschriften in 8 367 snb 3 des Reichsstrafgesetzbuchs und in 8 10 der, die Einführung einer revidirten Hebammenordnung betreffenden Verordnung vom 8. Mai 1872, sowie in 8 14 der revidirten Hebammenordnung mit dem Hinzufügen eingeschärft, daß bei vorkommenden Zuwiderhandlungsfällcn mit allein 'Nachdrucke eingeschritten werden wird. Großenhain, am 27. October 1882. Die Königliche Amtshauptmannschrrft. von Weiss enbach. Fr. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat am Dienstag Mittag den preußischen Landtag in Person eröffnet. Die erste Plenarsitzung des Reichstages nach der Vertagung, die 21. der Session, ist jetzt auf den 30. d. M. anberaumt worden. In Beantwortung einer Petition hat das Reichs kanzleramt die Mittheilung gemacht, daß der bestehende Handelsvertrag zwischen Deutschland und Spanien bis zum 15. December verlängert worden ist, nachdem ein Einverständniß zwischen beiden Regierungen über die Grundlage eines neuen Vertrages erreicht worden. In agrarischen Kreisen circuliren Petitionen an den Reichstag wegen Erhöhung der Börsensteuer resp. für die Einführung einer procentualen Börsensteuer. Der sächsische Neichstagsabgeordnete Ackermann be absichtigt, im Reichstage einen Antrag auf Einführung von obligatorischen Arbeitsbüchern einzubringen. Aus dem Etat der Ausgaben des Reichsschatzamtes für 1883—84 sind folgende Posten hervorzuheben: Sechste und letzte Rate der Kosten der Errichtung des allgemeinen Cvllegienhauses der Universität Straßburg 300,000 M.; zum Bau eines Kaiserpalastes in Straß burg als zweite Rate 553,200 M.; Beittag des Reiches zu den Kosten des Zollanschluffes von Ham burg, als erste Rate 4 Mill. Mark. Es wird eine Uebersetzung des amerikanischen Heim stätte-Gesetzes nebst Kommentar vorbereitet und soll dasselbe als Grundlage für etwaige Maßregeln gegen die zunehmende Verschuldung des bäuerlichen Grund besitzes unter den bctheiligten Kreisen möglichst ver breitet werden. Unter den für die Neubesetzung des OberprästdiumS von Pommern in Aussicht genommenen Persönlich keiten wird neuerdings auch der frühere Finaozminister Bitter genannt. Oesterreich Wie Pester Blätter melden, fand man dieser Tage bei einer auf Weisung der Staats polizei vorgenommenen Haussuchung in Kleinpest ein« mit sechshundert Kugeln gefüllte, mit der Hand schleuderbare Bombe, nenn Stück Bomben größeren und kleineren Kalibers, Maschinen - Bestand- thelle, große Mengen von Schießpulver und Spreng- material. Die kleineren Bpmhey sind geeignet, in der Tasche getragen und auf der Straße geschleudert zu wnden, Eine strenge Untersuchung ist rm Zuge. Italien. Gleichzeitig mit der auS Paris ein treffenden Meldung, wptiäch DerraiS zum franzö sischen Botschafter in Rota ernannt worden ist, kommt «US Rom di« Nachricht von der Ernennung deS SermnlS Meuabrea zum italienischen Botschafter in Pari-; »ud läßt sich daraus schlich«, daß beide R«° gierüNgen, de« gegenseitigen Schmollens müde, wieder «neu regelmäßigen SerkehrSauStansch wünschen, um die gegenseitigen Beziehungen möglichst freundschaftlich zu gestalten. Noch steht aber die tunesische Politik Frankreichs als trennende Scheidewand aufgerichtet, und erst die Zukunft wird darthun müssen? ob es dem persönlichen Wirken der Diplomaten gelingt, jene Wand zu durchbrechen. Im adriatischen Küstenlande treten die Irreden tisten immer kecker auf. So wird aus Palmanuova gemeldet, daß dort der Bürgermeister von Versa, der den Kutscher Oberdanks verhaftete und dafür das goldene Verdienstkreuz erhalten, von einem Haufen Irredentisten mit Steinwürfen und furchtbarem Geschrei durch mehrere Straßen verfolgt worden sei. Dem Beamten gelang es nur wie durch ein Wunder, sich vor den Wüthenden zu retten. Spanien. Am Sonntag wurde die Königin Christine von Spanien glücklich von einer Prinzessin entbunden. Rußland. Das Marineministerium beabsichtigt, im nächsten Jahre den Bau von zwei Panzerschiffen, drei Kreuzern und zwei Kanonenbooten für das Baltische Meer und den Bau von zwei Panzerschiffen für das Schwarze Meer in Angriff zu nehmen. Türkei. Aus Konstantinopel kommt die sen sationelle Nachricht, daß ein Leibgardist des Sultans in den Gemächern des kaiserlichen Palastes einen Mord versuch auf das Leben des „Beherrschers aller Gläubigen" gemacht habe, der indessen vollkommen mißglückte. Der Vorfall, welcher den furchtsamen Sultan äußerst an gegriffen hat, wird sehr geheim gehalten. Oerlliches und Sächsisches. Riesa, den 15. November 1882. — Montag, den 13. November wurde die dies jährige Generalversammlung des Städti schen Vereins unter Vorsitz des Herrn Kaufmann Mühlmann im Vereinslocale abgehalten. Trotz der reichhaltigen Tagesordnung, welche vorlag, war die Versammlung doch nur spärlich besucht. Zunächst trug der