Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189301244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-24
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer G Tageblatt Dienstag, 24. Januar IMS, Merrds 1V 4tz. Jahrg «2, Hmtzsck'. Sch. den und TaS Mcsaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, »wie am Schalter der kaiserl. Postanstaltcn 1 Mark 25 PH, durch die Träger frei ins HauS I Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Pf. AnzrtgenAnnahme fiir die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag i) Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanicnstrasje 5!i. — Fiir die Redaetivn verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Tagesordnung, ob cs nicht im Interesse wünscheuSwerther freundlicher Beziehungen der Mächte zu Frankreich liege, fortab zur diplomatischen Bertrctung daselbst Funktionäre zu entsenden, die blos die Regierung des betreffenden Staates vertreten, ohne zugleich den Souverän zu repräsentireu. Vom Reichstage. Am Montag ward zunächst die Vorlage über Einführung der Einheitszeit in zweiter Lesung angenommen nachdem erst eine Reihe von Rednern dem Bei spiele des Frhrn. v. Heeremann gefolgt waren, der für augezeigt hielt, daß „die gute alte verständige und natürliche Zerr hier nicht ohne Leichenreden zu Grabe getragen" werde und über epidemische geistige Krankheiten schalt, die zu un verständigen Neuerungen führten. Die sachlichen Bedenken, die in letzter Stunde namentlich Frhr. v. Stu in m noch einmal vorbrachte, fußen bekannlich darauf, daß man im Westen und Osten des Reiches mit den Bestimmungen des Arbeitcrschutzzesetzes in Mißhelligkeiten zu kommen besorgt, der Arbeitsanfang und Schluß für jugendliche Arbeiter an gewissen Stunden bindet, während andererseits die Arbeits zeit in gewissen Betrieben aufs Tageslicht angewiesen ist. Der Ausschuß hatte deswegen dem Gesetze eine Resolution aufpacken »vollen, worin ausgesprochen war, daß durch Ge setzesbestimmungen den zu erwartenden Unzuträglichkciten abgeholfcn werden solle. Der Staatssekretär v. Bvetticher wehrte sich aber dagegen ; man solle erst abwarten, ob sich wirklich Mißstände ergeben würden, und daun werde die Re gierung die Erste sein, für entsprechende Auslegung und Aenderung der Arbeitsordnungen zu sorgen, und so fiel die Resolution denn auch in der Abstimmung. Alsdann kam das neue Wuchergesetz in Berathung, von dem der Staats sekretär des Reichsjustizamts Hanauer zu beweisen trach tete, daß es das Gesetz von 1881 nicht grundsätzlich verändere, sondern nur in manchen Punkten ergänze. Freilich, daß man mit diesen Verschärfungen dem Wucher ein End« be reiten könne, stehe dahin; aber man müsse Alles thün. den gewohnheits- und gewerbmäßigen Wucher, und namentlich auch den Sachwucher strafbar zu machen. Von den Konser vativen sprachen Herr Giese, vom Zentrum Frhr. von Buol für das Gesetz, während Herr Horwitz von der deutschfreisinnigen Partei das Recht zu wuchern oder sich bewuchern zu lassen, eher als freies Menschenrecht gelten lassen wollte. Oesterreich-Ungarn. Die Wiener „Sonntags- Zeitung" kündigt die Einbringung einer Vorlage betr. die Er höhung des Friedensstandss des Heeres an. Terbien. Der serbische Regent Belimarkovitsch soll tobsüchtig geworden sein. — Zwischen Milan und Natalie wurde Alles betreffs Wiederaufnahme der ehelichen Gemein schaft vereinbart ; Mila» hat bereits Schritte gclhan, um hierfür die kirchliche Zustimmung zu erlangen. Belgrad war am Freitag glänzend illuminirt; Fackelzüge mit Musikbanden durchzogen die Straßen. Bulgarien. Die Reise des Fürsten von Bulgarien, der gestern in München eintraf, gilt, wie allseitig geglaubt wird, seiner Verlobung; cs soll sich um eine Tochter des Grafen von Caserta handeln. Frankreich. Der Minister des Aeußern Develle suchte am Sonntag den deutschen Botschafter Grafen Münster auf, um ihm sein Bedauern über die verleumderischen An griffe der französischen Presse auf andere Vertreter der -TrcibuudSmächte auszusprcchen. Amerika. Die „Newyork Times" bringt einen Bericht über eine Unterredung mit dem neugewählten Prä sidenten Cleveland. Danach hätte Cleveland geäußert, er zum 25. dieses Monats au die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 17. Januar 189.">. Der Stadtrath. l. V.: Lange. and Anzeiger Metlatt m- Anzeigers. Telegramm-Adresse: A 4 ckL I I 4 Ferniprechileüe > „Tageblatt", Riesa. N V L-lT H- H- Nr. 2V. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Bekanntmachung. Die Lieferung von 300 Kubikmeter klargeschlagenen Steinen zum Wegebau soll vergeben werden. Bedingungen sind bei Unterzeichnetem einznsehen. Offerten und Muster erbittet man sich bis 1. Februar 18VS. Gemeindeamt Gröba, am 18. Januar 1893 A. Olio, Vorstand. Tagesgeschichte. Wieviel kostet uns Deutsche die Verthei- diguug des Vaterlandes? Mit dieser wichtigen Frage befaßt sich ein soeben bei E. S. Mittler und Sohn erschienenes Flugblatt, es werden darin sorgsame vergleichende Berechnungen für Deutschland und die Staaten Frankreich, England, Italien und Oesterreich-Ungarn angestellt und deren Ergebnisse dahin zusammengefaßt: „Aus unseren Berechnungen ergiebt sich, daß, wie man den Steuerdruck auch berechnen mag, er in Deutschland am geringsten ist.' Wir sind das Land, das den verhältnißmäßig geringsten Thcil seiner Staats ausgaben durch Steuern zu decken hat; wir sind das Land, das pro Kops der Bevölkerung den geringsten, und zwar den weitaus geringsten, Steuersatz aufzubringcn hat. Unsere Militärausgaben drücken uns am wenigsten. Unser Schulden- verhältniß ist das günstigste in Europa, man mag es be rechnen, wie man will, und ist auch darum das günstigste, »veil fast alle unsere Schulden für Anlagen ausgenommen sind, die ihrerseits wiederum der Staatskasse Reineinnahmen bringen. Vorstehende Ergebnisse werden durch Hinzunahme der Gemeindesteuern innerhalb der verglichenen Staaten zu den Staatsausgaben kaum verändert. Auch unter Hinzu rechnung der Gemeindesteuern und-Aufbringungen ist Deutsch land das Land, in welchem pro Kopf der Bevölkerung bei Weitem am wenigsten Steuern gezahlt werden, also die Militärausgaben am wenigsten den Bürger drücken. Unter diesen Umständen ist die Behauptung falsch, daß wir an der Grenze unserer Leistungsfähigkeit angelangt seien. Mag man gegen die Militärvorlage Gründe geltend machen, welche man immer wolle: dieser Grund ist hinfällig. Denn auch selbst nach Annahme der Vorlage zahlt der Deutsche doch immer an Steuern nur 21,8 M., gegen 58,1 M., die der Franzose, 3S M. die der Engländer, 32,3 M., die der Italiener, 28,2 M., die der Oestcrreicher zahlt. Für Landes- Bekanntmachung. Das Einlage- uud QuittuugS-Puch der Spareasse zu Riesa Nr. 11 448 auf „Frauz Paul Groitzsch iu Poppitz" lautend, wird hierdurch für »»gültig erklärt. Riesa, am 18. Januar 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Bestellungen aui das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende„Ries«er Tageblatt and Anzeiger" Elbeblatt und Anzeiger) für die 'Monate Februar mib Miirz werden von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, Landbriefträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Paul Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, A. B. Hennicke, Hauptstraße, Kaufmann Hermann Müller, Kaiser-Wilhelm-Platz und Paul Kvschel, Bahnhofstraße bei Abholung dortselbst zum Preise von 85 Pfg. zahlbar pränumerando, angenommen; durch Träger frei ins Haus geliefert ist der Preis 1 Mark, durch die Post frei iu Haus i Mk. 14 Pfg. (bei Abholung am Postschalter 84 Pfg.) finden durch das „Riesaer Tage- blatt und Anzeiger", da dasselbe in seinem Amtsbezirk die bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckentsprechendste Verbreitung. M