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Dresdner Journal : 01.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-01
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 01.08.1868
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I 7^. ^hlr. - «. I«li L rreichschk - Thlr. - Ngr. - «ubl.: I Stücke: -Lblr. » Thlr. Hsel- uwrS ) o.; state) ».; «xrikm« US.: italie- ck- » Tr^N- tim 0?« W)4 G; b»; süd- i gal'Z. b»; do her Eiseu- lrwr. »>4 los G; I0l G.; !°Ä^ lüt >»-Dre-do. svb^j G-t i. Zittauer ir. Uisenb. ierli« Gör- s. Baukact. Leip,, ar. Bank- auerei Act. b, ; Mediager Act. mit m Dampf- awpfschiff- liederlöbu. je Cbam- feuerBer- ü« B; lS8'-- -.; S vri^ uaer Etui» vb 7 G; fa»- marsche Kaul ofterda« kur, Wien -M. vraoru 8 cki. (Schluß- do. Mai- .«ul. «».u«: Baukactieu Iv.lv: Lou- l.bvi Müu^ »lr. »». 77^ »» G; dgl. kl. Xtß bz.; do. sächs.-schle«. jäcktfische sächs Laud, bz ; derzl. illdeScaltur- chsErblSod. ls. Pfauddr. l; Leipziger t sicht- IS G.; laud« küodb 4^ : Dretduer do. kl.sisä ! 4?k, 88^ <*» ross; 102^ konische Sproc. >yb ital. duactieo do. 27V.0V; d». St. pr. Lo«. Garden >. IM» 7v^; 72^. . S»lt. E8c» t »te- >»ni- »Ißdl. W l76. So»nabcnd, den 1. August. 1868. Ißmnktmeuloprrtst: v, »or«. Sa»L»: Alkrli-d: «rbO— ^jSkellob: 1 „ Iv 2»a»tlleb:— „ lv „ A oou»« in: z „ lokrooo^» tritt jldrltoli »1 dir. »»«1-v.Itc-dtit.r, »u»>«rd»lb a«» diorckck. Snoä«» p«»t nuä LtiioprtioooUIux diaou. »astralen preise: »Ir üou U»om einer »«»pnlteoea 2«il«: l kigr. vutor „Linge,»»ät" ckle Lei!«: S kigr. Lrschetaea: HgUeb, mit Xnonndm« «ler Nona- nnä »elortngo, at>«nä, kUr 6eu sulgeuäen 1»g. DnÄnerÄaurml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »»seratknamrohme auawLrta: l^txilg; i n. vnLnniroiroU, Lowiaixtoalr - ä«» vrooänor Journal»; «l>ra<I»o.: H Lnoi.»», Lvuio »oor; Unmdarg lorUu» Vt»n-l,«Ip»Ig-I»»«I-^rnnllturt M Voor.»», «»rUor 0»o»lv,',«K« Luodk , U«r»«rr,»'o Lnrenu, Lvooi.pa Zr«w«n: L. Srnrorr», IrOolon: I.. Kr^noon'o Xnuoneendurenu, ^LNLU, L Lnovun; Lr»nll5nrt » M.: ^»o«»',eke vuokd.; «Sia: Xv. öLnonrii . knrio: LirrirN, Lvre-ir» L6o., (S, Lioco ä« I» Louroo); krng: I> » Luoi-ic»'» Luedb.- Vion! Xn. Orror-n. cherausgeber: LLoigl. Lrpockition 6e» vreoüner ^nnrnolo, vreockoa, dlnrisnotr»»«« dio. 7. Amtlicher Theil. Dreßdt», 27. Juli. Se. Majestät der König haben allergnädiast geruht, den Referendar von Helldorff auf Anlaß seines Ausscheidens auS seiner bisherigen Stellung bei der KreiSdirection zu Leipzig zum Re- gierungSrath zu ernennen. Dreldeu. 3l. Juli. Er. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, den bisher im OberleutnantSrang gestandenen Stabsärzten vr. Beyer, Nr. Brückner, Vr.Kleinpaul, vr.Graf, vr.Tictz, ve.Ziegler, Zimmer, vr. Helbig, vr. Druschky, Michauck, vr. Leo, vr. Döhler, vr. Kießling vr. Peßler, HomiltuS, vr. Poppe, vr. Frölig, vr. Hellge, vr. Rirtschler, vr. Meyer U. nnd vr. Schmidt den HauptmauuSrang, und den bisher im Leutnants- rang gestandenen Assistenzärzten Mejo, Strenger, Burkert, Hubert, Trum,Bär,Tischendorf, Lö wel, Dietze, Sieghardt, Sachße, vr. Zimmer mann, Schlesier, Dietrich I., vr. Viek, vr. Pe- trinuS, vr. Gnoll, vr. Rühlemann, Donau und vr. Schalle den Oberleutnantsrang zu verleihen. Dresden, 1. August. Seine Königliche Majestät haben dem Gerichtsrathc beim Bezirksgerichte Zittau, Karl Gottlob