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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160217019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916021701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916021701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-17
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1916
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so. Jahrgang. AK 47. Donnerstag» 17. Februar ISIS. Drahtanschrift: «achrichtr» r>re«-»n. J«rnspr«chrr><-amm»lnummer: rs»1> ^ sM VreiEL ZönSant-8ekol«I»-«^ ?^chss v«4^n«-3ckök»!«-e Vrck4Etz- LMer-Aek«k«I,Se vrLiES- 55akao. D,55«i-t. Lchristleitung und Hauptg«schöft--st«l1k: Marievstraße »8/40. Druck u. Bering vo» «irpsch 4 Reichardt in Trcrdcn s^s»I>e«cc-pk»as»>ik,s »terteljLhrllch tn Dre,d«nd«t zw«>m»I!g«r Ziitraiunz tan Sonn,und Montagen nur einmal» 2,M M., s Klri^oicioil -Klssi'ls Die einlpattige Zeile tetwa s Silben» 20 Pf.. Borzugeolitze und «„zeigen in Nummern „ach Sonn- >-euvUI1I. zn den Vororten 2.20 NI. B«t eininalsger Zustellung durch die Post S M. (ohne Bestellgeld». » <rllguirf>-lt°^)l.»-i^t.. »»d Feiertagen laut laris. — Lurwilrüg« Autlrig- nur gegen Torauidez-thluiig, — BclegbleU l» P-. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe („Dreadner lllachr."» rulllsstg. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewahr!. Lebhafte KampstStigkeit an der ttalienischea Front. Schwere italienische Verluste im Nomban-Sebiete. — Heftige Kämstse im Abschnitte stau Soberdo. — Verhaftung von ArbriterMrern iu kaglaad. — Britischer Mitarirmu» vor dem Kriege. — Sie Stimmung in Rußland. Lrfterreichisch-uugarischer Kriegobrricht. Wie». Amtlich wird verlantbart de,, ttl. Februar: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die -lrtifteriekämpse an der k ü st c n l ä n d i s ch c n und dem anschließenden Teile der Kärntner Front dauern sort. Im Abschnitte von Doberdo kam es auch zu Minen- werser- und Handgranatenkämpsen. Am Javorcck wurde eine italienische Feldwache znm achte« Male ansaetzobe«. DaS Vorfeld unserer «e«en TteLnna im Rombon-Gebiete ist mit feindliche« Leiche« bedeckt. Der Stellvertreter des lLhefs -es Geucralstabs: sW. TB.) ». Hvfer, ffeld«arscha8-Le»tua«t. Sir Alandriasela. Bor Bionatcn schon ging einmal die Nachricht durch die Presse, die Bussen hatten ans de» Alandsinseln Be- festigungswerlc angelegt. Darob entstand in der schwedi schen Ocsfentlichlcit lcbhastc Beunruhigung. Ls wurde daraus hingewiescn. daß diese Mahnahme durch den Krieg Rußlands gegen Deutschland allein nicht rrllärt pverdcii könne, sondern ganz zweifellos ' als nnncnnslichcr 4slt Rußlands gegen nver Schweden auszusaneu sei. Bon Petersburg ans wurde natürlich sofort crilärt, daß hieran nicht zu deute» sei, und daß es sich einzig »nd allein nm den Schutz des Bottitischen Meerbusens gegen einen Bor stoß der deutschen Flotte handelte. Dieic Begründung stand zwar ans sehr schwachen Beinen, da aber über eine Fortsetzung der Bcse>»ig»ngsarbeitcn nichts mehr verlautete, die russische Regierung außerdem jede Gelegenheit wahr- nahm. nm zu versichern, daß ihre Beziehungen zu Schweden die allerbesten seien, beruhigte man sich dort wieder. Man mochte wohl daran geglaubt habe», daß die Bescstigmigs- orbciten in der Tat durch die Borstößc der deutschen Flotte veranlaßt worden waren. Seit langem sind nun aber in folge Ser Wittcrirngsverhältnissc kriegerische Operationen in jenen Teilen der Ostsee vollständig ausgeschlossen, und