Lassirer, Herr Cigarrenfabrikant Thalheim, den Cassenbencht auf 1881/82 vor. Die JahreSrechnung, die bei einer Einnahme von 315 M. 82 Pfg. und einer Ausgabe von 131 M. 72 Pfg., mit einem Caffen- bestande von 184 M. 10 Pfg. abschließt und von den Herren Liebscher und Reuschel geprüft und für richtig befunden worden war, wurde von der Versammlung unter gleichzeitiger DankeSabstattung an den Lassirer für jusnficirt erklärt. Hierauf wurde zu den statuten gemäß vorzunehmenden Neuwahlen verschütten, zunächst zur Wahl «ine« Vorsitzenden. Der derzeitige Vor sitzende, Herr Kaufmann Mühlmanu, schulte die Er klärung voraus, daß er auS mehrfachen Gründen eine eventuelle Wiederwahl definitiv ablehne. ES gingen 21 Stimmzettel, darunter ein unbeschriebener, «in. Bon d«i abg«geben«n 20 gültigen Stimmen entfielen 11 auf Hära Damenschneider Schuster, welcher «ater Dcftikesabstattung die auf ihn gefallene Wahl annahm. In den Ausschuß wurden darauf neu- bezw. wieder gewählt Vie Herren: Stellmacher Müller, Cigarren fabrikant Thalheim, Nagelschmied Hänsch, Tischler Frz. Heinrich, Commissionsrath Sinz, Kupferschmied Aug. Dölitzsch und Buchdruckereibefitzer Wolsborn. Die Wahl wurde von sämmtlichen Gewählten angenommen. Die nächstgrößte Stimmenzahl war auf die Herren Kürschner Frz. Stiehl und Buchhalter E. Kretzschmar ge fallen. Hierauf trat man in Berathung über nach stehende Gegenstände ein: 1. Ein Antrag aus Ermäßigung der Jahrcssteuer wurde dahin erledigt, daß man beschloß, die zwei Jahresstcuern L 3» Psg. nach wie vor sortbestchen, gegebenen Falls aber eine da von ausfallcn zu lassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, im nächsten Jahre nur eine Steuer zu erheben. 2. Die zur DiS- cussion gestellte Frage betreffs einer andcrweiien Regelung der Militär-Einguartierungslastcn in hiesiger Stadt wurde mehr fach besprochen und zuletzt gegen 2 Stimmen beschlossen, auch seilens Les Städtischen Vereins — wie solches vom Handwerker verein bereits geschehen — geeignete Schritte zu thun, um eine gerechtere Verthcilung der vorbezeichneten Lasten herbeizusühren. 3. I» Betreff des nächsten BerathungSgegenstandcs, Vermeh rung der Brieskästen in der Stadt, sowie des Bcamten- Perjünals im Postamt II bctr., bemerkte der Herr Vorsitzende im Voraus, Laß nach genommener Rücksprache mit der hiesigen Poftdirection einer Vermehrung der Bricsläften, soweit eine solche als faktisches Bedürfniß sich Herausstellen sollte, gern ent sprochen werden würde, daß jedoch ein Amrag auf Vermehrung des BeamtenpcrsonalS bei der Ober-Posldttection nur wenig Aussicht auf Erfolg haben dürste. ES wurde nach längerer Debatte gleichwohl beschlossen, nach beiden Richtungen hin zu pctirc». Hiermit war die Tagesordnung erschöpft Zur Discufsion ge langten darauf noch nachstehende zwei im Fragekosten eingegangene Fragen: a. „Der Städtische Verein würde sich viel Frcundenrvcrven, tvenn er beim VerschönerungSverein die Anlegung einer Eisbahn im Park in Anregung brächte und zur Planirung des Platzes einen Beitrag aus dein vorhandenen Lasten bestände bewilligte." Man erkennt die Nützlichkeit einer Eisbahn auS sanitären tvründen allgemein an und da von einer Sette Zusage erthcilt wird, die Angelegenheit beim VerschönerungSverein mündlich vorzubringen und zu befürworten, so beschließt man, hierbei vorerst Be ruhigung zu fassen, d. Die zweite Frage verwendet sich für Wetterführung bezw. vollständige Fertigstellung der Garten straße. Die in der Debatte hierüber zu Tage getretenen Mei nungen sprachen sich zwar alle für den Antrag aus, verhehlten sich jedoch nicht die Schwierigkeiten, die der Ausführung seiner Zeit cntgcgengeftanden haben und noch entgcgensichrn dürsten. Da nach einer Mittheilung auch selten« der städtischen Finanz deputation der Bau der Garten- und Schulftraße bei den städtischen Behörden beantragt werden wird, so saht man hier bei zunächst Beruhigung, indem man noch dir anwesende« Mit glieder des Raths und de« Städtverordnetencollegium« ersucht, bei Berathung de« nächstjährigen Hawthaltplane« der Stadt für die Sache eintrrten zu «ollen. Nach»«» hieraus »ach eine kurze DiScussion über die »rücken- resp. Ehausseegeldangelegen- hrit aus hiesiger Essenbahnbrücke gepflogen und rin Antrag de« Herrn Wol«born, die in neuester Zett stärk ventilirtr Frage betreff« der communalen Steuern an den »»«schätz zur Br- rathung und «ertchtnstattuag g» überaeisen- beschtosten worden «ar, wurde die Generalversammlung geschloßen. ES wär« doch sehr zu wünschen, vgß die Versamm lungen deS Städtisch«« Vereins, der sich ja nur mit Fragen beschäftigt, welche die ganz« Pürgerschaft iateresstren und mchr oder minder taugiren, künftighia wieder besser besucht würden.
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