Friedrich, die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension, unter Belastung seines Titels und Ranges, huldreichst be willigt und den Assessor bei'm Gerichtsamte Auerbach, Heinrich Louis Sachße, zum Gerichtsrathe bei'm Be zirksgerichte Zittau zu ernennen allergnädigst geruht. Bekanntmachung. DaS Justizministerium hat in Folge von Gesuchen, welche nach Erlaß der Generalvcrordnung, die künf tig einzuhaltende Geschäftszeit betreffend, vom 9. diese- Monats (Seite 77 flg. dcS Justizministcrial- blatts vom Jahre 1868) angebracht worden sind, be schlossen, auch bei den Gerichtsämtcrn Augustusburg, Großschönau, Kamenz, Kö nigswartha. Limbach, Remse, Sayda, Stol pen, Treuen, Wolkenstein, da sich die Vertreter der in die Bezirke dieser GerichtS- ämter gehörigen Landgemeinden mit überwiegender Ma jorität für die Beibehaltung der ununterbrochenen Ge schäftszeit ausgesprochen haben, die letztere noch fer nerhin in gleicher Weise, wie bei den in dar vor erwähnten Generalverordnnna vom 9. dieses Monats genannten GerichtSäwtcru bis auf Weitere- bestehen zu lasten. Solche- wird hierdurch zur Nachachtung für Alle, die es angeht, öffentlich bekannt gemacht. Dresden, am 30. Juli 1868. Ministerium der Justiz, vr. Schneider. Rosenberg. Bekanntmachung, die von den Großherzoglich Mecklenburg-Slrelih- schen Behörden ausgestellten Schifferpatente be treffend. Auf den Wunsch der Großherzoglich Mecklenburg- Strelitzschen Regierung und nachdem dieselbe sich be reit erklärt hat, den auf die Schifferpatente bezüglichen Bestimmungen der Elbschifffahrts-Additional-Acte vom 13. April 1844 und der Schlußprotocolle der 3. und 5. Elbschifffahrts-Revistons Commission vom 8. Februar 1854 und 4. April 1863 beizutreten, haben die Re gierungen der Elbufcrstaaten, vorbehältlich der defini tiven Regelung der Angelegenheit bei dem nächsten Zu sammentreten der Elbschifffahrts-Rcvisions-Commission, si.b dahin einverstanden erklärt, daß die von den com- petcnten Großherzoglich Mecklenburg - Strelitzschen Br? Hörden für die Beschiffung des Elvrcanals ausgestellten Schifferpatente auch für die Fahrten auf der Elbe als giltig anerkannt werden. AlS diejenigen Behörden, welche zur Ausstellung der Schisferpatente ermächtigt sind, hat die Großherzog« liche Regierung die Magistrate in Fürstenberg, Neu- FeuiUeton. Der Perlring. (Fortsetzung aus Nr. 17b.) Ich zögerte noch immer. Aber die Versuchung war SroA Ich dachte an mein schöne-Kleid, an das Ver gnügen, mich an Hugh's Arm einen ganzen Tag lang bewundern zu lassen; dagegen erwägte ich die Einsam keit von 12 langen Stunden, in denen ich im Garten oder im öden Dorfe allein herumwandeln würde und Hugh die ganze Zeit in Rosterville! Wirklich, Albert erwartete zu viel, und übrigens, würde er es je er fahren? „Sie kommen", rief plötzlich Hugh, „ich sehe, Sie geben nach. Die Sklaverei soll jedenfalls nicht eher anfangen, bis Sie vom Altar zurückkehren; morgen 12 Uyr bin ich am Gartenthor. Gute Nacht." Und ohne auf mein Ja oder Nein zu warten, verschwand er hinter der Rosenhecke. Al- ich zehn Minuten später ins Haus zurückging, erwähnte ich zu Bertha kein Wort von Lord Allerton's Brief, und beantwortete ihre Frage „ob ich für morgen ganz bereit sei", einfach mit „Ja, fix und fertig". Ich ging zu dem Feste, Margarethe, und ich ge stehe, daß ich mich außerordentlich amüflrte. Ich war durch und durch vergnügungssüchtig; und während Schmeicheleien und Complimente nur in den Ohren summten, hatte das Gewissen wenig Aussicht, gehört zu werden. Ich war da- hübscheste Mädchen dort, und Hugh, stolz darauf, mein au-erwählter Eavalter zu sein, war so ergeben, wie ich e» nur wünschen konnte. Ja, mehr al» da», er hatte e» nie vorher gewagt, mir so cutscyiedkn den Hof zu machen, und aab mir zu ver stehen (wenigstens dachlc ich damal» sol daß, wenn ich mich noch entschließen könnte, Albert Ullerton zu ent- Strclitz und Wesenberg, sowie daö Großherzoglichc Amt in Mirow bezeichnet. Hiernach haben sich Alle, welche es angeht, gebüh rend zu achten. Dre-den, den 8. Juli 1868. Die Ministerien der Finanzen und des Innern. Frhr. van Friesen. vaa «astitz-wallmitz. Hartmann. Lissabon, Donnerstag, 30. JnN. (W. T. B) Lam Kritgsschauplaßt am Laplata wird an» paragni- tifcher Quelle gemeldet: 6000 vrafilianer, welche zu einer Rreognoskiruug gegen die Position Lopez' bei Leßieuary vorgrschickt waren, find van den Paragui- te« fast vollständig vernichtet worden. Die Alliirten Irrsten Vorbereitungen, Chaco, welche« durch Uebrr- schwemmungen und da« beständige Feuer der Para« guiten stark leidet, zu raumen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. DagrSgrschichte. Berlin: Hofnachrichten. Vom Bun- dcsrathe. Enquste bezüglich des Hypothekenbank- Wesens. Befinden des Bundeskanzlers Grafen v. Bismarck. Minister nach Bonn. — Ems: Inspek tionsreise. Hamburger Deputation. — Hamburg: Auflösung des Bürgermilitärs. — München: Rück kehr der Königin-Mutter. Zur kirchlichen Frage. Journalangelegenheit. — Darmstadt: Personal nachricht. — Wien: Gerüchte über eine österreichsch- preußischc Annäherung. Aufwiegelung in Bulga rien. Vom Schützenfeste. Militaria. Ungarische Nordostbahn. — Prag: Journal confiscirt. — Innsbruck: Zur Rectorwahl. — Paris: Diplo matisches. — Florenz: Anwerbungen für Rom. Diebstahl im Kammerarchiv. Brigantaggio. — Madrid: Tagesbericht. — Lissabon: Der Her zog v. Montprnsier. — London: Vermischtes. — Kopenhagen: Hofnachrichten. — St. Peters burg: Rundschreiben betreffs der Erplostonsgeschoffe. Znm Friedeusschluß mit Bokhara. — Warschau: Recrutirung. Polizeimaßregeln gegen Juden. Mi litär nach Skiernewice. — Wilna: Ausrottung der polnischen Sprache. — Athen: Abreise de» -- Telegraphische Nachrichten. Wien, Donnrrvuz 30. Juli, Abevd». (W.T.B ) Der Koiser erschien heute N^hmittug *»6 Uhr in Le» glcitun« de» vbcrsthofmeifttr« Fürsten Hohenlohe uns dem Schützrnsrstplatzr nnd wurde daselbst von don- «erudr» Hoch» rmpsangr«. Se. Majestät trank in der Frsthalle »ns da» Wohl aller Schutze», besichtigte dtr Loralitatrn und vrrweilte längere Zeit in der Schieß» Halle, überall sreudig begrüßt. (Wie ein Telegramm der „Boh." meldet, hielt bet der Ankunft de- Kaiser», auf dcm Schichensestplatze der Präsident de» Eentral- comitss, vr. Kopp, eine Ansprache, die er mit einem Hochruf schloß, in welchen die Menge enthusiastisch ein- Ilimmte. Se. Majestät verblieb in der Schützenseslballe anderthalb Stunden. Bei Ueberreichung eines mit Wein gefüllten Bechers rief der Kaiser: „Ich leere den Becher auf das Wohl aller Schützen!" Am längsten verweilte der Kaiser jaus dem Schicßstand und prüfte besonders die Leistungen im Schucllschirßen; er sprach viele fremde Schützen an und schoß zweimal auf die Jndustriescheibe; zuerst einen Dreier. Beim Weggehen sprach der Kai ser zum Präsidenten des Comites: „Ich bin überrascht von dcm prächtigen Anblick und erfreut von dem herz lichen Empfang, wofür ich ebenso herzlich danke; sagen Sic das allen Schützen." Es waren gegen 20,000 Menschen anwesend und es herrschte großer Jubel.) Eine Versammlung vou Tcuischösterreicher« und Süddcutschkn unter dcm Vorsitze Suronbn » berieth heute über die Einberufung rincr V«lk»vrrs,mmlnng für künsligrn Sonntag zur Vorlage mehrer Resolu tionen, darunter eine solche dahin gehend: die deutsche Einheit anzustrebe« auf der Grundlage der Freiheit und Selbstbestimmung der einzelnen Stämme. Wien, Freitag, 31. Juli. (Corr.-Bür.) Die ,,Wiener Atg." veröstentlicht da» Gesetz, betreffe«» die Ruhrgehalte der Minister. Pari», D„ner»t>g 30. Juli, Abend«. (W.T.B.) Drr Senat nahm irr seiner hrntigea Sitzung da» An» leihkgrsetz an und wurde sodau» geschloffe». Belgrad, Donnerstag, 30. Juli, Nachmittag«. (W. T. B.) Heute Vormittag überreichte der Abge sandte der Psortr, Kiamil Veh, dem Fürsten in feier lichster Weise den Bestallungrberat. Der Bestallungsberat beruft sich auf den Berat vom Jahre 1830, wonach die Erbfolge in Serbien der Familie Obrenowitsch nach dem Rechte der Erstgeburt -«gesichert wird. Nach Verlesung des Berats richtete ein Mitglied der Regentschaft eine Anrede an den Abgesandten der Pforte, in welcher, unter Hinweis auf die Antwort des Fürsten Michael bei Empfangnahme des kaiserlichen Berats (im Jahre 1860), gleicherweise erklärt wird, der Fürst Milan werde ebenfalls in den Gefühlen der Loyalität und Ergebenheit gegen seinen Süzerän ver harren sowie die Rechte und Institutionen der serbi schen Nation eifersüchtig belvahren. Die Regentschaft richtete zugleich an den Abgesandten drr Pforte die Bitte, dcm Sultan ihre lebhafte Erkenntlichkeit für dessen gnädiges Entgegenkommen anszudrücken. Der velogeruaglzustaud ist im goazrn Loude mit Auruohme der Stodt Belgrad »ufgrhobr». Tagesgeschichte. * Berlin, 30. Juli. Nachrichten aus Ems zufolge hat Se. Majestät der König gestern den Gouverneur von Mainz empfangen. Heute Vormittag waren der Minister Graf Jtzenplitz und der Regierungspräsident v. Diest zum Vortrag befohlen. Am Nachmittag be- giebt sich Se. Majestät mit Gefolge nach Koblenz, wo das Diner bei Ihrer Majestät der Königin Augusta eingenommen wird. — Heute haben hier sowohl der Bundesrath des deutschen Zollvereins, als auch der Buudesrath des Norddeutschen Bundes Plenarsitzun gen abgrhalten. Zum Zweck einer möglichst umfassen den Vorprüfung, ob auf dem Gebiete des Hy Pothe- keubankwesens die Füglichkeit einer Erleichterung des Realcredit- geboten sei, hat letzterer die Anstellung einer Engmäte durch Vernedmung einer größern Zahl von Personen verschiedener Berufskreise und Lebens stellungen über die einzelnen, bei der Beurtheilung des Gegenstandes in Betracht kommenden Punkte beschlossen. In Ausführung dieses Beschlusse- sind diejenigen Per sonen, welche von den Bundesregierungen als hierzu geeignet bezeichnet worden, uud außer denselben einige andere, namentlich aus der Zahl der Mitglieder des preußischen Landesökonvmiecollegiums und aus dem Handelsstande, deren Abhörung sich im Laufe der En- quSte als wünschcnwerth herausgcstellt hat, durch den Ausschuß für Handel und Verkehr vernommen worden. Die Vernehmungen sind — nach dem „St. A." — auf Grund vorher formulirter Fragen erfolgt, welche nicht sowohl die Aufgabe der Enquöte zu erschöpfen, als vielmehr den Gang derselben vorzuzeichnen bestimmt waren. Im Allgemeinen wurden die Sachverständigen über die Bedürfnisse vernommen, welche zur Zeit in Beziehung auf den Hypothekarcredit vorhanden sind, und wurde hieran die Frage gereiht, ob und inwieweit die Befriedigung derselben durch Creditinstitute, sei es allein oder m Verbindung mit gewissen gesetzlichen Re formen, herbeigrführt werden könne. Ferner wurden die Sachverständigen über die Einrichtung der Bank institute, sowie darüber zur Aeußerung veranlaßt, in welcher Weise eine Betheiligung der Staatsgewalt an diesen Instituten wünschcnswcrth sei, event. ob diese Betheiligung den einzelnen Bundesstaaten zu überlassen, oder seilen des Norddeutschen Bundes die Initiative zu ergreifen sei. Die Verhandlungen haben in 23 Sitzungen stattgefunden, welche am 13. März ds. IS. begonnen und am 19. Juni d. I. geschlossen worden sind. Folgende 24 Personen wurden in denselben mit ihren Gutachten gehört: aus Preußen: der Professor der Rechte vr. Bekker, der Staatsminister a. D. und Mitglied des Herrenhauses Graf v. Borries, der Geueral- landschaftsrath v. Heyden, der Bankier Eugen Hey mann, der Gencrallandschaftsdirector für Pommcrn und Mitalicd des Herrenhauses v. Köller, das Mitglied des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses Gerichtsasscssor Lasker, der geheime Commerzienrath Paul Mcudelssohn-Bartholdy der geheime Oberregie- rnngsrath und Vortragende Rath im Ministerium des Inner» Noah, der Gencrallandschaftsdirector für Wcst- prenßen v. Nabe, der Generallandschaftsrath Rodber- tus, der Rechtsanwalt und Mitglied des Hauses der Abgeordneten Röprll, sowie der Reichstagsabgeordnete Rittergutsbesitzer Sombart; aus dem Königreiche Sach sen: der Advocat Heubner und der Landesälteste v. Thielau; aus Mecklenburg: der Landrath v. Rieben, der Landsyndikus Groth, sowie Herr v. Meding; au- dcm Großherzogthum Oldenburg: der Finanzrath Sie bold; aus dem Herzogthum Braunschweig: der Finanz rath Gravenhorst; aus dcm Herzogthum Sachsen-Al tenburg: der geheime Finanzrath Böttner und der Fi nanzrath Hempel; aus Bremen der Richter vr. Noltc- nius; aus Hamburg: der vr. jur. L. A. Stuhlmann uud Herr C. R. Hirsekorn. (Die stenographischen Be richte über die Verhandlungen dcs Ausschusses des Bundesrathes des Norddeutschen Bundes für Handel und Verkehr, betreffend die Enquötc über das Hypo- thekenbankwescn sind in diesem Monat bei R. Decker hierselbst im Drucke erschienen.) — Nach den neuesten Nachrichten drr „N. Pr. Z." ans Varzm schreitet die Besserung in dem Befinden des Grafen Bismarck fort, obwohl derselbe noch fortwährend an Schlaflosig keit leidet.— Der Kultusminister v. Mühler hat sich gestern Abend zur Jubelfeier nach Bonn begeben. Der Finanzminister v. d. Heydt begiebt sich morgen zu nächst gleichfalls nach Bonn, wird aber demnächst noch einen länger« Urlaub nehmen. * 8m», 30. Juli. (Tel.) Der Handelsminister Graf v. Jtzenplitz, der Regierungspräsident v. Diest, der Geh. Rath Hendel und der BerghmHtmann Blume haben sich heute Nachmittag nach Selters begeben, um wegen drr beabsichtigten Erweiterung der dortigen Brun- nenlocalitäten in Berathung zu treten. Dieselben wer den sich al-dann nach Marienberg im Westerwald be geben, mu Maßregeln zur gründlichen Abstellung deS dorttaen NothstandeS anzuordnen. — Eine D«p«t»tton ans Homburg hat Se. Majestät den König zu einem Besuch eingeladen. Hamtznrg, 30. Juli. (Tel.) Heute Mittag ist die Auflösung des Bürgermilitär- erfolgt. München, 29. Juli. Ihre Majestät die Königin- Mutter ist von Rasiaz in Hohenschwangau ange kommen. — Die Regierung weist den gegen sie er hobenen Vorwurf, daß sie die staatsbürgerlichen Rechte der Geistlichen nach Maßgabe ihres politischen Verhaltens beschränke, durch die „Correspondenz Hoff mann" zurück. Den Mißbrauch der staatsbürgerlichen Freiheit durch Entstellung und Herabwürdigung von Handlungen der Regierung könne dieselbe dagegen im Interesse der staatlichen Ordnung bei Bewerbern um Pfründen, die unter landesherrlichem Patronat stehen, nicht dulden. — Die „Südd. Pr." schreibt: Dem Ver nehmen nach wird das gegen die „Hamburger Nach richten" v»r circa 15 Jahren gerichtete Verbot auf dem Wege der Gnade aufgehoben. Das Blatt hatte sich das Mißfallen der damaligen bayerschen Negierung dadurch zugezogen, weil cs daS Vorgehen des Mini steriums Reigersberg gegen den Univcrsitätsprofeffor (jetzt Ministerialrath) Vr. Weis tadelte. Darwstadt, 30. Juli. (Tcl.) Die „Darmst. Ztg." meldet: Der Großherzog hat dem Obersteuerrath Fa- brizius gestattet, der seiten des Präsidiums des Zoll- bundesrachs an denselben ergangenen Berufung als Vcrrinsbevollmächtigter bei der Provinzialsteuerdirection sagen, er nur zu glücklich sein würde, mir Hand und Herz anzubietrn. Trunken vor Aufregung kam ich nach Haus, und erst als ich müde und erschöpft mein Haupt aufs Kiffen legte, lenkte ich meine unstäten Gedanken auf die möglichen Folgen, die mein Benehmen herbri- führen könnte. Jetzt erst, wo ich das Schicksal hcrausgefordert hatte, befiel mich eine seltsame Angst, und ich wünschte von ganzem Herzen, daß Lord Allerlon noch lange genug wegbleibcn möchte, um den Bazar nicht mehr nennen zu hören. So weit ging meine Furcht, daß ich mich sogar herabließ, zu meiner Schwester Bertha zu be merken, daß ich nun doch zu drr Uebcrzeuguna gelangt sei, durch meinen Besuch nach Rosterville die Schicklich keit aus den Augen gelassen zu haben, und ich bat sie schließlich, in Alberts Gegenwart nicht davon zu sprechen. Ich hatte am vorhergebendcn Tage ein kleine-Me daillon verloren, zwar nicht von aroßem Werthe, aber mir lieb, wie überhaupt aller Schmuck. Vergebens suchte ich überall danach, und drr Verlust machte mich mißmuthig; ich war deshalb nicht erstaunt, als Hugh zu einer spätem Stunde erschien, als gewöhnlich, da er mir versprochen hatte, nach Rosterville zu gehen, um zu erfahren, ob es gefunden worden. Ich saß mit meiner Stickerei auf meinem gewöhn lichen Platze unter der Weide, als er erschien und, zu dem er mir ein kleines Paket zuwarf, sich neben mich setzte. „Mein Medaillon!" rief ich erfreut, „tausend Dank! Ich dachte nicht, daß es Ihnen grltngen würde." „Und Sie hatten Rccht", erwiderte Hugh „Ich hoffe indefsen, daß die- sein dürste. Ich ging zu Roger», dem Juwelier, aber er hatte nicht» dem Medaillon Aehnltche»; und ich kenne Ihre vorlieb« für Perlen." ucbcrrascht halte ich, während er sprach, da» Pak t geöffnet und fand statt meine- kleinen einfachen Me daillons einen prachtvollen Ring mit Perlen besetzt. „Ach Hugh", rief ich, „das darf ich nicht annehmen Sie vergessen, daß ich Lord Allerton's Braut bin." ! „Lächerlich! Wollen Sie nie eine Gabe der Freund schaft annehmen, wenn Sie seine Frau sind? Wie kin disch, Isabella! Ich war schuld, daß Sie Ihr LieblingS- mrdaillon verloren haben, und ich thue mein Mög lichstes, eS zu ersetzen. Seien Sie nicht so unfrrund- lich, mein Anerbieten zurückzuweisen." Vor kurzer Zeit noch hätte ich's entschieden zurück- grwiesen; aber drr Piad de- Unrechts führt schnell ab" wärts und ich hatte schon rin großes Stück Wegs zu- rückgrlegt. „Dann muß Albert nichts davon erfahren", dachte ich, und steckte den schönen Ring lachend an den Finger, al- Hugh erklärte, daß ich nur Perlen tragen sollte, die allein würdig wären, meine zarten Finger zu schmücken. Aber ich befand mich nicht wohl dabei, und al- sich Bertha plötzlick zu unS gesellte, verbarg ich sorgfältig die neu decortrte Hand. Hugh war über diese Unterbrechung nicht sehr ent zückt; aber dic-mal schien sich Bertha selbst durch Hugh'S Mißvergnügen nicht abschrecken zu lassen, und ihre Ar beit hervorziehend, setzte sie sich zu uns und wich nicht, bi- Hugh mit Widerstreben erklärte, daß es hohe Zeit für ihn sei, sich auf den Heimweg zu begeben; und so gar, al- ich ihn zum Gartenthor begleitete und wir auf dem Rasen anhirlteu, um noch einen Augenblick zu schwatzen, ließ sie un» nicht au» den Augen, al- sei sie fest entschlossen, ihn fortgehm und mich zurückkom- mrn zu sehen. . Aber ich hatte keine Lust zu einer Predigt; und meinen Arm auf da» Gartengrländrr stützend, nahm ich mir vor, Bertha» Geduld ein wenig auf di« Probe zu stellen. (Schluß folgt.) * In Sachen der deutschenNordpolexpedition schreibt man den „H. N.": Der Obersteuermann drr auf Nordpolentdeckungen ausgesegelten „Germania", R. Hildebrandt, hat am 16. Juli Gelegenheit gefunden, einem südwärts segelnden begegnenden Schiffe einige Zeilen an vr. Breustng, dem Director der Steuermanns schule in Bremen, mitzugebcn, die diesem mit dem Post stempel Lerwick (Shetlandsinscln) zugegangen sind. Da nach hatte daS Schiff, das sich vortrefflich bewährt, be reits den 76. Grad nördlicher Breite und zwar bei Pendulum odex Cabinr-J-land, also ganz in der Nähe der grönländischen Küste, erreicht, als Sturm es ins Treibeis jagte. Mit diesem ist es denn in südöstlicher Richtung bis auf beinah 73 Grad Breite und 16 oder 10 Grad westlicher Länge von Greenwich (darüber sind die Angaben in vr. Breustng's Briefe von Hildebrandt und demjenigen, welchen gleichzeitig vr.Pctcrmann in Gotha vom Capitän Koldewey erhalten hat, verschieden) zurückgetrieben worden, zehn Tage lang vom 5. bi ld. Juli im Eise steckend. Am 16., wo man dem frem den Schiffe begegnete und die Briefe abgab, sollte es wieder nordwärts gehen. Während der unfreiwilliaen Südfahrt waren sechs Eisbären geschossen worden. Am Bord befindet sich Alles wohl; die Führer sind mit ihrer Mannschaft ebenso zufrieden, wir mit dem Schiffe. Die Hoffnung auf der Mühe werthe Erfolgt wird nicht aufgegeben. ff Am 9. August werden es zweihundert Jahre, daß der Jesuit Balde, der von Herder gewürdigte „dcunchc Horaz", zu Neuburg a. d. D. starb. Erne Anzahl Verehrer seiner Muse, OSkar v. Redwitz, Friedrich Bett, Jobannes Schrott u. A., beabsichtigen diese» zweite Säcularaedächtnlß in Großhcffeloh« a. d. Isar oberhalb München, wo Balde mehrere seiner schönsten Sachen dichtet«, festlich zu begehen.
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