dennoch haben die Russen, wie in diesen Tagen gemeldet -wurde, in aller Stille ihre .Befestigungsarbeiten ans Len Inseln vollendet nitd sogar eine militärische Be satzung dort nntergebi'acht. TaS k a n n eine Vorsichtsmaß nahme gegenüber einem vielleicht im Frühjahre erwarteten Borstoß deutscher Shestreitkräfte sei», immerhin dürste ma» in Schweden bemerkt haben, daß Rußland auch an der schwedisch-finnische» Grenze Vorsichtsmaßnahmen" ge troffen hat — und diese letzteren können beim besten Willen nicht als gegen die deutsche Flotte gerichtet ausgelegt werden. Tic schwedische Regierung hat bisher, wie cs scheint, keine ernstlichen Schritte gegen die russische» Rüstungen ans den Alandsins^l» unternommen. Tiesc Haltung wird verständlich, wenn man die eigenartige staatsrechtliche Stellung der Fusel» berücksichtigt. Fm Jahre 1809 sah sich Schweden im Frieden von i FrederikShamn gezwungen, Finnland »nd die Alandsinseln! an Rußland avzutreten. Alexander i. verpflichtete sich da-! malS, „alle Grundgesetze. Privilegien und Rechte Finn lands (wozu besonders die finnische Verfassung gehortet fest und nnverrllckt in ihrer vollen Kraft aufrecht zu er halten". Alle Nachfolger Alexanders I., insbesondere auch der jetzige Zar, haben dieses Manifest feierlich beschworen und auch im allgemeinen eingehakten. Für Nikolaus N. freilich bildete sein Schwur kein Hindernis, seit 18W i» der rücksichtslosesten Meise Finnland zn vergewaltigen, und nicht nur die alte sinniskhc Verfassung mehr und mehr außer Kraft zn setzen, sondern anch die letzten Spuren der alten schwedischen Kultur des Landes zu vertilge». Dieses Vorgehen ist natürlich in erster Linie auf Gründe der inneren Politik zurttckzusührcu. immerhin ist cü möglich, daß anch der alte Drang Rußlands, nach einem eisfreien Hasen Im Norden dabei eine Nolle gespielt hat. Der Tag tonnte kommen, wo der Zar mit Waffengewalt den alten Wunsch zu erfüllen suchte, und da konnte cs nur erwünscht sein, wenn in dem Grcnzlanö die Erinnerung an den srüheren Zustand möglichst aicsgelvscht war. Bon dirseni Tag an aber hätten die Alandsiriseln wiederum eine ge waltige strategische Bedeutung für Rußland bekommen. Schon in den erwähnten Fmedeiisvcrhandliii'gcn von Frcüerit'shamii hatten die schwedischen Unterhändler im vollen Bewußtsein der militärischen Bedeutung der Fnseln in einem »eicen Kriege zwischen Rußland und Schweden die Forderung gestellt, die Fnseln sollten für alle Zeiten unbefestigt bleiben. Alexander >. hat sich hieraus nicht ein gelassen, erst rm Pariser Frieden von I8'»>, durch den der Kriintrjeg beendet wurde, mußte der Zar „ill der Absicht, das so glücklich im Orient iviedcrhcrgcstcllte Einvernehmen auf das Baltische Meer zu erstrecken", erklären, daß die Alaudsinscln unbefestigt und keinerlei militärische Einrichtungen dorr bestehen bleiben solle». Dieser Vertrag wurde außer von Frankreich »nd England nntcrschricbeu von Preußen, Oesterreich-Ungarn, Sardinien und der Türkei — nicht aber von Schweden, das in erster Linie ein Interesse daran hatte' F» der Folgezeit hat Rußland wiederholt den Versuch gemacht, die lästige Bedingung los- zvwcrden, begegnete dabei aber stets dem energischen Ein sprüche Deutschlands. Heute braucht sich der Zar darum nicht mehr zu klimmen, und hat deshalb die Möglichteit, durch die Befestigung der Fnseln Schweden gcwjncrmaßeii die geballte Faust nntcr die Rate zn halten. Und das um io eher, als auch der Ostscevcrtrag oom Fahre .1!M8, de» Schweden mit unterzeichnet hat, der schwedischen Regierung keineswegs die Handhabe zn einem Einspruch liefert. Fn diesem Vertrage werden ganz allgemein den Oirtee nscrstaatcn ihre Souvcränitätsrcchle garantiert, ohne daß die rnsstschc Pcrpstichtiilig über die Alandsinseln erwähn.' würde. Es ist bezeichnend, daß die rnistichc Regierung kurz nach dem Abschluß des Abkommens den Versuch gemacht hat. die Klausel des Pariser Friedens von !8äti außer .Kraft zn setze», und zwar mit' dem Hinweis darauf, daß sic sich nunmehr erübrige, und die deutsche Regierung das abge lehnt hat, mit der Begründung, daß, da eine bcsvndere Be stimmung über die Alandsinselu tu dem Osticcabtouunen fehle, jene .Klausel noch immer ihre Gültigkeit besitze. Man hat es damals in Schweden dankbar begrüßt, daß das Deutsche Reich so energisch den russischen Machtgclnsten e»! gegengctretcn ist. Heute sicht sich Schwede» in dieser Frage ganz ans sich selbst gestellt und hat nicht einmal die Möglich keit, ans Grund von Verträgen i» Petersburg zn protestieren. Freilich ist das vielleicht lein so großer 'Nachteil, wie es auf den ersten Blick scheinen möchte, denn es ist sehr fraglich, ob Rußland sich durch einen bloße» diplomatischen Protest in seinem Vorgehen beirren lassen würde. Nach den bisherigen Erfahrungen wird man sich wohl anch in Stockholm sage», daß dies, auch wen» die 'chivedriche Regie rung ans feierlich beschworene Verträge sich stützen konnte, nicht der Fall sein würde. Um unter den jetzigen Um ständen ans Rußland oder irgendeine Macht des Vierver- bandcs Eindruck zn mache», bedais cs ganz anderer Mittel als diplomatischer Noten. Das hat denn anch die Stockholmer Regierung schon im August Ivl l cingesehen, als sic in Washington den Versuch machte, die llnious- rcgicrirng für einen Bund der Neutrale» zu gewinnen, und als sic späterhin den Anstoß z» einer engeren Ver bindung der nordischen Staaten gab. um wenigstens aus diese Meise den Vicrverbnnd zu einer größeren Rücksicht nahme ans die Neutralen zn zwinge». Leider hat anch die Malmöcr Zusammenkttnst der drei nordischen Könige bisher keine sichtbare» Folgen gehabt. Tie Uebergrissc der BiervcrbandSmächte haben nicht nur nicht ansgehört, sondern sich nur »och verschärft, trotz aller geharnischten Proteste. Fmmcrhnr litt bisher, wenn auch sehr empsind- lich, nur das Wirtschaftsleben der betreffenden Staaten. die Befestigung der Alandsinseln, die russischen Rüstungen in Finnland aber öcdrohcn unmittelbar die Sicherheit des ichivedüchen Staates an sich. Rußland hat i» den letzien Monaten seine Front gegen Schweden ungeheuer ver breitert, hat mit den mililnrischeii Vorbereitungen an? Aland gewissermaßen seine Kanonen gegen Schwedens Hauptstadt selbst gerichtet. Es ist nicht gesagt, daß sie nntcr allen Umständen lvsgehcn werden. Man mag sich aber in Schweden vor Auge» hatten, daß, nachdem Rußlands Streben nach >de»i vssenc» Meere an den Dardanellen ge scheitert, nachdem die Hoffnung ans die Eroberung Konstau- tinopcls wie ein Traum zerstoben ist, der russische Druck sich mit der Notwcndigtcit eines Naturgesetzes gegen die Stelle des schwächsten Widerstandes richten wird, gegen Schweden, nach dem eisfreien Hafen von Narvil. Nicht hcnte oder morgen, wohl aber in dem Augenblick, in dem man sich anch in Rußland endgültig davon überzeugt hat. daß ein anderer Weg zu einem eisfreien Hasen nicht mehr offcnsteht. Daß diese Neberzeiigung in Rußland mehr und mehr durchdringt, und zwar in den .Kreisen, in denen der russischen Politik die Wege gewiesen werde», das beweisen die Rüstungen ans den Alaiidsinscln und an der finnische» Grenze. Verhaftung von Arbeiterführern in England. Ans London wird gemeldet: Die Rcgicrnng ver haftete in den letzten Tagen über 1-' Arbeiterführer, darunter zwei Frländer, wegen Aufforderung zum Wider stand gegen die allgemeine Wchrpslünt. Die nächste englische Kriegsanleihe. Reuter meldet ans London: Es wird bestäugl, daß cs n u w a h r > ch c i n l i ch ist, daß vor dem :>1. März eine n c n e .Kriegsanleihe gemacht wird. tW. T. BF Die Schweden reisen ans London ab. Ans London wird gemeldet: Die Mcbrzobt de» in London aniässigen Schweden b-'ginnl ans Groß britannicn a b z n r eise n. Britischer Militarismus vor -ein Kriege Die englische Unabhängige Arbeiterpartei Hot eine Reibe von „Arbeiter und .Kriegstchristcn" hcransgcgeben. von denen einige seinerzeit gelegentlich der Haussuchung bei dem sühienden Arbciterblnrt „Labonr Leader" veichlag »ahmt wurden. Fn Nr. 4 dieicr Flugschriften mit dein Titel „Militartsm" beichästigt sich F. Bruce Glasier vor allein anch mit dem Militari s m » s n n d 'F in peria- lismtts seines eigenen Landes: Englands Größe und Freiheit beruhte immer ans dem „Zivilisinns". Die Wiederbelebung des militärischen Geistes in England begann aber schon, noch ehe man vo» einem üentschen Angriff träumte. Am Ende des 10. Fahr Hunderts, wo Deutschland und Amerilo als Englands scharfe Nebenbuhler aus den Weltmärkten erschienen, dämmerte es den Briten allmählich ans. daß sie ihre -Ha», dcleüberlegenheit schließlich doch nicht von Gottes Gnaden besäße», sondern daß, wenn lie den ersten oder anch mir den zweiten und dritten Platz zn behalten wünschten, ne tüchtig dafür arbeiten und vielleicht tämvfcn müßten. Durch eine „Allbritische Vereinigung" zwischen Mutterland und Kvlouien hofften sie, dem ausländischen Wettbewerb cutgegentrete» zn können. Sv ging der Stern des briti scheu Fmperralismns aus und mit ibm sein tKefübite, der britische Militarismus. Fm Bnrenlriegc behandelte Eng lanö seine Abmachungen mii der Bmeiiregierung als einen Fetzen Papier; cs war ei» reiner Angrnsstrieg. Der ver srvrbene Professor Eramb sah darin die erste Reihe von Ereignissen, die ans dem Geiste des Finperialismns ge. boren wurden. Ein englischer und nicht ein deutscher Schriftsteller nm> es denn auch, der als erster in moderner Form ansdrüct lich die Lehre ansstcilte, daß Militarismus der edelste Ausdruck rnenichlichcr Tattrasc und Krieg da» höchste Mittel zum Fortschritt der nicilschlichen Gesellschast sei. Dies ge schah in der 1877 veröffentlichten „Philvsopyic des Krieges" von Farnes Rani, also zn einer Zeit, wv in Deutschland Trcitschke ebenso »»bekannt war wie in England vor dem jetzige:, Kriege, nnd mehr als dreißig Fahre vor Bern Hardts „Deniichland und der nächste -Krieg". Ram, der übrigens kein Vertreter Ser allgemeinen Wcbrpslichl mar sagt i» seiner Schrift: „Wir Engländer nehmen eine de> höchsten Stellungen i» der Welt ein; wir müssen Krieg führen oder iins »um denen, die hinter uns kommen, ver drängen lassen." Eramb begrüßte IW» „mit Freude, mic lauter Freude" das „Heraiinahrn des neuen Zeitalters der militäriichcn Eroberung Englands". Fn seinem liirz vor dem Kriege erschienenen Buche „Deutschland und Eng land" änßrrt cr sich entzückt über die 'Blut und Eiien Ibevric und N'eist dabei im voraus alle antident'chen Er. spunz^ WZ
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