Di- Geschästsft-IIe. Bekanntmachung. TaS bis zum Schluß des Jgbres 1892 fällig gewesene und »och im Rückstand befindliche Schulgeld ist bei Bermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung läugsteus biS vcrrheidigniig und Schuldzinsen zusammen aber zahlt der einzelne Deutsche nach Annahme der Vorlagen in Steuern nur 8,1 M., gegen 32,1 M., die an Steuern für diese Zwecke den Franzosen heute schon belasten, gegen 25,3 M., die der Engländer, 21,4 M., die der Italiener, 13,2 M., die der Oestcrreicher an Steuern, für Sicherung seines Vaterlandes nach außen und für Verzinsung der Schulden seines Landes, aufbringen muß." Deutsches Reich. Aus dem Hofball am "Freitag wurde, wie die „Nat.-Lib. Korr." behauptet, eine längere Unterredung des Kaisers mit dem Landtagsabgeordneken General-Direktor Ritter viel bemerkt. Der Kaiser soll sich darin über die Bcrgarbeitcrverhältnisse ausgesprochen und die Richtung, welche diese Bewegung neuerdings eingeschlagen, streng mißbilligt haben. — In Bochum wurde eine zum Sonntag einberufene Bergarbeiter-Versammlung für alle Bezirke des rheinisch-westfälischen Kohlenreviers von nur etwa 300 Personen besucht. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Am 2. Februar soll eine allgemeine Versammlung stattfinden. Wie der „Hann. Cour." mittheilt, haben die freikonser- vaiioe, die konservative und die nationalliberale Partei des Reichstags am Freitag und Sonnabend Abend Sitzungen abgehalten, worin über den Weg zu einer Verständigurg über die Militärvorlage berathen worden ist. Ueber die Beschlüsse, welche gefaßt wurden, verlautet noch nichts. Es kann wohl aber kaum zweifelhaft sein, daß man sich ver ständigt hat. Anscheinend mit diesen Verhandlungen hängt es zusammen, daß die für gestern Abend angesetzte Be rathung des Heeresausschusses auf heute vertagt worden ist. In Hildesheim hat am Sonntag eine nationalliberale Versammlung, die von zahlreichen Wählern des 10. hannover schen Reichstags- und 16. Landtags-Wahlkreises besucht war, einstimmig beschlossen, daß in Anbetracht der politischen Lage eine ausreichende Verstärkung des Heeres nothwendig sei. Sie schließt sich den Vorschlägen Bennigsens in der Militär kommission unter gleichzeitiger Festlegung des Prinzips der zweijährigen Dienstzeit an. Zu den Berathungen der Militärkommission schreibt die „Nationalliberale Korrespondenz": „In ihrer nächsten Sitzung (heute) hofft die Militärkommission des Reichstages mit der Generaldebatte über die Heeresvorlage fertig zu werden. Die bisherigen Verhandlungen haben die Sache so gut wie gar nicht gefördert: die Entscheidung ist nach keiner Seite vorgerückt. Die letzte Kommissionssitzung hat wieder keinerlei Zeichen einer heranziehenden Verständigung gebracht. Im Gegensatz zu der wieder schroffer gewordenen Stellung des Ccntrums, die immer eintritt, wenn Herr Lieber das Wort führt, wollte man in der Rede des deutsch freisinnigen Abgeordneten Hinze einige Züge des Entgegen kommens erblicken. Die Freisinnigen haben jetzt offenbar keine Freude an einer Krisis und würden herzlich gern sehen, wenn eine Verständigung zu stände kommt, zumal, wenn sie dabei nicht mitzuwirken brauchen. Auf thätige freisinnige Hülfe wird man aber schwerlich rechnen dürfen. Die Entscheidung liegt einmal an allerhöchster Stelle und sodann beim Centrum, und über den Entschließungen dieser beiden Potenzen schwebt noch tiefes Dunkel. Es wäre aber in hohem Grade wünschenswerth, wenn die Entscheidung, sie falle nun so oder so, sich nun nicht gar zu lange inchr hinauszöge. Der Worte sind allmählich genug gewechselt." Ein Berliner Brief der „Politischen Korrespondenz" führte aus: Gewisse zur Panama-Affaire hinzugetretene Momente verliehen der letzteren gewissermaßen eine inter nationale Bedeutung. Vielleicht gelange die Frage auf die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview